Mikrofonierung von Jazz-Combo bei vorgegebenem Material

Dudais
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Hallo liebe Board-Gemeinde!

Diesmal gilts eine Jazz-Band abzunehmen.
Besetzung:
- Klarinette/Sax
- Posaune
- Kontrabass
- Piano
- Drums (Snare, Low-/Mid-/High-Tom, Hihat, Bass, Cymbals)

Ich habe allerdings nur eine Vorgegeben Auswahl an Mikrofonen:

-8x Shure SM58
-4x Shure SM57
-1x AKG D112 (Bass Drum Mikro)
-2x AKG C1000S MKIII (Overhead)
-4x Sennheiser e604

Piano ist klar, ist ein E-Piano einfach Line out -> DI -> Mixer

Der Kontrabass hat nen Verstärker d.h. ich werd wohl einfach den Verstärker mit nem SM 57 abnehmen?

Klarinette/Sax ist versorgt weil Klippmikros benutzt werden.

Posaune ist die Frage ob auch SM57 oder lieber ein SM58? Hat jemand erfahrungen?

Ansonsten Drums: Bass is klar mit dem AKG D112. Overhead is auch klar. Toms mit den Sennheiser e604's. Dann nur noch Snare und Hihat. Snare auch ein e604 oder lieber ein SM57? Bei der Hihat würd ein SM57 auch die richtige wahl sein oder?

Danke für die Hilfe schonmal im vorraus!

Lg Lucas
 
Eigenschaft
 
Wie groß ist denn der Saal / das Publikum: 50 Leute, 500 Leute, 1000 Leute... ?

Ob du vor die Posaune ein SM57 oder SM58 stellst ist Jacke wie Hose. Ich würde die Posaune zunächst mal GAR NICHT mikrofonieren. :eek:
Dasselbe gilt für die Snare: erlaubt ist was gefällt. Manche Drummer BESTEHEN auf ein SM57 - aber das ist m.E. grundlos.
Für die HiHat (wenn du das überhaupt brauchst) würde ich ein Kondensatormikro bevorzugen - hast du aber nicht. Ich würde vorschlagen: erstmal weglassen.
Kommt auch auf die Spielweise des Drummers an, dann kannst du das immer noch mikrofonieren. Üblicherweise kommt die HiHat bei so einer Anwendung über die Overheads recht ordentlich - das gilt auch für die Snare.

Und wie gesagt: ob SM57, SM58 oder ein e604 ist nahezu egal. Wobei das Sennheiser noch dasjenige sein dürfte welches besser auflöst als die Shure. Du würdest erst bei Einsatz von Kondensatormikrofonen einen Unterschied hören.
Und dann hängt es auch noch vom verwendeten Frontholz und von deinen Fähigkeiten am Mischpult ab, ob überhaupt ein Unterschied hörbar zu machen wäre.
Mit geschicktem EQing lässt sich auch mit den verstaubten Shures noch ordentlich was zaubern.

Beim Kontrabass erstmal gucken, ob der Verstärker nicht vielleicht einen Line-Out besitzt. SM57 vor dem Bass ist - äh - nicht optimal. Hier würde sich natürlich eher ein Kondensatormikrofon eignen welches nicht vor dem Amp sitzt, sondern den Kontrabass direkt abnimmt.
 
Jaaaa, also ein Kondensator Mic hätten wir ja schon... *hust* klick

Im Saal werden wohl so 500-600 Leute sein. Größe: so große Mehrzwecksporthalle. Ich hab mir gedacht (gerade hinsichtlich Posaune und Hihat) lieber mal zuviel Mikrofoniert, als dann mitten drin festzustellen "hm irgendwie ist die Trb doch weng leise und die Hihat kommt auch net gut durch." Weil dann mittendrin noch was hinbasteln ist ja net so des ware.
 
zunächst würde ich mal grundsätzlich Harry unterstützen!

Beim Jazz ist das Drumset mit einem bis zwei Overheads ausreichend bedient! Wenn überhaupt notwendig!!

Das hieße z.B. Du hast im Zweifelsfalle das AKG D112 für den Kontrabaß an der Box - aber wir Harry schon angedeutet hat wird das lieber direkt (mit DI) über Line-out gemacht.

Nächste Frage: bist Du ganz sicher, daß die Klarinette mit Klipp-Mikro abgenommen wird???

Es würde sich nämlich anbieten, die beiden Bläser (Posaune + Klarinette) mit den beiden AKG C1000S zu bdienen.

Da keine Vocals dabei sind würde ich auch zunächst versuchen, das rein akustisch zu machen und für Baß und Piano einen kleinen Kofferverstärker möglichst optimal aufstellen.
 
gut - also in der Größenordnung würde ich für jeden Bläser auch ein Mikrofon vorsehen. Material ist ja vorhanden.
Ob und wie weit man den Regler hochschiebt sieht man dann ja

Mach dir nicht zu viele Gedanken mit dem Schlagzeug - ein Mikro in der BD und 2 Overheads reichen. Es könnte sogar mit einem Overhead klappen und das zweite C1000 vor den Bass-Amp. Aber Line-Out am Bass-Amp ist die bessere Wahl.
 
... Jaaaa, also ein Kondensator Mic hätten wir ja schon... *hust* klick ...

da wir zeitgleich geschrieben haben, konnte ich diese Antwort noch nicht lesen...

wieviele hast Du davon, reicht das für Posaune UND Klarinette?

Wenn Bassdrum abnehmen, dann nur minimalst, Jazz-Bassdrum ist was gänzlich anderes als Rock-Bassdrum!! nicht nur die Lautstärke, auch der Sound.


...dann hätten wir das ja:
->Piano + Bass über Line
->für die Bläser die Kondenser
->fürs Drumset zwei Overheads (plus BD)

Und achte auf einen super ausgewogenen Bühnensound - Jazzer kommunizieren und müssen sich 100% dabei hören!
Besonders wichtig für die Bläser, sonst spielen die sich einen Wolf...
 
Nein nur eines von der Kondensator Mics. Ich denk bei der Posaune greif ich einfach zu nem SM57. Ansonsten Drumset guckmer einfach. Wir werden soundcheck früh genug ansetzen und dann hören wir ja ob es reicht, ansonsten kommen die Sennheiser halt noch ran.

Jaa mit dem Bühnensound klappt des hoffentlich alles so. Da hab ich im Moment noch weng Schiss, dass ich dauernd ne Rückkopplung über die Monitore bekomm...
 
Da würde ich die Jazzer erstmal fragen, ob die überhaupt Monitoring wollen.
Wenn das eine große Bühne ist, dann kommst du vermutlich nicht drumrum. Aber unter Umständen lässt sich das sogar "vermeiden". Und wenn du noch nicht so oft Bands in dieser Art gemischt hast, dann wirst du verwundert sein mit welch kleinem Aufwand sich das realisieren lässt.
Jazzer wollen "nah dran sein" an der Musik und an den Musikerkollegen. Und da musst du dich schon profimäßig anstellen, wenn du das übers Bühnenmonitoring schaffen willst.
Und gesungen wird ja nicht - oder?
 
Nein gesungen wird nicht. Höchstens mal was angesagt.

Wie finde ich den Prinzipiell heraus, welche Frequenzen auf den Wedges koppeln? Ich kann jetzt natürlich wild am EQ des jeweiligen Kanals rumschieben, aber wirklich zum erfolg bringen wird mich das nicht oder?
 
Wie finde ich den Prinzipiell heraus, welche Frequenzen auf den Wedges koppeln?
Prinzipiell ? - gar nicht :D
das wär ja zu einfach

wie gesagt: ich würde eigentlich kein Monitoring vorsehen, dann koppelt auch nix*

Außerdem sollst du ja wenns in den Monitoren koppelt nicht an den EQs am Kanal rumschieben :eek:
Damit veränderst du ja den Frontsound - und das wär eher kontraproduktiv

*edit: doch brauchst du: für das Stagepiano, wenn er keinen eigenen Verstärker hat
also: minimales Monitoring
 
Ja ich mein am EQ von der entsprechenden Wedge (sofern vorhanden). Nicht am EQ der front das is klar.

Wie macht man es denn dann eigentlich?
 
Ja ich mein am EQ von der entsprechenden Wedge (sofern vorhanden). Nicht am EQ der front das is klar.

Wie macht man es denn dann eigentlich?

Meisnt du wie du die Monitore einpfeifst? Pegel hochziehen, bis es pfeift. Dann diese Frequenz(en) etwas runterziehen am EQ und wiederholen.
 
mit dem Monitoring ist das so eine Sache...

Die Bläser tun sich viel leichter und müssen nicht bis ans Limit spielen, wenn sie sich und die Kollegen gut hören - in kleinen Clubs hat man das fast automatisch. Auf großen offenen Bühnen macht ein Monitor schon Sinn, aber da reicht einer für alle, darauf sollte das Klavier und die Bläser selber sein. Wobei die Bläser gerne einen kleinen Hall drauf haben (zwecks dem Wohlfühlsound), aber vorher nachfragen, schon gar, wenn genug Zeit ist zum Soundcheck. Der Monitor dient der Eigenkontrolle und muß nicht laut sein, Feetback sollte in den Griff zu bekommen sein. Auf gar keinen Fall Baß und Drums auf den Monitor!

...Du weißt, daß man die Klarinette nicht am Schalltrichter abnimmt, sondern etwa in der Mitte vom Instrument von oben (deshalb auch meine Rückfrage wegen dem Klipp-Mikro - das läßt sich dort nicht gut festmachen...).

Welche Jazzrichtung ist angestrebt? Für Dixieland, Oldtime, Swing bis hoch zum Bebop kommen auf der Bassdrum oft nur einzelne Akzente, also bloß nicht hochdrehen, wenn Du da nicht gleich was hörst, sonst wirst du beim ersten richtigen Kick erschlagen. Drumset insgesamt eher trocken resonant und percusiv abmischen, wenig bis keinen Hall - schon gar nicht auf der Snare!
Den Drumsound so naturell wie möglich, in der Regel sind das Musiker, die überwiegend akustisch spielen und ihren Sound im Griff haben (sollten), ebenso ihre Dynamik.

Jazzer brauchen gerne doppelt und mehr Dynamikbreite als Rockmusiker.

Ich bin immer noch der Meinung, daß das Bassdrum-Mikro nicht unbedingt nötig ist - probier das mal bei der Posaune, könnte besser klingen als das SM57
 
Ob die Bassdrum wirklich ein Bassdrum-Mikro a la AKG 112 braucht ist echt zu überlegen.
Meist wird ja eher eine relativ hoch gestimmte 18" oder gar nur 16" Bassdrum verwendet. Und für so eine "Floortom" reicht wohl auch ein SM58/57, da das Mikro ja nicht so weit runter muss.
Ausserdem "schiebt" die Bassdrum beim Jazz nicht so wie im Pop und Rock, da ist es besser wenn sie nicht so betont gemischt wird, also eher hintergründig.
Viel wichtiger sind die Ridebecken und die Hihats. Da sollten schon zwei gute Kleinkondenser als Overheads hängen. Im Gegensatz zur Rock- und Popmusik muss man im Jazz die Snare auch nicht umbedingt einzeln abnehmen, es reicht wenn sie über die Overheads "mitläuft".
 

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