Macht los!

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Snoop74
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Macht los, werdet groß!
Verlasse Dein Leben auf dem treibendem Floß.

Was Du spürst reicht Dir schon lange nicht.
Suchst die gemeinschaftliche Kraft.
Hast genug vom Verzicht, kein Ende in Sicht.
"Eigentlich geht's uns doch gut.

Hört auf zu meckern auf hohem Niveau.
Wählt und lasst uns alles richtig machen.
Wir verstehen mehr von all den Sachen"
So so...
Fest im Sattel sitzen sie, auf hohem Ross.
Große Worte schallen aus manchem Schloss.
Vergiss all das, mach weiter so.
Nur dann gibt's Neues, Du bist ein Spross.

Wo die Reise hingeht, weißt Du genau.
Bist nicht allein, mach Dich nicht klein,
Dein Wille bleibt Dein!



Macht los, werdet groß!
Schenke Deine Zeit nicht weiter den Falschen.

Wenn der Bach dem Meere weicht.
Die Trockenheit Geschichte ist.
Die Hoffnung laicht, das Leben sprießt.
Über allem sich ergießt.
Die Hoffnung Deine Ängste frisst..
Es wächst die Kraft, Getriebener Deines Willens bist.
Du möchtest nicht mehr hören wie reich wir sind.
Möchtest nicht betteln, nach gleicher Arbeit, anderem Lohn..
Möchtest nach Geld nicht fragen, um zu leben in späten Tagen.
Möchtest nicht hingehalten werden, mit Sätzen ohne ehrlichem Ton.
Dich die Reden vom "Wir" so stören.
Spürst nur noch den Hohn.
Weil wir nicht wirklich dazu gehören.

Möchtest nicht nur der Wähler sein.
Alle Entscheidungen treffen sie stets allein.
Die Wahlgewinner rasch ertauben.
Sich vier Jahre lang alles erlauben.


Macht los, werdet groß!
Glaube nicht mehr an das,was Du so lang schon hörst.

Suche und lass Dich finden.
Ein neues "Wir" , mit neuem Ziel.
Aus eins mach viel.
Mit Deinen Gedanken bist Du nicht allein.

Das reden sie Dir nur ein.
Sehen Dich gerne sanft und klein.
An kurzer Leine lässt Du Dich steuern.
Noch leichter wirds, wenn sie ihren "Kampf" für des Volkes Wohl beteuern.
Sollen uns nach unten orientieren, uns verlieren.
Sollen sehen wie gut wir es haben.
Sie nach den süßen Trauben ganz oben gieren, sich selbst am liebsten haben.



Macht los, werdet groß!
Schauen und hoffen, zu lange schon.
Die Veränderung ist der Lohn.
 
Eigenschaft
 
Hi Snoop74,

gefällt mir gut!

Was ich sehr mag ist diese Mischung aus persönlicher Ansprache, kurzen Statements und Anrufungen und einem (gesellschafts-)politischen Kontext, den ich deshalb wirkungsvoll finde, da er die Ebene: an wen trete ich eigentlich Verantwortung ab? thematisiert und weniger eine "Abrechnung mit denen da Oben" ist, die meines Empfindens nach eh nur bei denen ankommt, die sowieso schon der Meinung des jeweiligen Autors sind.

Durch das regelmäßige Wechseln der Ebenen entsteht für mich Spannung bei klarer Struktur.

Diese Zeilen finde ich besonders gelungen:
Macht los, werdet groß!
Verlasse Dein Leben auf dem treibendem Floß.

Bist nicht allein, mach Dich nicht klein,
Dein Wille bleibt Dein!
(Hier wird durch die Alltagssprache und die Binnenreimform der Bezugsrahmen angenehm nah und überschaubar gehalten und kommt nicht oberlehrerhaft rüber.)

Macht los, werdet groß!
Schenke Deine Zeit nicht weiter den Falschen.

Vergiss all das, mach weiter so.

Die Hoffnung Deine Ängste frisst..

Suche und lass Dich finden.
Ein neues "Wir" , mit neuem Ziel.
Aus eins mach viel.

Sprachlich gefallen mir diese Zeilen weniger - das empfinde ich dann (zu) stark auf den Reim getrimmt, kommt nicht glatt genüg rüber oder ist für mich noch nicht genau genug auf den Punkt gebracht:

Fest im Sattel sitzen sie, auf hohem Ross.
Große Worte schallen aus manchem Schloss.
"Manches Schloss" ist mir zu unbestimmt, die Metapher mit Sattel, Roß, Schloss verweist auf das Mittelalter - da könnten dann noch Anklänge an die "Burgenherrlichkeit" von Herzogen oder Königen zukommen, um es rund zu machen ... aus dem Bauch heraus so was wie:
Fest im Sattel, auf hohem Roß
unten die Bauern, sie oben im Schloss

Die Hoffnung laicht, das Leben sprießt.
Über allem sich ergießt.
"Laichen" hat für mich nicht gerade einen sehr positiven Anklang, könnte man aber auch als neutral auffassen, dass sich etwas "über allem ergießt" erzeugt bei mir aber eindeutig kein positives Bild, da taucht eher so etwas wie ein Brei auf, der sich über allem ausbreitet ... damit konterkarierst Du für mich sprachlich, was Du inhaltlich ausdrücken willst (und da vermute ich mal, dass Du das Prinzip Hoffnung und seine Durchsetzungskraft positiv aufgreifen willst).

Es wächst die Kraft, Getriebener Deines Willens bist.
Da fehlt das Subjekt und ich empfinde den Satz als zu gedrängt, quasi.

Möchtest nach Geld nicht fragen, um zu leben in späten Tagen.
Finde ich sprachlich nicht wirklich flüssig ... und inhaltlich? Was kritisierst Du oder willst Du darstellen: Das mangelnde Interesse oder die Scheu, nach der materillen Versorgung auch im Alter zu fragen oder sie einzuklagen? Wieso ist dies gerade in "späten Tagen" so wichtig?

Die Wahlgewinner rasch ertauben.
Sich vier Jahre lang alles erlauben.
Ertaubt nicht eher das Interesse der Wähler? Ich ahne, was Du am Wickel hast, aber es kommt für mich sprachlich noch nicht so rüber ...

Sollen sehen wie gut wir es haben.
Sie nach den süßen Trauben ganz oben gieren, sich selbst am liebsten haben.
Da ist es mir auch zu gedrängt bzw. sprachlich zu drumrumgestellt wegen des Reims: Wir sollen sehen, wie gut wir es haben, während sie nach den süßen Trauben gieren (zielt nicht die Kritik daraufhin, dass sie sich die süßen Trauben nehmen, während sie den anderen vorenthalten aber versprochen werden?), sich selbst am liebsten haben finde ich dann zu "kindlich".


Macht los, werdet groß!
Schauen und hoffen, zu lange schon.
Die Veränderung ist der Lohn.
Das finde ich wieder stark: nicht ein bestimmtes Ergebnis (Wohlstand für Alle, Ende der Macht etc.) ist das Versprechen, sondern die Veränderung der Dinge.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Hallo x-Riff,

schön zu sehen, wie Du Deine Sicht auf den Text deutest und dass einige Zeilen von Dir so gesehen werden,wie das aus meiner Sicht auch gemeint ist.
Nun empfindet ja auch nicht jeder das Gleiche wie der Verfasser. Auch war es mir wichtig nicht die alltäglichen Parolen zu bedienen.
Das "Laichen" ist für mich der Beginn, in diesem Fall der Beginn der Veränderung. So verschieden können die Empfindungen sein.
Dass einiges zu stark auf den Reim getrimmt ist,sehe ich genauso. Manches liest sich auch nicht fließend genug, wie ich finde. Ich werde daran arbeiten.
Hab vielleicht auch manchmal mit zu viel Text zu kämpfen,war vorher noch länger.Noch kürzer und auf den Punkt ist in diesem Fall bestimmt auch möglich.

Lieben Dank!

Snoop74
 
Hallo x-Riff,

...
Dass einiges zu stark auf den Reim getrimmt ist,sehe ich genauso. Manches liest sich auch nicht fließend genug, wie ich finde. Ich werde daran arbeiten.
Hab vielleicht auch manchmal mit zu viel Text zu kämpfen,war vorher noch länger.Noch kürzer und auf den Punkt ist in diesem Fall bestimmt auch möglich.

Lieben Dank!

Snoop74

Zum Thema - Reimtrimmen, Fluß und Länge/auf den Punkt bringen ...

Finde ich einen der interessantesten Punkte bei einem songtext, nachdem erste Entwürfe vorliegen, man das Thema recht gut umreißen kann, der Ton und die Ansprache funktionieren und man ein ganz gutes Empfinden darüber hat, welche Zeilen und Teile des songtextes gelungen und welche weniger gelungen sind.

In der Kürze liegt die Würze, weniger ist mehr und ein Bild sagt mehr als tausend Worte stimmt allemal, ist für mich aber nur die halbe Wahrheit. Peilt man nicht von Anfang an ein radiotaugliches "Pop"-Format an, das bei etwa 3 Minuten liegt, dann stelle ich fest, dass es sehr starke songs gibt, die wesentliche länger sind und trotzdem gut funktionieren; ja bei denen eine Verkürzung zum Verlust des Inhalts führt und die Verdichtung des Textes keine positive Wirkung hat, sondern unausweichlich zu einer Ansammlung von Behauptungen führt, die man gerade nicht haben will. Die Flußgeschwindigkeit steigt mit der Kürze eines Textes (sofern nicht ein Thema am Wickel ist, das wenig Komplexität verlangt und nahezu von selbst funktioniert) und kann dazu führen, dass buchstäblich keiner mehr mitkommen kann oder mag.

Was diese Überlegungen mit Deinem Text zu tun haben?
Bevor Du an eine Verdichtung Deines Textes geht, könntest Du Dich fragen, welche inhaltlichen Aussagen sich doppeln, auf welche Inhalte Du (nahezu) verlustfrei verzichten kannst und welche Wirkung Du haben möchtest. Eine Kurzgeschichte funktioniert anders als ein Gedicht und dieses wieder anders als eine Novelle oder ein Roman. Und diese Unterschiede sollte man auf dem Schirm haben und - als Vertreter von "form follows funktion" (Die Form hat der Funktion zu dienen / ist nachrangig) - sehe ich immer den Textinhalt als vordringlich, was ich für Deinen Text vorbehaltlos auch so sehen würde.

Wenn Du also das Gefühl hast, Du kannst das, was Du sagen willst, auch kürzer sagen und stärker auf den Punkt bringen, eventuell auch auf (Neben-) Themen verzichten und das Ergebnis kommt dem näher, was Du willst, ist alles gut. Wenn Du aber das Gefühl hast, Du schneidest von einem Text sozusagen nicht die Haare, sondern den Kopf weg, dann lautet für mich die Schlussfolgerung: Mach eben einen längeren Text draus und achte auf den Erzählfluss.

Das Entscheidende bei längeren Texten finde ich, die Spannung zu halten bzw. einen sehr guten Spannungsbogen hinzubekommen. Es gibt auch Themen oder Arten und Weisen, einen Inhalt zu gestalten, die besser zu einem beiläufigen Erzählen oder dem Erzählen einer Geschichte etc. passen - und das ist dann in der Regel eher eine Alltagssprache, die eben länger ist als ein Gedicht oder ein verdichteter songtext.

Beispiels gibt es aus meiner Sicht genug: Dylan hat etliche lange songs und songtexte, die sehr gut funktionieren, bei Neill Young ist es ähnlich, "Exodus" von Bob Marley wäre ein Beispiel aus einer ganz anderen Ecke - und so könnte man seitenweise weitermachen. Die Genannten Musiker/singer-songwriter haben übrigens bewiesen, dass sie beide Formen extrem gut hinbekommen - deshalb ist es aus meiner Sicht auch eher eine Frage des jeweiligens Inhalts, der angestrebten Wirkung etc. eines bestimmten songs/songtextes und nicht so sehr eine Frage, ob man sich da grundsätzlich verorten muss oder mag.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Hi Snoop! Ich würde mich den Überlegungen von x-riff zum Songformat anschließen, komme aber zu einer ganz anders gearteten Schlußfolgerung: Dein Song besteht aus einer sehr starken ersten Strophe mit klarer Aussage und guter Sprache. Danach beginnt für mich - sorry, ich mag nicht drumherum reden - das Gelaber. Es klingt für mich so, als hätte Dich die Muse nach der ersten Strophe verlassen (weil schon alles gesagt war) und seitdem kämpfst du damit, das Ding in das passende Songformat zu stecken. Wenn ich einen Text dieser Form hätte, würde ich an eine Umsetzung nach dem Schema: 1. Strophe, instrumental Strophe, Wiederholung erste Strophe denken. Herzliche Grüße, Vincent

Nun lese ich den text nochmal und sehe das doch differenzierter: Die Schönheiten in der dritten Strophe, aber auch stolpernde Stellen in der gunächst gelobten ersten.

Macht los, werdet groß!
Verlasse Dein Leben auf dem treibendem Floß.
ein starker Refrain

Was Du spürst reicht Dir schon lange nicht.mehr?
Suchst die gemeinschaftliche Kraft.
Hast genug vom Verzicht, kein Ende in Sicht.
"Eigentlich geht's uns doch gut. Etwas unlogisch: uns gehts gut, aber ihr meckert? Dann laßt die da oben alles richtig machen.
Hört auf zu meckern auf hohem Niveau.
Wählt und lasst uns alles richtig machen.
Wir verstehen mehr von all den Sachen"
So so...
Fest im Sattel sitzen sie, auf hohem Ross.
Große Worte schallen aus so manchem Schloss.
Vergiss all das, mach weiter so.
Nur dann gibt's Neues, Du bist ein Spross. irreführend: vielleicht besser: du bist selber groß
Wo die Reise hingeht, weißt Du genau.
Bist nicht allein, mach Dich nicht klein,
Dein Wille bleibt Dein!



Macht los, werdet groß!
Schenke Deine Zeit nicht weiter den Falschen.

Wenn der Bach dem Meere weicht.
Die Trockenheit Geschichte ist.
Die Hoffnung laicht, das Leben sprießt.
Über allem sich ergießt.
Die Hoffnung Deine Ängste frisst..
Es wächst die Kraft, Getriebener Deines Willens bist.
Diesen ganzen Abschnitt finde ich gekünstelt, manieriert.

Du möchtest nicht mehr hören wie reich wir sind.
Möchtest nicht betteln, nach gleicher Arbeit, anderem Lohn..
Möchtest nach Geld nicht fragen, um zu leben in späten Tagen.
Möchtest nicht hingehalten werden, mit Sätzen ohne ehrlichem Ton. Das finde ich - vom Ballast des Strophenanfangs befreit, richtig stark

Dich die Reden vom "Wir" so stören. Wieder so ein Kunstdeutsch

Spürst nur noch den Hohn.
Weil wir nicht wirklich dazu gehören.
Möchtest nicht nur der Wähler sein.
Alle Entscheidungen treffen sie stets allein. ich würde das "Du" nicht weglassen. Ganze Sätze für ganze Aussagen!

Die Wahlgewinner rasch ertauben.
Sich vier Jahre lang alles erlauben. Das ist wieder doof

Macht los, werdet groß!
Glaube nicht mehr an das,was Du so lang schon hörst.

Suche und lass Dich finden.
Ein neues "Wir" , mit neuem Ziel.
Aus eins mach viel.
Mit Deinen Gedanken bist Du nicht allein.
Das reden sie Dir nur ein.
Sehen Dich gerne sanft und klein.
An kurzer Leine lässt Du Dich steuern.Bis hierhin richtig stark
Noch leichter wirds, wenn sie ihren "Kampf" für des Volkes Wohl beteuern. zu viele Worte, weißt du selber ...
Sollen uns nach unten orientieren, uns verlieren.
Sollen sehen wie gut wir es haben.
Sie nach den süßen Trauben ganz oben gieren, sich selbst am liebsten haben.Das bild das du beschreibst ist stark, jetzt noch die Sprache geraderücken: Sie gieren nach den süßen Trauben ganz oben, sie haben sich selbst am liebsten.



Macht los, werdet groß!
Schauen und hoffen, zu lange schon.
Die Veränderung ist der Lohn.


Vielleicht solltest du einfach mehr Mut haben, das Reimschema sein zu lassen. Binnenreime können durchaus Reime ersetzen. Im HipHop wurde das viel vorgemacht. Mit mehr Mut zu Deiner Eigenart und ungeschliffener Sprache könntest Du meines Erachtens genauer und dann auch schöner deine Botschaften rüberbringen. Herzliche Grüße, Vincent
 
Hallo Vincent,

sehr interessant wie Du den Text ändern würdest und es ähnlich siehst, wie x-Riff.
Den von Dir als gekünstelten Abschnitt finde ich auch ein bisschen viel vom Reim bestimmt, liest sich jedoch recht fließend, davon hab ich mich n bisschen zu stark leiten lassen.Weniger Reime sollten meinen Texten nicht schaden, werd ich mal versuchen.
Das "Gelaber" sollte also weniger, meine eigene Art mehr werden, meinst Du?Da magst Du Recht haben.
An kürzeren Sätzen muss ich auch arbeiten. Wollte bisher viel in einem Satz sagen, macht sich aber nicht immer gut, wie ich sehe.
Eure Meinungen haben mir bisher sehr weitergeholfen.
Danke!
Snoop
 

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