• Bitte beachten! Dies ist ein Forum, in dem es keine professionelle und auch keine verbindliche Rechtsberatung gibt. Es werden lediglich persönliche Meinungen und Erfahrungen wiedergegeben. Diskussionen bitte möglichst mit allgemeinen Beispielen und nicht mit speziellen Fällen führen.

Künstlerfehlverhalten gegen Veranstalter: Eure Erfahrungen, Tipps?

R
riccc
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.06.23
Registriert
04.02.18
Beiträge
37
Kekse
0
Guten Tag!
Nachdem ich das Problem eben in diesem Forum zu juristisch aufgezogen habe, bitte ich um Eure Erfahrungen, Kommentare, Tipps
zu folgendem m. E. skandalösen Fehlverhalten eines Musiker gegenüber einem Veranstalter:

Es geht um einen laienhaften Veranstalter in einem kleinen Dorf, der wg. großer Finanzprobleme immer mehr Fundraising, Sponsorensuche u. dgl. betreiben muss.
Nun hat er einen einzelnen Auftritt eines Künstlers wie in den Vorjahren zu denselben Konditionen genehmigt (Künstler erhält den größten Teil der Einnahmen).
Danach hat dieser Künstler aber ohne Kommunikation mit dem Veranstalter einseitig beschlossen und publiziert, jetzt ebendort dauerhaft jedes Jahr aufzutreten (!) und außerdem einen Verein gegründet zum Fundraising dieser zukünftig angeblich alljährlichen Konzerte.
Außerdem hat der Künstler die sonstigen Veranstaltungen desselben Veranstalters publizistisch herabgesetzt (unlauterer Wettbewerb?)!
Damit tritt er in direkte Fundraising-Konkurrenz zum ausgetricksten, völlig überrumpelten Veranstalter.

Ist es nicht der Oberhammer, wenn ein Künstler aus einer jährlich erneuerten Auftrittszusage des Veranstalters im Alleingang eine Dauerzusage macht und als solche publizert?
Dass er im Internet die sonstigen Veranstaltungen desselben Veranstalters pauschal herabwürdigt!
Dass er vor Ort eine Fundraisingaktion startet, um sein vereinbartes Honorar aufzubessern!
Dass er damit in direkte Konkurrenz zum Fundraising des Veranstalters tritt!

Ich bitte um Eure Kommentare!

Danke! Richie
 
Eigenschaft
 
Ich spreche jetzt mal mit über 25 Jahren Erfahrung als:
Musiker, Booker, Veranstalter, Tourneebegleiter, Produktionsleiter - ich kenne also
die Situation aus verschiedenen Perspektiven.
Mein Eindruck aus dem, was ich hier lese: Kindergarten.
Skandalös ist da gar nichts. Ein Künstler ist scheinbar mit der Arbeit eines Veranstalters nicht zufrieden
und will seinen Auftritt im Veranstaltungsort deshalb selber organisieren.
Rechtlich sehe ich dafür keine Probleme, es sei denn, es gibt Verträge die das nicht erlauben.
Unlauterer Wettbewerb ist das nicht, solange es keinen Verstoß gegen geltendes Recht gibt.
Dein persönliches Empfinden, das Du überrumpelt und ausgetrickst wurdest, verstößt nicht
gegen geltendes Recht.
Direkte Konkurrenz ?. Belebt das Geschäft.
Ansonsten fehlen mir konkrete Informationen um mehr dazu sagen zu können.
Rechtsanwalt ???. Darauf würde ich verzichten. Dabei kommt in dieser Situation nichts raus.
Nur der Anwalt verdient daran. Ich habe in meinen ersten Jahren mehrere Fälle über einen
Anwalt laufen lassen. Es kam immer zum Vergleich und ist den Aufwand, die Zeit und den Ärger
nicht wert und Kosten für den Anwalt sind immer entstanden. Ausserdem spricht sich so etwas
rum und ist nicht gut für den eigenen Ruf.
Mein Tipp: Wenn Du als Veranstalter tätig sein willst: Mache einfach richtig gute Arbeit,
sehr wichtig gute Promotion, gute Kontakte zur Presse, gute Internet-Promotion, faire Verträge,
sei Zuverlässig und mache eine offene Kalkulation und Abrechnung, die der Künstler einsehen kann.
Schaffe eine angenehme Arbeitsatmosphäre, Technik, Catering etc. so das sich die Künstler
wohlfühlen. Wenn das alles stimmt, wird sich jeder Künstler 2 mal überlegen ob er den Aufwand betreibt
und eine Veranstaltung selber organisiert.
Nicht schmollen, sondern einfach richtig gut sein.
 
Sehe ich ganz ähnlich. Es wird einen Grund geben warum der Musiker sich die Mühe einer eigenen Organisation macht, sogar mit Vereinsgründung.

Es gibt nunmal auch kein Monopol auf Veranstaltungen wenn Verträge das nicht vorsehen. "Ältere" gefühlte Rechte helfen hier nicht wirklich weiter.
Dass der Musiker die Veranstaltungsleistung(en) als solche herabwürdigt - so wird es beschrieben - mag ein Ansatzpunkt sein, unbedingt justiziabel ist das aber nur in Ausnahmefällen.
Auch Anwälte kochen nur mit Wasser und kosten Geld, Prozesse sind nochmals teurer. Natürlich fühlt sich der Veranstalter ausgebootet wenn der Musiker das in Zukunft selbst macht, möglicherweise fühlt sich der Veranstalter auch betrogen. Aber das sind Gefühle, keine hard facts.

Was mir nicht ganz klar ist: Eine formlose Mail (Zusage des Veranstalters) ist nicht zwingend ein Vertrag, kann aber teure Mißverständnisse verursachen. Will der Musiker denn jetzt bereits die nächste Veranstaltung selber stemmen oder erst die übernächste? Hierüber sollte, auch im Interesse des Veranstalters, Klarheit geschaffen werden sonst entstehen Mißverständnisse. Also Mail schreiben und nachfragen, Frist setzen (1 Woche) oder die Zusage vorsorglich gleich ganz zurückziehen sofern der Musiker bereits die nächste Veranstaltung selber organisieren möchte und das auch so geäußert hat.
 
ERGÄNZUNG: ich vergaß 2 wichtige Punkte:
Der betr. Künstler wusste vor seinem og. Fehlverhalten, dass beim laienhaften, quasi führungslosen Veranstalter ein professioneller Leiter vor der Einstellung stand.
Bei solchen Fällen ist es im betr. Bereich üblich, dass der neue Leiter andere Künstler engagiert als zuvor. Daher wohl versucht(e) der Künstler sich mit seinem Fehlverhalten dauerhaft beim Veranstalter einzunisten.
Zusätzlich hat er auch einen politischen Lobbyisten eingeschaltet, um zu verhindern, dass er keine Einladung mehr erhält...
Danke! richie
 
Ich verstehe nicht ganz warum Du immer auf dem Amateurveranstalter rumreitest. Am Ende zählt das Ergebnis und das alles für alle Beteiligten (Aufwand, Probleme z.B.) im Rahmen blieb. Auch Profis bauen mal Mist, aber sehr viel seltener als Hobbyisten. Wenn das so ist wie von Dir geschildert hat der Musiker offenbar Wind vom möglichen neuen Leiter bekommen und hat das für ihn wirtschaftlich Sinnvolle getan. Ob er sich dabei einer lokalen Größe bedient oder nicht, ist dann egal.

Fehlverhalten ist das nur aus Sicht des alten Veranstalters der nun einen Slot (möglicherweise einer der wichtigeren) weniger buchen kann.
 
Nimm die Emotion raus, verzichte auf die Ausrufezeichen, beschreibe den Fall neutraler... lies dir den Post von @Yesterday nochmal durch...

Es kommt alles sehr dörflich-kleinstädtisch rüber, mit viel Emotion und alten Beziehungen. Alles richtig und wichtig und menschlich vielleicht nicht nett oder sogar unter aller Sau, aber ansonsten eben "ganz normales Leben" und "wir sind ein freies Land" und "jeder ist seines Glückes Schmied".

Versetz dich in die Lage der Anderen - ich war oft in den Schuhen des Musikers, der sich mit unprofessionellen und schlecht koordinierten Veranstaltern rumschlagen musste. Wir haben dann auch irgendwann Konzerte selbst organisiert und es war uns schlichtweg egal, wem wir damit Konkurrenz gemacht haben. Wir wollten einen schönen Auftritt für unsere Fans zu unseren Bedingungen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn ich das richtig verstehe, dann plant EIN Künstler jetzt seine eigene Veranstaltung, weil er auf Eurer Veranstaltung nicht gebucht werden sollte.
Das nennt man Konkurrenz und ist absolut OK. Die Konzertbesucher können sich dann ja aussuchen, welche Veranstaltung sie besuchen wollen.
Auch wenn der Künstler versucht hat sich durch Vitamin B auf Eure Veranstaltung zu buchen, Ihr wollt das doch scheinbar nicht.
Dann ist doch alles klar. Ihr macht Eure Veranstaltung und der Künstler seine eigene. Was ist das Problem. Beleidigt weil es jetzt eine Konkurrenzveranstaltung gibt ?.
Was willst Du hören .... ?. Ooohh dieser böse Künstler ?.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben