Habt ihr Erfahrungen mit Lampenfieber als Gitarrist?

  • Ersteller riker187
  • Erstellt am
Habe auch Lampenfieber! Je nach Publikum mehr oder weniger.
Letzes Jahr unplugged vor 50 Studierten Musikern: unendlich viel
Dieses Jahr mit einem sehr guten Konzertpianisten mit superhohen Ansprüchen: Auch nicht viel weniger.
Beim Kafeekränzchen im Altersheim: Eher wenig

Mein Rezept: Routine

In meinem Rucksack ist immer das gleiche an dem gleiche Platz verstaut. Das gibt mir ein Stück vertrautheit in den (meist) unbekannten Räumlichkeiten.

Ich bereite mich immer folgendermassen vor:
1. Mental durch Autogenes Training und lockerungsübungen.
2. Dann gesangstechnisch zuerst entschleimen und dann Stimmapparat aufwärmen und flexibel machen.

Auf der Bühne und vor dem Auftritt Trinke ich grundsätzlich nur stilles Wasser.

Wichtig ist mir hierbei die Routine. 15min vor dem Auftritt will ich keine Fragen mehr beantworten und ausser meinen 4 Mitsängern auch keinen mehr sehen.

Alls Psycohilfe bei besonderer Aufregung gönne ich mir manchmal ein Islamoos. Das schmiert auch und kann beim Singen prima hinter die obere Zahnreihe geklebt werden.

Alkohol vor und während dem Auftritt lehne ich strikt ab. Nach dem Auftritt trinke ich gerne mal ein Bierchen oder einen Sekt.

gruss

fish
 
Der Umgang mit der Angst sich irgendwie zu blamieren ist wirklich sehr individuell. Das mit dem "Annehmen" finde ich persönlich sehr gut. Auch daran denken, dass die Musik und da Feeling transportiert wird.

Da ich ein paar mal auf Linux-Tagungen Vorträge gehalten habe, kenne ich das Gefühl auch von dort. Mein allererster Vortrag war auf den Chemnitzer Linux-Tagen vor 200 Leuten (voller Saal). Ich dachte ich sterbe, hab's aber ganz gut über die Bühne gebracht. Man empfindet das selbst als mittlere Katastrophe aber das Publikum ist meist sehr wohlgesonnen und meint es mit einem eigentlich prinzipiell gut. Es gibt nur gaaanz wenige, wenn überhaupt welche, die dich irgendwie zur Sau machen wollen. Die Kollegen ohnehin nicht, da sie die Situation kennen. Ich sag's dir, Vorträge halten ist eigentlich noch schlimmer, da man alleine dasteht. Eine Band ist ein Team und du wirst nicht ständig alleine angeschaut. Also an's Teamwork denken. Es gibt Leute, die übergeben sich regelmäßig aber bei mir ist es zum Glück nicht so schlimm.

Gutes Gelingen...
 
Wichtig ist mir hierbei die Routine.

Dem kann ich auch nur beipflichten. Für mich ist es auch absolut wichtig, dass zumindest kurz vor dem Auftritt alles so läuft wie immer. Das heisst ich kann mich mit meinen Mitmusikern nochmal zurückziehen. Dort ist dann jeder alleine sehr auf sich konzentrierte und kurz bevor es losgeht mach ich nochmal ne Ansage.

Wenn dieses Ritual fehlt, so wie bei unserem letzten Auftritt vor einer Woche, dann fehlt echt etwas gravierendes. Das fühlt sich dann an, als wenn man mit Badelatschen Fußball spielt :rolleyes: Ich weiß dann die ganze Zeit, dass ich was vergessen habe und darf es mir nicht anmerken lassen. Das klappt aber nicht richtig und es wird ein kleiner Teufelskreis:twisted:

Also bei mir hilft gegen das Lampenfieber auch am Besten einfach die Routine. Das ich merke: "Ach, das ist jetzt genau das gleiche wie beim letzten mal! Und das war gut, ja dann kann ja gar nichts schief gehen!"

Man empfindet das selbst als mittlere Katastrophe aber das Publikum ist meist sehr wohlgesonnen und meint es mit einem eigentlich prinzipiell gut. Es gibt nur gaaanz wenige, wenn überhaupt welche, die dich irgendwie zur Sau machen wollen.

Und in einem solchen Fall hätten Sie dich ohnehin zur Sau gemacht. Vortrag hin oder her:D

Greetings Bo:great:
 
Und in einem solchen Fall hätten Sie dich ohnehin zur Sau gemacht. Vortrag hin oder her:D
Korrekt! :great:

Nun ja, es ist wirklich schwierig eine irrationale Angst durch rationale Überlegungen zu bekämpfen. Aber nicht unmöglich...;)

Greetz
 
... oder gibt es auch jemanden unter Euch, die mit der Einstellung auf die Bühne gehen, einfach gemeinsam Spass zu haben und ohne Leistungsdruck abzurocken? Was hat man als Hobbymusiker zu verlieren?
 
Was hat man als Hobbymusiker zu verlieren?

Publikum.

Wer hat in seinen Anfangstagen nicht schon mal einen Laden leergespielt?

Bei mir hält sich das Lampenfieber glücklicherweise sehr in Grenzen. Ich bin gut vorbereitet und mehr liegt nicht in meiner Hand. Warum also aufregen?
 
Bei mir hält sich Lampenfieber normalerweise recht in Grenzen. Erstens bin ich doch meistens sehr gut vorbereitet und zweitens hab ich in meiner Anfangszeit schon so viel Mist vor Publikum gespielt, ich schäme mich für nichts mehr. ;)
Allerdings ist mein letzter Gig doch schon etwas her und ich bin gespannt wie beim nächsten mal wird. ;)
 
Bei mir hält sich im Gegensatz zu unserer Sängerin das Lampenfieber auch relativ gut in Grenzen. Aber ich mach's auch ähnlich wie Cadfael, indem ich das einfach annehme und die Anspannung zum Positiven nutze.

Durch mehr Anspannung bin ich in der Lage konzentrierter zu spielen ohne dass der Spaß verloren geht. Das ist am Anfang des Gigs für mich sehr wichtig.

Kurz bevor es auf die Bühne geht ist es am Schlimmsten. Aber dann setze ich mich meistens Backstage mit meinem Bass hin und mach noch ein paar kleine Fingerübungen. Dann trink' ich noch in Ruhe ein kleines (0,33) Bier - meist das einzige des Abends - und los geht's.
 
Ist das Thema bei dir gerade aktuell?

Ich hatte seit einiger Zeit keine Auftritte mehr, ich würde mir ein wenig Lampenfieber geradezu wünschen. Ich glaube, Adrenalin kann süchtig machen. Musik als Hobby ist für mich das Größte auf der Welt...
 
Oftmals ist das Problem doch die Ungewissheit, wer dort unten steht und was die erwarten.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass technisch und musikalisch alles ok ist, und daher kein unnötiger Stress aufkommt. Ich kann meine Texte, hab die Licks drauf, weiß die Abläufe der Songs - alles bestens. Wenn man kurz vorher noch mit technischen Problemen kämpfen muss, wie Sicherung beim Amp raus, oder kein Ton aus dem Keyboard, Fußmaschine geht nicht, weil ne Schraube rausgefallen und abhanden ist etc, erzeugt das Stress was nicht gerade dem Lampenfieber entgegenwirkt.
Ich halte es immer so, dass ich gut vorbereitet bin, zeitig mit guter Reserve vor Ort bin, und auch alles in Ruhe aufgebaut habe, so dass ich auch noch technische Probleme, wenn sie denn auftreten würden, lösen kann. Dann ein Bier zur Entspannung, gerne auch im Publikumsraum, um schon mal Kontakt zu knüpfen, das lockert die Atmosphäre, man weiß, mit wem man es zu tun hat, kann den einen oder anderen dann auch gezielt im Publikum suchen und Augenkontakt herstellen. Dann hat man zusätzlich zu den Bandmitgliedern auch noch weitere Verbündete, die einem das Lampenfieber nehmen können.
 

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