KONG Monkey Cage Cabinet 2X12

  • Ersteller stonarocka
  • Erstellt am
Super, danke für die Rückmeldung
 
Ich habe sie selbst gar nicht mehr getestet. Ich habe mir für ungefähr das gleiche Geld eine gebrauchte TTCabs BritRex angelacht und bin damit sehr zufrieden.
 
Hallo
Ich knüpfe hier mal an, da ich kürzlich eine gebrauchte Kong 212 erstanden habe. Ich gehe vor allem auf die Konstruktion ein, da ich die eingebauten V30 gegen Marshall G12 Vintage tauschte.

Grundsätzlich finde ich die Optik sehr gelungen, sieht irgendwie edel aus.

Den Ausbau der V30 machten wir direkt vor Ort beim Verkäufer.
Die Rückwand ging nicht raus, also die Plastik-Griffe abgeschraubt, um sie rausdrücken zu können.
Dabei müssen die Griffe zerbrochen sein, was wir erst beim Zusammenbau merkten.

Zur Konstruktion:
Auf der Webseite von Music Store wird nicht ganz eindeutig gesagt, dass lediglich die Schallwand aus Schichtholz ist. Dem bin ich auf den Leim gegangen, da ich dachte sie wäre komplett aus Multiplex.
Das verwendete ist keine Birke, aber ich denke das ist für ein günstiges Fernost Produkt völlig i.O.
Der Rest ist aus Spanplatte.
Von der im Artikeltext versprochenen Aluverstärkung nichts zu sehen.
Die Rückwand ist an Holzleisten aus dem Schichtholz geschraubt. Das Schichtholz ist relativ weich und vermutlich nicht so hochwertig verleimt, denn die Schrauben der Rückwand haben teils die Schichten auseinander gedrückt. Für mich ok, da ich am Ende die Rückwand verleimt habe (mehr dazu später).
Der obere Tragegriff erscheint mir ziemlich stabil und hilft in Verbindung mit den seitlichen Griffen. Er ist mit vier Schrauben und Einschlagmuttern vorbildlich montiert.
Die Vintage 30 sind von hinten sauber per Einschlagmuttern befestigt.
Die Schallwand ist leicht nach oben geneigt.
Die Front ist aus 20mm MDF gefertigt und von hinten verschraubt. Somit entsteht vor der Membran ein ca. 40mm langer "Schalltunnel".
Ich kann nicht aus eigener Erfahrung sagen, ob das sich hörbar macht. Fakt ist, dass die Wellenlänge einer Frequenz von 10kHz ca. 30mm beträgt. Oberhalb von 6kHz strahlt aber ein Gitarrenzwölfer keinen nennenswerten Pegel mehr ab, und wenn dann auch sehr stark gebündelt, d.h. diese Frequenzen erreichen quasi nie die Schallwand. Das nur dazu.
Durch diese ungewöhnliche Art der Konstruktion ist die Schallwand aber recht weit reingerückt, und verringert das Volumen ein wenig.
Ansonsten sind die Steckrollen wirklich von ordentlicher Qualität, und das Tolex ist für diese Preisklasse recht sauber verarbeitet.
Letzten Endes habe ich wie bereits erwähnt die Rückwand verleimt, die Speaker von vorn verbaut, den Bespannrahmen entsorgt, und mir einen abnehmbaren neuen gebaut. Holz und Bespannstoff hatte ich noch da, insofern kein Verlust. Die Griffe musste ich eh ersetzen, ich hab welche aus Stahl und in groß gewählt (Stichsäge...). Eine Verstrebung zwischen Front und Rückwand habe ich auch noch eingebaut.
Ich bin nun soweit zufrieden mit der Box, und ein ersten Klangtest war auch gut.

Allerdings wurmt es mich, dass sie größtenteils aus Spanplatte ist.
Schön wie gesagt die Steckrollen und die allgemeine Verarbeitung ist ok.
Sie ist auch recht hoch, sodass ein Top gut bedienbar ist.

Vermutlich würde ich heute eher zu einer HarleyBenton greifen. Dafür spricht der günstigere Preis, und das unterm Strich bei kompakteren Formfaktor wahrscheinlich sogar etwas größere Volumen. Zudem gibt es diverse kleinere Mängel in der Verarbeitung und die Plastik-Griffe gehen gar nicht.
Dagegen spricht die unspektakuläre Optik, die nicht geneigte Schallwand und die fehlenden Rollen.
 

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da ich die eingebauten V30 gegen Marshall G12 Vintage tauschte

Darf ich fragen warum?

Mich interessiert das wirklich, zumal man zu den G12 Vintage sehr konträre Meinungen zu hören bekommt.
Ich hatte mich vor gar nicht allzulanger Zeit mit jemandem unterhalten, der seine beiden G12 Vintage (die er auch zum Verkauf angeboten hatte) durch V30 ersetzt hat, weil er - wie ich schon von einigen anderen mitbekommen habe - der Meinung war, dass die G12 Vintage ziemlich "schrill" klingen.
Er ist jetzt auch mit seinen neu gekauften China V30 zufriedener und sagt, die klängen wesentlich angenehmer.

Du hast es jetzt scheinbar genau andersrum gemacht.
 
*edit*

Klar darfst Du :)
Hauptsächlich, weil ich die G12 Vintage schon hatte, und ich die Box dadurch sehr günstig bekommen konnte, zumal ich sie auch räumlich nah abholen konnte. Klar, das Press-Span mindert mir den Wert schon etwas, aber dennoch war das für mich trotz allem kein Anti-Schnäppchen.

Zu den G12 Vintage. Sie gelten als schriller, ich finde, sie haben "lassen" einfach mehr Sizzle "durch". Und das gefällt mir ganz gut.
Der Höhen Roll-off scheint mir nicht so tief anzusetzen, wie bei der normalen V30 Variante. Man könnte auch sagen, der normale V30 ist etwas dumpfer.
Das schrille, was ich eher in den oberen Hochmitten, also im Bereich rund um 3kHz, verorte, würde ich sagen, haben beide, wobei das bei der Marshall Variante vielleicht etwas durch den lauteren Sizzle Anteil maskiert werden könnte, und daher ausgewogerner rüberkommen mag.
Zum Vergleich habe ich eine Harley Benton 4x12 Vintage 30 da stehen (nicht meine). Die kommt deutlich dumpfer rüber (könnte aber auch an einem sehr dicken und/oder feinmaschigen Bespannstoff liegen). Trotzdem finde ich das, was die für's Geld bietet erstaunlich. Allerdings ist sie recht kompakt, und hat damit etwas wenig Volumen für vier Vintage 30.
Ich hatte mit der HB übrigens neulich ein seltsames Erlebnis, was ich noch nicht weiter verfolgen konnte (weil sie ja auch nicht meine Box ist): auf 16 Ohm klang die ziemlich kratzig, so wie ich immer glaubte, die China Vintage 30er zu kennen. Ich hab dann (warum auch immer) auf 4 Ohm umgesteckt, und dann klang die Box deutlich besser, das kratzige war quasi weg. Kann ich mir elektro-technisch nicht so recht erklären.
Zusätzlich steht eine horizontale Mesa Rectifier 2x12 da (auch nicht meine). Die finde ich tatsächlich irgendwie neutral, im Vergleich. Und eben auch dumpf (sind ja die für Mesa OEM gefertigten V30-Varianten drin). Ich würde sie schon auch spielen, denn sie ist von der Verarbeitung schon hochwertig, und klingt per se nicht schlecht. Aber die wäre mir viel zu teuer.
Ansteuernder Amp ist ein VHT Deliverance 60 Nachbau mit EL34 Endstufe.
 
Grund: Vollzitat Vorpost
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort! :great:

Wenn man mal im Marshallforum schaut, dann gibt es eben auch diejenigen, die sagen, dass die Marshall G12 Vintage mehr in Richtung Mesa OEM V30 gehen, also etwas "runder" klingen - und eben weniger Hochmitten und Höhen hätten. Deshalb habe ich auch geschrieben, dass es da sehr konträre Meinungen gibt.

Da du die Speaker schon hattest, war das für dich wohl eher eine praktische Entscheidung, das kann ich auch nachvollziehen.

Es klingt sowieso nicht jeder Speaker gleich, auch vom gleichen Modell nicht. Es macht da sogar Sinn, bei einer Box mit mehreren "gleichen" Speakern denjenigen herauszufinden, der einem am besten gefällt und diesen dann zu mikrofonieren.
 
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