. Anscheinend gibt es häufig, wenn man ein Midi Keyboard per USB an den Rechner anschließt eine Verzögerung vom antippen der Taste bis zum abspielen über die Lautsprecher.
Ja, aber die entsteht nicht auf dem Weg Keyboard -> Software, sondern Software -> Lautsprecher
Um diese Verzögerungen zu vermeiden gibt es nun die Möglichkeit ein Audio/Midi-Interface zu kaufen??
Das ist ein verbreitetes Missverständis

Der Ursprung hat durchaus seine Berechtigung und früher mag das eher so gewesen sein, aber heute wird das leider immer noch so pauschal von vielen leuten verbreitet, die nicht verstanden haben, woher die Latenz eigentlich kommt

Vor allem geht es wenn nur um das Audiointerface (siehe oben: die Latenz entseht nicht durch die MIDI-Eingabe, sondern durch die Audio-Ausgabe), ob da in dem Teil nunauch noch ein MIDI-Interface drin ist, ist egal. Da hat man dann zwei geräte in einem, die nichts mteinander zu tun haben.
Wenn ich mir ein Midi Keyboard kaufe und dieses per USB an den Rechner anschliesse und mir zusätzlich ein Audio/Midi-interface hole und dieses ebenfalls per USB mit dem Rechner verbinde habe ich dann keine verzögerung?
Es geht darum (in der Theorie, näheres dazu gleich), dass die Audiowiedergabe (übrigens auch bei anderen Anwendungen, speziell mit MIDI hat das garn ichts zu tun) über ein USB-Interface eine geringere Latenz hat, also die Audiowiedergabe über die "Soundkarte", die schon in deinem PC sitzt (und da sei gleich gesagt: Das ist schlicht und ergreifend falsch, es ist eher umgekehrt, aber wie gesagt erzählen viele Leute imemr Dinge weiter, von denen sie leider wenig Ahnung haben

)
Das scheint für mich keinen Sinn zu ergeben, da zwischen dem Midi Keyboard und dem Interface in dem Fall ja keine direkte Verbindung beispielsweise über MIDI besteht
Muss auch gar nicht, sind zwei Unabhängige vorgänge. Du hast die Latenz auch, wenn du gar nicht live spielst. Also wenn du eine fertige MIDI-Datei in Ableton hast, dir die in so einer Balkenansicht ankuckst, nah ranzoomst und abspielst, dann wirst du sehen, dass der Play-Cursor auf das MIDI-Event trifft, du den Ton aber später hörst. Die Quelle der MIDI-Daten ist also egal, also ob sie nun von deinem Rechner abgespielt wird oder Live eingespielt wird.
würde ich also das MIDI Keyboard per MIDI mit dem Interface verbinden ,sollte es keine Verzögerung geben...
Nein, da würde sich nichts ändern. Wie gesagt sind bei einem Audio-MIDI-interface einfach zwei Geräte in einem Gehäuse. MIDI und Audio sind zwei völlig unterscheidliche Dinge, die nicht direkt miteinander kommunzieren. Das läuft immer über die Software.
Ich dachte als Interface an ein Focusrite saffire 6 usb und als Keyboard wollte ich mir ein M-Audio Axiom 49 oder Keyrig49 zulegen...Falls jemand ein paar "bessere" Alternativen hat - ich bin offen für neue Vorschläge
Ein Audiointerface (vor allem eiens, was so ausgesatttet ist, wie das Saffire 6) kauft man sich eigentlich, weil man in guter Qualität aufnehmen will - die Aufnahmequaliät vom im PC integrierten Sound ist eben schlecht, und man hat da auch keien richtigen Mikrofoneingänge. Aber das willst du ja alles nicht! Dir geht es nur um die Latenz. Und da sind USB-Interface zunächst sogar schlechter als integrierte Soundkarten, aber das wissen viele nicht
Es ist so: Wenn ein digitales Audiosignal aus dem Rechner hin zu den Audioausgängen geht, dann klappt das nicht einfach so als direkter "Stream". Icm Rehcner gibt es nämlich viel zu tun, und da kann es passieren, dass da zwischendurch mal ein Bit verloren geht. Das führt zu sogennaten DropOuts, also Knacksern und Fehlern im Sound. Daher werden die Daten erst zwischengespeichert, und aus den Speicher können sie dann fehlerfrei ausgelesen werden. Je größer dieser zwischenspeicher ist, umso stabiler ist logischerweise auch die Wiedergabe. Aber entsprechend muss man erst Warten, bis der Speicher voll ist - je größer der Zwischenspeicher, um so länger muss man warten. Du kannst dir das wie ein leeres fass mit einem Zapfhahn vorsteleln, in der nur Wasser unregelmäßig reinläuft, aber aus der du einen gleichmäßigen Strahl haben willst. Da wartest du dann auch lieber, bis das Fass etwas voll ist, und kannst dann den Hahn beruhigt aufdrehen. wenn du dagegen zu früh den Hahn aufdrehst, dann kommt da auch nur mit Unterbrechungen was raus, weil ja auch nur mitunterbrechungen was reinfliegt.
Wenn du Soudn von deinem Rechner hörst, hast du daher immer eine gewisse Latenz. Das Betriebssystem stellt automatisch so große Puffer ein, dass eine flüssige Wiedergabe gewährleistet ist. Im All t ag ist das ja auch egal, da kommt halt der Sound erst kurz nachdem du "Play" auf in deiner Musikabspielsoftware gedrückt hast. Für normale Anwendungen merkt man das nicht. Aber bei Audioanwendungen wie z.B. dem Spielen auf einem MIDI-Keyboard mit Software-Instrumenten, merkt man das sehr wohl. Das Problem ist nun, dass das Windows-Stadnard-Audiotreibersystem nicht darauf ausgelegt ist, mit sehr kleinen Puffern zu arbeiten. Möglicherweise kannst du in Ableton oder FL Studo auch per Hand einstellen (tutman meist in Form der Anzhal an Audiosamples, die zwischengespeichert werden sollen). Da merkt man dann, dass wenn man so kleine Puffer einstellen will, dass man die Latenz nicht mehr wahrnimmt, es eben zu extremen DropOuts kommt, also massiven Fehlern bei der Soundwiedergabe. Daher hat die Firma Steinberg mal den Treiberstandard ASIO entwicklet, über den Software und Hardware sehr direkt miteinander kommunzieren können, und eben auch noch bei sehr kleinen Puffergrößen - so klein, dass man die Latenz nicht mehr wahrnimmt. Früher war es nun so, dass es nur zu speziellen Recording-Audiointerfaces deren Hersteller da einen speziellen ASIO-Treiber für entwickelt haben. Aus dieser zeit stammt dann auch noch eben dieser pauschale Rat, dass man ein Audiointerface braucht, um kleine Latenzen zu haben (und damals waren das übriegsn noch keine USB-Interfaces

). Aber schon vor einiger Zeit hat mal ein netter Herr einen universellen ASIO-treiber namens "ASIO4ALL" entwickelt, der im Prinzip mit jedem Audiogerät funktioniert, also auch mit dem Onbaord-Sound, der schon in deinem Rechner verbaut ist. Wenn es also wirklich nur um Latenz geht, dann kann man einfach erstmal ASIO4ALL installieren (kann man kostenlos aus dem Netz laden) und auspobieren, wie gut das damit klappt; in der Regel bekommt man damit schon ausreichend niedrige Latenzen hin. Neben dieser durch den Puffer entstehenden latenz ensteht übrigens auch noch an anderer Stelle ein wenig - und dieser Anteil ist nämlich bei USB in der Regel noch deutlich höher, als bei internen Lösungen. Also wenn du Latenzprobleme hast und einer sagt "Du brauchst ein USB-Interface" ist das doppelt falsch

falls es mit ASiO4ALL doch nicht klappt, dann würdeich daher sogar eher zu einem PCI-Interface raten - es sei denn du nutzt ein Notebook, dann geht das natürlich nicht...
Du kannst das aber alles ja schon testen, bevor du dir ein Keyboard kaufst. Denn wie oben erläutert hat das MIDI-Keyboard damit nichts zu tun. Haben Ableton und FL Studio vielelicht so ein virtuelels Keyboard integriert, mit dem dann die Computertatsatur zu einem Keyboard wird? Kann ich mir gut vorstellen. Ansonsten zeigen auch manche Oberflächen von Softwareinstrumenten ein keyboard an, wo man mit der Maus draufklickt. Oder man kann sich auch andere VSTi-Hosts installieren, die das bieten etc. Wie auch immer, du kannst auh ohne richtiges MIDI-Keyboard schon probieren, ob zu Verzögerungen zwischen Tastendruck und Klangereignis entstehen. Vorher musst du aber eben im entsprechenden Audioprogramm den ASIO4ALL_treiber wählen (nachdem du ihn installiert hast), und dann in dessen Einstellungen mal mit der Puffergröße spielen (steht glaube ich nach Installation erstmal auf 512, einfach dann kleinere Werte probieren, wenn dir die latenz noch zu groß ist)
So, und in der Zwischenzeit hat bestimmt schon irgendjemand einfach nur geschrieben "Ein Interface brauchst du erstmal nicht, probier es zunächst mit ASIO4ALL" während ich hier einen Roman verfasst habe. Aber ich find es immer besser, wenn die Leute verstehen, worum es geht, und nicht einfach blind irgendwelche Dinge tun, die man ihnen sagt
