Kontrabass 6-saiter

lil
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Hallo liebe Streicher,
schon vor einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass D.D. Lowka von Quadro Nuevo einen 6-saitigen Kontrabass spielt.
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Ich weiß, dass der "normale" Kontrabass 4 Saiten hat, auch 5-Saiter sind wohl nicht allzu selten. Aber 6-Saiter sind mir noch nirgends sonst aufgefallen. Oder gibt es noch mehr Leute, die 6-Saiter spielen? Und weiß jemand, wie die dann gestimmt werden? Beim 5-Saiter ist die 5. ja (soweit ich weiß) eine Ergänzung in die Tiefe. Aber die 6.? Noch tiefer? Oder doch eher in die Höhe?
Dazu noch ne Hörprobe:

(nicht mit seiner Standardformation Quadro Nuevo - dort habe ich noch nie so darauf geachtet, wie im Video der Bass gezeigt wird; hier scheint er mir besser zu sehen sein)
 
Eigenschaft
 
Ich verschiebe das mal zu den Upright und Kontrabässen - die tummeln sich im E-Bass-Bereich :( ;) :great:
 
Oder gibt es noch mehr Leute, die 6-Saiter spielen? Und weiß jemand, wie die dann gestimmt werden?

Das ist der erste Kontra-Sechssaiter, den ich sehe.
Die oberste Saite sieht recht dünn aus, die müßte einfach eine höhere sein. Macht für Solospiel auch Sinn.
Mit der Stimmung kann aber jeder verfahren, wie er lustig ist. Da gab es schon immer mannigfaltige Lösungen.

Ich kann aber ahnen, warum es nicht so viele von dieser Sorte gibt. Schon die Fünfsaiter klingen gerne etwas angestrengt, weniger frei. Da ist halt mehr Spannung auf dem Gerät und das muß es konstruktiv vertragen können. Eine sechste Saite macht das nicht leichter.
Der Hals wird außerdem nochmal breiter, da kommt nicht jede Hand mit. Ein Basshals ist eh schon ein ordentlicher Prügel ;)
Dafür ist dann der Abstand der Saiten zueinander kleiner, die Handhabung wird insgesamt diffiziler. Mit Bogen wird's auch schwieriger.
Ich selbst bin daher froh, nur vier Saiten zu haben ...
 
Danke @omnimusicus für deinen Beitrag. Offensichtlich ist ein 6-saitiger Kontrabass ein solcher Exot, dass sonst niemand etwas zu schreiben weiß ...
 
Offensichtlich ist ein 6-saitiger Kontrabass ein solcher Exot, dass sonst niemand etwas zu schreiben weiß ...

Meines Wissens hat Lowka einen Prototypen, zumindest dürfte niemand hier ein solches Instrument spielen.

Aber da @Andreas Hinterseher, der Akkordeonist von Quadro Nuevo, hier im Board angemeldet ist - vielleicht kann er ja Licht ins Dunkel bringen?

Viele Grüße
Torsten
 
Danke @omnimusicus für deinen Beitrag. Offensichtlich ist ein 6-saitiger Kontrabass ein solcher Exot, dass sonst niemand etwas zu schreiben weiß ...
....so schön das alles anzusehen und anzuhören ist....aber ich glaube, wirklich wichtig sind die zwei "Extrasaiten" nicht wirklich....ist eher so ne Art "eyecatcher"....mit seinem 4-Saiter hätte er genauso gut mitgespielt.
 
ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich eine (vermutlich) Sonderanfertigung bauen ließ, nur um damit zu posen. Mag sein, dass die von mir gepostete Hörprobe nicht optimal ausgesucht war ...
 
....ist ja schlussendlich auch nicht wichtig, welche Beweggründe es gab, sich einen Sechssaiter bauen zu lassen....er wird's schon wissen, warum und weshalb.... :giggle: (y)
 
Ja also wie schon gesagt, das sind absolute Sonderfälle. 5 Saiter (mit +1 tiefe H Saite) sind meiner Meinung nach auch schon nicht unbedingt gut verbreitet. Ich weiß nicht genau warum aber in Gitarrenlastiger (Folk)Musik wo der Kontrabass typischerweise eingesetzt wird (Tango/Flamenco/whatever) kommt man mit dem tiefen E meistens gut aus. In der Klassik tragen diese Töne <E wohl auch nicht mehr so krass, weil das dann gefühlt immer leiser wird. Bis zum D gehts noch ganz gut aber darunter braucht man irgendwie schon das Cello (Oktave drüber) damit da etwas "passiert". Bekanntes Beispiel ist das BassThema(!) aus der unvollendeten von Schubert wo es wirklich tief in den Keller geht.
Zusätzlich sind viele Bässe sog. 3/4 Bässe und kleiner als die 4/4 - und ich bin mir nicht sicher, ob die 5 Saiter die 4/4 größe brauchen(?).

Das Handling bei 5 Saitern ist schhon schwer, mit einer so dicken Saite die man nur als "Seil" bezeichnen kann. Die ist dann im Weg, wenn man die E-Saite wirklich kräftig spielen will, das Griffbrett wird breiter und die engeren Saitenabstände machen das Streichen wirklich nicht nett.... und das alles für 5 Halbtöne mehr, die kaum gebraucht werden? Wie das dann mit einer sechsten Saite ist (in der Regel +C), die ebenfalls nicht so viel mehr Möglichkeiten bietet?... :cautious: Dann lieber ne gute Daumenlage entwickeln, als sich sein Leben lang mit einem tierisch sperrigen Instrument rumschlagen :)
Ich habe mal einen Solobassisten beim Konzert gesehen, der hat die E-Saite gleich ganz abgenommen weil sie nur "stört"... tja.

Auf dem E-Bass ist das etwas anderes. Im HipHop mit guten Subs/Verstärkern kommt das tiefe Ende sehr fett rüber. Eine zusätzliche Hohe C-Saite gibt für virtuosen und Akkordspieler prinzipiell gute Möglichkeiten (Fingersätze, vermiedene Lagenwechsel)
 
Sicher, dass das so ein Exot ist? In dieser Aufnahme der Berliner Philharmoniker von 1992 sind gleich mehrere 6-Saiter zu sehen. Könnten aber auch 5 sein?

 

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