Mikrofonierung: 1x12 vs. 2x12 vs. 4x12

  • Ersteller rocknruler
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Daheim: Wer nicht in einer Waldhütte wohnt, hat von einer 4x12 im Zimmer reichlich wenig, hier macht ein kleiner Combo oder eins dieser neuen 1-5W-Tops an einer 1x12er oder gar 1x10er (die neuen Engl Gigmaster) mehr Spaß.

Stimmt schon. Aber wenn man in einer Waldhütte wohnt ... ;)

Proberaum: Für disziplinierte Lautstärken machen 2x12er mehr Sinn, vorausgesetzt man stellt 'n paar Bierkisten drunter, so dass man sich nicht die Beine anföhnt.

... außerdem will man sich ja weder zum Amp noch zum auf dem Amp abgestellten Bier bücken müssen ... Bevor ich jedoch anfange, Bierkisten zu stapeln, kann ich auch 'ne 4x12 in den Proberaum rollen. Sieht doch zudem ästhetischer aus ;)

Live: In kleinen Clubs hat die 4x12 entweder gar keinen Platz, oder schneidet nur eine Schneise ins Publikum, stört den PA-Sound. auf der großen Festivalbühne ... OK, da darfs auch mal sein, aber wer spielt da schon.

Hier möchte ich Dir aber (ausnahmsweise...!) mal widersprechen, zunächst mal: Die auf der Bühne benötigte Stellfläche für eine 4x12 ist ja auch nicht größer als die einer 2x12 oder eines 2x12-Combos ... :gruebel:

Wenn außerdem zwei 4x12 auf der Bühne stehen (ist so zumindest bei Metal-Konzerten weit verbreitet) brauchen die Gitarristen jeweils nur ihr Top oben drauf stellen. Das erzeugt in der Umbaupause viel weniger Aufwand, als wenn jeder Gitarrist einen Combo in einem jeweils anderen Format mitbringen würde.

Vor allem aber: Man muss eine 4x12 ja nicht benutzen, um eine Schneise ins Publikum zu fräsen ... Und ich halte es auch für einen absolut falschen, von unfähigen Laien-Mischern in die Welt gesetzten Mythos, dass eine 4x12 automatisch den PA-Sound stört und sauberes Mixen unmöglich macht. Ich spiele meinen Amp auf der Bühne so laut, dass er im ausgewogenen Verhältnis zum akustischen Sound der Drums ist. Und das ist dann keinesfalls zu laut und auch nicht "unkontrollierbar".

Klar: Wenn ein Gitarrist seinen Amp so laut dreht, dass er auf der (kleinen!) Bühne nur noch sich selbst und nicht mal mehr die Drums hinter sich hört und diese dann wiederum laut auf den Monitor gelegt haben möchte, stimmt etwas nicht ... Bei dem Konzert müsste ich auch nicht unbedingt dabei sein ...

Die Zeiten in denen man ohne PA ein Publikum beschallen musste, das aus mehreren 1000 Leuten bestand, sind leider vorbei... ^^

... anderseits spielen auch wir hin- und wieder mal einen Kneipengig, wo nur der Gesang über eine kleine PA läuft und da bin ich schon froh, keinen 1x12-Combo am Start zu haben. Da kann eine 4x12 (zumindest für die ersten Reihen) für einen ganz annehmbaren Gitarrensound sorgen.

P.S.: Bei der Frage ob 1x12 2x12 oder 4x12 schließe ich mich der Meinung an, dass ein 2x12er + Top ein guter Komprimiss aus Sound und Transportierbarkeit ist.

Zum Gig will ich eigentlich weder eine 4x12 noch eine 2x12 mitschleppen müssen sondern nur mein Top :D
 
Wir hatten gerade gestern einen Gig, 2 Bands, wir mit 2x12ern und die andere mit 1x12ern. Es war ein mittelgroßes Zelt mit ca. 400 Leuten Publikum. Der Mischer hat beide Bands, egal mit welchen Combos und Boxen so gemischt, dass vorne wirklich ein guter Sound raus kommt. Er hat uns auch auf der Bühne jegliche Freiheit gelassen was Lautstärke und Positionierung angeht. AC30 halb aufgedreht ist dabei durchaus auch schon nicht leise, aber es gab keine Probleme, mein Amp war nur noch dezent auf meinem Monitor. Der Amp unseres anderen Gitarristen lief voll über seinen Monitor, da er ihn meist relativ leise einstellt.

Will sagen, pauschal kann man gar keine Aussagen machen, sondern nur die grobe Richtung vorgeben was für was besser ist etc... Aus eigener Erfahrung, es kommt sehr auf den Mischer drauf an was vorne raus kommt, weniger ob 1x12er oder 4x12er auf der Bühne steht.
 
Bei Halfstack/2x12/1x12 auf dem Boden hinter dem Gitarristen nach vorne raus, sehe ich schon förmlich die "Schneise". Das für mich bisher beste Ergebnis hatte ich immer so:

Gitarren links und rechts quer zur Bühne, hochgestellte Boxen (kann auch ein Full Stack sein, da hört sich ja der Kollege auch ordentlich), Gitarristen direkt an die Amps. Meistens kann man dann auf Gitarrensignale auf den Frontwedges verzichten (die Sänger/innen hören genug aus den Amps), die Gitarren können auch ordentlich auf dem FOH erscheinen, da sie nicht nach vorne abstrahlen.

Natürlich kann man auch mit einem Gitarrenamp einen Club beschallen, dafür wird er:

1. Nicht auf der P.A. sein
2. Beim Gitarristen und an der Bühnenkante noch gut, in der 5. Reihe aber schon undifferenziert und hinten im Saal zermatscht klingen.

Die Zuschauer im Winkel außerhalb von ca. 20 Grad links, 20 Grad rechts vom Amp, werden vermutlich fast nichts sinnvolles von der Gitarre hören, da diese ja leise bis gar nicht auf der P.A. wäre.

LG Jörg
 
Also, was es für Unterschiede gibt bei der direktaufnahme eines Speakers:

4x12er haben meist ein zu kleines Gehäuse, das heißt stärkerer Bassabfall plus ordentlichen Nachschwinger auf der nun höheren Reso-Frequenz. Halt schöner Oberbassmulm, sonst auch als Druck bekannt.
Die Resonanzen in dem selten bedämpften Gehäuse sind anders (tiefer) als bei einer 1x12er. Ist ja klar, ist ja auch größer...
Dazu kommt es zu einer Beeinflussung der unterschiedlichen Speaker die mit dem Luftvolumen und elektrisch gekoppelt sind, wie weit sich das auswirkt vermag ich nicht zu sagen.
Und die Schallwand ist natürlich eine komplett andere, wobei die bei Direaktaufnahme im Nahfeld des Speakers vernachlässigbar sein dürfte. Da sollte man bedenken dass man da ja für gewöhnlich eine Niere oder Superniere vorstellt, da kommt nicht viel vom Raum drauf.

Nun ja, ich bevorzuge kleinere, sauber abgestimmte Boxen. Das tut auch weniger im Rücken weh. ;)
 
Mal sehen:

Daheim: Wer nicht in einer Waldhütte wohnt, hat von einer 4x12 im Zimmer reichlich wenig, hier macht ein kleiner Combo oder eins dieser neuen 1-5W-Tops an einer 1x12er oder gar 1x10er (die neuen Engl Gigmaster) mehr Spaß.
Proberaum: Für disziplinierte Lautstärken machen 2x12er mehr Sinn, vorausgesetzt man stellt 'n paar Bierkisten drunter, so dass man sich nicht die Beine anföhnt.
Live: In kleinen Clubs hat die 4x12 entweder gar keinen Platz, oder schneidet nur eine Schneise ins Publikum, stört den PA-Sound. auf der großen Festivalbühne ... OK, da darfs auch mal sein, aber wer spielt da schon.
Homerecording: ditto wie Daheim.

Die Zeiten in denen man ohne PA ein Publikum beschallen musste, das aus mehreren 1000 Leuten bestand, sind leider vorbei... ^^

Das trifft aber auch nur zu, wenn du den angeschlossenen Amp kräftig aufreißen willst. Ich werde bald ein Marshall JVM Halfstack kaufen, mit 4x12er Box, und das ganze funzt ebenso super auf Zimmerlautstärke wie für Auftritte. Man muss halt einen flexiblen Amp haben. Und ich finde, dass eine 4x12 wesentlich besser klingt als ein 1x12 - verteilt besser. Und wenn man ein Marshall Top spielt, wird der Amp auch nicht auf die Bühne passen wenn für die Box kein Platz ist. Der einzige Nachteil einer 4x12er: Das Gewicht ;)

für marshall und ähnliche geht nichts über eine gute 4 x 12 (am besten mit alten greenbacks) - sogar im wohnzimmer !!!
:great: :great: :great: 100% meine Meinung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn man ein Marshall Top spielt, wird der Amp auch nicht auf die Bühne passen wenn für die Box kein Platz ist.

Hast Du keine Phantasie??? Hochkant geht da ja wohl einiges. Immer schön auf die Seite mit dam Netztrafo stellen, dann kippt er auch nicht so schnell um.:D

Hatte auch schon Gigs, da konnte ich ein Top quer stapeln, aber für eine 4x12 wäre nur sehr bedingt Platz gewesen. Mit einer 1x12" Thiele ist man schon gut für die meisten Veranstaltungen gerüstet. Und Greenbacks finde ich ganz furchtbar. So unterschiedlich sind die Geschmäcker...;)

LG Jörg
 

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