Lichtshow auf Click programmieren

Insane
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Moin zusammen,

ich bin ein absoluter Neuling, was die ganze Beleuchtungstechnik angeht. Das ein oder andere habe ich bei den ganzen Gigs von uns natürlich schon aufgeschnappt aber nun geht es darum, dass wir einige Lichteffekte selbst realisieren wollen und da es relativ eilig ist, schaffe ich es nicht, mich da komplett selbst einzuarbeiten... Alle Fragen passen vielleicht auch gar nicht genau in dieses Subforum, aber ich leg einfach erstmal los.

Wir würden gerne zusätzlich zu der im Laden vorhandenen Lichtanlage einige Effekte selbst mitbringen. Und zwar in erster Linie eine eigene Nebelmaschine und hinter dem Schlagzeug aufgestellt zwei weiße Kunstlichter, die uns von hinten anstrahlen, sodass auf der Bühne nur Nebel und weißes Licht (muss Kunstlicht sein) ist und man von uns nur die Silhouetten erkennt (haben wir vor einigen Tagen bei einem Videodreh gemacht und das sah einfach richtig geil aus. Nun sollen diese beiden Effekte natürlich immer an den richtigen Stellen erscheinen und deshalb wollen wir das Ganze gerne auf unseren Click programmieren. Da der Click über Logic abgespielt wäre, wäre eine Lösung via Midi sehr sinnvoll, sodass im Sequencer eine Midi-Spur zur Lichtsteuerung mitläuft.

Sofern das Budget es zulässt, wären weitere Strahler, die wir vor das Schlagzeug auf den Boden stellen würden und die dann nach oben Strahlen (vielleicht sogar Moving Heads) denkbar, oder aber diese 4er-LED-Kisten, die wir dann senkrecht neben dem Schlagzeug aufstellen würden.

Meine Fragen sind nun:

Was benötige ich für die Steuerung und wie setze ich das möglichst einfach um?

Und habt ihr für alle einzelnen Komponenten Kaufempfehlungen? Es sollte - wie so oft - möglichst günstig sein. Hohe Qualität ist zunächst nicht so wichtig, so lang das Zeug nicht sofort kaputtgeht.
 
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Tacho!

Viele Lichtpulte lassen sich auch per MIDI bedingt fernsteuern. MA LC oder SC können dies und es lässt sich z.B. eine Show per Sequenzer aufzeichnen oder gar ganz programmieren. Es kommt auf das Pult an, was das an MIDI Befehlen umsetzt. Das ist von Pult zu Pult verschieden.

Evtl. könnte man auch auf eine rechnerbasierte Steuerung zurückgreifen, welche dann direkt von Logic aus angetriggert wird. Ideal wäre dann MTC oder SMPTE zur Synchronisierung. Die Show kann dann wirklich framegenau immer wieder abgespielt werden.

Zu den Effekte und Lampen.
Für das Weißlicht würde ich PAR Beleuchtung wählen. Nette Effekte lassen sich aus einer Kombination aus Floorspots und in der Backtruss hängende PAR's basteln. Ist am billigsten und effektivsten und es muss ja keine PAR64 sein, wobei die kleinen auch nicht billiger sind. Nur eben das Leuchtmittel.
Für das Schlagzeug evtl. LED, wobei man da wirklich auf Qualität gehen sollte sonst ärgert man sich nur und bezahlt zweimal.
MH... ja gerne, nur die kosten. Egal ob LED oder Bogenlampe. GLP Volkslichts oder GLP YPOC wären da zu erwähnen.
Weitere Hersteller von MH in guter bis sehr guter Qualität:
Robe
Martin
JB
SGM
 
Moin Yamaha,

danke erstmal für deine Tipps. Wir würde man mit den von dir genannten Softwares umgehen? Welches Interface benötige ich dann, um die Befehle an die Beleuchtung zu schicken und wie arbeiten die von die genannten Softwares mit Logic zusammen? Habe da gar keine Idee, wie das umgesetzt wird.
 
Moinsen,

ich habe gute Erfahrungen mit der Software "PC_Dimmer" gemacht (hier zu finden: http://www.pcdimmer.de/ ). Ist Freeware, OpenSource, trotzdem total genial, was Performance und Möglichkeiten angeht. Mit der MIDI-Programmierung selbst mit dem Ding hab ich mich noch nicht befasst, dürfte aber relativ gut gehen, da es einen sehr guten Effekt-Sequenzer integriert hat....
Zur Steuerung bräuchtest du nur noch ein USB-DMX-Interface - z.B. das von "JMS" läuft ganz gut und ist supergünstig zu erwerben - alternativ auch jenes von Enttec, was aber nicht ganz so günstig ist:

[Habe gerade beim stöbern noch dieses kleine scheinbar optimale Gerät für dich gefunden, wozu ich allerdings keine Erfahrung hab und was wahrscheinlich auch den preisl. Rahmen sprengt: https://www.thomann.de/de/enttec_dmxis_logic_ableton_cubase.htm - wollts aber mal erwähnt haben ;) ]

Bei Gerät-Empfehlungen würde ich mich yamaha4711 anschließen, der hat dazu eigentlich schon das wesentliche gesagt.
Da du schreibst, dass du kompletter Neuling bist, erwähne ich der Vollständigkeit auch noch die Dimmer: Um konventionelles Licht zu steuern brauchst du Dimmer - hierbei sind wohl im billig-Preis-Segment die besten (und langlebigsten) die von BOTEX:
http://www.prolighting.de/Lichtsteu...Dimm-/Switchpack_neue_Version_i666_2366_0.htm [leider nicht bei Thomann zu finden....]

Ich hoffe mal, das reicht fürs Erste ;)
 
Interface siehe oben bzw. Google. Aber Vorsicht... DMX ist zwar sehr stabil, hat aber seine Tücken.
Zum einen die richtige Leitung verwenden. Mikroleitung mag zwar auf kurzen Strecken funktionieren, dennoch bitte eine entsprechende DMX Datenleitung verwenden.
Manchmal kann es sein, dass eine bestimmte Konstellation - vor allem im Beisein von Chinamodellen - nicht funktioniert. Hier hilft es nur die DMX Kette nach und nach aufzubauen und dadurch das faule Ei identifizieren. Auch so manches DMX Interface zickt gerne mal rum.
Dann der Abschlußwiderstand. DMX möchte laut Spezifikation einen Abschlußwiderstand jeweils an den beiden Enden haben. Das Pult/Interface als Sender hat diesen meist drin. Hat das andere Endgerät keinen an Board, so sollte man immer einen aufstöpseln. Damit werden Reflexionen auf der Datenleitung verhindert und das Signal ist einfach stablier.
Ein weiterer Knackpunkt sind die beiden Anschlußvarianten: 5-pol und 3-pol. Ich halte es immer so, dass ich zunächst alle 5-pol Geräte versorge und dann auf 3-pol adaptiere und die 3-pol Geräte versorge. Bei größeren Universen setzt man in der Regel DMX Booster ein. Das würde ich auch dann machen, wenn ich faule Eier habe und diese dann damit vom Rest entkoppeln, wobei man sich von solch einem Ballast sowieso so schnell als möglich trennen sollte oder erst gar nicht anschaffen.

Zum Dimmer.
Botex.... naja. Es ist einfach nervig, wenn's auf dem Ton brummt, nur weil man in billig investiert hat.
Gebrauchtgeräte sind da die bessere Lösung. So viel kann an einem Dimmer nicht verrecken und wenn, dann hält sich die Reparatur in Grenzen.
Ich würde zu Geräten von Zero88, Arena, ETC oder LLT tendieren (preislich aufsteigend). MA ist auch sehr gut, aber meiner Meinung nach einfach doch zu teuer.

Wenn ein dediziertes Lichtpult zum Einsatz kommt, dann kann man dieses - solange es die Möglichkeit hat - direkt von Logic per MIDI Befehle steuern.

Bei einer Rechnersteuerung kann ich dir leider nicht weiterhelfen, da wir konventionell mit Lichtpulten arbeiten. Wir haben zwar auch reine Rechnersteuerungen aber da machen wir nichts großartig mit Synchronisierungen. Das läuft dann wenn schon per SMPTE und über ein entsprechendes Pult. Bei Live einfach besser, weil man direkter arbeiten und eingreifen kann. Ich denke aber, dass es irgendeine interne Schnittstelle zwischen dem Sequenzerprogramm und der Lichtsteuerung geben wird. Ansonsten müsste man halt zwei Rechner nehmen und diese verkoppeln. Halte ich auch für sicherer von wegen Ausfallsicherheit. Meist zickt irgendeine Software dann doch rum.

Als Logic Anwender solltest du mal nachsehen ob und wie die Software MIDI Befehle sendet. Kannst du bei Logic einen virtuellen MIDI Port einrichten. Dann müsste man sehen, ob die Lichtsteuersoftware diesen virtuellen Port akzeptiert. Das wärs dann.
 
Danke für eure Tipps. Ich merk aber schon, dass ich mich so schnell nicht in die Materie einarbeiten kann. Deswegen schiebe ich das jetzt erstmal etwas auf die lange Bank, um mich dann besser vorbereiten zu können.

Eine Frage stellt sich mir aber schon seit langem: Wie machen größere Bands das, wenn sie eine komplett programmierte Lichtshow zum Beispiel bei Festivals oder einer Club-Tour umsetzen wollen. Oft bringen die ihr eigenen Komponenten mit, aber da ist ja wirklich alles aufeinander abgestimmt, also auch die örtliche Beleuchtung. Trotzdem bin ich mir sicher, dass bei vielen Bands kein Mensch dahintersteckt, der das passend zur Musik steuert, sondern dass das häufig auch auf den Click programmiert ist. Wie wird das in der Praxis gehandhabt?
 
In der Regel - bei einer Profiband und größere Produktion - läuft das wie folgt ab.

Man nehme sich ein wenig Zeit (3-4 Wochen) plant und designt die Lichtshow am Rechner.
Dann nimmt man sich wieder ein wenig Zeit (3-4 Wochen) und geht in eine entsprechende Halle und baut dort alles wie geplant auf. Im Laufe der Proben werden sich noch einige Einstellungen ändern und die werden dann mit in die Show eingebunden. Das ganze wird dann entsprechend oft geprobt, bis alles sitzt.

Moderne Pulte wie die Grand MA können vorab schon programmiert werden und auf unterschiedliche Bühnenmasse eingemessen werden, so dass der Effekt auch wirklich an der richtigen Stelle sitzt (in Bezug auf die Position).

Zeitlich kann man so einen Liveauftritt meist nicht genau planen. Das funktioniert nur bei Musicals oder Theater, wo es eine fest stehende Zeitlinie gibt. Da wird dann die Show meist per SMPTE synchronisiert.

Bei Live helfen Makros, welche dann auf Tastendruck einen Effekt immer gleich ablaufen lassen. Diese werden in der Regel eben in der Planungsphase und/oder beim Proben erstellt. Damit sind zwar viele Elemente einer Show von Gig zu Gig gleich, aber dennoch unterschiedlich. Was ist wenn das Publikum voll mit geht und das Solo statt der abgesprochenen 30 Sekunden nun doch beinahe 2 Minuten geht. Daher gehört auch Intuition und Einfühlungsvermögen des Lichtmannes/frau dazu und daher ist jede Show so gesehen uniqu.

Bei einer großen Produktion wird auch alles von Ort zu Ort aufeinander abgestimmt und meist hat man eh alles im Satte dabei, um komplett autark zu arbeiten bzw, die ansässigen Örtlichen bekommen eine entsprechende Bühnenanweisung (Rider), welcher festlegt was in welcher Stückzahl wo hingebaut wird oder vorhanden sein muss.

Da ist der Click das kleinste Problem.
Es steckt also immer, vor allem bei großen Produktionen, ein Mensch dahiner und hat seine Finger an den Knöpfen.
 
Ja, so in etwa habe ich mir das auch schon gedacht. Ich hatte gehofft, dass es eine halbwegs einfach realisierbare Lösung gibt, unsere Lichtshow vorab auf Click zu programmieren und dabei die vorhandene Beleuchtung des jeweiligen Venues zu zu nutzen bzw. anzusteuern.
 
Hi,

das einfachste wäre doch einfach wenn ihr Roadies habt einen ein Billiges Pult geben und die Effekte von Hand zu drücken.

Gruß Acdcrocker
 
Für uns ist das leider nicht so einfach. Entweder kosten die Geld, was wir uns auf Dauer nicht leisten können, oder es ist schwierig jemanden zu finden, der bei jedem Gig Zeit hat. Außerdem gefällt uns der Gedanke, die Beleuchtung per Midi und passend zum Click anzusteuern, weil es dann exakt so abläuft, wie wir uns das ausgedacht haben.
 
Tach.
Ich habe den gleichen Gedanken, ein paar Floorspots und 2 Drum Spots in unsere Show zu integrieren. Die (bis jetzt angedacht) 5 x LED PAR´s sollen synchron zum Click laufen. Start natürlich immer dann, wenn unser Drummer den Click-Track startet. Ich bin eher der Cubase Typ, weils so schön einfach ist. Logic ist mir bisher fremd.
Zu welcher Lösung bist Du denn gekommen?
Beim stöbern fand ich z.B. die Software https://www.venuemagic.com/, allerdings gibts die nur auf Englisch und kostet sicher viel Knete ...

Es gibt doch sicher eine einfache leichte Lösung für diese Anforderung!!!

- - - Aktualisiert - - -

Dieses Enttec DMXIS bei Thomann hab ich mir nun mal intensiver angeschaut, wäre das nicht eine einfache Lösung, da es u.a. als cubase plugin funktioniert (mal vom Preis abgesehen)? Ich tappe noch im Dunkeln...^^
https://www.thomann.de/de/enttec_dmxis_logic_ableton_cubase.htm
 
Sieht vielversprechend aus!! Allerdings 200€.... naja, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Mal schauen, vielleicht gibts das gebraucht irgendwo.......
Danke für den Tip!!
 
Moin!
Ich bin einen Schritt weiter:
-Habe mir 4 x LED PAR 56 ausgehiehen (https://www.thomann.de/de/stairville_led_par_56_alu_poliert.htm)
-Den PC mit diesem Kabel verbunden (http://www.shop.dmx4all.de/images/product_images/original_images/usb_dmx_nanodmx_1.jpg)
-Dann die 4 Lampen verbunden.
-Hab mir die App DMX Switch runtergeladen (ich bin ja ein Binär-Noob^^) und damit die 4 Lampen adressiert (Lampe 1=10, Lampe 2=20, ...)
-Das Programm QLC+ runtergeladen und mal rumgespielt.

Ich bin nun soweit, das ich jede einzelne LED Kanne ansteuern kann, beliebige Farben zuweisen kann usw... Also, die Kommunikation steht.
Nun will ich ja aber Midi-Daten in DMX verwandeln.
Mein Cubase kann Midi Daten senden.
NUR WIE GEHT DAS?
Kann man QLC+ irgendwie dort einbinden in Cubase?
Ist QLC+ überhaupt das richtige Programm dafür?
Gibts ein art plugin für cubase für solche Dinge???

Gruß delti
 

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