"Lass mal einen Blues in A spielen!"

Likuh
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Das Bild hat ja jeder im Kopf, es treffen sich ein paar Musiker, die wollen ein bisschen Spaß haben und um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen sagt man sich dann "Lass mal nen Blues in A spielen!".
Und dann legt die Band los und es kommen Akkorde und der Gitarrist improvisiert und alles passt.

Die ganze Sache ist bei mir mit einem großen Fragezeichen versehen.
Woher weiß man, welche Akkorde kommen, ist das festgelegt?
Wie weiß man, welche Töne gerade passen, und welche nicht? Welche Tonleiter muss man dann über welchen Akkord spielen?

Ich hoffe sehr, dass mir das jemand erklären kann und dass es nicht ganz so kompliziert ist, wie es mir vorkommt...:confused:
Denn zu so nem Backingtrack passend rumklimpern zu können ist ja ne tolle Sache.
 
Eigenschaft
 
Hey,
festgelegt ist eigentlich nichts, nur ist in so einer Situation meistens ein 12-Taktiges-Bluesschema gemeint.
| I | I | I | I |
| IV | IV | I | I |
| V | IV | I | I |
in A:
|A7|A7|A7|A7|
|D7|D7|A7|A7|
|E7|D7|A7|A7|
Als Tonleiter passt die Am-Pentatonik.
Probier einfach mal, du wirst selber merken was passt und was nicht passt...
 
Woher weiß man, welche Akkorde kommen, ist das festgelegt?
Wie weiß man, welche Töne gerade passen, und welche nicht? Welche Tonleiter muss man dann über welchen Akkord spielen?
Rein theoretisch: Es passen alle Töne aus der A-Dur Tonleiter und der parallelen Molltonleiter (F#-moll) sowie alle Akkorde die sich aus den Tönen dieser Tonleiter zusammensetzen lassen. Am einfachsten improvisiert es sich mit der Pentatonik, da hier die Halbtonschritte fehlen und man eigentlich "nur" Fingersätze auswendig lernen muss. Die Grundlage von allem ist eine sehr gute Griffbrettorientierung, die Töne des Griffbretts zu kennen.

Man muss sich aber auch sehr für das improvisieren interessieren um sich den Lernaufwand anzutun, ich fang ständig damit an und brechs dann wieder ab :(.
Ganz einfach isses nur in der Theorie, man braucht viel Übung und Erfahrung zum improvisieren.
 
Rein theoretisch: Es passen alle Töne aus der A-Dur Tonleiter und der parallelen Molltonleiter (F#-moll) sowie alle Akkorde die sich aus den Tönen dieser Tonleiter zusammensetzen lassen.

So leid es mir tut, das ist schlicht und ergreifend falsch.
*Der* zentrale Akkord eines Blues in A ist ein A7 Akkord und darüber passt die A-Dur Tonleiter schlicht und ergreifend nicht, weil sie eine große Septime enthält, das A7 aber eine kleine.

Wenn man sich wirklich nur mit dem sozusagen "kleinsten gemeinsamen Nenner" durch einen A-Blues wursteln will, ist in der Tat die bereits erwähnte Am-Pentatonik das geringste Übel.
Will man es dann etwas genauer machen, kann man die sog. "Blues Tonleiter" benutzen, die allerdings eigentlich gar nicht klar definiert ist. Auf der Gitarre endet es meistens damit, dass man mal die kleine, mal die große Terz benutzen kann (als C oder C#), gerne wird dann auch mal beides per Hammer-On, Slide oder Bending verbunden, und dann gibt's noch die verminderte Quinte (b5), also im Fall von A das Eb, welches aber an sich nur ein Durchgangston ist.
Möchte man es noch genauer, kann man auch komplette Skalen bzw. sog. "Modes" ausspielen, das wäre für jeden der Standard-Akkorde (also A7, D7 und E7) dann der mixolydische Modus - kann aber schnell sehr country-artig klingen deshalb mischen die meisten Blueser alle Ansätze.

Gruß
Sascha
 
So leid es mir tut, das ist schlicht und ergreifend falsch.
*Der* zentrale Akkord eines Blues in A ist ein A7 Akkord und darüber passt die A-Dur Tonleiter schlicht und ergreifend nicht, weil sie eine große Septime enthält, das A7 aber eine kleine.
Dann tuts mir leid. Ich glaub dir das mal, du hast ja davon deutlich mehr Ahnung als ich. Allerdings hab ich mit Blues auch absolut garnichts am Hut, für mich bedeutet "wir spielen mal was in A, C, E..." einfach die Tonart. Aber, wieder was dazu gelernt - und die Erkenntnis gewonnen, dass improvisieren doch noch schwerer ist als gedacht (oder ich als Blueser völlig ungeeignet wäre :D).
 
Meist handelt es sich wie schon gesagt wurde um A7 bzw Am, wenn von einem A-Blues die Rede ist! Die Akkorde ergeben sich aus der 12 Bar Blues Form, die schon aufgeführt wurde. In dieser Form kommen der 4. und 5. Ton von A (also in diesem Fall 4=D, 5=E) in charakteristischer Weise vor (12 Bar Blues eben). Darauf wird oft die Am-Pentatonik improvisiert, es passen aber alle Töne, die zu Am gehörig sind (also a, b, c, d, e, f, g). Das kannst du für alle anderen Töne und Tonleitern nutzen - es ändern sich dann natürlich die Töne entsprechend!
 
Da ich überhaupt keine Ahnung von Theorie habe, höre ich mir so etwas einfach ein paar Takte an der Rest kommt dann von ganz alleine.
Beim improvisieren soll doch auch improvisiert werden, und nicht nach festen Schemata gespielt werden ;)

MfG
Christian
 
Beim improvisieren soll doch auch improvisiert werden, und nicht nach festen Schemata gespielt werden ;)

Naja. Wenn wir den zwar etwas überstrapazierten und leicht hinkenden, aber dennoch manchmal treffenden Vergleich mit der Sprache bemühen: In einer Konversation (und Musik machen ist tatsächlich Konversation) wirst du auch nur bestehen, wenn du die Sprache kennst. Theorie ist dafür zwar nicht erforderlich, Sprachkenntnis aber halt schon, egal, auf welche Art und Weise du dir die Kenntnis angeeignet hast.

Gruß und 'n frohes neues und so
Sascha
 
Ich kann dem Threadersteller nur empfehlen, sich mit den Grundlagen der Musiktheorie zu beschäftigen...

Alternativ kann man vermutlich nur "ins Blaue hinein" probieren, ob die Töne, die man spielt klanglich passen, oder nicht... das ist aber in einer Jamsession möglicherweise etwas problematisch...

Die Antworten hier mit dem Bluesschema oder den passenden oder weniger passenden Tonleiter- bzw. Akkordtönen sind zwar fein, aber ich sehe bereits die nächsten (gefühlten) 50 Fragen beim TE auftauchen... ;)
 
es passen aber alle Töne, die zu Am gehörig sind (also a, b, c, d, e, f, g).

Auch leider nicht ganz korrekt.
Du wirst kaum einen brauchbaren Blueser finden, der über einen A7 ein F spielt.
Ausnahme: Moll-Blues.

Gruß
Sascha
 
...deswegen habe ich ja auch geschrieben zu Am(!!!) gehörig, bei A7 seiht die Sache anders aus, klar!
 
Naja, der "übliche" Blues ist aber halt eher keiner in moll...

- Sascha
 
Ich spiele über einen A- Blues normalerweise eine Pentatonik aus A, H, Cis, E und Fis... welche ich um das D erweitere, insbesondere in Stufe IV. Zusätzlich kann ich an passender Stelle als Durchgangston ein C einbauen. :gruebel:

Alex
 
Ich spiele über einen A- Blues normalerweise eine Pentatonik aus A, H, Cis, E und Fis...

Halt A-Dur Pentatonik.

Zwei kleine weitere Tipps:

- Mal D-Dur über ein A7 versuchen. A7 ist Stufenakkord aus D-Dur, das passt schon mal ganz nett. Allerdings das D dann nicht unbedingt als Zielton anspielen. Der sich ergebende "Modus" heißt mixolydisch, das ist aber an dieser Stelle nicht ganz so wichtig. Die Dur-Pentatonik ist da übrigens auch schon drin enthalten, wer die bereits kann, muss die nur um die Töne D und G ergänzen. Kann country-like klingen, aber warum nicht?
Entsprechend kann man über dem D7 in einem A Blues mal G-Dur ausprobieren...

- Mal eine sog. Moll-6 Pentatonik ausprobieren. Da wird einfach das G aus der A-Moll Pentatonik durch ein F# ersetzt, die üblichen Fingersätze ändern sich nicht sooo brutal, kann man sich gut dran gewöhnen. Passt in einem Blues in A besonders gut zum D7. Robben Ford macht sowas anscheinend gerne mal.
Ist übrigens ein feines Bindeglied zwischen der normalen Moll-Pentatonik und der im ersten Tipp erwähnten Geschichte.

Gruß
Sascha
 
Ich gehe nun einmal davon aus der Threadersteller keine Lust hat sich all dieses theoretische Wissen anzueeignen.
Deswegen mein Tipp, nimm deine Gitarre und lade die Jamtracks herunter oder spiel einfach vor dem Fernseher etc.

Wenn du so vor dich hin improvisierst lernst du meiner Meinung nach am meisten.

MfG
Christian
 
Nein, nicht vor dem Fernseher bitte. Wenn schon, dann auch konzentriert an eine Sache rangehen und nicht völlig nebenbei da rummachen, dann wird man aufjedenfall Fehler machen und das ist nicht der Sinn dabei. Und vorallem wird das was man da gemacht hat einem nicht so sehr im Kopf bleiben. Wenn schon zu Musik improvisieren oder Backing/Jamtracks, aber nicht zu "Bauer sucht Frau" oder sowas. :p

Mit freundlichen Grüßen, NoName
 
Wie weiß man, welche Töne gerade passen, und welche nicht? Welche Tonleiter muss man dann über welchen Akkord spielen?

http://www.justinguitar.com/en/BL-000-Blues.php

Er erklärt das recht gut, so dass man es versteht (vorrausgesetzt dein Englisch reicht aus, bei jeder Lektion kannst du aber auch ein PDF mit der Übersetzung ins deutsche runterladen). Dann gibt es da noch Literatur zu. Z.Bsp. Blues you can use. Das wird dann die Pentatonic recht gut erklärt und es gibt jede Menge Beispiele zum nachspielen/üben.

Hier gibt es eine Workshop der BYCU als Grundlage hat

https://www.musiker-board.de/griff-spieltechnik-lehrmaterial-git/304873-workshop-blues-1-blues-you-can-use-bluesbetty-project-texas-rock.html

Grüsse
Klaus
 

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