Bevor ich mich ans Werk gemacht habe,habe ich verschiedene Infos aus dem net gelesen(gib unter google ein:how to scallop a neck,da gibts von brian calvert ein tutorial in englisch mit super bildern).diese infos habe ich allerdings nicht eins zu eins umgesetzt(mir war das abkleben der buende viel zu aufwendig-bei vorsichtiger arbeitsweise ist das auch absolut unnoetig!!).die groesste schwierigkeit schien mir,wie ich den hals anschliessend lackieren sollte(die classic necks sind mit getoentem klarlack lackiert)-aber dazu spaeter mehr.
ich bin zu einem schreiner marschiert und habe ihn gefragt,wie man so ein scallop machen kann:er empfahl mir,wie auch in einigen tutorials beschrieben das ganze mit einer halbrundfeile zu tun und anschliessend mit entsprechendem schleifleinen.
er hat mir 4 ahornleisten und 3 stuecke schleifleinen in verschiedenen koernungen(alles fuer lau!)mitgegeben.hab mir dann im baumarkt ne feile gekauft und diese an den probestuecken probiert(ohne die begrenzung durch bundstaebe geht das auch einigermassen),dann habe ich die ersten hiebe damit auf meinem hals gemacht und ich dachte-sch... das wird nie etwas-jetzt hast du die gitarre verseppelt!
also hab ich ueberlegt,wie ich die ganze sache retten kann.hab dann aus dem keller meinen aldi-dremel(hat 12eur gekostet)geholt.und genau damit gehts!!!!
ich hab die biegsame welle benutzt mit einem kleinen walzenschleifer(ca. 1,5cm durchmesser und 2cm laenge-besteht aus grobem schmirgelpapier).
mit geringer drehzahl kann man damit super exakt die konturen rausarbeiten.
zuerst habe ich an den halsseiten mit klebeband die maximale tiefe der scallops markiert(einfach einen streifen kreppband parallel zur griffbrettkante aufkleben).
da ich bereits eine Malmsteen signature strat besitze,konnte ich mich an der tiefe ihrer scallops orientieren-die scallops der mex strat sind nicht ganz so tief geworden.das ist auch nicht noetig sehr tief zu gehen!ausserdem bleiben dadurch die dotmarker auf und neben dem griffbrett erhalten(auch hier hatte ich vorher befuerchtet ,dass ich sie eventuell wegschleife-nix passiert!).als grobe orientierung habe ich einfach ca 1mm abstand zu den seitlichen markern gelassen.
dann habe ich angefangen die tiefe der scallops in der bundmitte rauszuarbeiten(wie gesagt :mit der biegsamen welle kann man das top machen).dann arbeitet man sich richtung der buende,auch das ging super einfach ohne die buende anzuschleifen(der schleifkopf dreht sich genau zum faserverlauf des halses!).
als unterlage fuer den hals habe ich 2 schaumstoffstreifen verwendet-hatte erst ueberlegt,ob ich den hals irgendwie fixieren sollte-.braucht man absolut nicht,im gegenteil man kann so den hals drehen und wenden wie man ihn braucht!
nachdem die scallops ihre grobe form hatten,habe ich per hand mit dem groben schleifleinen(200er koernung kleine stuecke ca. 5cm lang und ca.2cm breit)parallel zu den buenden die konturen bearbeitet.abschliessend mit 400er koernung in laengsrichtung (wichtig,damit man spaeter keine kratzer auf dem griffbrett sieht!!).das geht auch recht einfach-damit man die buende nicht verkratzt,einfach ca.2x4cm breite rechtecke aus dem schleifleinen falten.so kann man in den buenden hin und her schleifen und an die bundstaebchen anstossen ohne sie zu beschaedigen.
ich habe oefter den hals gegen das licht gehalten,um die konturen und die gleichmaessigkeit der scallops zu ueberpruefen.dafuer bekommt man im laufe der arbeiten einen blick!
mit dem ergebnis war ich superzufrieden(inklusive einer superfetten blase am zeigefinger hat mich das ganze ca. 8 stunden gekostet.ich denke,dass ich jetzt nachdem ich weiss,wie´s geht,fuer das ganze hoechstens 4-5 stunden braeuchte .das werde ich aber bald sehen-dann mache ich mich an den rosewood-neck einer ´70 classic strat!)
nun zur lackierung:
das problem war,wie ich den gleichen ton treffe,wie der restliche hals,bzw. wiesoll ich den hals lackieren?
ich habe mich entschieden den hals mit dem pinsel zu lackieren!klingt eher nach pfusch-ist es aber nicht!(habe das ganze jedoch nochmal machen muessen,da ich den klarlack beim ersten mal nicht verduennt habe-das kommt dabei raus,wenn man keine ahnung hat!!)
ich habe einfachen kunstharzklarlack aus dem baumarkt genommen und ihn mit toenungskonzentrat abgetoent-muss man ein bischen ausprobieren-dann bekommt man in mehreren schichten den gewuenschten ton hin.hier habe ich die ahorn reststuecke vom schreiner prima brauchen koennen!!
wenn der lack entsprechend verduennt ist,kann man ihn super mit einem kuentlerpinsel(kostet ca 6eur,ist das geld wert!!)auf das griffbrett auftragen.es ist auch hier nicht noetig irgendetwas am hals abzukleben-weder die buende,noch die griffbrettseiten!!
mit diesem kuenstlerpinsel laesst sich superexakt arbeiten.
insgesamt habe ich 10 schichten-alle 4stunden eine-lack aufgetragen,dann hatte ich den exakten farbton.nach 2 tagen durchtrocknungszeit,habe ich mit 2000er nassschleifpapier(hab ich fuer lau vom lackierer bekommen!)vorsichtig die oberflaeche glatt geschliffen-das ging auch super einfach!zum schluss mit autopolitur das ganze griffbrett poliert-das wars!
viel spass beim nachmachen!
