Mikrofonvergleich Oktava, Rode, AkG, T-Bone

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jatzemann
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hallo leute,
bitte um rat. bin seit längerem auf der suche nach einem "universal"-mikro um für vorproduktionen einzelne instrumente aufzunehmen. bin selbst pianist/komponist (bereich jazz/lateinamerikanische musik) und benötige ein mikro /bzw. matched pair, mit dem ich sowohl mal flügelaufnahmen aber auch mal gesang, bläser, percussion etc. aufnehmen kann.... ich weiß dass es ein solches mikro mit profi-anspruch nicht gibt und dass jedes mikro seine eigenschaften sowie stärken und schwächen besitzt; dennoch will ich nicht ins recording-geschäft einsteigen sondern nur die möglichkeit schaffen dass ich auftragskompositionen die ich in der regel in sibelius erstelle evtl. mit einzelnen live-instrumenten erweitern kann.

von vielerlei seiten bekam ich den rat, verschiedene mikros auszuprobieren - ah ja, besitze ein m-audio profire 610 interface.
dann habe ich folgende mikros zum test bestellt:
oktava mk 12
rode nt
t-bone sc 140 ;-) ... was ja eigentlich eine ganz andere kategorie ist! aber wollt´s halt wissen
... und dann hat mir meine freundin (violinistin) noch ein
AKG perception 120 gegeben was sie unbenutzt zu hause rumliegen hatte

habe folgendes aufgenommen:
- piano
- stimme
- geige
- chicken egg

dazu muss ich sagen, dass ich auch kein aufnahmeprofi bin. habe nicht immer den exakt gleichen event aufgenommen und auch der pegel bei den einzelnen mikros variiert leicht. zudem ist meine abhör-hardware auch nicht die beste.
dann habe ich die aufnahmen nur unter piano 1, piano 2 etc. ... gespeichert, dabei die reihenfolge bei jeder aufnahem und mikrotyp gemischt (und mir natürlich die zuweisung notiert)... und nach zwei tagen probeghört (konnte mich überhaupt nicht mehr daran erinnern, welches mikro im einzelfall welche nummer war)

und mein ergebnis ist:
dass ich wirklich - trotz des preisunterschieds (rode matched pair 319,- und akg ca. 70,-) KAUM einen unterschied höre bzw. nicht wirklich sagen kann ob eines nun deutlich besser ist. je nach kategorie fand ich sogar das t-bone besser als seine konkurrenten ;-)
ein anderer musiker-freund von mir hat ebenfalls nicht in allen "kategorien" für die teureren mikros gestimmt. warte gerade noch auf die meinung eines weiteren involvierten.

bin ich taub??? oder ist meine schlampige aufnahmeweise - eigentlich sollte man ja mit verschiedenen mikros gleichzeitig nebeneinander das gleiche event aufnehmen - daran schuld dass ich kaum unterschiede höre... oder vielleicht die hardware extrem entscheidend??
oder machen sich vielleicht viele leute was vor indem sie mir "gravierende" unterschiede zwischen rode und t-bone prognostizieren??

bin mal auf eure meinung gespannt... die einfachste antwort wäre ja dann das t-bone zu nehmen, weils am günstigsten ist (und in meinem ranking bei piano und stimme vorne lag).

vielen dank für alle tipps und meinungen!!!
 
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Um Mikros richtig zu vergleichen muss man sie schon wirklich gleichzeitig an derselben Quelle verwenden, erst dann werden die meist verhältnismäßig feinen Unterschiede deutlich, und man erkennt diese dann später auch an anderen Quellen leichter wieder.
Und nicht immer ist es die Qualität, die dem menschlichen Hörempfinden zunächst mal besonders schmeichelt (es gibt ja immernoch Leute die hartnäckig behaupten, eine Vinylschallplatte klinge besser als jede digitale Aufnahme, wobei das rein technisch hanebüchener Blödsinn ist). Aber bei Mikros gibt es auch gewisse technische Qualitätsmerkmale, die sich nicht primär über den Klang mit einer einzelnen Aufnahme definieren, sondern erst zum Tragen kommen, wenn man mehrere Spuren übereinander legt. Summiertes Grundrauschen, charakteristische Verzerrungen, sich addierende Welligkeiten im Frequenzgang, Transientenansprache/Impulstreue, Färbung von seitlichem Schalleinfall, und bei gleichzeitiger Mikrofonierung mit mehreren Mikros auch die Konsistenz der Richtcharakteristik, und last but not least die Langzeitqualität und Haltbarkeit (wo Rode z.B. mit 10 Jahren eine überdeutliche Ansage macht)
 
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dazu muss ich sagen, dass ich auch kein aufnahmeprofi bin. habe nicht immer den exakt gleichen event aufgenommen und auch der pegel bei den einzelnen mikros variiert leicht. zudem ist meine abhör-hardware auch nicht die beste.

Naja, Du hast Dir ja eigentlich schon selbst die Antwort gegeben. Ich würde es andersherum ausdrücken: Hättest Du das gleiche Instrument im selben Raum mit der selben Mikro-Position und den verschiedenen Mikros aufgenommen, hättest Du mit Sicherheit deutliche Unterschiede gehört.

Du hörst doch auch sicher deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Klavieren, oder? Andere (v.a. Nicht-Musiker) werden die aber alle als ziemlich gleichklingend empfinden. Es gehört eben auch etwas "Hörerfahrung" dazu, den Klang eines Mikros zu beurteilen.

Auf der anderen Seite kannste Dich doch freuen. Wenn auch das günstigste gut genug ist, haste viel Geld gespart. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, wenn man mal auf den Geschmack gekommen ist, kann das eine teure Angelegenheit werden mit so Mikros... :redface:;)
 

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