Ja - ich habe mir diesen Amp zugelegt da ich viel Hoffnung in den Klang durch das Zweiwegesystem gelegt habe. Ich brauchte ihn für einen Auftritt auf einem Geburtstag. Ich habe einige Drum- und Synth-Spuren auf den internen Recorder aufgenommen und mitgenommen. Ich selbst habe Bass über den "Peavey Bass Maxx 115" gespielt und mein Sohn E-Gitarre über den "Spider JAM". Klanglich konnte mich diese Variante besser überzeugen als wenn die Drumspuren und Backingtracks über einen normalen Git-Amp laufen. Nur noch besser ist eine echte PA- oder HiFi-Anlage (logisch).
An dem Gerät gibt es eigentlich nichts zu meckern, lediglich der Preis mit 425,- Luidor ist wirklich schmerzhaft. Die Effekte sind zwar nicht üppig und laden nicht wirklich zum experimentieren ein aber reichen total aus (daher wohl auch die geniale Wortschöpfung
SmartControl). Die 75 Watt sind für kleinere Veranstaltungen sehr amtlich.
Die 12 Amp-Modelle sind OK. Sicher - einzeln betrachtet bekomme ich für 425,- einen besseren Amp, auch einen besseren Looper bekomme ich für 425,-. Beim Line 6 Spider JAM überzeugt mich einfach die Mischung aus allen Komponenten. Ich erspare mir wirklich ne Menge Kabelwirrwar - anschliessen einschalten los gehts.
Der Recorder fasst 36 Minuten (wenn du das engl. Demo löscht) in Mono und CD-Qualität. Audiomaterial in Stereo verarbeitet der Spider JAM sehr gut und fässt alles zu einem Monokanal verlustfrei zusammen - lediglich die räumliche Tiefe geht durch den Monokanal verloren (logisch).
Interessant finde ich auch die Variante, dass du am Spider JAM zwei Gitarren (oder Gitarre + Bass) anschliessen kannst. Allerdings ist das Einstellen von unterschiedlichen Effekten schwer. Am besten du nimmst dann separate Bodeneffekte für die zweite Klampfe.
Manchmal spielen Bassisten ja auch über einen Gitarren-Amp - mache ich auch manchmal. Beim Spider JAM würde ich aber abraten. Auch wenn Clean eingestellt ist durchläuft das Signal den Effektprozessor der eventuell zu schwach ist oder der Amp ist definitiv nicht für Bass geeignet - die Qualität ist zwar OK hört sich aber komisch an.
Der Amp bietet auch die Möglichkeit Songs auf SD-Karte zu exportieren oder zu Importieren - wirklich genial. Allerdings gibt es einige Tricks zu beachten. Songs können nur direkt nach der Aufnahme aus dem temporärem Speicher als WAV auf die SD-Karte exportiert werden. Speichert man erstmal intern ab, so können Recordings nur noch als JAM-Files inklusive des Effektsettings exportiert werden. In meinen Augen sehr unsinnig, da mir bei vielen Songs noch gar nicht klar ist mit welchem Effektsetting ich später darüber solieren werde. Naja, ich hoffe das es einige Firmwareupdates gibt die neue Funktionen versprechen.
Um es nochmal klar zu sagen. Wenn du Songs aufnimmst, speichert der Line 6 Spider Jam das aktuell eingestellte Setting der Effektsektion mit ab. Wählst du diesen Song später wieder aus, so stellt der Spider JAM exakt dieses Setting ein. Dies kann für den Augenblick ziemlich logisch und sinnvoll erscheinen, jedoch im Eifer des Auftritts kann das wirklich einige Probleme machen und für Verwirrung sorgen. Ich hätte mir eine Funktion gewünscht mit der man diesen Mechanismus abklemmen kann.
Lotest du das Gitarrenspiel noch für dich aus, dann könntest du dich evtl. über die 425,- später ärgern (falls du feststellst, das Gitarre nichts für dich ist und der Amp rum steht).
Bist du ernsthafter Gitarrenanfänger und brauchst einen guten Amp
und eine Begleitmaschine, dann solltest du zuschlagen!
Wenn du Profi bist, dann bekommst du bestimmt einen besseren Amp für das Geld, es sei denn du benötigst genau diese Mischung der Komponenten wie ich.
Ich habe auch einen ausführlichen Test auf:
http://axxt.de/?p=238 eingestellt.
Lieben Gruß
Oliver
