Mikrofon für Aufnahme sehr leiser Geräusche gesucht

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George2579
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Hi zusammen!

Ich bin auf der Suche nach einem Mikrofon, das geeignet dafür ist, extrem leise Geräusche sehr voll aufzunehmen.
Ein paar Beispiele: Durchbrechen eines Streichholzes, langsames über die Haut Fahren, langsam mit einem Bleistift oder Pinsel über ein Blatt streichen/schreiben/malen, Zuknoten von Schuhwerk.

Ich besitze ein paar günstige Großmembranmikrofone (nicht von großen Marken), die allerdings alle zu viel vom Raum aufnehmen oder bei der gewünschten Empfindlichkeit zu viel Rauschen entwickeln.
Aufnehmen tue ich mit einem Zoom H5-Recorder. Die beigelegte X/Y-Mikrofonkapsel ist ganz nett, aber bei hoher Empfindlichkeit/Eingangslautstärke auch recht rauschig. Ich habe mir noch die MSH-6 MS-Kapsel dazu gekauft - insgesamt ein sehr tolles Mikrofon, leider auch nicht empfindlich genug, außer man geht so dicht heran, dass man bei unhandlicheren Gegenständen Gefahr läuft, dagegenzustoßen.
Zudem besitze ich ein Rode NGT-4, welches allerdings wirklich leise ist (ja, Phantomspeisung ist vorhanden)! Somit bietet es sich für diese Art Aufnahmen nicht einmal an, wenn man es fast in den aufzunehmenden Gegenstand hineinsteckt...

Ich hatte gelesen, für solch einen Fall könnte das Oktava MK-102 (platzsparendes Großmembran-Kondensatormikrofon) geeignet sein und würde sich auch anbieten, da ich es ebenfalls als Stereo-Set erwerben kann, was ich für Aufnahmen generell zu schätzen weiß.

Hat wer Ahnung von derlei Dingen und kann mir da vielleicht weiterhelfen?
Vielfach wurden mir auch u. a. Neumann-Mikrofone usw. empfohlen, doch die liegen - meist vierstellig - doch über dem Budget, das ich angemessen finde. ;)
 
Eigenschaft
 
Hallo,

...ich glaube, wir müssen vorab mal ein bißchen trennen - nämlich zwischen dem Eigenrauschen des Mikrofons und dem Rauschen des, falls nötig, voll aufgerissenen Eingangs am Recorder.
Wenn Du da beispielsweise die Daten Deines NTG-4 mit denen des Oktava MK102 vergleichst, findest Du, daß das NTG-4 mit 16 db angegeben ist, das Oktava mit "<18 db".
Eine richtige Verbesserung ist das eigentlich nicht... ;)
Andersrum: Wenn Du ein empfindliches Mikrofon verwendest, mußt Du den Eingang nicht soweit hochziehen, um denselben Pegel zu bekommen wie mit einem nicht so empfindlichen Mikrofon. Wenn Du aber gezwungen bist, den Pegel so richtig hochzudrehen, weil das Mikrofon nicht direkt genügend Pegel liefert, wird der Mikrofoneingang irgendwann mal anfangen, überproportional zu rauschen. Leider sind die kleineren Zooms nicht unbedingt Weltmeister in Sachen rauscharme Eingänge - meist fällt das jedoch nicht so ins Gewicht, bei Deinem Einsatzzweck aber schon.
Hast Du eventuell die Möglichkeit, mal einen anderen Recorder auszuprobieren?
Ich habe allerdings so die Befürchtung, daß Du für extrem leise Geräusche nicht umhin kommen wirst, mehr Geld in die Hand zu nehmen...

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich besitze ein paar günstige Großmembranmikrofone (nicht von großen Marken), die allerdings alle zu viel vom Raum aufnehmen oder bei der gewünschten Empfindlichkeit zu viel Rauschen entwickeln.

Das Rauschen liegt in der Natur der Sache:

Bildschirmfoto 2021-09-05 um 16.35.19.png


Quelle.

Räume als solche rauschen weit mehr als jedes Mikro auch in Kombination mit dem Rauschen der restlichen Signalkette. Und das Rauschen des Raumes wird um so lauter, je höher die Verstärkung ist. Dagegen gibt es nicht wirklich ein Mittel. Ausser akustisch Schalltote Räume. Die doch recht selten zu finden sind.

Dämmung und Dämpfung sollten allerdings das Phänomen positiv beeinflussen.
 
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Hallo,

...ich glaube, wir müssen vorab mal ein bißchen trennen - nämlich zwischen dem Eigenrauschen des Mikrofons und dem Rauschen des, falls nötig, voll aufgerissenen Eingangs am Recorder.
Wenn Du da beispielsweise die Daten Deines NTG-4 mit denen des Oktava MK102 vergleichst, findest Du, daß das NTG-4 mit 16 db angegeben ist, das Oktava mit "<18 db".
Eine richtige Verbesserung ist das eigentlich nicht... ;)
Andersrum: Wenn Du ein empfindliches Mikrofon verwendest, mußt Du den Eingang nicht soweit hochziehen, um denselben Pegel zu bekommen wie mit einem nicht so empfindlichen Mikrofon. Wenn Du aber gezwungen bist, den Pegel so richtig hochzudrehen, weil das Mikrofon nicht direkt genügend Pegel liefert, wird der Mikrofoneingang irgendwann mal anfangen, überproportional zu rauschen. Leider sind die kleineren Zooms nicht unbedingt Weltmeister in Sachen rauscharme Eingänge - meist fällt das jedoch nicht so ins Gewicht, bei Deinem Einsatzzweck aber schon.
Hast Du eventuell die Möglichkeit, mal einen anderen Recorder auszuprobieren?
Ich habe allerdings so die Befürchtung, daß Du für extrem leise Geräusche nicht umhin kommen wirst, mehr Geld in die Hand zu nehmen...

Viele Grüße
Klaus
eine deutliche verbesserung sollte mit dem sennheiser mk4 zu erreichen sein. das rauscht mit 10dB, also halbe rauschspannung gegenüber dem NTG4.
die 10dB sind bei sennheiser eine konservative angabe, die chancen eines mit 8dB zu erwischen sind hoch (besser als 50%)
preis 289€ bei big T.
 
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Hab mal ein Streichholz geopfert und das mal mit meinem MK4 von Sennheiser aufgenommen. Ausserdem auch das Bleistiftschreiben. Beides in beiliegender Datei und aufgenommen wurde es mit dem Presonus 68C. Gainstellung: ca. 14 Uhr. Die wav.Datei befindet sich im Zip Ordner.

Ach ich seh gerade den Beitrag von microgünni. Naja, dann passt das ja. ;)
 

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  • 2021-09-05 Streicholztest 1.zip
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Vielfach wurden mir auch u. a. Neumann-Mikrofone usw. empfohlen, doch die liegen - meist vierstellig - doch über dem Budget, das ich angemessen finde. ;)
Naja, eigentlich sind da vielmehr "Schoeps" zu empfehlen... aber die sind auch nicht Budget freundlich und die Frage bleibt, ob da für deine Zwecke etwaige professionelle Anforderungen zwingend sind ?
 
Auf der Foleybühne werden solche Geräusche gerne gefaked, da das Original nicht immer gut wirkt. Bekannt ist der brechende Staudensellerie, der hervorragend bricht.

Das MK4 ist wirklich ein sehr brauchbares Mikro fürs Geld.
 
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Danke zusammen für die vielen Antworten!
Und @fpmusic22: Vielen Dank für die Demo-Aufnahme! Das hat mir sehr weitergeholfen.
Also ich nehme mit: da mein Aufnahmeraum eh ein gewisses Eigenrauschen aufweist (was er tut) muss ich gar nicht so weit runter beim Eigenrauschen, sondern kann besser auf ein gutes Großmembran-Mikro setzen?

Ich habe hier noch ein Rode AI-1 und ein Yamaha Steinberg CI1, welche jedoch beide nicht weniger oder mehr rauschen als das Zoom.
Vielleicht bestelle ich mir das Sennheiser einmal zum Testen. Wäre ansonsten das Rode NT-1 eine Alternative?
Schoeps hatte ich auch noch im Hinterkopf, aber die sind denke ich sowohl vom Anspruch wie vom Preis zu sehr "drüber". ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe einige Jahre Geräusche aufgenommen. Standard in den Studios war Neumann U87. Besser noch U87ai. Hat noch mal weniger Eigenrauschen. Muss aber nicht unbedingt das sein. Gute Ergebnisse gab es mit dem AKG C 391 B. Bestätig auch der Mensch im Review darunter.

AKG C 391 B


Prima Arbeitstier. Geht auch mal an der Snare oder am Amp...... (;

Ich habe immer noch eins. Einiges über 20 Jahre alt. Macht immer noch, was es soll.

Noch was aus meinem Pool mit sehr wenig Rauchen, das Apogee Mic+. Geht an allem, was einen USB Port hat. Auch an Smartphone. Entsprechende Kabel sind dabei.

Für eine Idee, was die Messwerte zu den Rauschpegeln sagen, hier entlang.

Daraus:

Bildschirmfoto 2021-09-07 um 20.22.40.png
 

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  • Bildschirmfoto 2021-09-07 um 20.21.47.png
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Zuletzt bearbeitet:
Wäre ansonsten das Rode NT-1 eine Alternative?
Das hat ein extrem geringes Eigenrauschen (4,5 dBA) und wäre ja mit 229€ auch erschwinglich und in Deiner Preisvorstellung. Ich bevorzuge natürlich trotzdem das MK4 😉 ;)
 
Das Zoom H5 hat gerade mal um die -120 dBu EIN. Könnte in einem derart empfindlichen Szenario zum Schwachpunkt werden. Eventuell lohnt sich dann ein FET-Head(-Phantom). Vorausgesetzt, das Eigenrauschen wird nicht bereits durch den Raumpegel überdeckt.

Das NT-1 ist ein sehr rauscharmes bezahlbares Mikro mit soliden Klangeigenschaften. Die Richtwirkung ist allerdings etwas mittelmäßig.

Relativ rauscharm wäre auch noch das Lewitt LCT 440/441 mit 7 dB(A) oder das SE Electronics 2200 mit 8 dB(A).
 
Danke noch einmal an alle!

Ich bin letztlich beim vorgeschlagenen Lewitt LCT 441 gelandet, da mich die Funktion zum Umschalten der Richtcharakteristik gereizt hat.
Und bisher bin ich sehr zufrieden mit der Kaufentscheidung. Was die Rauscharmheit anbelangt, so liegen da im Vergleich zum Rode NGT-4 Welten zwischen!

Vielleicht hole ich mir irgendwann noch das 440 als Ergänzung für M/S-Aufnahmen. :)
 

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