Mic Vergleich Overheads: T-Bone SC140 vs. Rode Nt5

Laguna
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Hallo liebe Tontechnikergemeinde!
Da ich aktuell eine Recodingsession im Metalbereich fahre (die fürther Band Seed of Damnation) und dabei in der Glücklichen Lage bin, ein paar mehr Mics vorhanden zu haben als wirklich benötigt werden, habe ich mich entschlossen, hier einen Mic Shootout öffentlich zu präsentieren.

Bei den Kombatanten handelt es sich hier um jeweils ein Stereopaar
Rode Nt5 gegen
TBone Sc140
verwendet als Overheads.

Ich präsentiere hier die unbearbeiteten Stereofiles. Aufgenommen wurde im Proberaum der Band. Die Akustik ist nicht komplett umwerfend, aber durchaus sehr akzeptabel. Es handelt sich um ein Basix Drumkit 20" Kick, 14" Snare, 10" 10" 12" 14" 16" Toms. Dazu Becken von Paiste und Sabian.

Die Mics wurden ca 15 cm unter der Decke und etwa 1m über dem Drumkit in Groß-AB aufgestellt, sodass die Snare und die Kick mittig im Stereopanorama erscheinen.
Es wurde auf identische Kabel und Kabelführung geachtet. Mic Preamp und Interface ist ein 8 Kanaliges Presonus Firestudio Project.

Hier die Files:
Paar 1
Paar 2
Ich freue mich auf Meinungen, welche Mics welche sind und werde in ein paar Tagen lösen :)

Bilder gibt es ebenfalls:
Mic-Sammlung
Drumkit
Nah aufnahme OHs

Ich freue mich auf Tipps und eine angeregte Diskussion.

Grüße,
Laguna
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Habe keines dieser Mikrofone und weis nicht mal was sie kosten, aber ich tippe bei Beispiel 1 auf T-Bone da ich mich noch wage an einer Aufnahme erinnern kann mit einem T-Bone Gesangsmikro. Der Charakter scheint mir zu ähneln. Die Rodes kenne ich auch nicht vom Klang. Bei der 2 Aufnahme kommt mir die Snare nicht wirklich mittig vor, eher etwas links.
 
Nach kurzem reinhören würde ich auch auf 1=t-bone und 2=Rode tippen. Nr. 2 klingt über meine iMac-Speaker "angenehmer" und "klarer". Da ich selber ein NT5-Stereopaar habe, bin auf die Auflösung gespannt.
 
Ich schließe mich den Vorrednern an, ich bin mir einigermaßen sicher dass 1=Teeknochen und 2=Rode, und falls ich daneben liege spare ich lieber mal für einen längeren Urlaub... :)
Details hebe ich mir für nach der Auflösung auf, falls gewünscht.
 
Moin,

erstmal dickes Lob, guter Vergleich :great:

Zumal das NT5 demnächst bei mir auch angeschafft werden sollte. Finde bzw denke auch das Nummer 2 das NT5 ist. Klingt in meinem Ohren "besser". Klarer und Brillianter als 1.

Falls 1 das Rode sein sollte, jippie - ich spare Geld :D
 
seh ich genauso, nummer zwei die rode nt5
aber mal ne andere frage: sind die 200 € mehrwert soviel wert ?
 
So, dann will ich mal lösen:

Ihr liegt natürlich alle richtig, wer hätte es auch anders erwartet. :)

Take 1 -- T-Bone Sc140
Take 2 -- Rode Nt5


Ich muss gestehen, ich hatte mir den Unterschied bei den OHs deutlich größer gedacht.
Gerade aber bei der Nahabnahme, z.B. einer HiHat gehen die Rodes aber deutlich klarer als Sieger heraus. Da sind die Sc14 einfach nur sizzelig und matschen recht schnell alles zu. Da mir aber ein runder Gesamtsound wichtiger ist, habe ich mich für die Rodes als OHs entschieden, da hier z.B. die HiHat (eine Paiste Signature 14" Sounde Edge, sehr leckeres Teil :D) schon so gut rüberkommt, dass ich keine Notwendigkeit für ein extra HiHat Mic gesehen habe.
Ich würde auch, ohne selbiges ausprobiert zu haben, wagen zu behaupten, dass gerade bei leiseren Instrumenten, wie z.B. Akustikklampfe o.ä. die Rodes ihr volles Potential ausspielen können.
Letztendlich sind die TBones aber auch sicher keine schlechte Wahl, wenn man bei bestimmten Aspekten Abstriche machen kann.

Ob einem die 200€ mehr dann den Sound wirklich wert sind, muss wohl jeder selber wissen. Ich hatte davor irgendwelche extrem billigen Superlux OHs, die ein Bekannter dann, zum Glück muss man sagen, durch Fallenlassen ins ewige Nirvana geschickt hat. Da gabs einen Unterschied wie Tag und Nacht. Plötzlich öffneten sich ganz neue Klang-Welten:D

Die Drumaufnahmen, die seit Montag laufen, sind nun übrigens abgeschlossen (Was ein Tier der Drummer, und das bei den Temperaturen ^^) und morgen geht es an die Gitarren, Bass und Vocals. Da wird sich bestimmt noch mal die Möglichkeit ergeben, das ein oder andere Mic gegeneinander zu vergleichen.

Grüße,
Laguna
 
Moinsen!

Also den Unterschied hätte ich jetzt auch gößer gedacht, schon beim reinhören hatte ich so meine Zweifel, und ich habe mich schon ein wenig schwer getan und hatte mich auch für das Ergebnis entschieden und siehe da, es war wirklich so! :D Aber es ist schon erstaunlich das es nur so wenig Unterschied ist!

Greets Wolle
 
Ich hatte auch zunächst kurze Zweifel, ob ich nicht an der einen oder anderen Stelle dem alten Trick des "Präsenzanhebung vs. echte Auflösung" aufgesessen wäre... bei dem ausschwingenden Cymbal am Ende hat mir auf's erste reinhören nämlich auch das erste Mic Paar besser gefallen. Wo ich den Unterschied aber dann ganz eindeutig festgemacht habe, war die reine Tomtom Passage. Da hat man bei den Teeknochen zwar die typischen Fellresonanzen gehört, bei den NT5ern allerdings gab es eine ganz deutliche Kontur des Anschlags, was die Billigheimer trotz Präsenzanhebung nicht reproduzieren konnten, damit war es für mich dann eigentlich klar. Und an solchen Stellen macht sich dann auch der Wert der Mikros fest, denn wenn man bei Drums mit reduzierter Mikrofonie einen klaren Klang erreichen möchte, dann geht das nicht ohne die notwendige Feinzeichnung vernünftiger Mikrofone. Hier stinken die Teeknochen dann buchstäblich ab und produzieren nurmehr Einheitsbrei.
Edit: Ich habe diesmal auch nur nach Ohren und ohne irgendwelche Analysetools entschieden. Es war aber dann doch deutlich genug, dass hier keiner eine falsche Einschätzung abgegeben hat. Man hätte das Ergebnis ruhig noch ein paar Tage hinauszögern können...
 
Ich hätte genauso getippt. Was mich allerdings wundert: Woher kommt das rauschen bei den NT5 (primär auf der linken Seite). Bei den Thomännern ist da Ruhe
 
Bei mir haben die Files komplett andere Stereoimages und Pegelverhältnisse, zum Beispiel der Becken. Außerdem rauscht File 2 gewaltig und unsymmetrisch (wurde ja schon erwähnt). Ich kann unter den Umständen nix rauszuhören. Hab ich da was verkehrt gemacht?

Banjo
 
Hi,
Eine Vermutung: Die Rodes hatten mal die Macke, dass das eine mic deutlich im Pegel abgefallen ist. Ich habe die dann zu Thomann gesandt, wo das Problem auch größtenteils behoben wurde. Leider muss ich immer noch leicht unterschiedlichen Gain einstellen.

So Far...
Laguna
 
interessant. Ich hatte mich nach langem Hin und Her auch dafür entschieden, dass das zweite Paar wohl im Mix angenehmer wäre, aber solche Details wie manche hier heraushören konnten, blieben mir verschlossen

Ich fand beim zweiten Paar (also den Rodes, wie ja aufgelöst wurde) erst nur das Hi-Hat angenehmer im Sound und später ähnlich auch die Becken... die Rodes schienen mir in den Höhen einen gleichmäßigeren "swsss-sch-chch" zu produzieren, während die Ts da "kürzer", impulsiver zischelten... ich hatte aber noch mit mir gekämpft, ob das nicht nachher bei Höhenanhebung im Mix evtl. doch nerviger wirken könnte

muss aber auch dazusagen, dass ich vor allem auf die Becken geachtet habe, da mir gerade der Höhenbereich der Becken (6-14kHz ganz grob) bei den Aufnahmen mit billigeren Overheads, mit denen ich mich gerade rumschlage, ganz schön zu schaffen macht
 
Hallo L.,

das mit den Superlux kann ich ZUR HÄLFTE bestätigen: ein S502 Stereomikro kam rechtskanalig defekt aus der chinafrischen Schachtel. Es geht aber noch schlechter: Von vier Behringer B5 war genau eins o.k. Ich brauche aber zwei. Jetzt sind zwei SC140 unterwegs zu mir.

Ich meine, im Mix werden alle Katzen grau. Wer - wie ich - das Geld nicht ausgeben will, muss halt China-Lotto spielen. Bisher zweimal ne Niete. Schön, wenn du dich mit solchen Feinheiten wie "Auflösung" befassen kannst. Mir würde schon reichen, die China-Dinger funktionierten.

Bei Vergleichstests ist das wichtige Kriterium die Lautstärke. Bei dir ist das SC140 ca 3dB leiser. "Das Signal mit dem höheren Pegel wird klanglich besser beurteilt" (Das Mikrofon zwischen Physik und Emotion S.95 in: Wuttke, Mikrofonaufsätze, 2. Auflage 2000 Schoeps; umsonst, sehr lesenswert). Ich höre keine 200 Euro raus, wenn ich die T-Bones aufdrehe: zwei prima Aufnahmen.

Grüße
h.
 
Bei Vergleichstests ist das wichtige Kriterium die Lautstärke.

Dem kann ich so nicht zustimmen. Lautere Signale werden zwar in der Tat als besser bewertet, wenn es sich aber lediglich um absolute Lautheit handelt, kann ich ja auch einfach lauter machen. (Abgesehen von Digitalisierungsproblemen, bei 24bit und vernünftigem Pegel sollte das aber vernachlässigbar sein.
Meiner Meinung nach kommt es nicht prinzipiell auf peak- oder RMS-Lautheit an, sondern auch wie die Signale ankommen. Eben schöner aufgelöste Becken wären da ein Punkt.

Dass man China-Produkten so krass in die Tonne greifen kann, war mir nicht bewusst. Letztendlich kostet Qualität nunmal ihren Preis.
Ich für meinen Teil möchte nicht, dass die Aufnahme am qualitativ minderwertigem Equipment scheitert und dass der erzielte Sound meinen Ansprüchen genügt. Letztendlich muss dann aber wie gesagt jeder selbst entscheiden, wieviel Geld ihm die Mics wert sind. Mit den Rodes denke ich hat man sich was schönes im Mittelfeld geholt, nach oben hin ist eh immer Platz.
Schlecht sind die T-Bones natürlich nicht, kosten ja auch ihre Stange Geld. Aber das wurde oben ja auch schon diskutiert.

So Far...

Laguna
 
Ich hab schon zwei Stereosets von den t.bone-180'ern zurückgehen lassen, weil die Schalter schlecht waren. Wenn man den Lowcut eingeschaltet hat (oder war's aus, ist schon eine Weile her), hat jeweils eines Mikro vernehmlich tieffrequent gerumpelt und gerauscht. Beim dritten Satz waren dann beide ok. Inzwischen sind die Dinger über die Bucht weggegangen und ich nehme ein Paar NT5 für die Probenaufnahmen.

Aber nochmal zu Deinen Samples, ich muss da etwas verkehrt gemacht haben. Ich hab die beiden Dateien in zwei Stereo-Spuren gezogen und mit Solo A/B-verglichen. Da ging es nicht um kleine Pegelunterschiede, sondern der gesamte "Mix" der Drums und Becken war komplett anders. Habt Ihr das direkt A/B verglichen oder hintereinander angehört?

Banjo
 
Meinst duheidac oder mich? ^^
Das mit den zwei Stereospuren ist so schon korrekt.

So Far...
Laguna
 

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