Mehr Bass-Fundament für gesplitteten Humbucker

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Hi,

ich hab bei meiner Les Paul ein Tone-Poti (push-pull) dazu verwendet, die beiden Humbucker zu splitten.
Allerdings ist der "Single-coil" sound etwas dünn - ich würde mir da etwas mehr Bass-Fundament wünschen (ohne dass der SC Charakter verloren geht).

Komm ich da mit Widerständen oder Kondensatoren oä ans Ziel?

Danke für alle Ideen! :)
 
Eigenschaft
 
Ich habe an meiner Les Paul (Red Rock) 2 Tone-Poti mit Splitfunktion. Wenn ich mehr Bass haben möchte lassen ich einen Tonabnehmer auf Humbucker laufen und drehe ihn nur soweit rein, das eben mehr Bass kommt (Der andere Tonabnehmer läuft gesplittet). Für mich die geilste Gitarrenschalter-Kombi.
 
Allerdings ist der "Single-coil" sound etwas dünn - ich würde mir da etwas mehr Bass-Fundament wünschen (ohne dass der SC Charakter verloren geht)
Das ist das Hauptproblem von gesplitteten HB. Es sind eben keine Singlecoils und klingen nur bedingt ähnlich.
Ziel des Splittens ist natürlich auch der höhenbetontere Sound.
Es gibt HB bei denen das besser klappt und welche, bei denen das bestenfalls experimentell klingt.
Mein Favorit ist der SD P-Rail, der kann auch amtlich Singlecoil (noch besser P90, das ist aber auch ein SC)

Alle passiven Schaltungen können nur Höhen wegnehmen. I.d.R klingt das immer suboptimal.
Ich würde es, wenn überhaupt, mit einer aktiven Schaltung versuchen, die können auch Bässe zugeben.
 
Komm ich da mit Widerständen oder Kondensatoren oä ans Ziel?

Ja, auf jeden Fall. Wenn du ohnehin schon mit einem Poti splittest, (Spin a Split) muss zusätzlich ein Kondensator
parallel zum Poti. In der Weise, wenn Poti auf, Kondensator zwischen plus und Schleifer auf Null = HB-Modus.
Wenn Poti zugedreht wird, wodurch der Split normalerweise leise gedreht wird, überbrückt der Kondensator die
Potibahn. Mit einem Wert von 100 bis 220nF werden die Höhen der aktiven Spule per Bypass parallel über den Kondensator durchgelassen. Die Tiefen Töne gehen Humbucker-like durch beide Spulen, somit ist auch das 50HZ Brummen durch den Humbucker-Effekt aufgehoben. Weil diese Regelung viel Dynamik hat, habe ich diese Regelung alternativ statt Ton-Regler in meinen Gitten. Die Regelung erlaubt Split, P90, HB.

Zu diesem Thema kann man sich beim Onkel in den Guitar letters das Thema "gesplitteter Humbucker im klanglichen Griff" durchlesen, auch hier im Board gepostet: https://www.musiker-board.de/threads/gesplitteter-humbucker-im-klanglichen-griff.370383/
Dort ist der Kondensator ohne Poti parallel zu einer Spule geschaltet.
 
Danke an alle für die Antworten!

Ich werd's mal mit einem Kondensator ausprobieren. Soweit ich weiß, verwendet Duesenberg bei der Mittelstellung (P90 + HB gesplittet) auch einen Kondensator um den Ton etwas aufzufetten.

Der Link ist genial :)
... jetzt muss ich mir nur noch durchdenken, wie das dann umgesetzt wird ;-)
 
Sorry, habe push-Pull in deiner Beschreibung überlesen. Demnach schaltest du deine Splits.
Man kann wie der Onkel mit dem Split-Schalter einen fixen C-Wert mit einem Kondensator schalten, oder das Tonpoti umfunktionieren, dass der Kondensator zu einer Spule geregelt wird. Kombination aus allen Komponenten sind auch möglich.
Ich benutze zuerst auch den P/P weil es schneller geht. Dann habe ich einen 100nF Kondensator mit Tonepoti kombiniert.
Da wird das Ton-Poti im Split-Modus einen kleinen Tacken zugedreht, und der Druck (Bass) ist da.
 
Was für eine einfach und elegante Idee.
Warum bin ich noch nicht darauf gekommen.:confused:
 
Es gibt noch eine weitere Variante eines HB-Splitting für Leute, die etwas Aufwand nicht scheuen, um das Non-Plus-Ultra eines Single-Coil-Sounds zu erreichen. Es geht in die Richtung des Noisless-Single-Coils.

Mit dieser Methode könnte ein fertiger Noisless noch attraktiver gestaltet werden: Die Noisless-Spule wird über einen Kondensator in Reihe dazugeregelt, der nur den tief-frequenten Teil des Dummy nutzt. Die Höhen bleiben also unverändert als SC, und umgehen über den Bypass die Dummy-Spule. Nicht aussagen kann ich, ob Schaltungen bei Noisless-Single-Coils diese Technik anwenden, ist mir zumindest nicht bekannt.
Wenn jemand hierüber etwas weiß, darf er gern dazu berichten.

Beim HB schaltet man vom Split auf eine Dummy-Coil um, statt eine Coil nur kurz kurz zu schalten. Von der Dummy-Coil wird wie beschrieben, nur ihr Bassanteil zur Brummfreiheit genutzt. Diese zusätzliche Windungen sorgen dann auch für den gewünschten Druck und Gainanteil des noch aktiven Split's, ohne zusätzlich einen bass-lastigen Tonanteil zu addieren.

Ein Neck-HB, bzw ein Split daraus, hat zusätzlichen Bass nicht immer nötig, und klingt transparent druckvoll, wenn man ihm ein paar Kupfer-Windungen spendiert, ausschließlich im tief-frequenten Bereich aus der Dummy.
Das Problem bei Humbuckern liegt darin, dass sie als Vintage-Versionen (Paf) über wesentlich mehr Dynamik verfügen, als wie ein fetter Distorsion. Für den Split wäre dann der Distorsion wieder besser, was den Druck betrifft.
HB's unterhalb 8,5 K Resistanz klingen meist zu fipsig mit halbem Widerstand.

Der Hybrid-Pickup, im Bass mehr Windungen für Drück, und zu den hohen Frequenzen hin abnehmend weniger Windungen, damit die Höhen glasklar und stark in der Durchsetzung bleiben, wäre die Lösung.
Durch den flachen Verlauf der Flanke des Kondensators lässt sich der Split problemlos mit sanftem Übergang der Frequenzen beschalten und die Dummy-Coil ist ihr böses Omen los, dass sie ein Höhen-Klau ist. Das ist sie nicht, wenn man ausschließlich dien tief-frequenten Teil aus ihr nutzt.

Wer sich ohnehin fragt, ob zwei herkömmliche Tonregler an einer Les-Paul viel Effektivität haben, könnte z.B, auch einen Balance-Regler einsetzen, anstelle eines Ton-Reglers, um den Kondensator zwischen dem abgeschalteten Split und der Dummy-Coil hin und her zu blenden. Wenn der andere verbleibende Ton-Regler zum Master wird, gewinnt man dadurch eine sehr effektive Klangregelung, die nicht wie üblich, nur ein paar Höhen abschneidet, sondern zusätzlich Bass und Gain regeln kann. Da der herkömmliche Ton-Regler ohnehin nur die hohen Frequenzen abschneidet, wäre überlegenswert, diesen dann gegen einen Bass-Cut zu tauschen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mit Bass-Cut durch die gebündelte Frequenz der Pickup frühzeitiger in die Zerre steuern lässt, und sauberer und transparenter klingt.
Ich benutze z.B. 4,7nF als Wert für den Bass-Cut.

Zugegeben, es ist ein Problem, eine Dummy-Coil in einer Les Paul unter zu bringen. Wer ohnehin in der Hals-Position lieber einen P90 vorzieht, kann auch zu einem Pseudo-HB, wie den Bluesbucker von DiMarzio greifen. Dieser hat nur eine aktive Spule, die Nachbar-Spule ist ein Dummy. Damit sind vielseitige Kombinationen möglich, weil sich die Dummy als klang-neutrale Spule auch für den Bridge-HB schalten lässt.
 
Grund: letzten Absatz ergänzt
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