Kunststoffblätter

  • Ersteller michaeldewerd
  • Erstellt am
michaeldewerd
michaeldewerd
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
07.04.24
Registriert
19.02.09
Beiträge
293
Kekse
868
Ort
Wien
Liebe Leute

Ich würde gerne wissen, wer von Euch Kunststoffblätter spielt oder zumindest Erfahrung damit hat. Mein Lehrer verwendet ein Kunststoffblatt und ist anscheinend sehr zufrieden damit. Dadurch ist bei mir die Frage aufgekommen, warum ich mich selbst mit den natürlichen Blättern abquäle. Ich spiele momentan ein Blatt mit Stärke 4 von Vandoren. Ich fand es wirklich sehr angenehm darauf zu spielen, aber da es schon alt ist und ein wenig mitgenommen ausschaut, hatte ich mir neues Blatt gekauft von der gleichen Marke und mit der gleichen Stärke gekauft. Obwohl ich schon verschiedene Mal abgeschleift habe, ist es noch immer so mühsam darauf zu spielen, dass ich wieder mein altes Blatt genommen habe.

Natürlich frage ich andererseits, was die Nachteile von Kunststoffblätter sind. Wenn sie so praktisch sind, würden doch eigentlich viel mehr Leute sie verwenden und ich kenne abgesehen von meinem Lehrer niemanden, der das tut. Ich würde gerne über Eure eventuellen Erfahrungen hören.
 
Eigenschaft
 
da gibt es soviel Meinungen wie reed-Spieler. Einige meiner Schüler spielen Kunststoffblätter, weil sie es leid waren sich mit den Schilf-Blättern auseinanderzusetzen. Passt schon. Ich selbst habe schon alle möglichen Kunststoff-Carbonfaser-was-weiß-ich-Teile ausprobiert und sie kommen im Farbenreichtum nicht an ein richtig gutes Schilfblatt heran. Sag ich. Das Holz gehört zu meinem Sound und damit gehört es zu meiner Arbeit, mich damit auseinanderzusetzen.

Ich spiele momentan ein Blatt mit Stärke 4 von Vandoren. Ich fand es wirklich sehr angenehm darauf zu spielen, aber da es schon alt ist und ein wenig mitgenommen ausschaut, hatte ich mir neues Blatt gekauft von der gleichen Marke und mit der gleichen Stärke gekauft. Obwohl ich schon verschiedene Mal abgeschleift habe, ist es noch immer so mühsam darauf zu spielen, dass ich wieder mein altes Blatt genommen habe.

Ich würde mal sagen du hast dein altes Blatt viel zu lang gespielt und dich an den ausgelutschten Zustand gewöhnt und kommst jetzt mit einem gleichen natürlich nicht mehr klar. Ich würde ein Schilfblatt nicht mehr als 3 Wochen spielen, dann ist es einfach durch und du merkst das, wenn du es regelmäßig mit frischen vergleichst, was du tun solltest.

Geh mal eine ganze Stärke runter, ein 3er Vandoren ist vielleicht eher was für dich, 2,5 tut´s auch. Fang an, Blätter zu bearbeiten, wenn sie dir nicht taugen. Boden glätten und die beiden Ecken auf gleichen Biegewiderstand ausbalancieren, damit kann man die meisten Blätter spielfit machen, wenn die grundlegende Stärke für dich passt. Schaben geht besser als schleifen, finde ich, insofern ist der reedgeek, obwohl teuer, ein sehr gutes tool.

Have fun.
 
Ich würde mal sagen du hast dein altes Blatt viel zu lang gespielt und dich an den ausgelutschten Zustand gewöhnt und kommst jetzt mit einem gleichen natürlich nicht mehr klar.
Das wird zum Teil schon stimmen, aber beim alten Blatt war ich selber überrascht, dass ich sofort gut damit spielen konnte, obwohl ich noch nie ein Blatt der Stärke 4 verwendet hatte. Vielleicht könnte ich noch eine Stärke runter gehen, aber ich bin eigentlich auf 4 hinaufgegangen, weil ich dadurch leichter die höchsten Töne vom Mittelregister und das höchste Register spielen kann.
Tja, ob ein Schilfblatt besser klingt als ein Kunststoffblatt weiß ich nicht. Ich habe ja noch ein Kunststoffblatt verwendet. Hoffentlich höre ich noch mehr Meinungen und Erfahrungen.
 
Schaben geht besser als schleifen, finde ich, insofern ist der reedgeek, obwohl teuer, ein sehr gutes tool.

Have fun.
Danke für den Hinweis! Es wäre sicher eine gute Idee mir eins zu besorgen. Solange ich ja auf Kunststoffblätter umsteige.
 
Ich mag die Kunststoffblätter überhaupt nicht. Weder auf der Klarinette noch mit dem Sax. Vielleicht bin ich zu altmodisch - aber ich stehe da eher auf Natur. Für mich klingen die einfach besser - subjektiv, Bauchgefühl, wie auch immer :)

Ich finde 4er Blätter ebenfalls viel zu hart - meiner 3er Steuer schleife ich mit nem Schachtelhalm gut runter.


Schachtelhalme dazu:

Ich spiele sie schon mehr als die genannten 3 Wochen, aber das kommt ja auf die Spieldauer an... ich bin halt mehr mit dem Sax unterwegs.
Trotzdem - von einer 10er Schachtel sind 3-4 "Konzerttauglich", die werden markiert und dann eben auch nur bei wichtigen Anlässen gespielt, der rest taugt dann für die Probe oder zum üben daheim.

Mit "ein neues Blatt gekauft" wird man nicht so weit kommen, vielleicht ist das ja gerade eins das eben nicht ganz so viel taugt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
3 Wochen, wenn ich ein Blatt täglich ordentlich spiele. Schachtelhalm habe ich früher auch genommen, die kann man auch selber pflücken, sie wachsen, wo es nass ist, z.B. an Fluß- oder Bach-Rainen. Wenn man sie in Wasser einweicht, werden sie weich und kann sie mit der Schere sauber zuschneiden.

Das wird zum Teil schon stimmen, aber beim alten Blatt war ich selber überrascht, dass ich sofort gut damit spielen konnte, obwohl ich noch nie ein Blatt der Stärke 4 verwendet hatte. Vielleicht könnte ich noch eine Stärke runter gehen, aber ich bin eigentlich auf 4 hinaufgegangen, weil ich dadurch leichter die höchsten Töne vom Mittelregister und das höchste Register spielen kann.

Ich will dir natürlich nicht zu nahe treten, aber dein Avatar zeigt ein Cello, also nehm ich mal an, daß du mit der Klarinette noch nicht so der Profi bist....:D . Hohe Töne gehen für unerfahrene Spieler mit schweren Blättern leichter, weil man da ordentlich zubeissen kann, ohne daß das Blatt gleich in die Knie geht. Hat aber keine Zukunft. Klingt schrill, ist meist zu hoch, unzuverlässig, pfeift gern. Tust du dir keinen Gefallen. Wenn meine Schüler da oben Ansprache- und/oder Intonations-Probleme haben, laß ich sie meist leichtere Blätter spielen. Und wenn das dann damit noch schlechter geht, erst recht. Wenn sie das dann im Griff haben, dürfen sie wieder aufrüsten....;)
 
dein Avatar zeigt ein Cello, also nehm ich mal an, daß du mit der Klarinette noch nicht so der Profi bist....:D
Es ist übrigens eine Gambe und kein Cello, aber nein, ich bin selbstverständlich kein Profil auf der Klarinette. Dein Rat is bestimmt freundlich gemeint, aber ich habe nur nach Euren Erfahrungen mit Kunststoffblättern gefragt, nicht welche Blattstärke ich spielen soll. Ich habe mich inzwischen auch angefreundet mit meinem neuen vierer Blatt und ich bin recht zufrieden damit. Es ist zwar etwas anstrengend zu blasen, aber die Tonqualität ist gut. Und keinesweg zu hoch oder schrill.

Mit den Blattstärken habe ich auch schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte bis vor einem halben Jahr einen anderen Lehrer und damals spielte ich noch mit einem 2.5 Blatt. Bei den höchsten Tönen des mittleren Registers klang ich einen ganzen Halbton zu tief. Er hat mir nur gesagt, dass ich versuchen, den Ton hinauf zu korrigieren. Kein einziges Mal hat er mir gesagt, ein anderes Blatt zu nehmen. Es war eine endlose Qual für mich und eine Quelle für Frust. Als ich eher durch Zufall einen neuen Lehrer bekam, hat der mir sofort geraten hat, ein stärkeres Blatt zu verwenden. Und sofort habe ich die Töne ohne Probleme erwischt und die Klangqualität war auch besser. Ich möchte nicht unfreundlich sein, aber hier verlasse ich mich lieber auf meinen eigenen Lehrer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe schon viele Kunststoffblätter ausprobiert und hatte auch eines gefunden, mit dem ich zu Hause ganz gut üben konnte. Aber der Klang war einfach nicht so warm, wie mlt Holzblättern. Und ich, und auch die Zuhörer unseres Kirchenensemble, mögen den weichen, warmen Klang halt lieber. Deshalb bin ich wieder komplett auf Holz zurück gekommen.
Allerdings habe ich eines nicht ausprobiert: ein spezielles für Kunststoffblätter optimiertes Mundstück. Und das soll, laut Aussage einiger Spieler, ausschlaggebend sein. Aber vielleicht kann jemand hier noch seine Erfahrungen dazu mitteilen.
 
Ich möchte nicht unfreundlich sein, aber hier verlasse ich mich lieber auf meinen eigenen Lehrer.

Natürlich, Blätter sind ein höchst individuelles Ding, nur du selbst kannst beurteilen was Dir „passt“ und wenn dein Lehrer sagt dein Sound wäre ok.... ja dann!

Nichtsdestotrotz, dein Ansatz bessert sich ja, vielleicht klingen irgendwann andere Blätter auch für dich besser.

Also einfach ausprobieren, bei holzblätter ist das ja auch finanziell verkraftbar.

Die Kunststoff Blätter sind mir dafür zu teuer, darum habe ich das schnell aufgegeben.
 
Es ist übrigens eine Gambe und kein Cello, aber nein, ich bin selbstverständlich kein Profil auf der Klarinette. Dein Rat is bestimmt freundlich gemeint, aber ich habe nur nach Euren Erfahrungen mit Kunststoffblättern gefragt, nicht welche Blattstärke ich spielen soll. Ich habe mich inzwischen auch angefreundet mit meinem neuen vierer Blatt und ich bin recht zufrieden damit. Es ist zwar etwas anstrengend zu blasen, aber die Tonqualität ist gut. Und keinesweg zu hoch oder schrill.

Mit den Blattstärken habe ich auch schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte bis vor einem halben Jahr einen anderen Lehrer und damals spielte ich noch mit einem 2.5 Blatt. Bei den höchsten Tönen des mittleren Registers klang ich einen ganzen Halbton zu tief. Er hat mir nur gesagt, dass ich versuchen, den Ton hinauf zu korrigieren. Kein einziges Mal hat er mir gesagt, ein anderes Blatt zu nehmen. Es war eine endlose Qual für mich und eine Quelle für Frust. Als ich eher durch Zufall einen neuen Lehrer bekam, hat der mir sofort geraten hat, ein stärkeres Blatt zu verwenden. Und sofort habe ich die Töne ohne Probleme erwischt und die Klangqualität war auch besser. Ich möchte nicht unfreundlich sein, aber hier verlasse ich mich lieber auf meinen eigenen Lehrer.

Gambe. Sorry, da mangelt es mir am knowhow....;).

Ansonsten: alles gut. Mich friert es einfach ein bißchen, wenn ein Lehrer einem Schüler rät, Tonbildungsproblem mit mehr Holz zu lösen, aber wenn du damit klar kommst, soll es mir recht sein. Viele Intonationsprobleme, wenn nicht die meisten, kommen daher, daß die inneren Körper-Räume, v.a. Mund- und Rachenraum, nicht richtig geformt werden. Wenn es dich interessiert, auf dem vid sieht man das wirklich sehr schön:

Have fun.
 
Wenn es dich interessiert, auf dem vid sieht man das wirklich sehr schön:

Have fun.
Danke für das Video. Es schaut etwas bizarr aus, aber es ist recht informativ es so plastisch zu sehen.
 
Ein kleine Update. Ich habe inzwischen ein Kunststoffblatt für meine Klarinette und sehr zufrieden damit. Ich habe es bei der Wiener Firma Maxton gekauft, die vor kurem in den Zeitungen waren, wegen der neuen Kunststoffblätter, die sie entwickelt haben. Eigentlich war der Zeitpunkt recht ungünstig um eines zu kaufen, wegen der ganzen Coronageschichte. Da ich mehr Zeit zum Spielen hatte und nicht wußte, wie lange die Geschäfte noch zu bleiben, habe ich einfach eines Bestellt. Ich bemerkte aber, dass das Blatt mit der Stärke 3.5 zu hart war und ich es sehr anstrengend fand damit zu spielen. Ich habe aber am Telefon gute Beratung bekommen und zwei verschiedene Blätter zum Probieren und gleich auch ein anderes Mundstück, das wahrscheinlich besser zu meiner Klarinette passt.

Und wie gesagt, bin ich jetzt mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Klang ist nach meinem Gefühl schöner und sauberer - was wahrscheinlich sowohl am Blatt als auch am Mundstück liegt - und es ist wirklich angenehmn, dass ich immer sofort spielen kann und mich nicht mühsam einspielen muss. Außerdem fällt die Umstellung weg, wenn ich wieder ein neues Holzblatt habe. Das Einzige was etwas schwerer geworden ist, sind die Töne im Altssimo-Register. Ich muss wahrscheinlich meine Technik ein wenig anpassen, aber mit diesen Tönen habe ich schon meine Probleme gehabt. Jeder muss wissen, womit er am liebsten spielt, aber ich bin auf jedem Fall glücklich mit meinem Kunststoffblatt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben