Und als kleine Motivation hier noch Bilder meiner zwei selbstgebauten Lap Steels (die hab ich als Stadtapartmentbewohner ohne Werkstatt am Küchentisch gebaut, mit ner Handsäge, ner Bohrmaschine mit Ständer, Stemmeisen und
viel Schleifpapier). Grundmaterial waren Basshalsrohlinge aus afrikanischem Mahagoni (Khaya), Stärke ca. 4 cm, Breite so 8 oder 10 cm, Länge ca. 80 cm.
Lap Steel selber bauen ist echt keine Hexerei, einfach ein Brett nehmen, das dick genug ist, um den Saitenzug auszuhalten (je nach Holzart so mind. 4-5 cm), an einer Saite die Dicke so reduzieren, dass man Stimmmechaniken draufschrauben kann (also knapp über 1 cm dick), Brücke und Sattel drauf (da genügen passend zugeschnittene Stücke von Aluminium- oder Kupferwinkelleisten aus dem Baumarkt, Fotos siehe unten; bei einer Lap Steel muß man ohnehin nach Gehör intonieren, verstellbare Saitenreiter sind daher nicht notwendig; die Winkel sollten so bemessen sein, dass die Saiten dann rund 1 cm über der Oberfläche von Hals und Body schweben).
Ausfräsung für Pickup und Elektronik machen (wenn man keine Oberfräse hat, tut's zur Not eine Bohrmaschine mit Bohrständer und ein Forstner-Bohrer für die Grobarbeit und ein Stemmeisen für die Feinarbeit).
Bünde raufmalen (Berechnung der Abstände mit einem der unzähligen "fret calculator"-Tools im Internet, wie z.B. der von weiter oben hier im Thread); Lap Steel lackieren oder ölen; Pickups & Elektronik reinlöten, Saiten rauf, und los geht's.
Hier noch die erwähnten Bilder von Sattel und Steg:
- wenn man auf einen halbwegs geraden Saitenzug achtet, braucht man nichteinmal Kerben für die Saiten feilen, es genügt, die Auflagekante etwas zu verrunden, sodass die Saiten nur an einem Punkt aufliegen.
Der Saitenabstand sollte sich nach den Polepieces des Pickups richten; es gibt sowohl klassische Lap Steel-Modelle mit parallel verlaufenden Saiten (hab ich bei meiner 6-Saiter so gemacht - Abstand 1 cm), als auch solche, wo die Saiten am Sattel enger beieinander stehen als am Hals (wie bei einer normalen Gitarre - hab ich bei meiner 8-Saiter so gemacht, Abstand am Sattel 8,5mm, am Steg 10mm) - ersteres hat den Vorteil, daß man viel einfacher Slants spielen kann ("slant" ist, wenn man den Steel-Bar schräg hält, um 2 oder 3 Saiten auf verschiedenen Bünden anzuspielen, ist z.B. notwendig, um Melodien in Terzen oder Sexten zu doppeln).
Zur Mensur: es gab zwar einige Lap Steels mit 25,5" Mensur, viel gebräuchlicher ist aber 22,5" (also 55,9 cm oder (57,3 cm); und auch mit Mensuren dazwischen gab's einige Klassiker; ich selbst hab 60 cm genommen. Vorteil kurze Mensur: Slants sind leichter zu spielen; Vorteil lange Mensur: mehr Sustain und klarer Ton.
Als Pickups kann ich P90 empfehlen, die sind super für Lap Steels - schön mittig singend, aber droch kalr genug, um nicht zu matschen wie Humbucker; alternativ würden sich noch fettere Tele-Stegpickups anbieten (schließlich hat der alte Leo Fender auch ganz einfach seine Lap Steel-Pickups in seine ersten Tele-Prototypen reingebaut, also geht's natürlich auch umgekehrt).
Falls Du noch weitere Fragen hast, meld Dich ruhig, bin aber ab morgen für mind. zwei Wochen im Urlaub!
Ach ja, und der Link könnte evtl. auch als Inspiration dienen:
http://bb.steelguitarforum.com/view...&start=0&sid=7c28e9ba3fa924bffafb8c08612bb2ec