Mikros testen, aber richtig! Versuchsaufbau, aber wie?

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breakbeatmonster
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Hi *,

heute gehts mit meinem Leib- und Magen-Drummer in den Proberaum. Wir haben folgende Mikros im Gepäck:
- SM57
- e904
- e906
- Beta 98a
(- MD 421, außer Konkurrenz, mal sehen, ob der "Oppa" mithalten kann)


Ziel ist es einfach einen möglichst guten Eindruck zu bekommen, der im besten Fall gut vergleichbar ist, um später zu entscheiden, welches Mikrofon wofür...!?

Wir versuchen folgendes:
Alle Miks werden nach einander an die Snare und die drei Toms geklemmt. Wir versuchen Position und Abstand etwa gleich zu halten. Mr. Drummer spielt verschiedene Techniken möglichst gleichmäßig an. Alles wir aufgenommen und später durchgehört.



Alternativ habe ich auch überlegt die Mikros kreisförmig um die jeweilige Trommel zu positionieren. Alle im gleichen Radius. Könnte aber ein Platzproblem werden.


Wir haben sogar kurz angedacht die Miks vor eine Box zu hängen und einfach weißes Rauschen raus zu schicken. Dann kann man später im Rechner mit nem Analyser sehen, was für Unterschiede es gibt. Leider vermute ich, dass das nicht sehr Praxis nah ist...


Bei Interesse poste ich das Resultat in Form von Fotos der montierten Miks und die WAV-Dateien gerne hier.

Was und wie könnte man noch versuchen? Wie würdet Ihr vorgehen?



Bin für jeden Vorschlag dankbar!
 
Eigenschaft
 
Das mit dem Rauchen ist vermutlich wirklich eine etwas unsinnige Idee.

Ich würd wenn schon versuchen die Mics gleichzeitig zu positionieren. Einfach weil man sich dann beim Vergleichen viel leichter tut, wenn man direkt umschalten kann.
Allerdings ist das natürlich dann nur bei jeweils einer Positionierungsart möglich.
Wirklich praxisrelevant wirds vermutlich so und so nicht.. einfach weil ein einzelner Snaresound alleine noch nicht wirklich aussagekräftig ist.
Genauso ist für mich das Übersprechen ein total wichtiges kriterium für ein gutes Mic. Was nütz dir der beste Snaresound wenn jedesmal voll die HH reinklingt.

Ansonsten wünsch ich euch viel spaß. Uninteressant ist es auf keinen Fall nur als absolute Beurteilungsgrundlage darf man soch theoretischen Vergleiche nicht sehn.
Aber meist ist es ja auch schon interessant einfach mal mitzukriegen wieviel das Mic selbst wirklich ausmacht und ob man danach die Unterschiede auch bewerten kann..

Lg Jakob
 
Richtig!
Ist natürlich auch eine Spaß-aktion und ein guter Vorwand die Mics einfach mal kennen zu lerenen. Wie ist das Handling? Robustheit? Und vielleicht bekommen wir auch ein erstes Gefühl was und wieviel die Positionierung (Winkel, Abstand) ausmacht...

Der Übersprechungs-Test ist aber auf jeden fall schon mal ein sehr guter Hinweis!
 
Hallo,

da ja die Positionierung über den Klang mitentscheidet, würde ich eher hintereinander in vergleichbarer Position und Ausrichtung testen wollen.

Wenn es mit der Zeit knapp werden sollte, würde ich am ehesten das mittlere Tom einsparen.
Es gibt Mikrofone, die kleine Toms besser aufnehmen und solche, die sich an großen besser machen, mit mittleren kommen alle so mehr oder weniger mittelmäßig klar, das ist keine richtige Herausforderung, jedenfalls nicht in dieser Liga.

Wenn die Zeit dagegen keine Rolle spielt, könnte man - rein zum Spaß und Erkenntnisgewinn - auch mal Bass Drum, Hi-Hat und Overhead probieren, das ist manchmal ganz interessant.

Grüße
Jürgen
 
Heute machen wir so 2 1/2 Stündchen. Nur Material sammeln. Angehört wird dann zu Hause auf bekannten Kopfhörern bzw. "Abhöre". Wenn die Nummer Fragen aufwerfen sollte, könnten wir nächste Woche noch mal so eine Session nachschieben. Mal seh'n.

Mit dem Ausprobieren hast Du völlig Recht. Der Kollege hatte sein Basedrum Mic vor einigen Wochen mal zu Hause liegenlassen. Kein Thema, dann haben wir halt genommen, was "übrig" war. In unserem Fall war das ein Sennheiser MD 421 (die ich persönlich ja über alles liebe) und ein t.Bone RB500 (Bändchen). Das t.Bone kam sehr nah vor das Frontfell und das MD von der Rückseite an die Fußmaschine/Klöppel für den Kick (wir haben kein passendes Stativ, das durch das Schalloch bis nach vorne reicht). Was soll ich sagen, ich fand den Sound cool. Man konnte sich am Rechner je nach Geschmack mit ein bisschen EQ von wummerig bis knackig alles zusammenmischen. Hätte ich sonst nie so gemacht... :)
 
So! Done.
Hat echt Spaß gemacht und ist nur zu empfehlen :)
Der Tipp die mittlere Tom auszulassen, war gut. Die +2 Stunden sind nur so weggeflogen. Ich bin noch nicht dazu gekommen alles anzuhören und meinen persönlichen Favoriten zu wählen ... aber die Unterschiede sind schon beachtlich.
Erste Eindrücke:
Das Beat 98a bringt einen erstaunlichen Sound. Wenn ich in Schubladen sprechen soll: "typisch Kondensor". Leider nimmt es auch viel aus der Umgebung mit. Das stöhrt grade bei den Toms. Da ist dann auf einmal doch viel Blech mit im Spiel. Ebenso bei der Snare. Wenn also kein Equipment da ist, um das unter Kontrolle zukriegen, ist das nicht Zweckmäßig. Die Größe erinnert eher an ein Ansteck-Mikro. Deshalb bin ich mir auch nicht sicher, ob die Konstruktion des beiliegenden Adapters auf XLR sehr Road-tauglich ist.

Das e906 mag bei manchen Snare-Anwendungen passen, sagt mir persönlich aber nicht zu. Vielleicht hätten wir noch mal die Unterseite/Teppich abnehmen sollen, das könnte evtl. gut zu dem Mic passen. Bei einem sehr eng aufgebauten Set ist das mit der Tischtennis-artigen Bauweise auch immer so eine Sache. Da haben kleinere Anstecklösungen ganz klar die Nase vorn.

Beim SM57 und e904 muss ich noch mal reinhören.

Mein "Baby" MD 421 schlägt sich erwartungsgemäß gut. Das Mic ist allerdings auch kein Handlicher Zwerg. Der Sound ist für mein Empfinden eher "weich". Vermutlich ist das für manche geschmäcker zu vintage :)

Zwischenbilanz:
Es lohnt sich mal eine Probe sausen zu lassen und sich mit diesem Thema zu beschäftigen (Vorrausgesetzt man ist in der Situation sich selbst um seinen Live-Sound kümmern zu müssen oder Ruff-Mix-Demos zu machen).

Rock on!
 
Wenn Du dann mal das ultimative Mic für Snare und Toms ha
hören willst, musst das Josephson e22S testen. Es ist schnell wie es nur Kondenser können und es macht Druck, wie man es nur von dynamischen Mikros kennt.

Was war bei euch für die Toms am besten?
 
Sag mal 968, wirst du von Josephson irgendwie finanziert für deine (imho lästige) Dauerwerbung? Vielleicht sind es ja sogar ganz tolle Mikros, aber nicht jeder hat das nötige Kleingeld (1.300$ ?) für solches Spielzeug, und es gibt wirklich viele andere, langjährig erfahrene Hersteller mit zig-tausendfach bewährtem Material, mit dem man ebenfalls ganz hervorragende Aufnahmen machen kann ohne Haus und Hof verpfänden zu müssen.
 
Im Grunde genommen hast Du schon recht. Es gibt auch viele andere Hersteller. Ich nutze selbst eine Reihe von Schoeps, Neumännern, Gefells, Sennheiser und diverse andere.

Sobald Mikrofone nicht extrem nahe an der Schallquelle stehen und viel seitlicher Schall eintrifft, trennt sich halt die Spreu vom Weizen. Diese Art der Mikrofonierung ist typisch für akustische Musik, z.B. bei Hauptmikrofonverfahren oder bei Stützmikrofonen - oder auch bei Schlagzeugaufnahmen.

Axial von vorne klingen auch preisgünstige Mikros oft sehr gut. Ich habe aber noch kein Mikrofon im Billigbereich gefunden, dass bei seitlicher Besprechung die Qualität hält, die es von vorne verspricht. Die zeigen dann Verfärbungen, dir man im Mix nur schwer in den Griff bekommt.

Diese Probleme entstehen nicht mit Schoeps, Gefell oder Neumann. Qualität hat ihren Preis. Doch sind ein paar Mikrofone dieser Art im Sortiment unterm Strich oft günstiger, als eine größere Auswahl von billigeren Mikros, mit denen man in der Praxis oft nicht weiter kommt, sich im Mix einen Wolf dreht.

Sobald ich nicht nur Overdubbing betreibe und mehrere Quellen gleichzeitig aufnehme, komme ich um die bechriebene Qualität nicht herum. Die gibt es halt nicht für umme.
Die Josephsons sind dabei meine neue Entdeckung, die mich in vielen Situationen begeistern und dabei nicht teuerer als vglb große Neumänner sind. Vielleicht bin ich mit deren Empfehlung im Musiker-Board fehl am Platz, wo ich ständig nur von Rode, SE und anderen China Mikrofonen lese.
 
Das ist mir schon soweit klar, ich habe auch Schoepse, Brauner und dererlei im Studioeinsatz und bin mir der Unterschiede schon auch bewusst. Worauf ich hinauswill ist vielmehr, dass deine Empfehlung an dieser Stelle vollkommen an der Fragestellung des Threads vorbeigeht, und du einfach drauflos ein Mikro empfiehlst was alleine mehr als der ganze Rest des Testfeldes kostet und überhaupt nicht zur Debatte stand. Ich hätte durchaus Lust, mal solchen Mikroempfehlungen auf den Zahn zu fühlen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Achte doch einfach mehr darauf, was gefragt wird und inwiefern dein Beitrag dazu einen Nutzwert hat. Wenn die Frage lautet ob Golf oder Corolla hat es keinen Sinn zu schreiben, dass man selbst nur im 7er bmw herumfährt und alles andere für Zeitverschwendung hält.
Aber du kannst ja mal ein ordentliches, kompetentes Review zu deinen Josephsons verfassen, so wie Descheks vorbildliche Mikrofonreviews. Das wäre eine echte Bereicherung und würde dem Bekanntheitsgrad hierzulande vielleicht etwas auf die Sprünge helfen.
 
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In diesem Thread gab es keine Fragestellung zu Mikrofonen einer bestimmten Preisklasse. Es gab nur die Beschreibung zu einem Test von Mikrofonen am Drumset, was mich dazu brachte, ein Mikrofon zu empfehlen, dass ursprünglich für Snare und Toms entwickelt wurde. Ich hätte statt des Josephson e22S dann vielleicht auch noch ein Audix vorschlagen können oder selbst ein Audio Technika Clip für die Snare.

Da kein Preisrahmen angegeben war, empfand ich es nicht unpassend, das e22S für einen vielleicht späteren Test vorzuschlagen.
 
Das Beat 98a bringt einen erstaunlichen Sound. Wenn ich in Schubladen sprechen soll: "typisch Kondensor". Leider nimmt es auch viel aus der Umgebung mit. Das stöhrt grade bei den Toms. Da ist dann auf einmal doch viel Blech mit im Spiel. Ebenso bei der Snare.

Die Frage hier ist: ist dem tatsächlich so, oder ist es nur ein Scheineffekt der besseren Höhenwidergabe?
Im Normalfall (zumindest bei Metal und alles was "knallt") boostet man bei Toms die hohen Mitten/Höhen. Damit ist das Blech eh wieder drin. Wenn man bei dem Beta 98a aber gar nicht erst die hohen Mitten so extrem boosten muss, dann könnte sich das ausgleichen und die reine Richtcharakteristik bleibt.
 

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