Makeover 1995er Peerless Epiphone Casino

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Hallo zusammen,

ich wollte mein neuestes Machwerk vorstellen, was derzeit zu rund 50 Prozent fertig ist.

Neben den ganzen anderen Gitarren die ich in den letzten 5 Jahren neu oder umgebaut habe, fehlte immer noch ein Hollow oder Semi in der Bastelsammlung.
Ich hatte in den letzten Jahren einige im Bestand, Gibson Midtown, Yamaha SA1200S aus den 80igern, ne Ibanez AF noch ne Yamaha AES 1500, alle hatten eines gemeinsam Humbucker, meine persönlich Vorliebe hatte sich aber in Richtung SC, P 90 etc. geändert so das ein mögliches Projekt etwas in die Richtung sein sollte. Es gab dann noch eine 2004 Epi Casino ebenfalls bei Peerless gebaut und eine Stanford Thinline 30. Bei der ersten Peerless hatte ich schon überlegt, aber mich im Grunde genommen gegen ein Refinish entschieden. Bei der Stanford gefielen mir die Anbauteile, die Elektronik und auch das Burst nicht so wirklich. Also waren die Gitarren nach einiger Zeit wieder im Umlauf.

Im Sommer hatte ich mir dann wieder eine Peerless Casino gekauft. Wie sich heraustellte noch eine Recht frühe mit Baujahr 1995. Die Gitarre war vollkommen ok, hatte Kluson Pickups und leider 300k Tonpotis, das finde ich bei ner Casino weniger prickelnd aber der Vorbesitzer hatte wohl live Feedback Probleme.

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Wer jetzt empfindlich ist sollte lieber weg schauen;)

Leider mag ich eigentlich gar keine Werks gefinishten Gitarren mehr, auch keinen Factory Nitrolack, für mich muss die Gitarre alt aussehen, aber auch kein Heavy Relic sein.

Nach der Demontage musste der Lack runter, leider erwiesen sich meine schlimmsten Befürchtungen als Realität, die Gitarre hatte den gefürchteten Panzerlack. Ich hatte auch noch die Hoffnung einen Abbeizer zu finden der damit fertig wird, aber weder Grüneck Power Rasant noch Colour Ex sind über minimales anlösen des Decklacks hinausgekommen. Beide funktionierten bei der Farbe selber sorgten aber, da man ja schlecht mit Wasser abwaschen kann dafür das das Holz wieder gefärbt wurde. Also Ziehklinge, Teppichmesserklingen, Skalpell und Schleifpaht.pier. Das war bei dem dickem Lack alles andere als ein Spaß und die beste Lösung war es am Ende mit 80er Papier bis auf die Farbe zu schleifen und den Rest mit den Klingen zu beseitigen. Insgesamt habe ich damit rund 30 Stunden verbracht.
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Ich hatte lange überlegt wie sie werden soll, ein gelbliches Natural, vintage cherry oder doch wieder sunburst. Natural viel ziemlich schnell flach, da es beim besten Willen unmöglich war die Farbe aus allen Poren zu holen, es gab leider Bereiche die immer noch etwas rötlich waren, bzw. der Hals hatte schwarzen Füller, auch nicht schön. Erst wollte ich sie dann Sunburst machen und war zwischen dem Epi Randburst oder dem klassischen Gibson ES Burst hin und hergerissen. Letztendlich habe ich mich dann aber doch für Vintage Cherry entschieden.
Wichtig bei den ganzen Lackierungen ist mir das die den historischen Vorbildern entspricht. Das rätseln fing schon mit der Farbe an, gefärbter Lack oder gebeiztes Holz mit Lack. Welche Beize usw. Nach einigen Diskussionen war eigentlich relativ klar originale haben, man glaubt es kaum, klassischen Redfiller und einfach nur Klarlack.
Redfiller besteht bei mir aus Ölfiller aus UK und öllöslicher Beize aus den USA. Klarlack ist immer der Rothko & Frost Dartford der wieder mal einige Monate in der Sonne stehen durfte.
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Nitrolack nach ausreichend Sonne

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Gitarre endgeschliffen und mit Wasserstoffperoxid gebleicht, das Experiment mit Bleichmittel und Wasser wollte ich nicht eingehen. Wasserstoffperoxid wandelt sich komplett um.

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Test mit Redfiller auf Ahornfurnier, war mir da noch was zu hell.

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Redfiller mit schon abgekratztem Binding und einer ganz leichten Schicht Sanding Sealer

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Nach mehreren Schichten geagtem Klarlack.

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Danach kam noch eine weitere Schickt Klarlack und ein Flashcoat mit dem die Orangenhaut fast verschwindet.

Die Casino darf jetzt erstmal trocknen und aushärten bevor ich in 2 Wochen schleifen und polieren werde. Mittlerweile sind auch die meisten Teile eingetroffen, Switchcraft Switch und Jack, TAD Potis, Q Pickups die ich sehr schätzte und wieder mal originale Vintage NOS Cornell : Dubilier Caps.

Weiter geht es demnächst!
 

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Tolles Projekt, bin gespannt :):)
 
Danke!

50s wiring Origami… mit vintage NOS Cornell : Dubilier caps, CTS und Switchcraft
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Tolle Arbeit, Respekt!
Ich kenne mich mit Epiphone nicht aus, ist der Hals geschäftet? Was planst Du für die Kopfplatte (Lackierung)? Ahja, weißt Du ob es die D‘artfords Politur noch irgendwo zu kaufen gibt?
 
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Danke, danke!

ja der Hals ist geschäftet allerdings an der Kopfplatte und nicht irgendwo mittendrin. Das nehme ich in dem Fall, aber gerne in Kauf, da es Alternativen eigentlich nicht gibt außer ne Japan Epiphone.
Peerless gebaute Gitarren sind eigentlich das Beste aus Korea, die bauen z.b. auch Gretsch und sind zumindest international recht hoch gehandelt. Bei einer China hätte ich das, obwohl die auch nicht schlecht sind, definitiv nicht gemacht.
Die Kopfplatte bleibt so wie sie ist, d.h. sie ist nur angeschliffen und dann mit Nitro überlackiert. Das Logo ist im Grunde genommen so wie das alte und daher muss man es nicht zwanghaft ändern.
Kurz hatte ich auch die Idee das ganze Richtung ES-330 zu schieben, aber das hätte ne Menge Arbeit an der Kopfplatte bedeutet inklusive Löcher versetzen, aber es ist ja ne Epiphone und darf es auch bleiben!
 
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Ahja, weißt Du ob es die D‘artfords Politur noch irgendwo zu kaufen gibt?
@house md Sorry übersehen … Nein ich hatte da vor dem Brexit noch 5 Liter Lack bestellt… jetzt ist der Vorrat aber verbraucht… was die aktuell im Angebot haben weiß ich nicht.
 
Wieder mal ein toller Bericht. Ich habe auch mal pu entlackt. Mit einer heißluftpistole ging das recht gut. Der Lack hebt sich dann und ist gut abzukratzen.
 

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