Kondensator Mikro Entscheidungshilfe f. Live & Recording

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Zutroy
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Hallo Zusammen,

ich habe seit 20 Jahren ein Sennheiser 835 und hab mich nie wirklich um Mikros bemüht, da war mein Gesang immer schlechter als jedes Standardmikro.
Mittlerweile beschäftige ich mich aber mehr mit Singen und mach ab und zu Aufnahmen.
Zu diesem Zweck hab ich mir ein Audio-Technica 2035 geholt, aber dann sehr schnell festgestellt, dass ich Akustikgitarre und Gesang nicht mehr gleichzeitig aufnehmen kann und auch beim normalen spielen mein TC Helicon Effektgerät für die Stimme nicht mehr funktioniert, da das Gitarrensignal mit verarbeitet wird.

Da mir die Brillianz und sauberen Höhen von dem Kondensatormikro sehr gefallen, hab ich mir ein paar "bühnenfähige" Kondensator bestellt.

Sennheiser E865
AKG C7
Shure 87A beta

Das Senneheiser fand ich gar nicht brilliant und luftig, das war relativ schnell raus.
Das C7 und 87A fand ich erstaunlich ähnlich - das 87A hat etwas mehr Höhen - wenn ich da den EQ etwas anpasse, klingen beide für mich in etwa gleich.

Ich bin mMn ein relativ durchschnittlicher Sänger, daher wären die 300€ für das 87A schon oberste Liga, würde ich aber durchaus ausgeben..
Worauf sollte ich jetzt hier bei der Auswahl achten?
Ich bin mir nicht sicher wie ein Mikro klingen "sollte" und kann auch wenig anfangen mit "Mikro muss zur Stimme passen" - klar wird ein Mikro mit hohem Fokus auf Bass jetzt nicht notwendig sein bei einer eh schon basslastigen Stimme, aber im Endeffekt kann dann ja viel über die EQ Einstellung geregelt werden?

Zu guter Letzt: Gibts noch Alternativvorschläge die in Richtung der zwei Favoriten gehen?
 
Ich nutze auf der Bühne und für Recording ein Lewitt MTP 940 CM (nicht mehr erhältlich und auch andere Preisklasse, ebenso wie der Nachfolger 950). Nimm mal in Deine Betrachtung noch das 350er auf: https://www.lewitt-audio.com/de/mikrofone/mtp-live/mtp-350-cm und teste es an. Ich mag den Sound der Lewitt Mikros auch die Bank weg.

Idealerweise solltest Du bei einem "passenden" Mikro kaum EQ brauchen. Bass kannst Du etwas unter Kontrolle bringen, wenn Du weißt, wie Du mit dem Nahbesprechungseffekt umgehst. Je näher dran, desto Bass (einfach gesagt).
 
aber im Endeffekt kann dann ja viel über die EQ Einstellung geregelt werden?
Klar. Der Grundcharakter eines Mikrofons macht die Arbeit aber deutlich leichter.
Als Kondensatormikro kann ich dir noch das Audio-Technica AT2010 empfehlen.
Das ist ein echter Allrounder und dazu noch wirklich preiswert.

Du kannst aber auch noch dynamische Mikrofone ausprobieren - es muss nicht immer ein Kondensatormikro sein.
Beispiele für toll klingende dynamische Mikros:
 
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Kann das mit dem AT2010 bestätigen, auch für das E945 (das ist meins für meine Stimme) und das SE V7.

Mich wundert etwas, dass du das e865 als schlecht empfindest. Es stimmt schon, das ist eher neutral, aber auch darüber singe ich sehr gerne, denn es lässt das Spiel mit dem Abstand zu. Ganz nah besprochen schlägt der Nahbesprechungseffekt deutlich zu und auch bei den Popplauten muss man etwas aufpassen.
 
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Audio Technica ist durchwegs zu empfehlen, sei es das At2010, das ATM 710 oder auch das AE5400, um mal die zu nennen, die ich persönlich kenne. Speziell wenn du das AT2035 magst, liegst du mit denen nicht danaben.

Auch empfehlen kann ich das Austrian Audio OC707. Ist für mich auch ein sehr gutes und breit einsetzbares Gesangsmikro.
 
Wenn das AT2010 deinen Geschmack trifft ist das natürlich der Preis-Leistungs-Knaller. Sehr neutral, und damit gut formbar, soll das Earthworks SR117 sein.
Falls es doch ein dynamisches sein soll wurden oben schon gute Kandidaten genannt. Da möchte ich nur noch das Telefunken M80 ergänzen. Das ist aktuell mein lieblingsmikro. Ist aber auch speziell. Es nimmt sehr wenig Nebengeräusche auf und die Höhen setzen sich immer durch. Es will aber sehr nahe besprochen werden, sonst klingt es zu dünn.
 
Ich hab mir jetzt noch das AT2010 und das 945 bestellt.
Werde dann am Wochenende nochmal detailliert vergleichen.
Momentan ist mein Favorit noch dass 87 Beta, egal ob über PA, Kopfhörer oder Studiomonitore.

Nachdem ich aber weiterhin mit dem 2035 aufnehmen werde (es klingt einfach nochmal viel brillanter und hochauflösender), würde ich mich schon auch über eine etwas günstigere Variante von den Live-Mikros freuen.
Bin sehr gespannt wie das AT2010 im Vergleich klingt.
 
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Ich hab jetzt blind 6 Mikros getestet.

Sennheiser 835
Sennheiser 945
Shure 87beta
Shure SM86
AkG C7
AT2010

Jeweils 2 verschiedene Songabschnitte übers Ipad auf Garageband eingesungen die mMn meine Stimme ganz gut repräsentieren und danach die Top 3 direkt über eine Aktivbox getestet.

Überraschenderweise war mein anfänglicher Favorit, das 87 Beta, nicht unter den Top 3, die da sind:

Sennheiser e945
AT2010
Shure SM86

Das Sennheiser ist wirklich sehr klar und höhenreich, muss sich keineswegs vor den anderen Kondensator Mikros verstecken.

Das AT2010 war bei den Aufnahmen sofort mein Favorit, super brilliant und klar, sehr höhenreich.
Hat dann aber über die PA-Box schon sehr scharf und stechend geklungen, so dass ich die Höhen rausnehmen musste.

Die große Überraschung war das SM86, das ist mir gleich aufgefallen als sehr gleichmäßig, also nie zu viel Bass, keine extremen Höhen und trotzdem immer klar.

Ich werde nächste Woche nochmal etwas weiter testen, auch in Bezug auf Instrumente abnehmen.

Ich kann dann auch ein paar Aufnahmen beisteuern.
 
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Das Shure Beta 87 kenne ich als etwas mittenarm - kann gut passen für Frauenstimmen in Pop-, Folk- oder Balladenbands. Also alles, wo die Mitten nicht drücken müssen. Für den Sänger einer Rockband wäre das nicht in meiner engeren Wahl. Wenn Dir das SM86 gefällt - den Sound mag ich schon eher, habe es aber als feedbackempfindlich kennengelernt. Daher unbedingt im Bandzusaammenhang ausprobieren vor dem Kauf, am besten auch mal live. Für das e945 hättest Du meinen Segen, und das AT2010 kenne ich zwar nicht aus eigener Erfahrung, es wird hier immer wieder von Leuten empfohlen, die ich für kompetent halte.
 
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Welche Box und wie laut war die eingestellt?
Behringer MPA40BT auf Zimmerlautstärke, so wie die Proben bei uns (Akustik Trio) ablaufen.

Leider hab ich keine richtige PA, da wir da immer was leihen was zur jeweiligen Location passt.
 
da wir da immer was leihen was zur jeweiligen Location passt.
Das macht - bei <12 Auftritten pro Jahr - durchaus Sinn. Eine Referenzanlage zum Mikrofontest ist die Behringer-Box aber nicht ganz.

Wenn ihr häufig mietet, dann frag doch mal freundlich nach, ob du zum Mikrofontest mal im Lager vorbeikommen kannst oder für 2-3h gegen kleines Trinkgeld einen Profi-Aktivlautsprecher zum Test verwenden darfst.
 
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Wenn Dir das SM86 gefällt - den Sound mag ich schon eher, habe es aber als feedbackempfindlich kennengelernt. Daher unbedingt im Bandzusaammenhang ausprobieren vor dem Kauf, am besten auch mal live. Für das e945 hättest Du meinen Segen,...

Ah okay, ja das wäre vermutlich bei unserer sehr leisen Akustikband nicht so dass Problem, aber muss ich mal testen.


Das macht - bei <12 Auftritten pro Jahr - durchaus Sinn. Eine Referenzanlage zum Mikrofontest ist die Behringer-Box aber nicht ganz.

Wenn ihr häufig mietet, dann frag doch mal freundlich nach, ob du zum Mikrofontest mal im Lager vorbeikommen kannst oder für 2-3h gegen kleines Trinkgeld einen Profi-Aktivlautsprecher zum Test verwenden darfst.

Ja, die Box ist jetzt nicht die Referenz..
Ich schau mal dass ich eine gute Box mit den Favoriten teste (oder sollte ich da alle nochmal vergleichen? 😵‍💫
 
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Das musst du wissen - du wirst mit keinem der hier genannten Mikros einen echten Fehler machen. Da geht es ja teils um Nuancen oder persönliche Vorlieben.
 
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Das stimmt, das SM86 und das e945 kann ich mit meinen Möglichkeiten eigentlich nur im direkten Vergleich auseinanderhalten.

Da gewinnt evtl am Ende einfach das Gefühl oder die Feedbackfestigkeit
 
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Also das AT2010 ist doch sehr klar der Favorit vom Tontechniker und meiner Gesangslehrerin.

Es ist halt kein sehr verzeihendes Mikro, da hört man jedes Genuschelt und Fehler in der Aussprache, was beim SM86 noch etwas verborgen wird weil's nicht ganz so höhenreich und klar ist.

Ich werde beide noch in die nächste Probe mitnehmen um zu testen wie sie sich im Bandkontext durchsetzen.
Aber dass das AT2010 für 76€ (war ne B-Ware auf Amazon) gegen das 310€ 87 Beta durchsetzt überrascht mich schon ganz schön - ohne eure Tipps hätte ich das gar nicht gefunden.
 
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