Kontrabass gebraucht kaufen - ist das ein gutes Angebot?

Ok... dann nehme ich mir vor demnächst diesen Steg zu bestellen und zum örtlichen Geigenbauer zu gehen.
https://www.thomann.de/de/aubert_bass_steg_34.htm

... wenn mir neimand davon abrät.:D Thomann hat gar keinen so schlechten Ruf was die Streicherabteilung betrifft.
 
Also mal ganz im Ernst. Ich lese hier eine Menge "Ratschläge" von Leuten, die vermutlich nicht wirklich wissen, wovon sie reden?. ;-/ Zuerst einmal würde ich nicht wild herumbasteln an einem so verstellten Baß, sondern die Saiten moderat entspannen (also nicht lösen!), und dann kann man den Steg erst mal leicht gerade stellen. Bei entspannten Saiten solte der Steg ca. 3-4mm weiter zum Saitenhalter stehen - also etwa umgekehrt zum jetzigen Stand. Dann spannst Du leicht die Saiten wieder an (dann steht der immer noch krumme Steg aber zumindest gerade und sicher) und trabst damit zum Baßbauer!

Das Stellen eines Steges ist keine so große Sache, das Anpassen eines Rohlings und das Einstellen auf einen wirklich guten Klang aber schon. Das sollte aber gerade bei Anfängern wie Dir ein Spezi machen. Spezi muß in diesem Fall kein Baßbauer sein, das kann jeder Geigenbaumeister ebenso undauch so mancher Basser mit ausreichend Erfahrung.

Laß auch gleich mal prüfen, warum die A-Seite so dumpf ist. Das kann an der derzeit mehr als suboptimalen Stegstellung liegen, aber es kann auch einfach eine verschlissene Saite sein.
Die Investition von 50,- oder etwas mehr ist gut angelegt, denn beim Baßbauer erfährst Du garantiert noch ein paar zu ändernde Details, die ich auf den Bildern schon sehen kann. Es lohnt allemal, da einen Profi draufschauen zu lassen!!!

Und was das Selbstlernen angeht: Spielst Du schon halbwegs E-Baß? Wenn ja, dann schau mal bei der GeBa rein! Wenn nicht, ab zur Musikschule oder zueinem "Altbasser" aus der Nähe! Allein wird es beim Kontrabasß nicht wirklich was, der ist mehr als krötig und verzeiht vor allem keine Anfängerfehler ;-)

motivierenden Gruß
Roman
 
hey fastel

roman hat ganz allgemein recht, selber einen steg anpassen ohne ahnung, das wird in die hose gehen. zum geba tip: auf der geba seite gibts auch eine liste von geigenmachern, die auf bässe spezialisiert sind. der gang zum fachmann lohnt bei deinem bass sicher.
zum steg: erstmal keinen aubert von thomann, sondern den bassbauer fragen, was ein neuer steg von ihm kostet (incl einrichten und einbau natürlich). vielleicht solltest du auch einen höhenverstellbaren steg ins auge fassen. das hat einige vorteile, gerade wenn man noch nicht weiß, bei welcher saitenlage und mit welchen saiten man letztenendes gerne spielt.
zum selberlernen: lass dich wenigstens zu anfang kurz "reincoachen" was körper- und handhaltung angeht. das spart schmerzen und zeit.

viel spaß mit deinem schicken neuen bass

zwar
 
So mal nach meiner ersten Stunde:
der Lehrer ist cool, er fand mich gut. Hat mir Bogen- und Basshaltung ordentlich gezeigt, ein paar Tonfolgen haben wir gespielt. Lehrertechnisch bin ich überzeugt - er hat auch richtige Bass-Studenten und war auf mich vorbereitet. Und noch dazu ging seine Stunde weit über die vereinbarte Zeit. Er schmeißt mich also nicht einfach raus wenn ich noch etwas mit auf dem Weg brauche. Ich weiß nicht wie ihr darauf kommt, dass ich keinen Lehrer haben will :)

Als Lehrmaterial soll ich mir besorgen:
Bassic 3 (von Prof. S. Della Torre) <= habe neulich die aktuelle Klasse von ihm gesehen. Eingeschüchtert vor allem von dem "Erstsemestler" der das hier (besser) spielte:

Der soll im ersten Semester sein?

Kontrabass Bogentechnik von K. Trumpf (teuer :mad:)

Easy Doublebass Nochmal teuer :mad:


Mein Lehrer hat mir auch gesagt, dass er auch schonmal einen krummen Steg per Wasserkoch Methode begradigen konnte. Er hat den Bass allerdings nicht gesehenen - ich hatte nur den Bogen mit.
Bei der Gelegenheit könnte ich auch mal die Saiten auswaschen. Kann man die auch einfach so kochen? Ich weiß leider nicht was es für ein Material ist. Ich hoffe es ist kein großer Akt die Saiten wieder drauf zu ziehen... ?

Zusätzlich soll ich meine Bogenhaare mit Spiritus? auswaschen - sind ziemlich keimig. Außerdem hab ich nach den ersten Spielversuchen das Kolophonium nicht abgewischt. Kann ich dazu alles benutzen... Mikrofaser? Baumwolle? Egal?

Das ist das was mir grade einfällt - vielleicht gibts später mehr.
 
So jetzt habe ich mal den Steg gekocht und ein wenig gepresst, einen Tag trocknen lassen, das ergebnis seht Ihm im Anhang (alt vs. neu). Außerdem sehe ich leider jetzt erst einen übel aussehenden Riss. Waah...

Den Bogen habe ich mit 90%igem Ethanol und Shampoo gesäubert. Der obere Teil ist leider noch etwas schmoddrig vom alten Kolo... naja auf den Bildern sieht man es nicht so.
Außerdem habe ich die Saiten mal mit dem Ethanol sauber gemacht und werde die Mechaniken nochmal mit etwas "Haushaltsöl" nachölen. Mit Gravit (Bleistift) den Steg für die Saiten flutschig machen und dann mal ordentlich auf E Stimmen.

Wie war das mit den Saiten? Auskochen geht? Ich bin mit leider nicht sicher, was es für ein Material ist - sieht mir nach Kunststoff aus. Es sind Rillen zu sehen aber eigentlich nicht zu spären beim drüberstreichen (mit dem Finger)...
 

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Hmmh, wenn Du Dir die Rostocker Klasse von SdT angesehen hast, dann laß mal gucken, wo Du herkommst ;-) Und wenn man sich die Leute im Allgemeinen dort in der HMT-Kontrabassklasse mal anschaut - da sind schon ein paar perlen drunter. Ich sage nur: Friedemann Schneeweiß...!

Gruß
Roman
 
Jau der Schneeweiß hat am meisten beeindruckt. Kommende Woche spielt er das Konzert mit Orchester. Dazu gibts noch Paganini und ein Klavierkonzert. Ich überleg ob ich hingehe... bin momentan so pleite :D
 
Hi Fastel,

den Steg kannst du (aus meiner Sicht) vergessen.
Lass einen neuen bei einem Profi anfertigen, dann klappt das auch mit dem Klang.
Kaufe keinen Rohling. Geigenbauer bekommen sowas a) billiger und b) in besserer+
Qualität, als du bei jedem online-Laden.

Das selber-Anpassen ist keine ganz einfache Geschichte.
Für nen neuen Steg Bass mußt du mit geschätzten 120 - 140 Euronen rechnen.
(wahrscheinlich sogar mehr, bin da nicht mehr aktuell)
Da hockt man schon ne Weile dran. Für nen Geigen-Steg brauchte ich, als ich
noch gut in Schwung war, ca. ne Stunde. Bass dauert sicher 1,5 - 2 Stunden für
n richtig gut geschnittenen Steg.


cheers, fiddle
 
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Dann hat der Geigenbauer aber immernoch traumhafte Stundensätze ;)
 
Aber n Rohstoffpreis für den Steg gibts immernoch..
Ich frag mich, warum sich so viele Leute über die Stundensätze
der Geigenbauer aufregen. Bei ner Auto-Reparatur-Werkstatt
mault auch keiner rum bei 80 Euro Stundensatz und dann machts
noch nicht mal der Chef, sondern der Azubi..

Ich sag mal so: für Zündkerzen wechseln und nen Ölwechsel bedarf es
deutlich weniger Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Können.


cheers, fiddle
 
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Soooo unglaublich teuer finde ich das jetzt nicht. Siehe es mal so: ein Buch, von dem du lange was hast, kostet soviel wie 1,5 CD oder 4 Schachteln Kippen...
 
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@ Fastel: Darf man erfahren wer dein Lehrer ist? Dalla Torre selbst?
 
Naja...... aaaangenommen ich steigere meine Fähigkeiten dieses jahr noch soweit, dass ich ein Pop und Worldmusic Studium (Bass) beginne, besteht die Möglichkeit. An der Uni sind für die Bassisten mehrere Dozenten zuständig. Della Torre ist eigentlich für die klassischen Kontrabassisten verantwortlich und macht Meisterkurse soweit ich weiß...

Kennst Du einige Lehrer im Nordosten?... dann kann ich Dir Näheres per PN sagen.

Fürs erste gehe ich jetzt die Bogentechnik von Trumpf durch.
 

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