Messing Bunddraht, Griffbrett lösen, Lackschäden, Binding fixen, Tremo ändern

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Hallo,
1:
Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Neubundierung - dafür habe ich mir jetzt ein paar Gitarren als Übungsmaterial angeschafft (gekaufte billig-Gitarren + gesponsorte von Mitmusikern) und suche jetzt nach Bunddrähten. Nu gibts ja reichlich und überall, aber ich habe gelesen, dass der schöne Messingbunddraht (oder alternativ Glockenbronze) härter sein soll als das "neue" Neusilber. Für mich klingts auch besser, aber ich finde nirgendwo Bunddraht aus Messing oder Glockenbronze.

Kennt jemand eine Bezugsquelle?

2:
Außerdem möchte ich an den Stücken auch gleich den Halsstabwechsel trainieren - entsprechende Maschinen und Feinmechanikerausbildung bringe ich mit, aber ich weiß leider noch nicht so ganz, wie ich das Griffbrett löse. Bei rall-online.de steht zumindest ein kleiner Artikel darüber, aber der geht nicht auf Details ein. Wir bringe ich die flächige Wärme auf das Material?! Vielleicht mit Heißluftföhn? und dann eben mit scharf geschliffenen Metallspachteln drunterhebeln.

3:
Jeder kennt Lackschäden an Instrumenten, die auf oft Tour waren. Größere Ausbrüche sind dabeio zwar selten, aber sie kommen vor und ich möchte sie gern stopfen können. Auch hierfür werden die Übungsklampfen herhalten müssen, aber wie genau das Loch zu stopfen ist steht noch im Raum. Ich habe dafür 3 Möglichkeiten in der Hinterhand...
2 Komponentenkitt aus dem Kleberregal im Baumarkt verschließt die Stelle und lässt sich auch nachbearbeiten. Sieht aber aufgrund der Farbe einfach nicht gut aus. Er kann aber sicher doch als Basis-Stopfen verwendet werden?! Eine Schicht 2K-Epoxy (hart härtend) drüber, der mit passenden Farbpigmenten angereichert wird und am Ende die Ganze Stelle "nur" noch glatt schleifen und polieren.
Die andere Idee wäre die Stelle sauber auszufräsen, ein Stück Holz einzusetzen, nachzuschleifen und eben entsprechend mit farbigem Lack und Klarlack zu überpinseln, polieren, fertig.
Meine dritte Idee ist die Stelle komplett mit eingefärbten Epoxy (hart härtend) ca. in 2-3 Anläufen auszufüllen und anschließend nocheinmal mit einer klaren Schicht, die dann wieder poliert wird.....dabei entsteht eine gewissen räumliche Tiefe unter der klaren Schicht und man spart sich aufwendige Lackierungen.

Gleiches gilt natürlich auch für Löcher in der Gitarre, die ich möglichst schön verschwinden lassen möchte (also alte Schraubenlöcher).

Was haltet ihr davon?

4:
Eine der Gitarren hat ein schönes Kunststoffbinding. Allerdings scheint sie einmal richtig schön draufgefallen zu sein - das Binding ist gebrochen und gesplittert und steht sogar ab. ´Wie siehts da mit reparatur aus?! Schneidet man einfach die beschädigte Stelle heraus und setzt eine neue ein und verbastelt die Fugen irgendwie (sofern man ein gleiches Bindingmaterial findet) oder reißt man gleich das ganze Bindig raus und macht nen neues drauf?

5: Lässt sich eine bereits existierende Fräsung für ein Strat-Tremo noch in eine Floyd-Rose-Tremo-Fräsung ändern oder ist das nicht möglich?!

6: Noch eins....macht es Sinn einen Schraubhals einzukleben und dann nur noch die Löcher verschwinden zu lassen?! Ich denke dabei an Sustaingewinnung....
 
Eigenschaft
 
Hallo,

beim Abrichten der Bünde ist ein zu widerstandsfähiges Material eher hinderlich. D.h. sind nach der Neubundierung nicht
alle Bünde in einer Ebene, was meist der Fall ist, heisst das mehr Arbeit.:cool:
Halsstabwechsel: Da habe ich keine Erfahrung, und versuche das Gewinde nicht zu überdrehen!
Was die sonstige Restauration angeht, wenn sich das nocht lohnt, ist von Fall zu Fall verschieden.
Es gibt Klampfen, die klingen so geil, dass Reparaturen Sinn machen.
Sind aber diese Kriterien aber nicht gegeben, dann ist mit Verlaub der Sperrmüll oder sogar der Ofen die letzte Ruhestätte.
Nochmal zur Neubundierung: lass' Dir da Zeit und lese immer wieder nach (z.B. im Internet, oder schau You Tube).
Empfehle Dir z.B. You Tube - Refretting a Fender Stratocaster - Jason from the musicians Den in Evansville.

Ok, das war's von mir, viel Erfolg
 
Ob es sich die Reparatur lohnt oder nicht spielt keine Rolle, weil die Gitarren die ich als Übungsmaterial verwende eh nichts bzw. nichts mehr taugen oder eher verstauben als gespielt zu werden.

Sie sind also eher als Opfergaben zum erlernen des Gitarren-Handwerks zu betrachten.

Wieviel Arbeit es macht spielt auch keine Rolle, da jeder Anfang nunmal Zeit, Herz und Geld kostet - als Werkzeugmacher bin ich lange und präzise Arbeiten an Metall gewöhnt.....Messing ist übrigens sogar viel leichter mit einer Feile zu bearbeiten als manch anderes Material. ;)

Wie auch immer .....bitte keine Tips zu "lohnt sich nicht", "das kostet mehr als die Gitarre" oder "aufwand zu groß"....am Ende steht nur das erlangte Handwerk im Vordergrund und ich habe ausreichend Rohmaterial (Gitarren) zur Verfügung.
 
Ich denke mal du bist bei deinen Nachforschungen zur neu Bundierung auch auf den Rockinger Workshop gestoßen, wenn nicht, kann ich dir den nur empfehlen.

Zur Sache mit den Griffbrett ablösen: http://www.projectguitar.com/tut/removal.htm

So wie da beschriebn hab ichs auch gemacht, hat prima funktioniert.

Viel Erfolg, und Grüße,
Flo
 
@smartin: Hi!
Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber ganz so einfach, wie Du Dir das vorstellst, wird das wohl nicht werden. Zumal Feinmechaniker doch eher mit Metal arbeiten, und das ein ganz anderer Werkstoff als Holz ist. Und für Gitarren gelten nochmal andere Maßstäbe, zumal dort eine unsachgemässe Reparatur, auch wenn sie noch so schön ausgeführt ist, eben auch den Wert eines Instrumentes vernichten kann.
Die von Dir beschriebenen Methoden zum "Löcher stopfen" können funktionieren, wenn Du aber jemanden mal eine alte mit Nitrolack lackierte Gitarre mit Epoxy oder Superkleber versaut hast, wirst Du wissen, was ich meine.
Eine gute Möglichkeit, sich ausser mit Google weiter kundig zu machen, ist einmal http://www.frets.com, wenn es um akustische Gitarren geht, bei StewMac http://www.stewmac.com findet man Werkzeug, Bauteile und auch die eine oder andere Anleitung, wie man mit dem Zeugs umgehen sollte. Für beide Seiten sollten gewisse Englischkenntnisse vorhanden sein, wie ich auch eher nach englischen bzw. amerikanischen Seiten (und Quellen) zu der Thematik suchen würde.
Unter http://www.stewmac.com/tradesecrets/archive findest Du z.b auch Anleitungen zu den von Dir hier erwähnten Lackreparaturen http://www.stewmac.com/tradesecrets/enews_welcome.hzml, lass Dich da aber nicht täuschen, Erlewine macht den Job schon ein paar Donnerstage, und auch wenn auf den ebenfalls dort von ihm erhältlichen DVDs zum Thema alles so einfach aussieht, ist das mit dem Nachmachen so eine Sache.
Und falls Du meinst, daß Du Dir mit Gitarrenreparaturen ein Zubrot verdienen kannst, ist die Frage, ob da Deine Erwartungen nicht ebenfalls enttäuscht werden, weil es ähnlich wie bei Autos ist. Es gibt Leute, die reparieren alles, und dann gibt es die, die wirklich alles fachgerecht reparieren können. Das sind dann in der Regel die, die man auch nach ein paar Jahren noch wiederfindet.
Und, bevor Du trainierst, wie Du Griffbretter ablöst und wieder anbringst, würde ich das eher mit Sätteln und Stegen von Akustikgitarren trainieren. Dort wird das nämlich relativ oft gebraucht, und gerade abreissende Stege sind ein beliebtes Betätigungsfeld, bei dem es eben nicht mit ein bißchen Leim oder Kleber abgetan ist, wenn es ordentlich gemacht werden soll.
 
Hi smartin

Zu1,
Wo Glockenbronze zu finden ist weiss ich auch nicht.
Wenn dir das Neusilber zu weich ist wäre evtl. Edelstahl eine alternative?
(Beim zweiten link auch Messing)
Allerdings habe ich mit diesen Händlern keinerlei Erfahrungen.
Ich hab bisher immer Neusilber verwendet.
http://www.ferd-wagner.de/Gitarrenprofile.207.0.html?&L=0
http://shop.strato.de/epages/15455156.sf/de_DE/?ViewAction=View&ObjectID=195215&Page=3

Zu 2,
Ich würde als erstes die Bünde entfernen und es dann mit einem Bügeleisen versuchen.
Eine Möglichkeit wäre auch das alte Griffbrett soweit abzuhobeln bis nur noch ca 1 mm übrig ist und dann den Rest erwärmen.

Zu3,
Für (Schrauben)löcher ist die Variante mit den Holzstücken am besten geeignet.
Rundhölzer gibt es in allen größen im Baumarkt.
Ansonsten probier doch die Möglichkeiten die du aufgezählt hat einfach alle mal aus.
Wenn die Gitarre deckend lackiert ist kannst du Löcher Schrammen etc auch mit Poliester-Feinspachtel (eigentlich zum Spachteln von Beulen im Auto gedacht) verspachteln und dann neu Lackieren.

Zu 4,

Evtl mal mit Bindingzement versuchen.
Ansonsten das Binding abfräsen und ein neues anbringen.

Zu5,

Da kann ich nicht viel dazu sagen. Ich weiss nicht inwieweit sich die Fräsungen unterscheiden.
Es besteht aber evtl. die Möglichkeit die alte Fräsung mit eingeleimten Holzstücken zu verschließen und dann eine neue Fräsung herzustellen.
Am besten einmal Maßzeichnungen beider Fräsungen miteinander vergleichen.

Zu 6,

Hmm Sustaingewinnung. Das wage ich zu bezweifen.
Aber das werden andere evtl anders sehen.

Viel Spass beim basteln

Gruss
Hans
 
Spezielle Edelstahlbundstäbchen kannste auch bei den meisten Gitarrenbauern erwerdebn, ich hab mirn Set (24 stk.) Edelstahl 6105 bei Siggi Braun bestellt.

Hat mich 20 oder 22 Euro gekostet, verarbeitet hab ich die Teile noch immer nicht ( verdammt, das sollte eigentlich schon längst geschehen sein...), von daher kann ich nichts zur Verabeitung sagen, ich hab allerdings mal ein kleines Randstück abgeknipst, und das war schon deutlich schwerer als bei den normalen Nickel-Neusilber Dingern...

Ich denke ich werde die Tage endlich meine Ibanez neu bundieren, so langsam wirds Zeit.


Gruß,
Flo
 
ad 1) mit Messing habe ich noch nichts gemacht, nur mit Edelstahl. Es ist zwar härter, und daher auch mühsamer zu bearbeiten, aber im Endeffekt nicht soviel mehr aufwand.
Unter anderem gibts hier Messingbunddraht, ansonsten kannst du auch bei Andreas Rall (http://www.rall-online.net/andreashp/a_index_de.html) nachfragen, vielleicht kann er welchen besorgen.

ad 2) Bügeleisen ist eine Möglichkeit, ein Heißluftföhn ist etwas zu heiß.

ad3) das kommt sehr auf den verwendeten Lack und die größe der Schadstelle an. Und natürlich darauf, ob die Gitarre transparent oder deckend lackiert ist.
Ein Stück Holz einzusetzen ist wahrscheinlich nur bei massiven Ausbrüchen ratsam.

ad 4) Im Normalfall ist das Binding mitlackiert. Also muss bei einer Reparatur zunächst mal der Lack an dieser Stelle weg. Hast du farblich passendes material bei der Hand, kannst du nur das schadhafte Stück auswechseln und die Stoßstellen mit Bindingzement (etwas Bindingmaterial in Aceton aufgelöst) verspachteln. Ansonsten das ganze Binding weg, neu machen und evtl. Lack ausbessern.

ad 5) Kann ich leider nichts dazu sagen, aber es gibt sicher entsprechende Datenblätter im Netz.

ad 6) Nein, macht keinen Sinn. Das Sustain wird nämlich nicht durch die Verbindungsart bestimmt, sondern durch die Passgenauigkeit der Verbindung*. Eine gute, exakte Schraubverbindung ist einer guten Leimverbindung durchaus ebenbürtig.
Ist die Schraubverbindung nicht Optimal (d.h. es gibt etwas Luft ziwschen Hals- und Korpusholz), könnte sich ein Verkleben (Leim fällt dann sowieso aus) sogar tendenziell negativ auswirken, da der Kleber, wenn er spaltfüllend eingebracht wird, die Schwingungen eher dämpft. (Kommt dann natürlich auch auf den Kleber an...)

mfG
Markus


*bezieht sich nur auf den Einfluss der Halsverbindung. Andere Komponenten (Holz, Brückenkonstruktion) beeinflussen natürlich das Sustain ebenfalls ;-)
 
Hi,

zu den Legierungen kann man nur soviel sagen: Es hängt schwer vom Mischungsverhältnis ab. Messing und Neusilber sind sehr verwand, wobei Neusilber generell etwas härter als Messing zu bewerten ist. Ich habe n paar Reststücke von Trompetenbauern - die sind schweine-hart. Bronze ist auch nicht gleich Bronze. Ich würde mir von allen Bundmaterialien mal was kommen lassen. Beim Bearbeiten mit ner Feile merkt man sehr schnell, was härter und was weicher ist. Vielleicht hat ein Gitarrenbauer auch ein Sortiment an Reststücken.
Etwas Basiswissen dazu findet man auf Wikipedia.


cheers, fiddle
 
O.K.

aber warum nimmst Du keinen Rat von Leuten an, die schon erfolgreich solche Dinge gemacht haben.
Was immer Du Dir vornimmst wird nichts werden, wenn es der komplette idiotische Egotrip ist.:gruebel:
Ausserdem: " Am Ende steht nur das erlangte Handwerk im Vordergrund."
So erlangst Du höchstens ein frühes jähes Ende Deiner falschen Vorstellungen.

wenn Du's jetzt immer noch nicht schnallst dann ...
werde von mir aus Glockengiesser oder Schrottkünstler - aber kein Gitarrenbauer

Yours sincerely,

MrRoestie
 
He roesti, nicht pampig werden ;)

@smartin
Wenn man n Griffbrett abnimmt, dann sollte man immer auf Überraschungen gefaßt sein: Griffbrett ab, "plong" und der Hals ist möglicherweise verzogen. Soll heißen, da muß man auch schon n bischen Zaubern können und die beste Möglichkeit sich darin fit zu machen ist, ne Klampfe mal selber zu bauen. Zu Reparaturmethoden gibt es keine einheitliche Standard-Vorgehensweise. Jeder macht das a bisserl anders und verwendet auch unterschiedliche Werkzeuge. Erlaubt ist, was funktioniert. Wir hatten damals so illustere Geräte in der (Geigenbau) Werkstatt wie Baby-Milch-Kocher (für Hautleim), Haarföhn, Heißluftpistole, diverse Küchenmesser, Wäscheklammern, Paketschnur, PVC-Laminat-Reste (ganz wichtig!) und vieles mehr, was der Baumarkt und die Haushaltswarenabteilung hergab.

Learning by doing.


cheers, fiddle
 
Vielen Dank für die vielen guten Tips - da kann ich mir einiges rausholen....Danke. Falls noch einer Fachwissen zu ergänzen hat, bin ich immer dankbar für Input. Ist doch sehr interessant.

Sonst bleibt mir nur zu sagen....

Wenn man n Griffbrett abnimmt, dann sollte man immer auf Überraschungen gefaßt sein: Griffbrett ab, "plong" und der Hals ist möglicherweise verzogen.

Na das nützt mir jetzt leider wenig, denn Zaubern kann ich nicht und auf Überraschungen bin ich immer gefasst - also wie kann ich das bitte verhindern?!
Ich denke das geht schon klar, wenn man am Ende die Sache wieder gegen eine gerade Fläche verklebt und verspannt. Irgenwie wirkt ja auch der Halsstab ;).

Zumal Feinmechaniker doch eher mit Metal arbeiten, und das ein ganz anderer Werkstoff als Holz ist. Und für Gitarren gelten nochmal andere Maßstäbe, zumal dort eine unsachgemässe Reparatur, auch wenn sie noch so schön ausgeführt ist, eben auch den Wert eines Instrumentes vernichten kann.

Und nochmal...die Gitarren sind nichts Wert - es kann also auch kein Wert gemindert werden. Ich kaufe chinesische Importware und baue hier und dort ein wenig daran herum. Wenn mir eine zu langweilig ist, schmeiß ich sie einmal die Kellertreppe runter, damit sie ein paar schöne realistische Schäden hat und dann gehts ans reparieren :great: - also lass uns bitte ausschließlich über das Handwerkliche reden und nicht über den Wert von lackiertem Holz mit Stahlsaiten.
Was mein Fachwissen bzw. handwerkliches Geschick angeht, brauchst Du dir auch keine Sorgen machen. Ich komme aus dem Groß-Modellbau, lernte einen Beruf der Hochpräzisionstechnik und habe eine Hobbywerkstatt, die besser ausgerüstet ist, als die Firma in der ich zur Zeit arbeite.

Also lasst uns bitte nicht über Wert, Aufwand, Schwierigkeitsgrat oder Mittel reden...das ist einfach unnötig. Ich möchte einfach nur gern die Techniken kennenlernen, die ich mir sonst mühsam mit Try and Error selbst zusammensammeln muss......nur das ist wirklich unnötiger Aufwand, wenn das Wissen dazu überall herumschwirrt.

Ich mache das hier aus persönlichem Ehrgeiz zur Perfektion.....so wie ein Marathonläufer seine KM möglichst schnell schaffen will, will ich eine Gitarrenreparatur an die Perfektionsgrenze bringen. Schön, unauffällig, klangneutral (oder gar klangverbessernd :p).

Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber ganz so einfach, wie Du Dir das vorstellst, wird das wohl nicht werden.

Und auch dazu kann ich nur sagen, dass es egal ist, ob die Sache einfach wird oder nicht...und wenn ich 1000 Klampfen dabei schrotte....es wird auf jedenfall einfacher, wenn ich einen Eindruck davon habe, wie es andere machen und dann selbst schauen kann wie ich mir das zurecht lege - und dann wird mit jedem Fehler neue Erfahrung gewonnen. Aber danke für die ermutigenden Worte.......

Was immer Du Dir vornimmst wird nichts werden, wenn es der komplette idiotische Egotrip ist.:gruebel:
Ausserdem: " Am Ende steht nur das erlangte Handwerk im Vordergrund."
So erlangst Du höchstens ein frühes jähes Ende Deiner falschen Vorstellungen.

wenn Du's jetzt immer noch nicht schnallst dann ...
werde von mir aus Glockengiesser oder Schrottkünstler - aber kein Gitarrenbauer

Wow...wie Konstruktiv....aber, was genau soll das jetzt?!
Ich mache das aus Spass und Hobby, weil ich aus dem Modellbau langsam rausgewachsen bin. Wat fürn Egotrip eigendlich?! Weil mir deine Kommentare zur Fragwürdigkeit des Aufwandes nicht ausreichend waren?! Zum einen habe ich erwähnt dass ich genug Gitarren da hab um mit jedem Schritt neue Erfahrungen zu sammeln und zum anderen sind die Dinger sowieso nichts Wert :D - deshalb ist sowieso jeder Aufwand unnütz und dient nur der "Erkenntnis", wenn wir es mal so ausdrücken wollen.

Also klink dich doch einfach aus der Sache hier aus und gut.

Wenn man nichts zu sagen hat, einfach mal....

Danke...
 
also wie kann ich das bitte verhindern?!

Das kann man nicht wirklich verhindern. Wenns passiert, dann würd ich zuerst mal geplegt ne Runde abfluchen und mir anschließen überlegen, wie ich das wieder hinbekomme. Das geht halt über ne Standard-Reparatur hinaus und bedeutet nervigen Zusatzaufwand. Solche Sachen können eigentlich immer und an allen Stellen auftauchen. Das ist halt Holz. Das hat manchmal seinen eigenen Kopf.

cheers, fiddle
 
Aha....

das ist jetzt in etwa vergleichbar mit:
"hey, bedenke bitte, dass wenn du mit dem fahrrad fährst kann dir das rad abfallen und du fällst auf die nase. Dann würde ich kräftig fluchen, aber am besten fährste erst garnicht los".

nützt mir nicht viel deine warnung, aber danke trotzdem, dann mach ich mir schonmal gedanken was ich dann mache wenn es evtl. Vielleicht passieren könnte.
 
Naja, ich nehme mal nicht an, dass dich fiddle entmutigen will, sondern eben nur sagt, dass das vorkommen kann.

ich denke auch nicht, dass es so ist, dass das in 50% der Fälle vorkommt. Und wenn es passiert, muss man sich dan überlegen, was man macht. Ob man einfach das Griffbrett nachher wieder unter Spannung aufleimt, oder ob man sich was anderes überlegt. So schlimm kann der verwurf ja dann nicht sein, wenn ein im vergleich zum Hals relativ dünnes Griffbrett das effektive werfen des Halses verhindert hat.

Aber mach mal, es sagt ja niemand, dass das bei deinem Versuchsobjekt der Fall sein wird.

@roesti: lass ihn doch mal. smartin möchte Erfahrungen sammeln und ausprobieren. Von "lass das mal" wird er keine Erfahrungen sammeln und bemerken, was möglich ist und was nicht. Immerhin gehts da ja nicht darum, irgendeine Reparatur an der Lieblingsgitarre zu machen, nur weil man sich den Gitarrenbauer nicht leisten kann, sondern um zu lernen. Und das geht am Besten, in dem man es selber macht. Ich weiß nicht, wie du angefangen hast, aber die wenigsten Hobby-E-Gitarrenbauer (und ich glaub auch gar nicht so viele Profis) haben eine Zupfinstrumentenmacherlehre hinter sich.

mfG
Markus

P.S.: Ich betreibe auch Modellbau, allerdings Klein-Modellbau (hauptsächlich Jets in 1:48)
 
Zuletzt bearbeitet:
smartin,

niemand macht hier Vorschriften. (ich auch nicht).
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ich denke gegen den Verzug beim Abnehmen kann man nur wirken, wenn man eben wieder aufklebt. Ich denke da eben an massive Aluprofilstangen gegen die Die Sache dann verspannt wird beim Aufkleben. Den Rest muss dann der Halsstab schaffen :D - mal schaun....Ich denke die Fälle sind doch eher selten ;). Man muss sich dann auch was überlegen, wie man eine Aussparumg für die Bundstäbe vorsieht. Evtl. mit eingefrästen Nuten....

Ich kenne in meiner Stadt einige Gitarrenbauer bzw. muss man sie ja eher Gitarrenreparateuere nennen, von denen keiner eine klassische Ausbildung als Instrumentenbauer genossen hat. Die haben sich das in jahrelanger Wiederholung und waghalsigen Experimenten selbst drauf geschafft. Deshalb sitzen die auch auf ihrem Wissen wie die Hühner auf den Eiern und geben weder Tips, noch lassen sie sich über die Schultern blicken.

Es bleibt also nur es ihnen gleich zu tun und sich straight nach vorn zu wagen, in der Hoffnung, dass hier im Forum doch mal der Ein oder Andere mit offenen Karten spielt.

Aber nun will ich mich nicht länger rechtfertigen....

@roesti

OFF-TOPIC !! Aber Danke...
 
PICT0109.jpgPICT0103.jpgPICT0106.jpg:cool: o:k: Smartin, das sind die Karten meiner
Neubundierung, ohne Bindings. Die Bünde sind aus Neusilber, 24 Stck. von Thomann. (Für Strats und Martin Akkustiks).
Wenn Du noch konstruktive Fragen dazu hast, dann frage ruhig. Ich hoffe die Bilder sind auf Deinem Bildschirm klar zu sehen.
Ist ja nicht immer der Fall.
Allerdings lernt man sowas nicht von heut auf morgen, es sei denn man ist ein Genie. Habe ca. 1 Woche daran
gearbeitet. Beim Gitarrenbauer kostet das zwischen 170 u. 230 €, letzterer Preis inkl. Bindings.
Und dann ist trotzdem fraglich, ob Du damit zufrieden bist. Ich habe die Bünde eingepresst. Das scheint mir die Methode
die am zeitgemässesten ist zu sein. Alle die mir jetzt sagen, dass sie das viel schneller können, denen sei
gesagt, dass ich das auch kann, aber nur mit entsprechendem Werkzeug!

Andreas
 
@roesti

cool....

Was genau meinst Du mit "Karten"?!

Was genau hast Du zum pressen verwendet? Ich hätte eine kleine Hebelpresse da oder aber die Andreas-Rall-Methode mit einer umgebauten Grip-Zange. Die müsste ich allerdings erstmal bauen :D
 

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