kreative Klänge mit der Flöte

Annino
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Hallo ihr alle,

ich mache gerade ein Gedicht (An die Musik von Rilke), welches mit Musik unterlegt werden soll. Einzige Regel: Alles selbstgemacht. (Also gleichzeitig Musik und sprechen ist halt schwer bei der Flöte)

Der grobe Plan steht, ich habe es schon einmal im Unterricht vorgespielt. Aber jetzt soll das ganze noch verfeinert werden.

Meine Instrumente sind Gläser, die ich mit einem Löffel anschlage, eine Okarina (die habe ich eigentlich nur eingebracht, damit ich sie endlich mal nutzen kann) und natürlich die Flöte.

Wir sind auf die Idee gekommen, in die Flöte Teile des Textes reinzusprechen. Also die Flöte ein paar Zentimeter vom Mund weg zu nehmen und darüber zu sprechen. Wenn man flüstert ist (nach Aussage der anderen) der Text noch ganz gut zu verstehen und er bekommt etwas schaurig magisches durch das mitklingen der Flöte. Mit stimmhaft gesprochenem Text kommt leider zu wenig Luft raus.

Jetzt bin ich aber auf diese neue Idee gekommen und frage mich, was es noch so gibt. Ich kenne Flötenbeatboxing (gibt es da gute Anfängerbücher/-internetseiten zu? Also nicht Flötenanfänger sondern Beatboxanfänger?), aber ansonsten? Was kann man noch für kreative Klänge produzieren? Unabhängig, ob ich das nun für dieses Gedicht nutzen kann oder nicht, ich werde wohl noch mehr künstlerische Projekte in die Richtung machen und möchte gerne mehr kennenlernen.

Tastenklappern fällt mir noch ein, aber das ist so sehr leise.

Habt ihr noch mehr? Oder sogar solche Sachen schon mal für eigene Musik oder ähnliches genutzt?
 
Eigenschaft
 
Hör dir mal Ian Anderson von Jethro Tull an, der hat sozusagen die Querflöte in der Rockmusik "etabliert" und spielt diese teilweise sehr "unkoventionell"

Auch Thijs van Leer hat bei der Band Focus die Flöte abseits der "klassischen" Spielweise eingesetzt.
 
Spontan fällt mir dazu ein noch die Stimme, praktisch als "zweite Stimme" einzusetzen, so wie es Ian Anderson als macht, aber das kennst du wahrscheinlich auch schon. Da muss man aber seine eigene Stimme schon gut im Griff haben, dass es auch gut klingt.
 
Habt ihr noch mehr? Oder sogar solche Sachen schon mal für eigene Musik oder ähnliches genutzt?
Ich würde neben Percussions scratchen einsetzen, wie das die DJs machen.
Das liesse sich perfekt an die benötigte Lautstärke anpassen, wenn... dein Vorhaben läuft doch über Mikros, Mixer und (Klein-)PA?

Vorstellen könnte ich mir den Einsatz eines Looper oder Vocoder.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ne, mein Vorhaben läuft ganz klassisch ohne Elektronik. Und das möchte ich auch ganz gerne so lassen. Da bin ich rassistisch gegen Musik die elektronische Unterstützung braucht :whistle: Ich liebe einfach handgemachte Musik. Das ist auch ein bisschen die Herausforderung nicht auf Aufnahmetechnik zurück zu greifen. Und für
Mikros, Mixer und (Klein-)PA
fehlt mir leider gänzlich das technische Können :confused:

Die Stimme einsetzen habe ich sogar schon mal genutzt bei einem Flötenstück wo es in den Noten stand. Das hatte ich nur ganz verdrängt... Danke für den Tipp @funstrumentalist . Da kann ich auf jeden Fall noch mal austesten.

@peter55 Werde ich mir auf jeden Fall mal anhören, schaffe das gerade nicht, aber werde hoffentlich am Wochenende genug Zeit haben.
 
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Ich hab mir Ian Anderson und Thijs van Leer angehört. Beide ziemlich unterschiedlich aber sehr schön. Da ist schon ein bisschen Inspiration dabei gewesen.

Was aber noch viel besser war (und das war wirklich Zufall), dass Carin Levine heute bei uns in der Hochschule war, das ist eine Flötistin, die sehr viel Neue Musik spielt. Sie hat für die Kompositionsstudenten einen kleinen Vortrag gehalten, wie man die Flöte in zeitgenössischer Musik einsetzen kann (also mit den Effektklängen, die ich mir auch so vorstelle). Und die Kompositionsstudenten sind glücklicher Weise auf die Idee gekommen uns Flötisten auch noch Bescheid zu sagen (Zwei Stunden vorher wurde ich von einer Mitstudentin angerufen, ob ich Zeit und Lust habe) und es hat so viel Spaß gemacht, ihr zuzuhören und zuzugucken beim Spielen (ich habe zum ersten Mal Bass und Kontrabassflöte live gesehen :love:). Sie ist halt so ziemlich alle Effekte durchgegangen, die es gibt und wir konnten nachfragen, wenn wir nicht wussten, wie man das macht und sie hat uns auf Fehler aufmerksam gemacht, die die meisten machen, wenn sie damit anfangen. Ideal wäre es halt gewesen, das auch sofort ausprobieren zu können, aber es war ja eigentlich ein Vortrag für die Kompositionsstudenten.

Also ich habe jetzt Inspiration und Sachen, die ich ausprobieren muss, in Massen. Aber falls euch noch was einfällt...
 
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Na besser gehts doch nicht, klasse :great: Dann mal viel Vergnügen beim ausprobieren.
 
So, ich habe es endlich geschafft, meine Ideen auch aufzunehmen. Das erste Mal mit einem Aufnahmegerät, das erste Mal Soundcloud verwendet... ich hoffe, es klappt jetzt alles, heute habe ich auf jeden Fall viel gelernt.

Es ist wahrscheinlich nicht das, was die meisten von euch erwartet haben, aber es ist meine Variante, Flöte und Stimme kreativ einzusetzen. Die Gläser, die ich beim ersten Beitrag noch vorgesehen habe, sind schnell rausgeflogen: Zu groß der Transportaufwand, zu schlecht der Klang. Die Okarina musste ich gerade bei der Aufnahme spontan rauslassen, bzw. durch Flöte ersetzen, weil ich sie schlicht vergessen hatte mitzunehmen.

Die Ideen stammen natürlich nicht alle von mir, sondern meine Kommolitonen und meine Dozentin haben da auch ihren Anteil dran, auch wenns natürlich letztlich "mein" Gedicht ist. Eigentlich ist die Version auch als Bühnenversion gedacht (also wirklich mit Schauspiel), das wird eventuell sogar noch seinen Weg in eine größere Aufführung finden, dann allerdings nicht in meiner Version, sondern in einer gemeinsamen des ganzen Kurses, deshalb habe ich hier meine persönliche Version mal verewigt.

Damit ihr ihn noch mal vor Augen habt, der Text von Rilke (wundert euch nicht, es dauert etwas, bis er anfängt):

An die Musik

Musik: Atem der Statuen. Vielleicht:
Stille der Bilder. Du Sprache wo Sprachen
enden. Du Zeit,
die senkrecht steht auf der Richtung vergehender Herzen.

Gefühle zu wem? O du der Gefühle
Wandlung in was? -: in hörbare Landschaft.
Du Fremde: Musik. Du uns entwachsener
Herzraum. Innigstes unser,
das, uns übersteigend, hinausdrängt, -
heiliger Abschied:
da uns das Innre umsteht
als geübteste Ferne, als andre
Seite der Luft:
rein,
riesig,
nicht mehr bewohnbar.


https://soundcloud.com/user-161071152/rilke-musik2/s-WgIaT
Edit: So viel zum Thema, hoffentlich klappt alles. Wenn ihr auf den Link klickt, geht der (zumindest bei mir). Warum er das nicht einbinden kann, weiß ich gerade nicht. Wenn ich den Fehler finde, korrigiere ich das noch mal.

Der Gedanke, noch mal was mit Beatboxing zu machen ist auch noch nicht vom Tisch. Ich habe ein Buch gefunden, jetzt fehlt mir nur noch die Zeit, es zu lernen. Aber das bleibt im Hinterkopf.

Ach ja und ich hoffe, dass ich das hier überhaupt veröffentlichen darf und nicht in die Hörproben-Ecke verschoben werden (vielleicht wenn dann nur den ganzen Thread?), weil das ja unmittelbar zur oberen Frage gehört.

Ich freue mich über Feedback,
eure Annino
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dein SC Clip ist als "privat" gekennzeichnet, deshalb kann er möglicherweise hier nicht normal eingebunden werden.

Gruß Claus
 
Hmm, aber kannst du ihn sehen, wenn du auf den Link klickst? Dann wäre ja alles gut. Ich bin nicht so der Fan von alles öffentlich machen. Klar ist es das ja schon, aber nur über das Forum hier, wo man auch die Erklärung dazu liest.

Wenn ihr das jetzt aber nicht sehen könnt wegen der Privateinstellung nehme ich das natürlich noch mal raus.
 
Wenn ich auf den Link klicke wird der Clip bei SC geöffnet. Das Einbetten geht anscheinend nicht, Hauptsache der Link funktioniert ;-) dann nehme die Einbettung raus und schreibe nur den Link in deinem Beitrag.

Viele Grüße
Musicanne
 
Ich bin nicht so der Fan von alles öffentlich machen...
Der Sinn einer Veröffentlichung auf Seiten wie SoundCloud oder YouTube ist das Herstellen von Öffentlichkeit.
Die dort dennoch mögliche Einstellung "privat" macht nur dann einen Sinn, wenn man den Link und damit Zugang zum Clip relativ wenigen Menschen per E-mail oder PN zugänglich will, denn nur dann bleibt die Kontrolle über die Rezeption bis auf Weiteres beim Versender.

Den Link zu einem privat gekennzeichneten Clip in einem Forum zu veröffentlichen ist genau das Gegenteil von "privat".
Es ist nämlich eine weltweit für jeden Menschen oder Bot ohne Anmeldung im Forum lesbare und über sämtliche Suchmaschinen abrufbare Veröffentlichung.

Gruß Claus
 
Jo, aber du kommst nur über diese Beiträge hier dahin.
Keine Ahnung, für mich ist es irgendwie was anderes. Es war ja auch nur ein Test. Die nächsten Male weiß ich dann, dass ich nur den Link nehmen sollte.

Danke Musicanne ; )

Allerdings bearbeiten kann ich den alten Beitrag nicht mehr, um die Einbettung rauszunehmen. Da scheint es eine zeitliche Sperre zu geben, wie lange man bearbeiten kann.
Naja, wir kommen jetzt aber auch stark vom eigentlichen Thema ab. Es scheint ja irgendwie zu funktionieren.
 
Die Soundcoud-Einbettung habe ich entfernt, Bearbeitungen eigener Beiträge sind meines Wissens für User gut einen Tag lang möglich, für Moderatoren jederzeit.
Einfach Bescheid sagen, wenn etwas korrigiert werden soll.

Gruß Claus
 
High, ein Typ, bei dem ich mal ein paar Stunden hatte, hat ein cooles Buch zu dem Thema rausgebracht. Ich kann ja mal das Werbevideo dazu posten. Sind mMn nicht gerade die einfachsten Techniken, aber mit etwas Arbeit machbar.
 
Das sieht ja sehr interessant aus. Die meisten Sachen kennt man ja schon irgendwie, aber kennen und können ist halt der große Unterschied. Ich werde auf jeden Fall mal versuchen, das Buch über die Bücherei zu bekommen und es mir angucken. Und vielleicht finde ich ja dann auch mal die Zeit und Motivation zu üben.

Ich hatte schon vor längerer Zeit aufgrund des Threads hier mir das "Modern Flute Concept" von Dirko Juchem ausgeliehen. Hab auch hochmotiviert angefangen zu üben und dann wieder aufgehört. Irgendwie habe ich die Beatboxing-Klänge nicht so hinbekommen, wie ich sie haben wollte und das hat mich demotiviert. Und dann fehlte natürlich auch die Zeit zum Üben. Etwas habe ich aus diesem Buch aber mitgenommen: Die Art, Techniken und Tonleitern zu üben, hat es in meine Überoutine geschafft.

Ein großer Teil dieses Arbeitsbuches sind allerdings kleine Stücke zu den verschiedenen Genres moderner Musik und zu Improvisation, die für mich dann doch ein bisschen leicht waren und vor allem nicht die Art von Musik, die ich gerne mag. Für Anfänger - ich sag mal bis zum 4./5. Lernjahr grob geschätzt -, die solche Musik lieben und von Noten wegkommen wollen und ein bisschen das Improvisieren lernen wollen, ist es aber durchaus gut geeignet und ich würde es weiterempfehlen.
 

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