Lehrer in Hannover/Göttingen - oder weiter Autodidakt?

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Machiavelli90
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Moin moin!

Seit ca. einem Jahr (irgendwann im Februar :D) spiele ich Gitarre. Die Fortschritte sind mMn auch echt gut. Ich beherrsche die Grundakkorde, kenne verschiedene Anschlagstechniken, kann mit einem Plek umgehen, beherrsche Fingerpicking ganz gut, rundum: Ich halte mich nicht mehr für einen völligen Anfänger.

Nun kommt aber mein Problem: Wie zur Hölle mache ich weiter? Ich stehe mit Powerchords auf dem Kriegsfuß. Barré beherrsche ich ganz gut, wechsel sind zwar manchmal etwas langsamer, aber ich spiele sauber. Ich greife Powerchords auch so (also Zeigefinger Barré, Ring- und kleiner Finger die beiden Saiten), aber nach ein paar Sekunden schmerzt mein Daumenmuskel runter bis ins Handgelenk. Das ging so weit, dass ich jetzt ein paar Tage ausgesetzt habe, weil ich gemerkt habe, dass das bald etwas ernsthaftes wird. Ich bin ziemlich sicher, dass es sich um einen ganz banalen Haltungsfehler handelt, aber ich bekomme ihn ums verrecken nicht korrigiert, auch, weil mir Anschauungsmaterial fehlt.

Der Nächste Punkt: Mir fehlt mittlerweile ein grober Plan. Ich habe mit dem Lagerfeuerdiplom angefangen, habe dann das Folkdiplom gemacht und lerne seitdem vorwiegend mit youtube. Ich merke aber, dass mir im Vergleich zu den Anfängen ein Leitfaden fehlt. Ich lerne dann mal ein, zwei Parts aus einem Song und weiß am Ende gar nicht mehr, wozu eigentlich. Versteht mich nicht falsch: Ich kann nicht ganz so anspruchsvolle Songs komplett spielen, aber ich würde gern auch etwas für meine Technik tun.

Ich tendiere also dazu, mir dann doch mal einen Lehrer zu suchen. Nur: Wo finde ich den denn? Ich bin der Meinung, dass mir Gruppenunterricht nicht besonders viel bringen wird, weil ich eigentlich keinen Unterricht will, sondern einen Lehrer, der eben korrigiert und einen Leitfaden vorgibt - Flexibel. Es scheint aber so, als wären Lehrer wirklich rar gesät, ich finde nur Musikschulen und sorry, ich kann mir keine 90€ im Monat für Unterricht leisten, schon gar nicht, wenn ich dann noch einen Jahresvertrag unterzeichne. Hinzu kommt, dass sich viele Musikschulen auf Kinder oder Jugendliche spezialisieren - ich bin aber schon 24.

Also was meint ihr: Weiter wie bisher? Gibt es vielleicht ein "Nicht mehr Anfänger, aber auch noch nicht Bühnenreif"-Programm online? Irgendeine Quelle, in der Powerchords mal WIRKLICH gut erklärt werden? Ich finde irgendwie nur Anfängerprogramme, Tutorials für Songs oder eben Dinge, die meine Fähigkeiten weit übersteigen :(.

Oder sollte ich mir einen Lehrer suchen? Gibt es eine Art Börse für sowas? Ich wohne in Göttingen, das heißt ein Lehrer in Hannover oder Göttingen wäre ideal. Kennt jemand einen guten, der keine horrenden Summen verlangt und Stunden nach Vereinbarung gibt, also ohne Dauervertrag? Ich will ja gar keinen Diplom-Prof-Dr, der nebenher noch im Orchester spielt (den Typus hatte ich mal in der Kindheit, weshalb ich damals leider nicht über Bruder Jakob hinausgekommen bin), ich will irgendeinen abgeranzten Rocker, der wirklich Spaß dran hat, mir zu helfen, meine Nachbarn zu quälen. Hat jemand eine Idee?

Viele Grüße und vielen Dank im Voraus!
 
Eigenschaft
 
Also ich bin selber in der Gegend aufgewachsen: Goettingen als Studentenstadt hat JEDE MENGE guter Musiker, von denen sicherlich viele als Lehrer aktiv sind. Da hilft der Blick in die Kleinanzeigen sowie schwarzen Bretter in Musiklaeden etc. - da laesst sich auf jeden Fall was finden!

Ansonsten schwoere ich ja auch immer auf Justinguitar - die Workshops sind gut aufgebaut, vielleicht eine gute Ergaenzug zum ungeplanten "Lernen mit Youtube"? Andere schwoeren auf diverse Buecher. Aber Lehrer ist eine gute Sache, zumal Dir auch keiner ausser einem echten Menschen zu den PowerChord-Themen weiterhelfen koennen wird. Ich kann nur vermuten, dass es "anfaengertypisch" falsche Technik mit viel zu viel Druck und ggf anstrengender Handhaltung ist... aber sagen kann das dir nur jemand, der tatsaechlich was sieht!

Also auf in die Kleinanzeigenblaetter, ebay Kleinanzeigen und Schwarze Bretter!
 
Würd ich so unterschreiben, du gibst vermutlich deutlich mehr Druck als du musst. Daumen auf Höhe des Mittelfingers und immer schön locker.

Deine sonstigen Probleme schreien natürlich geradezu nach einem Lehrer, der dich ein wenig führt und dir den Weg zeigt. Aber du hast recht - so viel gibt es hier nicht. Die Musikszene in göttingen hat stark gelitten, seitdem es kaum noch Möglichkeiten gibt, hier live zu spielen. Die ganzen großen Möglichkeiten sind weg, nur noch die kleinen Clubs bieten überhaupt noch die Möglichkeit, aufzutreten. Aber der Zauberer hat recht, es gibt sie noch, diese musiker.

Schwarzes Brett in der Uni etc, das kann man auf jeden fall machen, aber wenn du zu Unterricht für 10 bis 15 Euro/Stunde von einem Studenten nimmst lässt sich natürlich vorher nicht sagen was der Unterricht so wert ist. Zudem gibt es in göttingen ein paar Adressen von denen ich dir ganz klar abraten würde. Z.b. Die modern music school. Ich kenne die Leute die da unterrichten und ... Naja. Ich denke mehr muss ich dazu nicht sagen.

Ich bin in göttingen seit 2002 und seitdem bin ich hier als musiker unterwegs. Und mittlerweile kann ich sagen - wenn man in göttingen wohnt hat man das überaus große Glück, sich von Thomas Danneboom unterrichten lassen zu können. Geh mal auf www.websaite.de, guck dir seine Preise an und überleg dir, ob du dir da zweiwöchigen Unterricht leisten kannst. Und wenn du es kannst, dann schreib ihn mal an. Die Warteliste ist lang, es kann schon mal zwei drei monate dauern bis es losgeht, aber er wird dir auf jeden fall eine kostenlose probestunde geben damit du sehen kannst ob dir das gefällt.

Es gibt da einen Vertrag mit dreimonatiger Kündigungsfrist, aber du kannst natürlich auch einzelstunden kaufen. Ist halt teurer. Und ich würde es auch nicht empfehlen. Dieser reguläre feste Rhythmus trägt schon sehr zum Fortschritt bei.

Wenn du ein paar Infos dazu möchtest, kannst du mich gern anschreiben. Ich kenne zumindest von den professionellen Lehrern in göttingen einige.

Ansonsten gibt es natürlich auch viele Bücher mit didaktischem Aufbau, die dich Stück für Stück weiter bringen. Für genauere Empfehlungen gibt es glaube ich auch ein unterforum.

Ich hab auch mal an dem Punkt gestanden und würde jederzeit wieder einen Lehrer nehmen. Nicht für jeden ist ein Lehrer die richtige Entscheidung. Aber wenn man den richtigen findet dann kann das schon eine extrem große Hilfe sein. Ich schreibe kann, da es am Ende immer von dir, deiner Lernbereitschaft und deiner Übungszeit abhängt wie gut du voran kommst. Egal ob du einen lehrer, ein youtube Video oder ein Buch vor dir hast.
 
Knaps dir die 90€ im Monat ab und achte drauf, dass du einen diplomierten Lehrer dafür bekommst - es lohnt sich. So so einer Musikschule gehe ich auch mit fast 40 - ob die auch jüngere unterrichten ist doch scheiß egal. Du zahlst dafür, dass dir jemand der sich auskennt und etwas Kenntnisse über Pädagogik hat (dank Diplom auch nachweislich), dir das beibringt, was du lernen möchtest. Wenn er gut ist wird er dich dazu motivieren stinklangweilige Sahen zu machen um später richtig abernten zu können (ohne Fleiß kein Preis).
 
Ich weiß nicht woher dieses Missverständnis kommt, aber Übungen die viel bringen müssen nicht zwangsweise stinklangweilig sein.
Ich würde auch die Wahl auch nicht auf einen diplomierten Lehrer beschränken. Damit wirft man zu viele gute über Bord.
 
Der diplomierte Lehrer hat aber einen entscheidenden Vorteil - er hat für das was er tut eine Ausbildung. Und wenn ich mit einem guten Lehrer schneller und effizienter lerne was sind da ein paar Flocken mehr? Und zu den stinklangweiligen Sachen - dank denen kann ich Lieder selber besser raushören.
 
Das ist bei Lehrern aber keine Qualitätsgarantie. Schullehrer haben auch alle eine langjährige Ausbildung und dennoch gibt es gute und schlechte. Ich würde nicht den Fehler machen, eine Erfahrung auf alles und jeden zu übertragen. Ich kenne in göttingen zwei Lehrer mit Diplom die so ziemlich die letzten Gitarristen sind. Da würd ich nicht mal die imaginären Kinder hinschicken die ich mir ausdenke um bei single Müttern zu landen.

Die beste Ausbildung die ein gitarrenlehrer haben kann ist Erfahrung. Und ansonsten steckt da sehr viel drin was man nicht lernen kann.

Ich habe heraushören übrigens gelernt ohne mich zu langweilen. Das nur nebenbei.
 
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Was macht aus, dass die beiden so ziemlich die letzten Gitarristen sind?
 
Sie beherrschen ihr Instrument nicht. In keinster Weise. Bei dem einen ist jeder einzelne Bend Dissonant und jede Improvisation ein leeres Gefuddel aus schlecht gespielten Tönen die teilweise in den musikalischen Kontext passen und teilweise nicht.
Bei dem anderen ist es zwar nicht ganz so übel aber dennoch fliegt er aus jeder band raus weil er ein mieses Timing, nur schlechte Solokonzepte hat und eine eher schlechte Technik hat und sich auch strikt weigert, zu üben.

Wenn ich mir nur im Traum vorstellen würde ich hätte ein Kind und es würde bei denen lernen Gitarre zu spielen und am Ende noch genau so spielen, da wird mir echt schwindelig.

Zu glauben dass ein Musiklehrer Diplom eine Qualitätsgarantie ist, ist ähnlich naiv wie zu glauben dass ein Staatsexamen für Gymnasiallehrkräfte ein Qualitätssiegel ist.
 
Hallo,

nach deiner Powerchordtechnik möchte ich mich nochmal erkundigen. Was heißt das, du spielst mit dem Zeigefinger Barré? Wenn du wie beschrieben einen Powerchord über E-, A- und d-Saite spielst, greifst du dann mit dem Zeigefinger einen Barré über alle Saiten, obwohl die Melodiesaiten nicht angeschlagen werden? Und greifst du bei einem Powerchord über A-, d- und g-Saite mit dem Zeigefinger auch noch die E-Saite Barré? Wenn ja, dann versuch das zu lassen, sondern jeden Bund des Powerchords mit den Fingerspitzen zu greifen.

Du kannst auch ein kleines Experiment versuchen, ob du womöglich zu fest greifst. Greife eine Note oder einen Akkord so, wie du es immer machst und verringere dann bei gleichmäßigem Anschlag ganz langsam den Druck, bis die Saite schnarrt oder abdumpft. Erhöhe den Druck dann wieder, bis der Ton gut klingt. Ungefähr so doll, bzw. einen ganz kleinen Ticken kräftiger solltest du greifen.

Anschauungsmaterial findet man im Internet eigentlich recht viel. Bezüglich deiner Grifftechnik könntest du dir mal den Absatz Greifhand in diesem Artikel durchlesen http://de.wikipedia.org/wiki/Technik_der_klassischen_Gitarre und deine Hand mit der dortigen Abbildung 4 vergleichen. Als Ausgangspunkt für die E-Gitarre ist das genauso richtig, auch wenn manche das z.B. mit dem Daumen anders handhaben.

Mit einem Lehrer würde ich es an deiner Stelle zumindest mal ausprobieren. Ich würde darauf achten, dass auch über die Probestunde hinaus keine langen Vertragslaufzeiten vereinbart werden. Hast du in deinem Freundes- und Bekanntenkreis denn keinen Gitarristen, der sich ab und an mal mit dir hinsetzen könnte?
 
Ich würde darauf achten, dass auch über die Probestunde hinaus keine langen Vertragslaufzeiten vereinbart werden. Hast du in deinem Freundes- und Bekanntenkreis denn keinen Gitarristen, der sich ab und an mal mit dir hinsetzen könnte?

Es ist normal, dass man für die Probestunde keinen Vertrag hat und danach dann Quartalsweise kündbar Monatsweise löhnt - Schulferien zahlt man gewöhnlich durch. Auch wirst du in der Probestunde nur einen Hauch vom Lehrer kennen lernen und ihn (bezahlt) länger ausprobieren. wenn er dir nichts taugt kannst du ihm dann auch noch kündigen. Auch wenn es dann noch einige Wochen Vertragslaufzeit sind wirst du ihn ja auch noch nutzen können.
 
boskoop
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boskoop
  • Gelöscht von Eggi
Hallo,



Du kannst auch ein kleines Experiment versuchen, ob du womöglich zu fest greifst. Greife eine Note oder einen Akkord so, wie du es immer machst und verringere dann bei gleichmäßigem Anschlag ganz langsam den Druck, bis die Saite schnarrt oder abdumpft. Erhöhe den Druck dann wieder, bis der Ton gut klingt. Ungefähr so doll, bzw. einen ganz kleinen Ticken kräftiger solltest du greifen.

Vielen Dank - ich kannte zwar beide Spielweisen schon vorher, aber habe mir, mit Abwandlung, deinen Tipp in den letzten Tagen zu Herzen genommen. Ich habe auf meiner Konzertgitarre die Woche (die ist in Göttingen, meine E-Gitarre ist in meinem Elternhaus) fließig geübt, Powerchords mit zwei Fingern zu greifen, sprich: E-Saite mit dem Zeigefinger, A-Saite mit dem Mittelfinger, Rest gedämpft durch den kleinen Finger. Ich habe anscheinend wirklich zu stark zugedrückt oder vielleicht auch einfach die Hand falsch gehalten, heute habe ich mit drei Fingern auf der E-Gitarre gespielt, insgesamt 3h, ich habe keine Probleme mehr - vielen vielen Dank!!! :)

Abgesehen davon werde ich, wenn Mitte Februar die Klausurenphase vorbei ist, Kontakt mit den empfohlenen Lehrern (per PN :) ) aufnehmen. Ihr habt schon recht, zwar sagt mein Ego, dass ich das auch alleine kann - aber eigentlich zeigt mein Post ja recht deutlich, dass ich an einem Punkt bin, an dem ich zwar alleine weitermachen kann, aber bessere Erfolge erzielen werde, wenn ich einen Lehrer habe. Allein schon, um mögliche Technikmängel zu korrigieren - es klappt zwar alles, aber das heißt ja nicht, dass es nicht auch einfacher geht! :)


So, jetzt noch einmal zu dem Diplom-Streit: Wie erwähnt, ich habe nur im Kindesalter Erfahrungen mit Lehrern gemacht und das ist eben gerade deshalb nicht besonders Aussagekräftig. Aber ganz allgemein denke ich, dass ein Musik-Studium zwar aussagt, dass die Person sich mit Musik auskennt - was IMMER ein Vorteil ist - aber eben nicht, dass sie sich gerade mit der Gitarre auskennt.
Das ist wie in der Schule: Dass der oder die Lehrer ist, sagt eigentlich nur, dass er/sie im Stande war, das Studium und das Referandariat zu absolvieren. Ob das wirklich ein(e) gute(r) Lehrer(in) ist, steht einfach auf einem anderen Blatt. Und ich denke, ausprobieren ist hier das Mittel der Wahl - jedenfalls werde ich ein bisschen sparen, um den Unterricht nicht UNBEDINGT vom Preis abhängig zu machen.


Vielen vielen Dank nochmal!
Grüße
 
Wunderbar, du kannst dann bei Gelegenheit ja über deine Lehrererfahrungen berichten.
 

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