Lagenwechsel Anfängerberatung:-)

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kreacher
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Bin noch relativ neu auf der Geige, und komme eigentlich vom Klavier. Ich spiele zurzeit hauptsächlich Stücke aus Mel Bay's "Gypsy Violin Basics" welche mir für sehr viel Spaß machen (unter gelegentlicher Anleitung/Korrektur einer Freundin, die Geigenlehrerin ist). Allerdings habe ich mir auch das Buch "Gypsy Violin" von Mel Bay gekauft, welches technisch größtenteils sehr anspruchsvoll ist (habe es mir mehr als Langzeitmotivation/Ziel zugelegt) und nach dem Anhören der CD wollte ich unbedingt folgendes Stück anspielen:
Hora Buk..jpg
Ich habe bisher eigentlich nur 1. Lage gespielt und erste grobe Erfahrungen mit der 3. Lage gesammelt (Tonleitern gespielt ohne Lagenwechsel). Mir als Anfänger stellt sich nun die Frage, wie man zum Beispiel in diesem Stück die Lagenwechsel zu interpretieren hat, d.h. welche Passagen man in welcher Lage spielen würde. Vermutlich sagt einem das der Fingersatz, allerdings bin ich mir da nicht so sicher, welche Seite zu der jeweiligen Ziffer dann jeweils gemeint sein soll. Ich habe mal markiert, wie ich das jetzt aufgrund des gegebenen Fingersatzes interpretieren würde:
Hora Buk Vor.jpg
Wäre super, wenn ihr mir sagen könntet, was ich richtig/falsch gedeutet hab:) Über dem Stück steht "The extensive use of second position facilitates the trills to match those in the melody.", was mich überlegen lässt ob womöglich der gesamte erste, rot markierte Teil in 2.Lage gespielt und nicht in erster??

Nach dem Anspielen des Stücks habe ich "natürlich" bemerkt, dass das Stück technisch für mich schon noch in einiger Ferne liegt. Aber trotzdem möchte ich nun gerne wissen, wie man so was macht - wenn man es kann:)

PS: Die Datei im Anhang bekomme ich nicht mehr weg, das war aber nur eine ältere Version.
PPS: Ach ja, und was bedeutet das "v" z.B. über der ersten Note?
 
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Zum Lagenwechsel kann ich nichts sagen, der kommt bei mir jetzt auch erst dran.
Aber das V auf der ersten Note bedeutet, dass die Note im Aufstrich gespielt werden soll. Das Symbol über der vierten Note dagegen sagt, dass hier im Abstrich gespielt werden soll.
 
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super, danke schon mal tahra!!
 
Hallo kreacher,

ich spiele auch erst 4 Jahre, bin aber schon etwas durch die Lagen gekraxelt ;) Deine Interpretation sieht gut aus, ich würde sie genau so spielen :) Und die Fingersätze kannst du immer gut als Anhaltspunkt nehmen. Sollten mal nicht ausreichend da sein - einfach ausprobieren, was am besten passt und/oder am bequemsten ist.
Und das V wurde ja schon richtig erklärt :D
 
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Ok, dann hab ichs mir also doch schon mal halbwegs vernünftig erschließen können.. alles klar, vielen Dank!
 
"The extensive use of second position facilitates the trills to match those in the melody.", was mich überlegen lässt ob womöglich der gesamte erste, rot markierte Teil in 2.Lage gespielt und nicht in erster??

In zweiter Lage wird bei diesem Stück aber auch kein Triller erleichtert - der Satz ist Quatsch, vielleicht war das mal ein Platzhalter für einen anderen Hinweis und wurde nie wieder bearbeitet.
Darüberhinaus täte ich mir das Stück erst an, wenn die Lagenwechsel gefestigt sind, denn die hier nötigen sind nicht die "einfachen", der Ausflug in die vierte Lage ist auch herausfordernd - hier besteht einfach Frustgefahr...
 
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In zweiter Lage wird bei diesem Stück aber auch kein Triller erleichtert - der Satz ist Quatsch, vielleicht war das mal ein Platzhalter für einen anderen Hinweis und wurde nie wieder bearbeitet.
Ok..
Darüberhinaus täte ich mir das Stück erst an, wenn die Lagenwechsel gefestigt sind, denn die hier nötigen sind nicht die "einfachen", der Ausflug in die vierte Lage ist auch herausfordernd - hier besteht einfach Frustgefahr...
Ja das habe ich mir auch schon gedacht, ernsthaft werde ich das Stück wohl erst deutlich später in Angriff nehmen, zumal das ja noch nicht alles war, es geht noch zwei Seiten weiter und einfacher wird es dabei nicht;)
 
Ein relativ einfacher und gut lernbarer Lagenwechsel von der ersten in die dritte Lage wäre z.B. der dritte Finger als "Wechselstelle".
Also z.B. auf der A-Saite eine kleine Tonleiter:
Aufwärts:
Leere Saite, erster Finger, zweiter Finger, dann statt dem dritten Finger in die dritte Lage wechseln und den ersten Finger setzen, zweiter Finger, dritter Finger, vierter Finger.
Abwärts:
(dritte Lage) dritter Finger, zweiter Finger, erster Finger, dann in die erste Lage wechseln, dort den zweiten Finger setzen, dann erster Finger, leere Saite.
Hier geht es vorallem um den Wechsel der Lagen und das präzise Rutschen und Setzen des ersten Fingers in der dritten Lage.

Später kann man auch mal zur Erhöhung der Präzision und zum direkten Tonvergleich den dritten Finger in der ersten Lage direkt mit dem ersten Finger in der dritten Lage abwechseln, also den selben Ton in beiden Lagen nacheinander spielen.
Dabei ist der Trick sich die Handhaltung so zu merken, dass man beim Wechsel in die dritte Lage mit dem Handballen an den Halsanfang, bzw. den Körper der Geige "anschlägt", ihn also als Anschlag verwendet. Dann kann die Hand sehr schnell bis zu diesem definierten Anschlag hochgleiten und triff den Ton nach einiger Übung auch direkt.
Das sollten man eine ganze Zeit üben und schon bekannte Stücke dann einfach mal um Lagenwechsel in die dritte Lage ergänzen.

Bei der vierten Lage funktioniert der Trick ebenfalls, dabei ist die Handhaltung allerdings eine andere und muss bei Hochgleiten leicht gedreht werden.

Viel Spaß beim Üben :)
 
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Dabei ist der Trick sich die Handhaltung so zu merken, dass man beim Wechsel in die dritte Lage mit dem Handballen an den Halsanfang, bzw. den Körper der Geige "anschlägt", ihn also als Anschlag verwendet. Dann kann die Hand sehr schnell bis zu diesem definierten Anschlag hochgleiten und triff den Ton nach einiger Übung auch direkt.

Super Tip, danke!
 
Der Kommentar zur 2.Lage bezieht sich auf die Begleitstimme. Die wechselt immer ab zwischen 1. und 2. Lage.

Bezüglich der Saiten... Ich habe bei den Teilen die nicht in der 1. Lage gespielt werden mal den Fingersatz kompletiert, inklusive Saitenwechsel.
Hora Buk Vor.jpg

Die ersten Schritte / Übungen mit Lagenwechseln habe ich mit dem Buch "Die fröhliche Viola Band 2" gemacht. Das hat einige Übungen und Stücke zum Lagenwechsel drin.
Gibt's auch in der Version für Geige: "Die fröhliche Violine Band 2 von Renate Bruce-Weber" und kostet keine 20€.
 
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Der Kommentar zur 2.Lage bezieht sich auf die Begleitstimme. Die wechselt immer ab zwischen 1. und 2. Lage.

Bezüglich der Saiten...

Ahh... Jetzt ergibts auch einen Sinn:great: Die Begleitstimme hatte ich mir noch gar nicht angeschaut!

Danke fürs Ergänzen des Fingersatzes und den Tip zu dem Buch!!
 
Neben Bequemlichkeit beim Lagenwechsel (was ich natürlich vorziehe), kommt die Figur im 1. Takt immer wieder vor. Da kann es sinnvoll sein, die immer in einer Lage zu spielen (A - E klingt halt vollkommen anders als A alleine).
Vor dem Doppelstrich (Haus 1) würde ich den langen Ton nicht auf dem 4. Finger spielen, vor allem ist der schwerste Lagenwechsel vom 4. auf den 4. Finger.
Am einfachsten ist hier zweite Lage, da Du damit einen Sprung 2 - 2 vermeidest. Überhaupt ist die Intonation besser, wenn Du beim Lagenwechsel einen anderen Finger verwendest.

Grundsätzlich gilt: Erster Finger ist Stützfinger (trainiert darauf die entspr. Lage am besten zu treffen) für die Lage, d.h. 1 - 1 ist relativ problemlos zu machen.

Viel Spaß beim Interpretieren :)
 
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Das Stück ist generell nicht einfach, da hier ein paar sehr tricky Lagenwechsel unumgänglich sind.
Ich würde z.B. Triller mit 3-4 vermeiden versuchen und dafür heftigere Lagenwechsel in Kauf nehmen.

Der in der dritten Linie notierte Lagenwechsel in die 4. Lage bleibt - das hohe E wird nach diesem Fingersatz überstreckt.
Die Hand bleibt in der 4. Lage.

cheers, fiddle
 
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Huhu liebe Streicher!

Ich hätte eine Frage die zum Thema passt: ich spiele jetzt gut 2 Jahre Geige. Und jetzt sagt meine Lehrerin, ich soll langsam mit der dritten Lage anfangen, da die erste schon sehr gut hinhaut. Allerdings geht in meiner Lehrbücher-Reihe die dritte Lage erst im 4. Band los. Momentan bin ich in der Mitte des zweiten Bandes. Ich weiss nicht, ob es vielleicht zu früh für die dritte Lage ist. Lehrerin sagt, in der ersten Lage kann sie mir nichts mehr beibringen, das passt alles. Hab nur Angst, ich könnte dann die erste Lage verlernen oder sowas...
Wann habt ihr angefangen? Gibt´s eine Faustregel wann man mit Lagenwechsel anfangen kann?

Liebe Grüße,
eure Jani
 
Die erste Lage ist wie Fahrradfahren oder Schwimmen, wenn man das erst mal drauf hat, kann man die Grundlagen immer wieder abrufen bzw. aktivieren.

Ich stolpere eher über die Aussage deiner Lehrerin, dass sie dir in der ersten Lage nichts mehr beibringen kann. Entweder bist du ein absolutes Naturtalent oder hast deine Lehrerin etwas falsch verstanden:gruebel:
Egal, es bleibt noch genug 1. Lage für dich übrig, verlass dich mal auf deine Lehrerin.

Viel Erfolg

robbert
 
Hi Jani,
meiner Meinung nach lautet die
Faustregel wann man mit Lagenwechsel anfangen kann
"Wenn der Lehrer/die Lehrerin es meint". :) :great:

Mach dir mal keine Sorge, dass du die 1. Lage verlernst, die wirst du weiterhin (erst geführt, dann automatisch) brauchen. Wie Lehrbücher aufgebaut sind, ist sehr unterschiedlich, manchmal ist es für bestimmte SchülerInnen sinnvoll, ein Leerbuch (;)) grade nicht in der Reihenfolge des Autors durchzuarbeiten. Ich hab (auf dem Cello) mit der 4. Lage angefangen, als ich nach einem Armbruch nur schlecht mit der 1. Lage zurecht kam - und ich hab keine Lage verlernt und eine Menge gelernt.

Freu dich auf einen erweiterten Tonraum :great:

Cello
 
Hi Jani,
mach dir da keine Sorgen, du verlernst die Erste Lage deshalb keinesfalls, nein, du wirst in ihr sogar noch mehr auf korrekte Intonation achten. Die dritte Lage ist mit die wichtigste, die es dir erleichtern wird manche Sequenz flüssig zu spielen, manchen Triller, manches Vibrato einfacher und schöner zu spielen. Du wirst Freude daran haben und es wird dich ein großes Stück voran bringen!
 
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Bei Etüden ist es öfters so, daß man zuerst die neue Lage studiert und dann später in Kombination mit den bekannten / gelernten Lagen kombiniert. Bspw 3 4.-Lage Stücke und dann 5 Stücke in den Lagen 1 - 4. Ich wette, Du hast die 3. Lage sehr viel schneller im Griff, als die Wechsel dazwischen.
 
Ich sehe das anders als suamor.

Die dritte Lage benötigt die erste als Fundament, in die man immer zurückkehren kann.
Das spielen in der dritten Lage stellt keine höheren Anforderungen an die Technik, aber der Wechsel
aus der ersten und zurück. Das wird der Kern aller Übungen und bildet die Basis allen erweiterten Spiels.
Mit 1-3 deckst du einen sehr großen Teil an klassischer Literatur ab.

Spätere, andere Langenwechsel basieren auf der Methodik und Gehörbildung aus 1-3.
(Start-Ton, Ziel-Ton)

Kurz: die erste Lage wirst du nicht verlernen, weil du sie für Übungen der dritten Lage, als Basis, nie
aufhören wirst einzusetzen.

Solange Intonation und Gehör noch nicht weit genug ausgebildet sind, macht es auch keinen großen Sinn
das "Schwimmen im tiefen Wasser" zu üben (Lagenwechsel). Wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, sollte
deine Lehrerin am besten beurteilen können.
Mein Geigenlehrer hat mit beeindruckendem Selbstbewußtsein ganze Seiten schwungvoll mit einem Bleistift
radikal (diagonal über das gesamte Blatt) "deaktiviert", wenn er der Meinung war, daß diese Übungen keinen
vernünftigen Fortschritt trainieren. Dafür durfte ich, an den nicht durchgestrichenen, mir länger die Zähne ausbeißen :D


cheers, fiddle
 
Der Dank für die zahlreichen Antworten kommt zwar spät, aber er kommt. :D Also, vielen Dank an euch alle!
Gibt's denn eine gute Methode, wie man sich die 3. Lage am effektivsten "einhämmern" kann? Ich habe mir zu diesem Zwecke ein Whiteboard besorgt und die Tonleitern entsprechend der Fingerpositionen in der dritten Lage aufgemalt. Bei der ersten Lage wusste man dass das d zum Beispiel der dritte Finger auf der A-Saite ist. Jetzt ist es der erste Finger. Lernt man die Positionen irgendwann auswendig je mehr man das übt oder soll ich mir vielleicht lieber die Zahlen unter die Noten schreiben, also 2 für zweiter Finger usw.?
Geigenquietschige Grüsse.

Jani
 

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