Korpus ölen

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Ich habe mal ein Paar ganz naive Fragen zum Ölen eines Korpus - Wie die Arbeitsschritte ansich funktionieren ist hier ja schon mehrfach gut beschrieben, aber ich wollte mal wissen wie sich so ein "geölter" Body überhaupt verhält:
Bleicht das mit der Zeit wieder aus? (Kenne ich so von meinen Gartenmöbeln :) :) ) Kann man dafür zur Versiegelung nochmal irgendwas drüberziehen? Oder ist diese Ölung dem Geschrammel tatsächlich langfristig gewachsen?
Hab hier eine alte Strat-Kopie die ich zur Einarbeitung ins DIY Gitarrenbau Thema mal auf möglichst einfache Art "restaurieren" wollte.
 
Eigenschaft
 
hallo, ich habe vor ca. 20 Jahren mal einen Gitarrenbody mit einem Öl/Wachs Set von Rockinger behandelt. War echt einfach, erst ölen, dann das Wachs aufschütteln, das sich am Boden abgesetzt hatte und damit behandeln. Das hält bis heute.
http://www.rockinger.com/index.php?...0-09049&sid3=ee4a0a97f56b45f67afb428dded8f3c4
Der Body ist im Lauf der Zeit zwar ziemlich nachgedunkelt, aber das Finish ist immer noch sehr gut.
Beanspruchte Stellen glänzen mehr als andere Stellen.
Ich hatte schon mal über eine Nachbehandlung nachgedacht. Ist aber tatsächlich nicht nötig.

Dann habe ich noch eine 1996er Framus Diablo mit diesem Finish. Auch das ist noch richtig gut.

Also keine Angst. Öl allein reicht vlt. nicht, aber mit dem Wachs zusammen ist das ein ganz großartiges Finish für schöne Hölzer.
 

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Ich benutze das selbe Öl und Wachs Set von Rockinger auch schon länger für meine unlackierten Maple-neck Rückseiten und einem Mahagoni Strat-Korpus und bin auch sehr zufrieden.

Das hält ewig...
 
Bleicht das mit der Zeit wieder aus?

Grundsätzlich verändert sich die Farbe des Holzes nach dem Trocknen des Ölen nicht mehr. Wie sich das über Jahrzehnte verhält, kann ich nicht sagen, aber das Holz behält im Grundsatz denselben Farbton.

Kann man dafür zur Versiegelung nochmal irgendwas drüberziehen? Oder ist diese Ölung dem Geschrammel tatsächlich langfristig gewachsen?

Je nachdem ob man die Stellen regelmäßig anfasst, wird das Holz an den Stellen natürlich fleckig oder hat Kratzer.
Insgesamt härtet das ölgewachste Holz schon ordentlich aus und wird recht widerstandsfähig. Aber einen Ölschliff sollte man, je nach Belastung, regelmäßig wiederholen. Am Hals empfiehlt sich das 1x pro Jahr.

Was "drüberziehen" widerspricht der Idee eines mit Öl und Wachs behandelten Holzes. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten Holz zu schützen. Lasur, nur Ölen oder auch zusätzlich mit Wachs versiegeln oder lackieren. Die Grundidee ist immer dieselbe, eine möglichst harte, unempfindliche Oberfläche zu schaffen. Mit Lack geht das besser als mit Ölwachs, fasst sich aber eben auch anders an.
 
Was ist mit Hartöl für die obere Schicht bzw. für den letzten Auftrag? Soll angeblich gut aushärten und eine strapazierfähigere Oberfläche geben? Oder Finish-Öl soll angeblich gut die Poren füllen? Es gibt ja Öle, wo Harze zugemischt sind. Das härtet und füllt dann wohl besser?
 
Das ist die Methode aus meiner Signatur (Hals entlacken) mit Hartwachsöl.
 
Zwar schon älter hier aber trifft für mich zu.

Ich habe eine Korpus aus Sumpfesche. Diesen habe ich jetzt 4 mal mit Leinölfirnis (Bondex) behandelt.

Jetzt habe ich gelesen, dass man anschließend noch wachsen könnte. Ich habe das Antikwachs von Bondax in dem angeblich Carnauba- und Bienenwach enthalten ist.

Natürlich habe ich auch das Hartwachsöl von Clou mit dem ich meine entlackten Gitarrenhälse behandelt habe, wie es Azriel ja auch beschrieben hat.

Welches Produkt sollte man nehmen und wie auf applizieren ? Das Hartwachsöl wird ja mit immer feinerem Schmirgelpapier eingearbeitet.

Diesmal frage ich bevor ! ich es verhunze. Wäre echt schade um den Body.

Danke fürs Lesen

Rainer
 
Na da hast Du ja einen alten thread ausgegraben.

Hast Du schon mal die Suche hier benutzt? Es wurden schon unzählige Beiträge dazu geschrieben.

Was gefällt Dir denn nach vier Schichten Leinölfirnis nicht? (Ich wäre wohl nach zweien zufrieden gewesen.)

.
 
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Jepp, ich habe auf deine Empfehlung vor Jahren einen ganzen Liter Leinölfirniss angeboten bekommen. (Baumarkt, sehr günstig)

Kann man auch zum Auffrischen und Säubern des nicht lackierten Griffbretts oder Halsrückseite verwenden.
Bildet im Gegensatz zu dem Rockinger Set eine harte nicht klebende Oberschicht nach 1-2 Tagen Trocknung und dann bürsten polieren, die nach meinem Gefühl sich wieder neu an löst, während man es beim nächsten Mal (1-mal im Jahr) säubert.

Sieht auch sehr schön aus, die blanken Spielspuren auf dunklen Griffbrettern im Gegenlicht. ;)
Riecht nur etwas, wie aus der Kindheit...

Zusätzlich Wachs ist meiner Meinung kontraproduktiv.
 
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Ich verwende schon seit mehr als 20 Jahren eine Oberflächenbehandlung meiner Hälse mit Hartöl/Wachsfinish. Erste Versuche mit Leinölfirnis waren nicht gut, richtig trocken oder hart wurde es nicht. Besser war Schaftol, ein Öl mit dem die Edelholzgewehrschäfte behandelt werden... war zu teuer. Sehr gut ist Auro Hartöl, welches sich auch mit Farbpuver gut einfärben ließ. Allerdings klebrig bei der Verarbeitung. Inzwischen (seit ca. 12 Jahren) arbeite ich mit Osmo Color. Welches etwas Hartwachs beigemischt bekommt. Und das schleife ich ein, nicht nur einfach oberflächlich auftragen. Damit habe ich inzwischen mehr als 200 Hälse bearbeitet, und auch einige komplette Gitarrenbodies. Je nach Handschweiß hält es lange, kann aber jederzeit mit einem Stück "Zewa Wisch und Zweck" neu aufgetragen oder gereinigt werden.
 
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Erste Versuche mit Leinölfirnis waren nicht gut, richtig trocken oder hart wurde es nicht

Meiner Erfahrung nach braucht Leinöl(firnis) halt relativ lange bis es wirklich "hart" wird und dann ist es im Vergleich zu anderen Ölen evtl immer noch etwas "weicher". Ich mag es aber, mein Telehals fühlt sich gut an, aber es dauert wirklich sehr lange bis das richtig durchhärtet, gefühlt waren das 2 Monate.
 
Man muss halt dünn auftragen, nicht dass es trieft.
Bei mir sind es 1-2 Tage.
Ich benutze es mit einem leicht angefeuchteten Lappen und säubere den Schmand zwischen den Bünden, bis sauber.
 
Japp, dünn auftragen, nach ca. 15 min evtl. überschüssiges Öl mit Lappen nochmal abwischen. Anfassen oder spielen kann man natürlich schon früher, aber ich behaupte mal dass der Aushärtungsprozess bei Leinöl auch danach noch weiter fortschreitet, so fühlte es sich zumindest bei mir an. Hängt natürlich auch davon ab ob man 2 , 3 oder 4 Schichten macht und von den klimatischen Bedingungen.
 
Die Aushärtung von Leinölfirnis hängt auch davon ab wie und womit man es verdünnt.

richtig trocken oder hart wurde es nicht.

Leinölfirnis wird seit Jahrhunderten als Anstrichmittel benutzt. Bei richtiger Anwendung wird es hart.

Hartöl wird auch nicht aus "Hart" gewonnen und Gunstockoil nicht aus Gewehrschäften.

Fast immer ist die Basis gekochtes Leinöl und das funktioniert auch ohne Additive sehr gut.

.
 
Die Aushärtung von Leinölfirnis hängt auch davon ab wie und womit man es verdünnt.
Würdest Du das verdünnen? Und womit? Terpentin(ersatz)? Soweit ich mich erinnere habe ich das immer unverdünnt benutzt...
 
Interessant zu lesen! Ich habe vor, das oil-finish auf meiner Ibanez S auch nachzubessern. Es ist halt bei der Armauflage doch schon ziemlich hell geworden (dünner?), aber hab mich bis jetzt noch nicht wirklich rangetraut. weils doch ein ziemlicher Act ist. ;) Bis jetzt hab ich Testweise einige Sachen aus dem Haushalt mit Leinöl behandelt und die Ergebnisse waren soweit ganz ermutigend (und hängen wohl stark vom Holztyp und der individuellen Maserung ab). Vielleicht beim nächsten Saitenwechsel...
Es ist jedenfalls gut, euere Erfahrungen zu lesen!
 
Würdest Du das verdünnen? Und womit? Terpentin(ersatz)? Soweit ich mich erinnere habe ich das immer unverdünnt benutzt...

Ja, unbedingt verdünnen!

Bei einer so kleinen Fläche wie einem Palisandergriffbrett kann man das auch direkt auf dem Griffbrett machen indem man erst ein paar kleine Tropfen Öl aufträgt und diese dann mit Terpentin verteilt.

Unverdünnt ist das Öl zu zäh und es verbleibt zu viel auf der Fläche.

Immer nur die benötigte Menge mischen ( 1:1 / "Halböl"), da gemischtes Halböl nach kurzer Zeit ausflockt, die Harze also fest werden. Unvermischtes gekochtes Leinöl ist dagegen unbegrenzt haltbar.

Wenn man will dass es gut riecht verwendet man echtes Balsamterpentin was allerdings wesentlich teurer ist als Terpentinersatz.

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So, für den Korpus hatte ich kein "Halböl" sondern nur Leinölfirnis etwas angewärmt.

Mit 400er nass vorgeschliffen, dann erste Schicht Leinölfirnis, mehr als 24 Stunden gewartet, Zwischenschliff auch mit 400er nass. Dann noch 3 weitere Schichten.

Jetzt hängt der Korpus schon an der Leine und trocknet seit 6 Tagen. Das kleben bzw die Feuchtigkeit ist schon sehr viel besser geworden. Noch ein- bis zwei Wochen und der Korpus ist getrocknet.

Ein wenig rau fühlt er sich trotzdem an. Ich habe hier noch Schleifpapier nass bis 300er. Kann (darf) man dann am Ende nochmals fein drüberschleifein ? Nass oder trocken ? Welche Körnung würdet ihr empfehlen ?

Weiterer Input wäre nett.

Rainer
 

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