Mikrofonraten

mavy
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In welches Mikrofon singt Maite? Ist es ein original U47 oder ein gleich aussehender Clone? Dieser Körper im Gesang, diese Präsenz, diese Brillanz, das suche ich. Und es wäre schön, wenn "this kind of magic" auch ein Clone kann, aber ich fürchte nicht.



Linker Teil des angehängeten Screenshots ist übrigens gemeint, die rechte Seite war aus Versehen dabei und hier nicht mehr zu löschen und zu ersetzen? Nichsts Schlimmes, aber ungewollt. Falls das geht, liebe Admins, bitte den Screenshot löschen. Der ist aufgrund des Video-Vorschaubilds eh obsolet. Danke.
 
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Das sieht nach einem Telefunken USA U 47 aus der Diamondserie aus. Aber genau sagen, kann man das, ohne Details zu sehen, nicht. Clones die das können, gibt es von Flea. Mit einem BSA kommst Du eventuell auch noch ran. Oder mit einem Microtech Gefell.
Billige Clones kommen da nicht ran.
 
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Danke! Das Flea kenne ich (vom darüber lesen), das BSA kannte ich noch nicht. Evtl. kommt das Gefell 92.1s dann nun doch in meine Auswahl. Da es nun ein Album mit meiner Beteiligung in die Top 100 geschafft hat, brauche ich jetzt mal etwas Universelles, weil vielleicht auch mal verschiedene Menschen hier für Demos oder Roughmixe einsingen. Eigentlich hatte ich das U87ai ganz oben dafür auf der Liste. Aber dann sah ich zufällig dieses Video ... Das TLM 107 wäre auch noch ein Kandidat gewesen, aber mir fehlt da diese Mittenpräsenz und ich schätze, diese komische Joystickschaltung mit LED-Beleuchtung überlebt keine 10 Jahre, dann ist die hin.

Ach ja, und das Brauner Phantom Classic. Beim Usi haste halt nicht das Problem mit Röhre aufwärmen und so. das wäre dann beim Gefell auch der Fall ... das nervte mich schon ein bisschen beim AT4060, weil die Spontanität dann weg ist. Ansonsten ist das 4060 ein wirklich geiles Ding! Aber universell eben auch eher nicht.

PS: Ein Gefell 70/71 oder 930 kommt übrigens nicht in Frage. Das kann ich hier einfach nicht hinstellen, ohne dass mich alle auslachen. Für die muss das größer sein, sonst wollen die gar nicht erst.
 
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Im Übrigen ist das eine bemerkenswert gute Aufnahme, auf der man zum Teil die einzelnen Instrumente heraushören kann. Nun gut, da hängen auch die U87iger und einige andere Teuermänner als Overheads rum wie sonst Äpfel am Baum.

Bei 2.22 sieht man den Trompeter seine Ventile drücken und man hört es auch.

Bei 2:35 wird der Zug an der Posaune gezogen und es ist herauszuhören. Okay, das Akustische wahrscheinlich zum Visuellen auch extra betont, aber trotzdem: Chapeau für diese Aufnahme!
 
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Wobei die Gesangseinblendungen durchaus nachgestellt sein können. Da ist einfach alles zu gut ausgeleuchtet, das Makeup 1a und das Posing extrem emotional. Will man den Gesang optimal aufnehmen konzentriert man sich darauf und nicht ob die Gesten sitzen. Womit auch das verwendete Mikro nicht mit dem gezeigten übereinstimmen muss.
 
Ja, natürlich werden für so ein Video viele Aufnahmen zusammengeschnitten. Aber Fake sehe ich da jetzt nicht. Ich denke schon, dass es auch das Mikro war, in das sie wirklich eingesungen hat. Und da es sich um eine Alex Christensen-Produktion handelt, wird ohnehin alles perfekt ausgeleuchtet, weil ja von Anfang an auch ein Video geplant ist.

Den Dirigenten eines anderen Videos aus der gleichen Serie kenne ich persönlich. Das ist Bernard Wünsch, der auch schon etliche Musicals und Rock meets Classic directet und dirigiert hat. Und da ist nichts mit "nachgestellt" oder dergleichen. Bei Rock meets Classic durfte ich einmal bei einem Konzert in Berlin und bei der Generalprobe dabei sein. Mit Alice Cooper, Kim Wilde, Midge Ure und anderen. Auch da ist alles live und echt.




Hier ist der gute Bernard auch zu sehen:

 
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@mavy ich verstehe dich irgendwie nicht... :gruebel:
Du machst dir endlose Gedanken über Mikrofon-Eigenschaften - und postest dann ein Video, in dem man alles hört, bis auf das Gesangs-Mikrofon...
Ich bin da eher bei @Mfk0815 (optischer Fokus, es macht halt was her) und heraushören kann man es eh nicht, bei der Dosis post-processing und dem Bombast Mix. ;)
 
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@Telefunky: Deinen Standpunkt versteh ich dagegen sehr gut. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob die Stimme aufgrund des Mikrofons oder aufgrund Post-Processing so gut klngt. Aber die Substanz dafür, dass es so ist, ist ja mit einem U47 nun mal wohl da. Und das damit auch aufgenommen wurde, zweifele ich nicht an.

Aber wie ist das denn nun wirklich: Kann ich dann also mit fast jedem beliebigen Mikrofon unter Einsatz von EQs in der Post Production einen Sound erzeugen, der so klingt? Oder kann ich das nicht? Und wenn ich es könnte ... warum geben dann Menschen 10.000 Flocken für ein U47 aus?

Ich bin da völlig offen für Meinungen. Weil ich selbst immer wieder hin- und hergerissen bin zwischen Esotherik, Hörensagen und hörbaren Dingen. Und auch von den Aussagen: "Ja, das Rode NT1a klingt fast genauso wie ein U87, aber unter Kompressor und EQ fällt das Signal dann auseinander, das kriegst du nie gut in einen Mix." Das finde ich schon fragwürdig, kann es aber mangels Mixerfahrung nicht beurteilen. Ob es stimmt, oder nicht ... Das wäre mein nächster Step, ein Gesangssingnal auch im Mix zu platzieren, wenn es denn so kommt. Aber das machen dann eh am Ende andere. Es geht hier eigentlich nur um Demo-Aufnahmen. Aber die möchte ich dann schon auch so gut wie es denn geht aufnehmen. Nicht selten wird so eine Spur oder Teile davon dann auch tatsächlich später verwendet.

Vom U87 habe ich mir allerdings selbst einen deutlichen Höreindruck verschafft. Und der ist sehr gut. Wie auch beim AT4060, dass ich hatte, aber das ist ein ganz anderes Lied. Aber auch das ist natürlich subjektiv. Geschmäcker sind verschieden und ein Gefell 92.1s habe ich halt noch nie live gehört.
 
Du kannst Dir ein Microtech Gefell für 14 Tage leihen. Du musst nur das Rückporto zahlen. Dann kannst Du es selber rausfinden. Es gibt gute Gründe, gute Mikros zu verwenden. Wer noch nicht mit Toppmikrofonem gearbeitet hat, kann da nicht wirklich mitreden.
 
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Kann ich dann also mit fast jedem beliebigen Mikrofon unter Einsatz von EQs in der Post Production einen Sound erzeugen, der so klingt?
Wenn du das kannst, ziehe ich meinen Hut und lasse zukünftig alle Recordings aus meinem Studio bei dir mixen :)
Zunächst würde ich aber erstmal damit anfangen, die Unterschiede zwischen den Mikrofonen zu bemerken und zu benennen.
Unabhängig von Geschmacksfragen. Der hilft dabei nicht, sondern steht eher im Weg.
 
Bitte nicht vergessen, dass das Personal, das sowohl vor als auch nach dem Mikro agiert bei solchen Produktionen an jeder Position top-professionell ist. Die Technik ist es sowieso und was hier sonst noch so an Plugins, Effekten etc. zum Einsatz kommt dürfte allemal Referenz-state-of-the-art sein.

Wenn die Sängerin wie eine Gartenteich-Kröte klingt und das Orchester ein Schulorchester wäre, dann wird dieselbe Technik dies zwar auch ´top´ abbilden, aber Kröte würde Kröte und Schulorchester Schulorchester bleiben. Die Aufnahme würde zwar bestimmt "better than live" klingen, das sollten die Techniker drauf haben, sie käme aber dennoch nie auch nur annähernd an diese Produktion hier heran.

Für so etwas braucht es zuallererst hervorragende und mit guter Routine ausgestattete Voll-Profi-Musiker. Die Auswahl der Mikros ist dann sozusagen ´nur´ noch das Tüpfelchen auf dem "i".

Es ist ähnlich wie bei einem 4-Sterne-Koch. Auch er wird gewiss sehr hochwertige Pfannen verwenden, aber um damit seine leckeren Gerichte zu kochen, wird er erhebliche mehr "auf der Pfanne" haben, und in den Pfannen dürfte nur sehr selten das Geheimnis des guten Geschmacks liegen.
 
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Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob die Stimme aufgrund des Mikrofons oder aufgrund Post-Processing so gut klingt. Aber die Substanz dafür, dass es so ist, ist ja mit einem U47 nun mal wohl da.
Im Grunde hat jedes qualitativ 'gut' gefertigte Mikrofon seinen Charakter und seine Berechtigung.
(manche sind quasi zu Ikonen geworden und das spiegelt sich dann in der Präsentation wieder - völlig unabhängig von Inhalt und Mix)
Gerade für letzteres ist das Video ein gutes Beispiel. Ich weiss, dass so etwas gut ankommt, aber mich erreicht es nicht ansatzweise. Was eine Sache des Geschmacks ist, vor allem aber die Kernfrage des Mixes: welche Zielgruppe ist angepeilt ?

Da ist das Mikrofon neben akustischem Werkzeug (gelegentlich) auch mal 'Motivator' für den oder diejenige davor (hier vermutlich nicht, weil eh top Equipment erwartet wurde).
Es ist schon ausgesprochen hilfreich, wenn man diverse Mikrofone so gut kennt, dass man das Ergebnis relativ gut absehen kann... aber man sollte auch für Überraschungen offen sein, um dazu zu lernen.

Die Ansprüche steigen mit der Erfahrung, nach dem Motto: das bessere ist des guten Feind ;)
Was uU kostspielig werden kann, weil ja noch Vorverstärkung, Dynamik, EQ und idR ein virtueller Raum das Gesamtergebnis erzielen.
Heute ist man zumindest nicht mehr in der Situation 'Trash oder Studio', auch budget-Equipment kann gute Ergebnisse liefern, wenn es geschickt eingesetzt wird.

Hier ein U47 'klassisch' in der Analog-Umgebung von 1953...

 
1953 war die Auswahl an Mikrofonen sehr beschränkt. Das U 47 war das Maß aller Dinge. Das C 12 wurde gerade vorgestellt. Das Elam 251 gab es noch gar nicht. Die Herrn Sennheiser, Schoeps und Beyer waren Jungunternehmer. Dass das U 47, das Elam und das C 12 auch mehr als 60 Jahre danach noch die begehrtesten Mikrofone sind, liegt daran, dass sie wirklich immer noch Topp sind. Sie unterstützen eine gute Performance. Das macht auch der Response, den die Künstler*innen direkt auf dem Kopfhörer haben. Im Mix lassen sich die Signale einfach bearbeiten, erfordern aber grundsätzlich weniger Arbeit, weshalb sie bei den Engineers auch so beliebt sind. Al Schmitt arbeitet ja immer noch gerne mit dem Frankie-Tellie in den Capitol-Studios. Ob sich eine solche Investition lohnt, auch bei der Qualität der Performance, muss jede*r selbst entscheiden. Es gibt ja dankenswerterweise Firmen wie Microtech Gefell, Flea oder BSA mit denen man an diese Qualitäten gut herankommt bzw. diese erreicht. Auch gute Köche achten auf gutes Werkzeug. Bei mir kommt auch nur noch Microtech Gefell für meine Künstler*innen auf das Stativ. In der Küche schnibbel ich auch nicht mit Ikeamessern und -pfannen. Da greife ich auch zu Dick und Schulte Ufer aus der Gastroserie. Auch das macht einen Unterschied. Wie gesagt muss jede*r selbst entscheiden was er*sie haben will.
 
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Wir hatten neulich auch wieder ein paar Mikrofone vor die Gesangsperson gestellt, die üblichen Verdächtigen und (das hatte er irgendwann mal länger her gekauft) ein Kondensatormikrofon des Sängers. Nach 2-3 Zeilen aufnehmen durchgehört - das kuriose war, daß das Mikrofon des Sängers zwar mit deutlich mehr Höhen klang, aber so richtig deutlich weniger Details abgebildet hat. Höhen aufdrehen schaff ich ja doch so irgendwie mit nem EQ, aber daß dieses Mikrofon so hoffnungslos wenig Details gemacht hat, das war verblüffend. Bin wohl zu verwöhnt, sowas war mir mit meinen anderen Mikrofonen noch nicht aufgefallen.
Andererseits bestätigt das auch wieder meine Faulheit: wenn die Quelle paßt, reicht mir einfach eins der üblichen Verdächtigen, ordentlichen Mikros und weiter gehts. :)
 
1953 war die Auswahl an Mikrofonen sehr beschränkt.
....
Das Elam 251 gab es noch gar nicht. Die Herrn Sennheiser, Schoeps und Beyer waren Jungunternehmer.
....

Naja, was du so unter "Jungunternehmer" verstehst.

Der Herr Sennheiser war damals immerhin schon seit 8 Jahren im Geschäft. (Gründung Sennheiser bzw. Labor W 1945)
Der Herr Beyer seit 29 Jahren. (Gründung 1924)
 

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