Marshall-Watt, ist da irgendwie etwas anders?

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Hai,

Watt-Angaben gibt es viele. RMS, Musikleistung, PMPO, Sinus-Watt und wie sie alle heissen. Vergleichbare Angaben sind eigentlich immer schwer zu finden. Ich persönlich habe bisher versucht, immer sowas wie RMS-Angaben zu finden und bei den meisten seriösen Anbietern und Herstellern geht das ja auch. Wenn bei einem Transistoramp von Fender 100 W draufsteht, dann ist das wohl auch vergleichbar mit einem Peavey- oder Engl oder Laney mit der gleichen Watt-Angabe. Bei Marshall ist alles anders. Da stet vorne 15 W drauf und hinten 45 Watts. Und die 30 Watt eines MG30 sind auch in keiner Weise vergleichbar mit denen eines Frontman 25. Soll das so verwirrend sein oder ist das einfach Understatement oder denkt Marshall sich dabei irgend etwas?

Bitte mal Meinungen.

keep on rockin`
 
Eigenschaft
 
45W sind die Leistungsaufnahme, 15W was am Lautsprecher ankommt. Der Rest wird verheizt.
 
Watt ist ein physikalischer, rechnerisch ermittelter Messwert. Auch Marshall kann die Gesetze nicht aushebeln.
Allerdings kann der Hersteller durchaus definieren, bei welchen Parametern diese Angaben gemacht werden.
Ob also 30 Watt bei 1% Klirr oder gar 10% Klirr ist schon ein enormer Unterschied. Dazu kommt dann noch die Effizienz der folgenden und umgebenden Bauteile (Gehäuse, Anzahl und dB/W/m der Speaker etc.).
 
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"Rechnerisch ermittelter Messwert" find' ich klasse;)!
Ja, ist lustig nicht?
Na dann erzähl mal wie der "Messwert" zur Ermittelung der Wirkleistung im Wechselstromkreis aussieht, ohne mittels Zeitintegral t2-t1 (ganzzahliges Vielfaches zu 1/f) den Mittelwert der Momentanleistung zu bilden? Bei alten nichtdigitalen Meßgeräten erfolgt diese Mittelung durch die Trägheit des Messsystems mit sehr großer Integrationszeit und damit begrenzter Genauigkeit im Frequenzbereich , also ein "mechanischer" Rechner de facto.
 
Bei alten nichtdigitalen Meßgeräten erfolgt diese Mittelung durch die Trägheit des Messsystems mit sehr großer Integrationszeit und damit begrenzter Genauigkeit im Frequenzbereich , also ein "mechanischer" Rechner de facto.

Oder thermischer Rechner, gab es auch


Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk HD
 
Der Unterschied zwischen Röhrenverstärkern und Transistorverstärkern ist bekannt ? Transistoren übersteuern schlagartig , bei Röhren kommt das übersteuern in einer flacheren Kurve zum Tragen.So hat ein Röhrenamp
bei gleicher Wattzahl höhere Übersteuerungsreserven im Vergleich zum Transistoramp , klingt also oft lauter.
Das manche Hersteller gerne bei den Wattangaben übertreiben um was zu verkaufen ist klar ,andererseits kann man sich bei Markenherstellern ganz gut auf die Leitungsangaben verlassen. PMPO ist meiner Erfahrung nach der
Wert , bei dem ein Gerät in Flammen aufgeht , dabei hat es dann aber kurzzeitig diese Wattzahl erreicht.
 
Where can you go from there? Where? Nowhere. Exactly. :rofl:

Drum hängt bei mit das hier im Keller ;)

one-louder-these-go-to-11-music-poster.jpg
 
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Ja, du hast schon recht. Mir ist schon klar, dass es nicht so einfach ist, die Leistung zu messen. "Berechneter Messwert" klingt halt ein bisschen ulkig.
Ja, ist lustig nicht?
Na dann erzähl mal wie der "Messwert" zur Ermittelung der Wirkleistung im Wechselstromkreis aussieht, ...
 
Leistung ist nicht so wichtig. Ob ein sonst baugleicher Amp nun 15 oder 30 Watt hat, macht nur 3dB aus, das nimmt man eben so wahr. Zwischen einem 10 Watt und einem 100 Watt Verstärker liegen an der gleichem Box 10dB Unterschied, das ist gefühlt doppelt so laut. Bei der Box sollte man sich zuerst um einen möglichst hohen Wirkungsgrad kümmern. 3dB mehr Wirkungsgrad spart die Hälfte der Leistung. Ein kleiner Vox Pathfinder mit seinen 15 Watt und einem 6,5" Lautsprecher ist um einiges leiser als ein 1W Amp an einer lauten 412er Box, vor allem wenn der 1W Amp ein Röherenverstärker ist.
Das Gesamtpaket zählt. Viel leistung ist nett. Um laut zu sein, muss die Leistung aber auch effizient in Schall umgesetzt werden.
 
Angaben von Herstellern zum Angeben.

Oder anders gesagt: Einsamer sucht Einsame zum Einsamen...

;)

Normalerweise kannst Du als Faustformel nehmen: Wenn da irgendwo halberwegs seriöse 50 Watt draufsteht, dann sollte das das Produkt aus Spannung und Stromstärke sein, die ein Speaker/eine Box aufnehmen kann, ohne durchzukokeln.

Ansonsten besagen die 50 Watt NULL darüber, wie laut so ein Speaker/Amp/Box sein kann.

CU MM
 
Wenn da irgendwo halberwegs seriöse 50 Watt draufsteht, dann sollte das das Produkt aus Spannung und Stromstärke sein, die ein Speaker/eine Box aufnehmen kann, ohne durchzukokeln.

Ansonsten besagen die 50 Watt NULL darüber, wie laut so ein Speaker/Amp/Box sein kann.
In Bezug auf Lautsprecher ist das nur die halbe Wahrheit, denn die haben eine elektrische und eine mechanische Belastbarkeit. Einen Lautsprecher, bekommt man auch mit viel weniger Leistung kaputt, als man nach der Belastbarkeitsangabe meinen könnte. Die mechanische Belastbarkeit hängt mit der Konstruktion zusammen. Es kommt darauf an, wie weit die Membran auslenken kann, ohne dass der Schwingspulenträger an der hinteren Polplatte anschlägt, Zentrierspinne oder Sicke reißt, die Membran einen Knick bekommt, oder irgend eine Verklebung nachgibt. Die elektrische Belastbarkeit gibt nur an, wie viel Leistung durch die Schwingspule fließen kann, ohne dass diese durchbrennt. Es gibt aber noch wesentlich mehr Ursachen für Defekte an Lautsprechern als nur durchgebrannte Schwingspulen.
 
In dem Fall war der LS aber falsch designed weil wenn man ihn ordenlich designed steckt er auch extreme Auslenkungen weg ohne Schaden zu nehmen (schon mal einen Gitarrenlautsprecher mit niedriger Frequenz eingewobbelt?) ... klar, bei Rechteckspannung oder permanenter Gleichspannung kann er durchschlagen aber dann wurde er außerhalb seiner Spezifikationen betrieben. Mich würd mal interessieren welche sonstigen Probleme ausser durchgebrannten Voice Coils an vorschriftsmäßig betriebenen LS auftreten sollten... Bröckelnde Sicken oder durch Einwirkung von Außen zerlöcherte Membranen (egal ob Intrusion eines Gegenstands oder einfaches Abschimmeln im feuchten Keller) dürften ja wohl kaum unter geregelten Betrieb fallen. Abreißende Litzen zu den VCs sind ein Fertigungsfehler und scheuernde VCs durch verspannt eingebaute Speaker kann man dem Nutzer ankreiden aber nicht dem Lautsprecher / Hersteller...
 
In dem Fall war der LS aber falsch designed weil wenn man ihn ordenlich designed steckt er auch extreme Auslenkungen weg ohne Schaden zu nehmen
Das ist von der Konstruktion abhängig. Gitarrenlautsprecher sind nicht besonders langhubig ausgelegt. Dafür sind sie recht hart eingespannt, was den Hub begrenzt. Man kann sie problemlos kaputt bekommen ohne dass die Schwingspule durchbrennt.
Gerade bei Lautsprechern mit leichten, dünnen Membranen, kann die Membran auch mal einen Knick bekommen, wenn sie zu stark belastet wird oder mal Feuchtigkeit ausgesetzt war.
Richtig konstruiert und fachgerecht betrieben sollte ein guter Lautsprecher überhaupt nicht kaputt gehen. Außer Fehler in der Konstruktion/Fertigung oder Fehler bei der Handhabung gibt es keinen Grund, warum ein Lautsprecher kaputt gehen sollte.
 
Das ist von der Konstruktion abhängig. Gitarrenlautsprecher sind nicht besonders langhubig ausgelegt. Dafür sind sie recht hart eingespannt, was den Hub begrenzt. Man kann sie problemlos kaputt bekommen ohne dass die Schwingspule durchbrennt.

Leider ist das keine Antwort auf meine Frage und das warum lässt Du leider auch (wieder) offen... mir ist bis jetzt noch kein LS (weder aus PA noch aus Gitarren/Bass Amps) unter die Finger gekommen der wenn er durch Überlastung defekt war keine durchgebrannte VC hatte... Fälle von gerissenen Membranen durch Feuchtigkeit oder reißenden Sicken aufgrund des Alters mal aussen vor, aber das kann man schlecht der Belastbarkeit des LS ankreiden...

Gerade bei Lautsprechern mit leichten, dünnen Membranen, kann die Membran auch mal einen Knick bekommen, wenn sie zu stark belastet wird oder mal Feuchtigkeit ausgesetzt war.

Dem hat auch keiner widersprochen aber zu hohe Feuchtigkeit fällt ja wieder unter inkorrekte Betriebsbedingung und wer in Polymembran oder Styropormembranen rumfingert ruft einen Schaden vorsätzlich hervor, egal welche Belastungsfähigkeit in Watt ein Speaker hat

Richtig konstruiert und fachgerecht betrieben sollte ein guter Lautsprecher überhaupt nicht kaputt gehen. Außer Fehler in der Konstruktion/Fertigung oder Fehler bei der Handhabung gibt es keinen Grund, warum ein Lautsprecher kaputt gehen sollte.

Agree, aber das war auch meine Aussage ?!? Wir drehen uns hier im Kreis, Frage war ja was es mit den Wattangaben auf sich hat und defacto sollte kein ordentlich designter und vermarkteter Lautsprecher den Geist aufgeben wenn er mit der Nennleistung und unter Berücksichtigung der korrekten Betriebsbedingungen belastet wird.
 
In Bezug auf Lautsprecher ist das nur die halbe Wahrheit...

Moin Giusto,

ich hätte meinen Smiley ganz nach unten setzen müssen, dann wär's u.U. besser zu verstehen. Freilich bekomme ich einen Hifi-Hochtönen in Nullkommanix durchgebrannt, wenn ich ned aufpasse... Aber wir bewegen uns ja hier im Gitarrensektor und ich bezog mich nun einmal auf die Watt-Angabe; frei nach dem Motto:

"Macht Watt, Ihr Volt..."

Um bei meinem Beispiel zu bleiben, kann ich auch meinen 50-Watt-Lautsprecher für den Bruchteil von Millisekunden mit einem Mehrfachen belasten (ich sage nur PMPO (Pure Merde Pour les Oreilles :D), aber es ging ja - um die Watt-Angabe.

BTW:

nettes Beispiel auf dene Bugera-Speakern neueren Datums. Früher stand da nur (realistische) 70 Watt drauf. Heute steht da zusätzlich noch was mit 240 Watt drauf oder so... :D

CU MM
 
Leider ist das keine Antwort auf meine Frage und das warum lässt Du leider auch (wieder) offen... mir ist bis jetzt noch kein LS (weder aus PA noch aus Gitarren/Bass Amps) unter die Finger gekommen der wenn er durch Überlastung defekt war keine durchgebrannte VC hatte... Fälle von gerissenen Membranen durch Feuchtigkeit oder reißenden Sicken aufgrund des Alters mal aussen vor, aber das kann man schlecht der Belastbarkeit des LS ankreiden...
Bei PA Chassis habe ich schon einige kratzende Schwingspulen gesehen, die noch Durchgang haben. Ich meine damit nicht diese billigen Party PA Dinger. Das betrifft in der Praxis aber eher Treiber mit niedriger Resonanzfrequenz in tief abgestimmten Gehäusen. Bei Gitarrenlautsprechern kan das auch vorkommen, vornehmlich bei den belastbareren Exemplaren. Bei einem 12" Speakern, die nicht besonders hoch belastbar sind (trifft vor allem die Modelle mit kleinen Schwingspulen) wird erst die Spule durch brennen. Bei Treibern in Basshörnern gabs auch mal gerissene Membranen, aber da ist die Belastung viel höher. Bei Gitarrenlautsprechern habe ich Schon geknickte Membranen gesehen, die nicht durch äußere Gewalteinwirkung her rührten. Wie genau es dazu kam, konnte ich aber nicht heraus finden.
Warum so etwas passieren kann ist klar. Es reicht ein kräftiger Impuls, oder eine tiefe Frequenz mit entsprechender Amplitude, um den Lautsprecher mechanisch zu überlasten. Ist der Impuls kurz, kann das die Wicklung der Schwingspule oftmals gut verkraften, aber etwas Anderes geht wegen dem großen Hub kaputt. Hart aufgehängte Chassis verkraften das besser. Im Hifi Bereich, wo nahezu alle Tieftöner eher weich eingespannt sind, ist mechanische Überlastung die Todesursache Nummer eins.
Agree, aber das war auch meine Aussage ?!?
Dann sind wir uns in diesem Punkt schon mal einig.
Frage war ja was es mit den Wattangaben auf sich hat und defacto sollte kein ordentlich designter und vermarkteter Lautsprecher den Geist aufgeben wenn er mit der Nennleistung und unter Berücksichtigung der korrekten Betriebsbedingungen belastet wird.
Das stimmt so nicht. Der Hersteller kann ja nicht wissen, in welchem Gehäuse seine Chassis verbaut werden. Die Gehäuseabstimmung hat großen Einfluss auf den Hub bei tiefen Frequenzen.
Ich möchte das anhand eines Beispiels verdeutlichen. In einem anderen thread habe ich den Eminence Wizard schon als Beispiel genommen, deswegen nehme ich den einfach wieder her, da die Daten schon im Programm sind. In diesem Beispiel simuliere ich ihn in einem offenen Gehäuse.
Hub.png
Die graue Kurve zeigt den Pegel bei der angegebeben Belastbarkeit und unendlichem maximalen Hub. Es ist also nur die elektrische Belastbarkeit, die hier den Pegel begrenzt. Die schwarze Kurve zeigt den maximalen Pegel bei 10mm maximalem Hub, wohlgemerkt pro Seite! Da wäre der Lautsprecher längst schon kaputt. Man sieht sehr schön, dass die schwarze Kurve zwischen 55 und 90Hz unter der grauen Kurve liegt, also der Pegel durch den Hub begrenzt wird, nicht durch die elektrische Belastbarkeit. Das Diagramm zeigt also, dass der Lautsprecher selbst bei so enormen Hubreserven durch mechanische Überlastung kaputt gehen könnte, ohne dass dabei die Schwingspule durchbrennen muss.
Dabei ist der Wizard recht hart aufgehängt und ist elektrisch nicht besonders hoch belastbar.
Man bekommt ihn also unter korrekten Betriebsbedingungen (keine Gleichspannung, kein Rechtecksignal, keine elektrische Überlastung, usw...)kaputt, ohne die Nennbelastbarkeit überhaupt zu erreichen, dabei sind 10mm Hub pro Seite schon wirklich stark übertrieben. Leider habe ich im Datenblatt keine Angabe zum maximalen Hub gefunden, nur zum linearen Hub.
 
...Das stimmt so nicht. Der Hersteller kann ja nicht wissen, in welchem Gehäuse seine Chassis verbaut werden...

Also ich habe noch keinen Hersteller von Gitarrenlautsprechern gesehen, der hinsichtlich der Belastbarkeit auf unterschiedliche Gehäuse hinweist und womöglich Grenzen formuliert... :gruebel:
 

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