Martin HD-28LSV - Womit gelöstes Binding festkleben?

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Beim heutigen Saitenwechsel habe ich mit Schrecken festgestellt, dass sich das Binding am Griffbrettende über dem Schallloch unter den Diskantsaiten gelöst hat.
Auf der anderen Seite unter den Basssaiten ist es noch dran.

Bild6.jpg


Specs:
Binding: Grained Ivoroid, Hals: massives Mahagoni, Griffbrett: solid black ebony

Womit klebt man das am Besten? Sekundenkleber sollte man ja wohl da nicht einsetzen? Holzleim?
Hab die lose Seite jetzt erst mal einfach mit einem Stück Klebeband fixiert.
Ich habe mit solchen Bastel-/Holzarbeiten keine große Erfahrung :redface:

Das Ganze ist ja zum Glück nur ein "Schönheitsfehler" und nicht für die Funktion des Instruments wichtig.
 
Eigenschaft
 
Womit klebt man das am Besten?
... mit einem gitarrenbauer deines vertrauens :) ?
im ernst, dann hast du wenigstens eine adresse wenn es nicht funktioniert hat. und sooo teuer kann das nicht sein.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
... braucht pressdruck. und den dort an der schmalen kante aufzubauen ist sicher nicht einfach.
Ivoroid, gerade mal geguckt was das eigentlich ist: dafür ist holzleim wohl auch ungeeignet.
 
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Erledigt.

Ansonsten wäre dieser wohl geeignet:

09417.jpg


Ruderer L 530 Binding Kleber


Würde mich nicht wundern, wenn der auch bei Deinem Tech auf der Werkbank liegt.
 
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Ich werde ihn fragen :D
 
Womit klebt man das am Besten? Sekundenkleber sollte man ja wohl da nicht einsetzen?

Warum nicht? Sekundenkleber wird regelmäßig im Gitarrenbau eingesetzt. Wird bei dieser Sache auch funktionieren.
 
Ich benutzt den auch regelmäßig (nicht bei Gitarren) ... ist aber i-wie ein "Teufelszeug" :redface: man kriegts kaum mehr ab, weder vom Finger noch sonstwo ...
 
Die Gitarrenbauer meines Vertrauens nehmen für so etwas einen speziellen Kleber. Welchen genau weiß ich aber auch nicht. Aber es ist definitiv kein Sekundenkleber!

Bei meiner HD-28 VS löst sich übrigens auch das Binding am hinteren Zargenrand an einer Stelle ein wenig und es kommt leicht hoch. Lässt sich aber auch mit wenig Aufwand wieder richten.

Die Probleme sind bei Martin wohl bekannt und ein (Martin) Mitarbeiter hat mir erklärt, das angeblich ein Zulieferer mal irgendwann (ohne Ankündigung) die Rezeptur des Klebers verändert hatte. Das hat sich dann halt erst sehr viel später als "nicht so toll" dargestellt. So zumindest die Erklärung. Klingt aber schon irgendwie plausibel.
 
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Warum nicht? Sekundenkleber wird regelmäßig im Gitarrenbau eingesetzt. Wird bei dieser Sache auch funktionieren.
Funktionieren schon, aber mit Nebenwirkungen.
Fertigungstechnisch angewandt muß Sekundenkleber auf Cyanacrylatbasis sehr genau dosiert und verarbeitet werden. Bleibt nämlich auch nur ein geringer Überschuß stehen, neigt die Klebstelle dazu an den angrenzenden Flächen durch chemische Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit zu "Nebeln". Und der graue Film ist extrem schwierig wieder weg zu bekommen. Für viele Anwendungen wird es egal sein, aber wo lackierte, glatte Flächen in der Nähe sind, da wäre ich vorsichtig mit Sekundenkleber.
 
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Mit Aceton klebt man sowas.

Eventuell vorher den Gehrungsschnitt an der Ecke kontrollieren, denn wenn das Binding zu lang ist bräuchte man zuviel Anpressdruck. Vielleicht ist das die ursprüngliche Ursache für die schlechte Verklebung. Auf dem Foto kann ich leider nicht genug erkennen.

Viel Erfolg!
 
Das Foto ist vom "Neuzustand" des Instruments, ich wollte nur die genaue Position demonstrieren.

Das ist ein aktuelles Foto:
IMG_0802.JPG
 
Ja das sieht doch gut aus - also so als müsste man da nichts nacharbeiten.

So eine Reparatur sollte ja immer so ausgeführt werden dass sie möglichst unsichtbar ist. Deswegen bleibe ich bei meiner Empfehlung Aceton zu verwenden. Dies löst das Binding an so dass dieses selbst zum Klebstoff wird. Dadurch dass Aceton sehr flüchtig kann man den kleinen Bereich mit gefühlvollem Fingerdruck und etwas Geduld fixieren und geht so kein Risiko ein dass sich da etwas verzieht.

Ideal ist wenn nur eine winzige Menge "Kleber" hervorquillt, die dann mit Ziehklinge vorsichtig entfernt werden kann.
 
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Das Bindingstück ist z.Zt. nur mit einem Streifen Klebefilm fixiert, noch nicht endgültig geklebt ;)
 
Das Aceton löst das Binding an und verbindet sich dadurch mit dem Holz. Es ist aber wichtig: Das funktioniert nicht mit jedem Kunststoffbinding! Es muss sich mit Aceton anlösen; Also ABS etc. Was Martin tatsächlich verwendet weiß ich nicht.

Noch was zu Acton: Unbedingt aufpassen, dass das Aceton nicht an den Lack kommt. Der ist sonst futsch.
 
Generationen von Gitarrenbauern kleben ihr binding mit Aceton und jetzt kommt einer daher und sagt es sei tödlich.
Das mag stimmen, aber sie benutzen es vor dem Schleifen und Lackieren. Viel Glück bei dem Versuch das Binding mit Aceton anzukleben ohne es oder den Lack zu versauen ...
Das Aceton löst das Binding an und verbindet sich dadurch mit dem Holz
Damit eine Verbindung mit Holz entsteht, müsste man das Binding regelrecht verflüssigen. Deswegen benutzt man auch Kleber, die bereits gelösten Kunststoff enthalten wie das oben empfohlene Ruderer L530. Reines Aceton nimmt man um Kunststoff mit Kunststoff zu verbinden, z.B.Plexiglas. Zur Herstellung von Multilayer Bindings ist es sicher auch die erste Wahl.
 
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Gut, dann hab ich wohl keine Ahnung ... und die Hummel kann nicht fliegen.

Komisch, dass das trotzdem funktioniert. Eine Frage: hast du das mal probiert, oder nur gelesen?
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EDIT: diesen Ruderer habe ich auch schon verwendet, genau wie Sekundekleber. Beides funktioniert, aber ist unnötig teuer und der Vorteil von Aceton ist, dass es schneller anzieht aber trotzdem noch etwas länger offen bleibt, falls man mal etwas nachjustieren muss. 

Für die Reparatur einer Martin würde ich selbst bei so kleinen Aktionen zum Gitarrenbauer gehen. Mir selbst wäre das zu heiß, zumal das Binding ja auch lackiert ist und somit ganz genau aufgepasst werden muss, wo (egal welches) Klebemittel überall hin kommt. Nachher hält das Bindingstückchen zwar wieder, aber du hast einen schönen Daumenabdruck drauf; das ist dann so ein Fall von verschlimmbessern :) 
 
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Viel Glück bei dem Versuch das Binding mit Aceton anzukleben ohne es oder den Lack zu versauen ...

Auf Glück sollte man da nicht hoffen, sondern besser genau wissen was zu tun ist. Eine gute Pipette mit der man das Aceton ohne Kleckerei in den Spalt bringen kann ist unabdingbar. Den Rest erledigen die Häsionskräfte...
 
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