maximale bpm auf der tiefen E-Saite

Uhu Stick
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Grüß euch :)

ich komm aus der E-Gitarrenfraktion und brauche mal eure Hilfe.

Ich bin grade dabei einen Song zu schreiben und die Bassspur zu erfinden. Die Gitarre ist ziemlich fix. Auf 84bpm soll auf der leeren E-Saite ge32telt werden. :D Also effektiv 672 Anschläge pro Minute. Der Bass soll dementsprechend auch leer ein tiefes E spielen.

Ich kann mich noch dunkel dran erinnern irgendwo mal gelesen zu haben, dass es beim Bass nicht sinnvoll sei auf der tiefen E-Saite so schnell zu spielen, weil die Frequenz einer schwingenden E-Saite so gering sei, dass sich das nicht mehr gut anhören würde. (Was mir auch prinzipiell erstmal logisch erscheint. Das tiefe E schwingt laut Internetz mit 41,2Hz, was bei 672 bpm grade mal 3,68 Schwingungen zwischen 2 Anschlägen entspräche.)

Jetzt stehe ich vor der Frage ob ich den Bass genauso schnell wie die Gitarre spielen lassen soll, was ich prinzipiell erstmal bevorzugen würde sofern es denn sinnvoll/bzw. machbar wäre, oder wenn nicht, ihn eher langsamer spielen zu lassen.:confused:

Wie würdet denn Ihr das sehen, bis wie viel BPM es Sinn macht den Bass auf der tiefen, leeren E-Saite zu spielen?

Vielen Dank für eure Meinung! :)

PS: EADG-Stimmung
 
Eigenschaft
 
Ich spiel bei schnellen Gitarren-Parts gern mal was langsamer. Vier Gitarrenanschläge pro einem Bassanschlag find ich meist eine gute Faustformel, um eher Groove drunter zu bringen - gern auch mit etwas rhythmischer Variation drin, wenn’s auf die Trommeln passt.

Unisono mitballern macht für mich selten Sinn, weil es oft matscht und eigentlich keinen Mehrwert bringt. Wenn du aber eher nen Soundteppich willst, kannst du das schon machen.

Kommt vielleicht auch ein bisschen auf die Musikerichtung an. Was ist es denn?
 
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Danke für die Antwort. Der Song ist ungefähr in der Thrash Metal Ecke.
 
Ah. Ich hatte es vermutet. Dann bist du mit „Mitshreddern“ natürlich auch nicht so schlecht aufgestellt. Wenn du eher betonter und etwas grooviger unterlegst, kann die die Mucke natürlich leicht z.B. in Richtung Hardcore wegrutschen. Ich komme eher aus dieser Ecke.

Ist halt die Frage, was man will. Das Paradebeispiel für ein Album, auf dem der Bassist 60 Minuten lang gefühlte 128tel durchballert, ist für mich immer die „Sound of white Noise“ von Anthrax. Geile Scheibe, habe ich damals gefeiert, aber der Bassist fing erst auf der „Stomp 442“ an, mich zu interessieren. Dann hat sich die ganze Sache sich allerdings auch (nicht nur wegen des Bassisten) ziemlich von den Thrashmetal-Wurzeln entfernt.
 
Die Frequenz von Anschlägen in Hz lässt sich wie folgt ermitteln:
Code:
 bpm * anschläge
----------------- = anschlagsfrequenz
       60s

Unter der Annahmen, dass die Saite eine volle Schwingung vollendet haben muss, bevor sie erneut angeschlagen werden darf, kann man wie folgt umstellen:

Code:
       anschlagsfrequenz * 60s
bpm = -------------------------
           anschläge

Wenn jetzt 8tel auf der tiefen E Saite (41,2Hz) gespielt werden sollen ergibt sich daraus:

Code:
       41,2Hz * 60s
bpm = -------------- = 309bpm
            8

Soweit die Mathematik.

In der Praxis braucht die Saite deutlich mehr Schwingungen um einen erkennbaren, artikulierten Ton zu erzeugen. Sagen wir mal 4 Schwingungen - Zack, to sind es dann nur noch 8tel bei 78bpm. Wie kann das sein? Das ist doch spielbar und hört sich doch unter Umständen auch passabel an? Die wirklich hörbaren Frequenzen liegen um Vielfache über dem Grundton, daher hört man bei dem Tempo etwas. So richtiges Fundament kommt da aber nicht mehr zustande...

Wenn man bei solchen Geschwindigkeiten mit Gitarre und Bass unisono schreddern will, braucht das Übung. Ist man nur einen Hauch daneben, ists es sofort Matsch. Daher tendiere ich auch dazu, da lieber weniger Anschläge zu spielen und eher den Groove mit den Drums zu suchen.
 
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Anstatt mathematische Formeln beizuziehen, würde ich es einfach mal ausprobieren was besser klingt. Letztendlich ist nur der Klang entscheidend.
 
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Ich antworte Mal mit einem Video.
Wenn es sauber gespielt is können absurde Tempi sinnvoll sein, wobei Dir halt klar sein muss, dass die Ohren vieler Leute nicht mehr mitkommen.
Kommt wie immer auf die angestrebte Wirkung an.


Edit: Ich persönlich bin meist so bei 200-240 Bpm unterwegs, jedoch fingerpicking mäßig nur geachtelt mit 16tel Einwürfen. Für eine 16tel Passage auf 200 BPM find ich eigentlich nur mit Doublethump/doublepluck machbar, für mich zumindest. Vielleicht sieht das mit Plektrum anders aus.
 
Das ist dann wahrscheinlich (was weiß denn ich?) eher so, dass der Bass dann zum Rhythmusinstrument wird. Wie beim Kontrabass in frühen Zeiten des Rock n Roll... man hört eher nut das "Klack" vom Anschlag. Der Rest kommt von der Gitarre. Da ist dann die Geschwidigkeit (und Tightness) entscheidend und scheißegal ob die Saite schwingt oder nur eine halbe Runde schafft. Ein richtiger "Fundamentsound" kommt eh erst nach einer Hörbaren Zeit bei der E-Saite raus.


Ansonsten gilt wie immer: Geschwindigkeitsrekorde sind für den Spieler cool, aber nicht für die Band und schon gar nicht für den Hörer! Aber das weißt Du ja sicher auch und fällst deine Entscheidungen nach einem gehörigen Reifeprozess :D

Mein Tip: lass den Bassisten doch einfach auf 84 bpm / 32tel ein paar Ganztonleiter-Läufe über 3 Oktaven spielen. Die E-Saite nicht abdämpfen, dann hat die auch genug Zeit zu schwingen.
 
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