Mehr Tiefe (und da auch noch mehr Volumen)

  • Ersteller LennyNero
  • Erstellt am
Erstmal vielen dank für die tiefgehenden Tips! :)



Oh wie schön, endlich mal einer, der tief singen will anstatt hoch ;)

Ich hatte das beim Treffen einigen erzählt: nach einer mittelschweren, persönlichen Krise vor etwa zwei Jahren, habe ich "nach oben hin" zwei Ganztöne hinzugewonnen, die ich vorher so nicht erreicht habe (oder nur, wenn ich richtig, richtig gut in Form war). "Nach unten" nervt mich das auch schon eine Weile, speziell in Erinnerung habe ich unser Cover von "Don't You Forget About Me" von den Simple Minds, da geht es "Rain keeps falling, down, down" und "down" halt auf dem "A", das habe ich gerade so herausgehaucht bekommen (und das ist auch heute nicht viel besser). Damals kam noch hinzu, das wir die Instrumente einen Halbton tiefer gestimmt haben.

Es ist eigentlich schon alles gesagt: das Zauberwort heißt Entspannung. Ich würde mich alledings nicht nur auf die Brust konzentrieren; in tiefen Lagen vibriert es dort sowieso und das ist auch richtig so. Aber damit die Stimme wirklich noch trägt, muss ein wenig Kopfklang dazu. Du kannst die von Foxx erwähnte Lächelstellung ausprobieren. Du kannst auch mal eine Hand aufs untere Brustbein legen und die andere auf den Kopf. Dann nimmst du einen Ton in mittlerer bis tiefer Lage und singst auf aaaaaa-uuuuuuu-aaaaaaaaaaaaa in beide Hände.
Ich habe die Methode "tief singen heißt nach oben denken" gelernt, d.h. tiefe Töne nach oben und vorne zu platzieren, und ich fahre sehr gut damit, aber das kann man halt nicht auf jeden anwenden. Auf alle Fälle solltest du nicht versuchen, laut zu sein - das erledigt das Mikro, in der Tiefe muss der Druck raus.

Es muss ja auch nicht zwingend laut sein (wobei ich in den Mitten und den Höhen schon eine ordentliche Grundlautstärke mitbringe), nach "unten" ist da halt einfach ein Bruch, aber hinzu kommt, dass es (meiner Meinung nach) auch noch einfach "dünn" wird.

Seit den ersten Tipps habe ich das mit dem "Entspannen versucht" .... und zumindest das "A" treffe ich jetzt recht sicher, darunter ist es aktuell aber immer noch Glückssache.

Ich glaube wenn ich da weiter kommen mag, muss ich mir entweder die Songs mit Tiefe aussuchen müssen ("Hmmm, hmmm, hmmm, hmmm") oder doch mal in ein kurzes Coaching durch einen Gesangslehrer investieren.
 
, speziell in Erinnerung habe ich unser Cover von "Don't You Forget About Me" von den Simple Minds, da geht es "Rain keeps falling, down, down" und "down" halt auf dem "A", das habe ich gerade so herausgehaucht bekommen (und das ist auch heute nicht viel besser). Damals kam noch hinzu, das wir die Instrumente einen Halbton tiefer gestimmt haben.

Ich hab aus Neugier grade reingehört, es ist tatsächlich ein A und für eine Männerstimme somit nicht sooo tief, aber dennoch tief genug, wenn man bedenkt, dass bei manchen Tenören beim c oder H Schicht im Schacht ist. Man könnte ab dem zweiten "rain keeps falling" natürlich nach oben oktavieren, dann hätte man einen schönen kraftvollen Belt, der beim a landet, oder aber man bleibt unten und singt das möglichst nah an der Sprechstimme, und denkt dabei auch eher an Sprechen, nicht an Singen.

Es muss ja auch nicht zwingend laut sein (wobei ich in den Mitten und den Höhen schon eine ordentliche Grundlautstärke mitbringe), nach "unten" ist da halt einfach ein Bruch, aber hinzu kommt, dass es (meiner Meinung nach) auch noch einfach "dünn" wird.

Ja, du hast schon einen ordentlichen Rumms in der Stimme, das hab ich beim Vocalstreff gehört :) Die Tiefe könntest du mit einem Coach vielleicht ein wenig ausbauen, aber zuviel würde ich nicht erwarten, die ist anatomisch mehr oder weniger vorgegeben. Man kann also klanglich etwas tricksen, aber viel mehr ist meistens nicht drin.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Lenny, wo ist denn Deine "neutrale Lage"? Probier doch mal ganz monoton einen Text vor Dich hinzulesen, z. B. einen Nachrichtentext, oder eine beruhigende Gute-Nacht-Geschichte. Und dann prüfe mal, auf welcher Tonhöhe Du Dich dabei einpendelst.
 
Das erstaunt mich.... da "hänge" ich tief, also knapp über dem "A", wenn die App (eigentlich eine Stimmgerät App) das richtig misst, teilweise sogar darunter.

Ein wenig "eingesungen" bekomme ich das G# relativ stabil hin, manchmal auch das G, nach oben komme ich von da aus knappe zwei Oktaven irgendwo da Wechsel ich dann in die Kopfstimme und dann geht es noch einigermaßen stabil bis zum c# (eingestrichen, nehme ich an). Manchmal auch noch das d.
 
Das erstaunt mich.... da "hänge" ich tief, also knapp über dem "A", wenn die App (eigentlich eine Stimmgerät App) das richtig misst, teilweise sogar darunter.

Ein wenig "eingesungen" bekomme ich das G# relativ stabil hin, manchmal auch das G, nach oben komme ich von da aus knappe zwei Oktaven irgendwo da Wechsel ich dann in die Kopfstimme und dann geht es noch einigermaßen stabil bis zum c# (eingestrichen, nehme ich an). Manchmal auch noch das d.
Bei Männern ist das normal, dass die Sprechstimme sehr weit unten in der Tessitur angesiedelt ist. Beim Sprechen wird auch gerne mal intuitiv die Pulsfunktion benutzt (vocal fry), mit der Töne unterhalb der Tessitur angenehm sprechbar sind.

Für die meisten mittleren Männerstimmen sind die Töne G/A die Untergrenze, was die angenehme Singbarkeit angeht. Aufbauend auf der Lächelstellung, die Foxx schon erwähnt hat, kannst du mal folgendes versuchen:

- Augen nach oben mit den Wangen zukneifen (wie wenn die Sonne blendet)
- Augen nach oben wieder öffnen (Stirn runzeln) ohne die Wangen fallen zu lassen
- Dann singst du ein lockeres "HEE", achte darauf das es ein klares, langes E ist, so wie im Wort "Tee". Wangen und Stirn dabei in der Stellung belassen.
- Fang an z.B. auf einem c und sing dann eine Skala nach unten, ganz locker, Ton für Ton, und immer schön auf dem H ansetzen
- Wenn es anfängt zu knattern (Pulsfunktion), lass es ruhig, versuch auf keinen Fall zu erzwingen, dass der Ton rauskommt, genau wie oben irgenwann die Randstimme ran muss, muss halt auch in der Tiefe irgendwann die Pulsfunktion ran
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das erstaunt mich.... da "hänge" ich tief, also knapp über dem "A", wenn die App (eigentlich eine Stimmgerät App) das richtig misst, teilweise sogar darunter.
Nicht verwunderlich, die sog. Indifferenzlage liegt knapp oberhalb des unteren Endes - eben weil man die Stimmlippen dabei entspannt. ;) Wenn Du bei A oder Ais liegst, spricht das für eine eher hohe Stimme. Das bedeutet aber auch, dass nach unten hin nicht mehr allzu viel Luft ist und G tatsächlich die Grenze ist.


Zum Vergleich: Meine Indifferenzlage liegt bei G/Gis, die von broeschies vermutlich bei Fis oder F.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zum Vergleich: Meine Indifferenzlage liegt bei G/Gis, die von broeschies vermutlich bei Fis oder F.
Tatsächlich liegt meine Indifferenzlage ziwemlich genau zwischen Dis und E. Meine Sprechstimme ist aber meistens ziemlich verkrampft und ich spreche in der Regel eher um F herum, was aber fürs Singen eher hinderlich ist. Dieser Umstand hat mich auch lange glauben lassen, ich sei ein Bariton und ich habe entsprechend alles mit zu hellem Timbre gesungen. Passiert mir auch heute noch ständig.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Kleine Zwischenbeobachtung: wenn ich "frisch" als Werk gehe, dann komme ich sauber bis zum "G" manchmal auch bis zum "F#". Singe ich danach aber in der mir gewohnten Tonlage, wird schon das G# "knatternd".

Vermutlich bin ich "eingesungen" nicht mehr "entspannt" genug für (meine) tiefen Töne? Da müsste meine Sprechstimme direkt nach dem Dingen auch höher sein? Oder ich bekomme da unbewusst die nötige "Entspannung" wieder hin, die ich beim Singen nicht auf die Reihe bekomme?
 
Kleine Zwischenbeobachtung: wenn ich "frisch" als Werk gehe, dann komme ich sauber bis zum "G" manchmal auch bis zum "F#". Singe ich danach aber in der mir gewohnten Tonlage, wird schon das G# "knatternd".

Vermutlich bin ich "eingesungen" nicht mehr "entspannt" genug für (meine) tiefen Töne? Da müsste meine Sprechstimme direkt nach dem Dingen auch höher sein? Oder ich bekomme da unbewusst die nötige "Entspannung" wieder hin, die ich beim Singen nicht auf die Reihe bekomme?
Es kann auch genau umgekehrt sein. Im unaufewärmten Zustand ist die Stimme manchmal belegt (vor allem morgen nach dem Aufstehen), wird dadurch "schwerer" und erreicht leichter die tiefen Töne.
 
Es kann auch genau umgekehrt sein. Im unaufewärmten Zustand ist die Stimme manchmal belegt (vor allem morgen nach dem Aufstehen), wird dadurch "schwerer" und erreicht leichter die tiefen Töne.

Da muss ich ja nur noch diesen Zustand hinbekommen... also auf Kommando! :)
 
Da muss ich ja nur noch diesen Zustand hinbekommen... also auf Kommando! :)
Wirst du aber nicht, wenn die Stimme erstmal aufgewärmt ist, ist sie aufgewärmt.

Wie gesagt, Knattern ab einem bestimmten Punkt ist normal, und das kann kultiviert werden zu einem nutzbaren Register in der Tiefe. Alternativ kannst du versuchen über eine "Gähn-/Seufzstellung" den Stimmlippenschluss zu verringern. Dann klingt die Tiefe weniger knatterig, hat aber auch nur eine sehr geringe Lautstärke und irgendwann kommst du ins sog. Growling, das ist eine gutturale Technik. Ich hab mal aufgenommen, wie ich das mache da "unten".
https://app.box.com/s/ecja7m1hdis9oww5r7vp71tcfbbeixxr


Hier ist ein Beispiel von jemandem der in der Tiefe Growling in die Stimme mischt (er kann es aber besser als ich). Growling ist deutlich leiser als das Pulsregister, mit dem Mikro merkt man das aber nicht so.


Im Vergleich dazu lasse ich z.B. mehr Pulsregister zu in der Tiefe, dafür bin ich aber auch noch ein gutes Stück lauter als Sprechlautstärke, auch auf dem tiefsten Ton in dem Song, der glaube ich ein A' oder sowas ist. Wie so oft ist meine Klangfarbe aber etwas zu hell :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Im Vergleich dazu lasse ich z.B. mehr Pulsregister zu in der Tiefe, dafür bin ich aber auch noch ein gutes Stück lauter als Sprechlautstärke, auch auf dem tiefsten Ton in dem Song, der glaube ich ein A' oder sowas ist. Wie so oft ist meine Klangfarbe aber etwas zu hell :)
:great:

Sag mal, @broeschies: Wie machst Du das technisch (also nicht stimmtechnisch)?
Wo hast Du die Begleitung her und wie mischt Du das dazu? Ich würde das auch gern machen.
 
:great:

Sag mal, @broeschies: Wie machst Du das technisch (also nicht stimmtechnisch)?
Wo hast Du die Begleitung her und wie mischt Du das dazu? Ich würde das auch gern machen.
Die Begleitung habe ich irgendwo auf YT gefunden. Zum Mischen benutze ich Reaper. Das ist ähnlich mächtig wie teure, große DAWs, kostest aber nur 50€ oder so, außerdem kann man es 30 Tage umsonst nutzen, wenn ich mich recht erinnere. Ich pack dann einfach beide Spuren rein und regel die Lautstärke so, dass es ungefähr passt. Auf die Stimme mache ich meistens nur Hall drauf, sonst nichts. Ich bin aber auch nicht so der Mixing-Profi :)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben