Mein erstes selbst gehÀmmertes Ride

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Hallo zusammen,

am Sonntag war der ganz wunderbare und inspirierende Beckenworkshop bei Chris Kamin in Rostock. Ich habe ein echt krass trockenes Ride mit rauem Abdrehmuster (wollte ich genau so) mitgebracht. Es gab jede Menge zu lernen, u.a. dass Messing auch ein brauchbares Beckenmaterial ist, wenn man es vernĂŒnftig bearbeitet. Jetzt hab ich ein Vorurteil weniger.

Wir waren von 14:00 - ca. 18:30 plus Zugabe bei Chris in seiner sehr aufgerÀumten Werkstatt und haben nach einem Einstieg mit etwas Theorie, wie man z.B. das nötige Werkzeug herstellt (gibts nicht so zu kaufen), die meiste Zeit mit HÀmmern auf Metall geschlagen. Die Ergebnisse sind sehr beachtlich. Ich hÀtte nie gedacht, dass ein Messingbecken so trocken klingen und so gut aussehen kann.

Seht selbst:

Rostock6.jpg

ErlÀuterungen

Rostock5.jpg

Ein Bronze-Rohling

Rostock1.jpg

Jetzt darf man selber ran an die Messing-Rohlinge

Rostock2.jpg


Rostock7.jpg


Rostock4.jpg

Am Schluss noch abdrehen
[video][/video]

Rostock8.jpg

Zufriedene Menschen

Und hier nun das Ergebnis:

RostockBecken1.jpg


RostockBecken2.jpg


RostockBecken3.jpg


RostockBecken4.jpg


RostockBecken5.jpg


Wenn Chris wieder mal so einen Workshop anbietet: HINGEHEN!

Nils
 
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Es gab jede Menge zu lernen, u.a. dass Messing auch ein brauchbares Beckenmaterial ist, wenn man es vernĂŒnftig bearbeitet. Jetzt hab ich ein Vorurteil weniger.

Ich denke auch, das die Bearbeitung auch einen erheblichen Teil ausmacht.
Wenn ich an bestimmte Becken-Custombauer (Nolan, Bettis, Campeau usw.) denke: die verwenden mitunter auch nicht ganz gÀngige Materialen und die Becken haben ihren eigenen Charakter.

Ist wohl wie beim Brot: die Zutaten sind ĂŒberschaubar. Es kommt halt auf das Können des BĂ€ckers an, ob es schmeckt oder nicht.


Ein Hörbeispiel wÀre noch sehr interessant. :great:
 
Ich bin beeindruckt, ein sehr interessanter Beitrag.
Auch ich wÀre auf Hörproben gespannt.
 
Als Nicht-Drummer:
Diese kleinen "Dellen" die ĂŒber das Becken verteilt sind, ist das ein bestimmter Stil von Ride, oder kommt das vom HĂ€mmern? Wenn letzteres:
Wie kriegen die großen Manufakturen das hin, dass ihre Cymbals keine solche Dellen haben?

Schaut echt stark aus und finde ich cool, dass man sich so intensiv mit seinem Instrument beschÀftigt, dass man es bzw. Teile davon selbst bauen möchte!
"Mein erstes selbstgehÀmmertes Drumset", wann? ;-)
 
oder kommt das vom HĂ€mmern?

Exakt! :great:

Ich habe sie zwar nicht gezÀhlt, aber bei meinem Zultan Raw Ride sind ca. 1000 "Dellen" - auch "hammer-marks" genannt - verteilt.





Die "großen" Marken hĂ€mmern ihre Becken meist weniger intensiv und vor allem meist maschinell bzw. computergestĂŒtzt.
Dellen haben quasi alle Becken, durch das Abdrehmuster sieht man es meist nicht so gut.

"Mein erstes selbstgehÀmmertes Drumset", wann?

Ein Hammer scheint da eher nicht so geeignet zu sein. :D Selbstgebaute Drumsets und vor allem Snares gibt es hier einige. Einfach mal in die Bastelecke schauen. ;)
Ein gewisser Gerd Stegner (https://www.stdrums.de/) bietet ab und an sogar Kurse zum Bau solcher "SchÀtzchen". :)
 
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:eek:
sieht ja stark aus, so ne "Raw Ride"! Wusste nie, dass es sowas gibt, haben die auch klangliche Vor-/Nachteile?
 
Name ist da eben Programm: die klingen eher rauer, trockener, obertonÀrmer als "normale" Becken. Sind zur Zeit schwer angesagt. ;)
 
die klingen eher rauer, trockener, obertonÀrmer als "normale" Becken. Sind zur Zeit schwer angesagt.

Ups, dann bin ich ja mit meinen Sabians HH aus den 90ern ja komplett gegen den Trend: Da gibt es massiv "silberne" Obertöne.
Bis dato hat mich deshalb aber noch kein VA von der BĂŒhne geschmissen...nur weil ich gegen den Trend andere Frequenzen einsetze....:moose_head:

Ist aber trotzdem schön zu sehen, daß auch andere Varianten wieder ihre Daseins-Berechtigung haben.:m_drummer:
 
Also ich bin da bei Trommler-Marco - bin da lieber „altmodisch“. Ich kann mit diesen erdigen (= pupstrockenen :tongue:) Becken nix anfangen, außer fĂŒr Effekte. Aber die sind in der klassischen Rockmusik eher selten anzutreffen - ist wohl eher was fĂŒr Prog und Jazz und ... und ... alles andere, als was ich so spiele mit meinen Jungs. :D
 
Trends kann man mitmachen - muss man aber nicht. :D

Ist eben immer Geschmackssache und kommt auch immer auf Genre und Location an.

Im Proberaum nehme ich z. B. gerne meine Diril Raw Hihats - die sind eher "gedeckt".
Live dĂŒrfen es dann - vor allem "draußen" - auch mal die Meinl Mb8 Heavy Hihats sein. Die "beißen" sich schön durch. :D Da wĂ€ren mir die Dirils "zu brav".

Bei Hihats und Ride finde ich - eben je nach Genre und Anwendungsbereich - diese "Natur-Teile" ganz ok. Bei Crashes mag ich es gar nicht, da fehlt mir der "Schimmer oben rum".

Ist aber trotzdem schön zu sehen, daß auch andere Varianten wieder ihre Daseins-Berechtigung haben.

Genau! Wie es euch gefÀllt! :great::juhuu::rock:
 
Mich hat dieses Feld immer fasziniert. Selbst als SÀnger und Gitarrist finde ich es unglaublich, wie das können eines machers, sich auf den Klang des Endprodukts ausmacht.

Mein Drummerkollege in der Band benutzt Paiste Masters in seinem Set, und gleichzeitig haben wir noch SCS Luzern Becken, diese wurden vom Sohn von Herr Paiste gemacht... Und du kannst regelrecht fĂŒhlen wie jeder seinen eigenen Konzepten folgt. Die Paiste ist mit einem Apparat gehĂ€mmert das von einem Menschen die Kadenz und Linie gegeben wird ; wĂ€hrend die SCS ein HandgehĂ€mmertes Becken ist. Beide sehr höchstwahrscheinlich vom selben Typ Metall.

Die unterschiede sind gut zu hören. Jedoch ist keine besser als die andere. Jeder Typ ist anders.
 
Erster Klangtest im Proberaum:
G**le Vielfalt :great:

Mich wĂŒrde interessieren: Klangen alle Becken der Teilnehmer in etwa gleich? Kannst Du ein wenig etwas zu den Kosten sagen? Wirst Du es unbehandelt lassen? Und aus dem Kurs: Reicht ein Nachmittag dengeln fĂŒr einen bestimmten Klang?
 
G**le Vielfalt :great:

Mich wĂŒrde interessieren:
1. Klangen alle Becken der Teilnehmer in etwa gleich?
2. Kannst Du ein wenig etwas zu den Kosten sagen?
3. Wirst Du es unbehandelt lassen?
4. Und aus dem Kurs: Reicht ein Nachmittag dengeln fĂŒr einen bestimmten Klang?

Aaalsooo:

zu 1. Nein. Generell wurden sie alle im Laufe des HÀmmerns trockener, aber die Anzahl, Verteilung und StÀrke der HammerschlÀge war bei allen unterschiedlich und hat auch eine unterschiedliche Klangentwicklung bewirkt.
zu 2. Alle Teilnehmer haben je 99 Euro incl. Material bezahlt.
zu 3. Meinst du eine Lackierung? Nein, es wird höchstens noch weiter gehÀmmert und ggf. nochmals abgedreht.
zu 4. In den 4 Stunden habe ich netto vielleicht +/-45 min gehĂ€mmert. Dabei sind ungefĂ€hr 500 SchlĂ€ge auf den Rohling niedergegangen. Chris sagte, dass man das Becken danach normalerweise eine Woche liegen lassen wĂŒrde, um dann nochmal 1000 SchlĂ€ge nachzulegen. Dabei wĂŒrde man das Becken abklopfen und die HĂ€mmerung der Stelle(n), die so klingen wie gewĂŒnscht, an den anderen FlĂ€chen auch so machen.

Viele GrĂŒĂŸe, Nils
 
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Danke, Nils, interessante Infos. :great:
 

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