Midi über 30m Multicore (Line Driver?!)

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Servus,
bräuchte mal eure Erfahrungen was die Stabilität von Midi-Signalen über Strecken länger als 15m angeht.

Wir schicken Patch- und CC-Changes an unseren Kemper Profiler über unseren Sample-Player (Cymatic LP16), der ein MIDI-Out hat. Bisher funktionierte das alles auch gut.
Vor ungefähr einem halben Jahr sind wir auf ein 30m langes Cordial Multicore umgestiegen (Schlagzeug-Mics für IEM, Samples, etc.).
Ich weiß, dass die MIDI-Spezifikationen besagen, dass man maximal 15m laufen lassen kann. Mit unserem Multicore + Kabeln dahin sind wir bei etwa 35m.

Hat jemand schon einmal mit solchen Entfernungen gearbeitet? Ist das wirklich so, dass Midi entweder ankommt oder nicht ankommt oder fehlen einfach mit der Zeit Datenstücke?

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Ich habe einen Line-Driver (nicht mein Design) gebaut, der seine Arbeit zu tun scheint, aber zwei Dinge daran sind nicht so schön ...
- Ein störrisches Ethernet-Kabel neben der Multicore-Schlange zu verlegen, ist nicht so sexy und irgendwie am Sinn vorbei.
- Mein Kemper verhält sich manchmal seltsam. Ich bin mir nicht sicher, ob "mein" Gerät einige komische Kommandos sendet, die manchmal Fehler auslösen. Hab zwar mal einen Midi Monitor dazwischen gehabt, aber da ist dann natürlich nix passiert.

Ich weiß, dass es den MIDI Solutions Power Adapter gibt. Wird dies genauso gut wie der Line-Driver funktionieren? So könnte ich es via XLR über das Multicore senden.

Hat jemand einen Schaltplan für ein Gerät wie den MIDI Solutions Power Adapter? Bin wirklich etwas geizig, da die Teile wohl extrem easy selbst zu bauen sind.

Ich weiß ... viele Fragen, aber ich bin es leid, endlos durch Google-Suchergebnisse zu klicken.

Prost, Markus.

Bildschirm­foto 2023-04-25 um 13.32.00.jpg
 
Was für ein physisches Kabel da liegt, wird dem Line Driver ziemlich egal sein - da wird ein XLR genauso gut funktionieren wie Ethernet.

Da ja nur eine Richtung benötigt wird, reichen ja auch zwei Adern aus, du brauchst auf jeder Seite nur eine "Hälfte" der Schaltung.

Insgesamt muss ich aber sagen, Midi über 30m wäre mir zu heikel, egal ob mit oder ohne Verstärkung. Kann der Sample Player nicht näher am Kemper stehen?
Da würde ich immer versuchen eine andere Lösung zu finden - zumal Patch Changes ja jetzt auch nicht irrwitzig timingkritisch sind.

Ha du mal versucht, das Midi-Signal "einfach so" über das Multicore zu schicken? Also statt Line Driver einfach nur passive Adapter von XLR auf 5pol?
 
Grund: Autokorrektur-Verschlimmbesserung
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Hi Jens,
ich werd das auch mal die Tage versuchen, direkt über das Multicore zu gehen.
Ich weiß nur nicht, wie sich ein schlechtes Midi-Signal bemerkbar macht. Sprich kommt eine Latenz dazu, fehlen Informationen oder isses einfach weg. Das hab ich bisher noch nicht rausgefunden. Ist ja ein digitales Signal. Sprich eigentlich müsste es einfach weg sein.

Ist leider doch relativ timingkritisch, da wir die Patches pro Songpart umschalten (sprich es sollte auch auf die 1 kommen ;-) ) und ich manchmal auch Pitchbends automatisiere.

Der Sample-Player (nicht wirklich fernbedienbar) steht beim Drummer, da der ihn auch steuert. In der Regel steht der Turm nie mehr wie 10-15m weg, wir haben aber unser Multicore für größere Bühnen ausgelegt (wobei 30m jetzt auch nicht so groß ist), da wir da auch öfters mal spielen. Ist dann leider egal, ob die 30m ausgefahren oder zusammengerollt sind.

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Das sind schon so First World Problems, macht mich aber trotzdem wahnsinnig, wenn Geräte mal Sachen machen, mal nicht und man kann es sich nicht erklären. ;-)
 
Ich weiß nur nicht, wie sich ein schlechtes Midi-Signal bemerkbar macht. Sprich kommt eine Latenz dazu, fehlen Informationen oder isses einfach weg. Das hab ich bisher noch nicht rausgefunden. Ist ja ein digitales Signal. Sprich eigentlich müsste es einfach weg sein.

Als erstes würde sich das in gelegentlichen Ausfällen oder Datenfehlern bemerkbar machen. Da sollte man also am besten mal vorher testen (geht am besten, indem man über diese Verbindung Keyboard spielt, da hat man am ehesten ein sofortiges Feedback, wenn es hakt).
Das kann halt auch bedeuten, dass am Kemper zwar ein PC ankommt, aber das falsche Programm gewählt wird.

Ist leider doch relativ timingkritisch, da wir die Patches pro Songpart umschalten (sprich es sollte auch auf die 1 kommen ;-) ) und ich manchmal auch Pitchbends automatisiere.

Mit Timing meinte ich, ob man sich ein paar ms extra erlauben könnte, wenn man z.b. das Signal per Raspberry oder Arduino erst nah am Sample Player einfängt, dann per echtem Ethernet über die 30m schickt und dann wieder zurückwandelt (statt das Signal analog verstärkt über ein Ethernet-Kabel zu schicken).
Das sollte gehen, weil man ja den Kemper sicher auch ein paar ms VOR der 1 wird umschalten wollen und bei Pitchbend kommt es tatsächlich auf so ein bisschen Latenz nicht an (im Gegensatz zu gespielten Noten).
 
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Hast Du n Link zu einer DIY Lösung mit nem Arduino oder Raspberry? Die paar ms sind tatsächlich egal.
Es gibt ja die Midi via Netzwerk Lösung, aber da wir kein Laptop auf der Bühen haben/wollen, ist das halt immer raus.
 
Ich würde es tatsächlich erstmal passiv versuchen. Die Chance ist nicht so klein, dass der selbst gebaute Line Driver eher schadet als nützt - z.B wenn der mit einem schlecht gesiebten Schaltnetzteil betrieben wird.

Einfach mal DIN auf XLR adaptieren und übers Multicore schicken zum Testen.

Ne fertige Lösung hätte ich nicht parat, nein.
 
So, war jetzt mal testen.
Es funktioniert tatsächlich direkt aus dem Sample Player via Midi zu XLR Adapter über das Multicore.
Ich trau der Sache trotzdem irgendwie noch nicht, wenn live dann noch irgendwelche Störsignale/Einstreuungen von der Bühne kommen.
Ich tendiere dazu noch am Anfang der Schleife ein Midi Thru mit Stromversorgung (was wohl das gleiche wie der MIDI Solutions Power Adapter ist) davor zu hängen.
thru-1.png
 
Brauchst du eigentlich nicht. Das ist so ziemlich die Schaltung, die sowieso in jedem Midi-Ausgang steckt. Da handelst du dir in Zweifel über ungünstige Bauteilauslegung oder eine unsaubere Stromversorgung mehr potentielle Fehlerquellen ein als wenn du einfach das Multicore nimmst. So lang sind 30m ja jetzt auch nicht, und es ist ein vermutlich doppelt geschirmtes Kabel (einzelne Aderpärchen und wahrscheinlich ein Folienschirm außen im Multicore), in dem außer Midi nur maximal Linepegel unterwegs ist. Das ist nichts, wo ich dann vor Einstreuungen wirklich Sorge hätte. Da liegen Midi-Kabel sonst schonmal deutlich ungünstiger.
 
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Da hast Du auch wieder recht.
Hab nur Schiss, dass der Kram dann live nicht gescheit funktioniert.

Hast du eigentlichtErfahrung mit diesen Midi über Bluetooth Teilen gesammelt?
https://www.thomann.de/de/cme_widi_master.htm

Hört sich verlockend an, aber irgendwie trau ich Bluetooth nicht so richtig über den Weg.
 
Nein, damit habe ich keine Erfahrung. Dem würde ich aber nun wieder spätestens bei 30m auch nicht mehr über den Weg trauen, erst recht nicht, wenn dann im Publikum ein paar hundert Smartphones auch auf Bluetooth funken.

Ich würde es ausgiebig testen und dann so mitnehmen. Die Limitierung der Länge bei Midi hat weniger was mit Einstreuungen zu tun - eher mit der Erhaltung der Bitflanken, die durch die Kabelkapazität über die Länge leidet. Wenn es also mit einem konkreten Kabel über 30m zuverlässig funktioniert (egal ob aufgerollt oder nicht), dann sollte es mit diesem Kabel immer funktionieren.
Wenn du sicher gehen willst, spielst du an einem Rechner Midi-Files mit vielen Daten ab und zeichnest die ankommenden Daten wieder auf. Da kannst Du schauen, ob und wieviele Datenfehler es gibt.
 
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Sodele, Feedback vom ersten Gig und den Proben: Ging alles ohne Problem :) Freut mich sehr
 
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