Minimale Verbesserungen zum Mischen im Wohnzimmer?

saTa
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Hallo,

ich bin Student und wohne auf knappen 40qm mitten in München. Habe zwar immerhin das Glück, eine getrennte Küche statt Kochnische zu haben, wohne aber dennoch auf recht kleinem Raum. Ich habe ein Zimmer (ca. 18qm mit Kamin und allerlei Einschränkungen) in dem ich schlafe, lebe, lerne, lese... und nach Möglichkeit Musik mache. Die Konsequenz ist, dass ich meinen Tisch und die Monitorboxen leider nicht so aufstellen kann, dass mein Kopf bei 38% der Raumlänge ist, und das ganze Zimmer voll Steinwolle-Absorber machen kann. Ich muss mich also damit abfinden, keinen idealen Sound daheim hinzukriegen. Das Leben hier drin hat irgendwo noch Priorität, wenn auch nur knapp. ;)

Worum ich hier bitte sind ein paar grundlegende Hilfestellungen, wie ich mit kleineren Eingriffen den Klang ein neutraler machen kann, denn wie man bei Betrachten des Fotos vermuten wird, klingt die rechte Box wesentlich bassiger als die linke. Wenn man das schon halbwegs in den Griff bekommen könnte, hat sich der Thread gelohnt.

Also gut... hier mal die Situation:

zimmer1.jpg


zimmer2.jpg

(sorry, ich hab kein so schönes 3D-Zeichneprogramm für den Mac)

Ich hab vor Erstellen dieses Beitrags hier, um die "SUFU!" Kommentare zu bremsen, viel im Internet (recording.de/org, John Sayer etc.) rumgestöbert und überwiegend Threads von Leuten gefunden haben, die sich in der schönen Situation befinden, einen großen Kellerraum ganz allein für Musik zu haben. So wirklich hilfreich waren die für mich also leider nicht, wenngleich ich viel über die Prinzipien gelernt habe. Oder gelernt zu haben glaube...

Auch "lass es sein, hat keinen Sinn" will ich mir nicht sagen müssen, denn ich mag nunmal Musik machen, auch, wenn die Bedingungen nicht ideal sind.

Ich frage mich zum Beispiel ob diese Schaumstoff-cornertraps in der Ecke rechts direkt hinter der Monitorbox was bringen würden? Ob ich im Signal vor der Box was machen sollte? (dröhnende Frequenzen suchen und mir einen EQ, der sie zieht, basteln, den ich beim Bouncen bypasse?)

Da der Monitor und die zwei Bretter, auf denen die Boxen (immerhin auf so Schaumstoffabsorbern) liegen, mittlerweile an die Wand gedübelt sind, wird umstellen unmöglich... davor war's nur extrem schwer, weil ich nunmal mein gesamtes Leben in diesen kleinen Raum zwingen muss.

Kurz: Ich bitte Leute mit mehr Erfahrung als ich sie habe um Rat, wie ich innerhalb dieser zugegebenermaßen recht engen Grenzen möglichst simple Verbesserungen vornehmen kann. Ich werd hier nicht ewig wohnen, aber so lang ich hier bin, wär's zumindest mal schön, wenn's rechts weniger dröhnt. :(

Vielen, vielen Dank für jeglichen Tipp/Link!!

//EDIT:
Bild von der Situation am Tisch direkt:
zimmer3.jpg
 
Eigenschaft
 
Hallo,

zuerst solltest du deinen Schreibtisch etwas weiter nach links schieben (mitte der Wand) & vllt. die Boxen etwas weiter von der Wand weg.
Du könntest auch noch 2 - 3 variable Stellwände bauen (siehe: Mikasmietshausforum). Die Stellwände kannst du für Aufnahmen gut verwenden & beim Mastern hinter dich stellen.

Cheers
 
Zusätzlich an der rechten Wand und gegenüber an der Tür wenigstens Pyramidenschaum zum bedämpfen der ersten Reflektionen.
 
Ich kann die Boxen nicht mehr groß bewegen, weil die Bretter in der Wand sind... den Schreibtisch nach links wird auch schwierig, weil das Schlagzeug dann in der Tür hängt (und dafür findet sich leider wirklich nirgends sonst Platz :(), aber ich hol mal zentimeterweise raus, was geht.

Gibt's bei Pyramidenschaumstoff irgendwas zu beachten? Und wofür nimmt man Noppenschaumstoff im Vergleich? Soll ich davon auch was in die Ecke und hinter die Boxen tun? Wie hoch soll ich den Schaumstoff anbringen? 1qm einfach auf Höhe der Box? Die ganze Wandfläche?

Mein Hauptproblem ist wiegesagt, dass sich der Bass der rechten Box da in der Zimmerecke fängt... Lösen werd ich's nicht können, aber etwas minimieren vielleicht?

Vielen Dank so weit, ich bestell mal ein paar qm Schaumstoff und probier rum.
 
Vielen Dank, so mach ich das mal!
 
Hallo nochmal... also, ich hab mir jetzt eine Ladung Basotect-Teile bestellt und warte auf Lieferung. Frag mich nur nach der optimalen Anbringung?

1. hab ich eine 1m hohe Cornertrap. Die wird denke ich am besten auf Höhe der rechten Box in der Ecke landen. Dazu irgendwelche Hinweise? Lieber etwas höher/tiefer? Auf Seite der Tür ging's leider nicht, weil die nur 7cm von der Wand weg ist und da eine freiliegende Gasleitung lang läuft...



2. hab ich zwei 5cm tiefe 50x50cm Panels, die ich hinter den Boxen leicht zur Mitte hin anbringen würde, da ich das Gefühl habe, hinter dem Monitor wummert's sehr? Tiefer ging leider nicht, weil hinter den Boxen and der schmalsten Stelle maximal 6cm zu holen sind. :(

3. hab ich ein 10cm tiefes 50x50cm Panel, das ich direkt hinter den Monitor leicht nach unten (unter die Wandhalterung) kleben würde?

4. hab ich ein 10cm tiefes 100x50cm Panel für rechts...

Ich hab's mal versucht, anschaulich zu machen:




Ist das so ein halbwegs vernünftiger Plan oder sollte ich die Teile lieber anders anbringen?

Markus
 
Schau dir das Video noch mal an... ;-) Die Cornertrap hat größere Wirkung, wenn sie an drei (bzw. vier) Flächen anschließt, also z.B. Wand-Wand-Decke. Wird glaube ich auch im Video erklärt...
 
Alles klar, den Part hatte ich vergessen... Ich probier's mal aus, sobald die DHL an der Tür geklingelt hat. :)
 
Also gut, so sieht's jetzt aus:

zimmer5.jpg


Was gebracht hat's schon... allerdings ist immer noch irgendwas echt Hartnäckiges um 128Hz. Wenn ich Pinkes Rauschen an mach und diese Frequenz zieh, wird's schlagartig angenehm im Raum. So langsam hab ich aber fast den Verdacht, dass das an den Boxen selber liegt, weil dieses Wummern aus beiden Boxen gleichermaßen kommt und doch aus den Dingern rauszukommen scheint. Mag das sein? Kann ich da noch was gegen tun?

---------- Post hinzugefügt um 17:42:34 ---------- Letzter Beitrag war um 16:55:24 ----------

Nachtrag: Was aber jetzt schon VIEL besser geworden ist, ist das Stereo Image: Ich hör nicht mehr alles undifferenziert aus der Mitte sondern sehr genau, was von rechts und links kommt. Allein dafür hat sich das ganze schon gelohnt.
Die 128Hz kann ich zur Not beim Arbeiten ausm EQ ziehen und beim Bouncen bypassen. Ist nicht ideal, aber die einzige Lösung die mir gerade so einfällt.

Die Panels scheinen mir persönlich im Übrigen mehr zu bringen als die Trap.
 
Was gebracht hat's schon... allerdings ist immer noch irgendwas echt Hartnäckiges um 128Hz. Wenn ich Pinkes Rauschen an mach und diese Frequenz zieh, wird's schlagartig angenehm im Raum. So langsam hab ich aber fast den Verdacht, dass das an den Boxen selber liegt, weil dieses Wummern aus beiden Boxen gleichermaßen kommt und doch aus den Dingern rauszukommen scheint. Mag das sein?

Oder eine Raumresonanz. Die Wellenlänge von 128 Hz ist 2.6m. Das liegt mir verdächtig bei deinen 2.8m. Könnten es auch 119Hz sein? Wie genau sind die 128Hz? Immerhin arbeitet ein Filter mit 128 Hz mit 1/3 Oktave - Bandweite auch noch bei 120 Hz recht kräftig.

Die Panels scheinen mir persönlich im Übrigen mehr zu bringen als die Trap.

Die "Trap" womit du sicher den Bassabsorber in der Ecke meist, bringt für das Stereobild und alles was man sonst so hört nicht allzuviel. Nur anteilig der Oberfläche. So wie du die Panels angeordnet hast, also bis in die Ecke gehend wirken auch sie als Bassabsorber. Ethan Winer hat das mal in einem Forum (john sayers?, Gearslutz?) als Alternative für einen schräg davor stehenden Absorber vorgeschlagen. Wirkt wohl zumindest ähnlich.
Auch deshalb wirkt es wahrscheinlich so, dass die Panels "mehr" bringen. Der hörbare Effekt (die Nachhallzeit) von Absorbern ist umgekehrt proportional zur Fläche. Um nochmal einen subjektiv gleich großen Effekt zu haben, braucht es die doppelte Anzahl von zusätzlichen Absorbern.
 
Oder eine Raumresonanz. Die Wellenlänge von 128 Hz ist 2.6m. Das liegt mir verdächtig bei deinen 2.8m. Könnten es auch 119Hz sein? Wie genau sind die 128Hz? Immerhin arbeitet ein Filter mit 128 Hz mit 1/3 Oktave - Bandweite auch noch bei 120 Hz recht kräftig.

Hi, ich hab jetzt mal folgende zwei Methoden zum Testen verwendet:

1. Hat Logic bei den Testoszillatoren einen sogenannten "Sinus Sweep". Dröhnen tut's, wenn der von 20Hz-20kHz durchgeht genau einmal unten, dann nie wieder. Das ist ja schonmal gut.

2. Hab ich einen Sinus-Oszillator fiepen lassen und die Frequenz um diesen dröhnenden Bereich unten um 0,1Hz genau rauf und runter geschoben... zwischen 128 und 129 ist's definitiv am lautesten. Wo genau ist schwer zu sagen, aber wenn ich bei 128Hz anfange, Zehntel hochzudrehen, wird's mit jedem Schritt noch ein wenig lauter und nach 128,7Hz so langsam ein wenig leiser.

19325535.jpg


3. Dann war ich mir nicht sicher, ob das so die allerbeste Methode ist, also hab ich meinen guten alten Freund 'Pink Noise' generiert und einen Chan-EQ dahinter geschalten. Mit dem EQ recht spitz um diese 128Hz ist's definitiv am dröhnendsten.

87844707.jpg


Egal welche der Methoden ich jetzt anwende, 119Hz sind's nicht... da schiebt der Bass ganz angenehm, wummert aber nicht rum.

4. Wie viel Sinn es jetzt macht, ein Mikro (hab nicht so analytische... Sennheiser e606, Rode NT1-A und ein SM58 und 565SD) davor zu stellen, und sich das Spektrum dieses Eingangs anzuschauen, während pinkes Rauschen läuft, weiß ich jetzt nicht... fest steht aber, sobald ich diese Spitze im oben abgebildeten EQ auf dem Master jeder Musik um vllt. 5dB senke, wird das Klangbild eine ganze Ecke klarer und angenehmer... wenn man erstmal weiß, wo dieses Dröhnen ist, ist's unmöglich es nicht mehr zu hören.

Die "Trap" womit du sicher den Bassabsorber in der Ecke meist, bringt für das Stereobild und alles was man sonst so hört nicht allzuviel. Nur anteilig der Oberfläche. So wie du die Panels angeordnet hast, also bis in die Ecke gehend wirken auch sie als Bassabsorber. Ethan Winer hat das mal in einem Forum (john sayers?, Gearslutz?) als Alternative für einen schräg davor stehenden Absorber vorgeschlagen. Wirkt wohl zumindest ähnlich.
Auch deshalb wirkt es wahrscheinlich so, dass die Panels "mehr" bringen. Der hörbare Effekt (die Nachhallzeit) von Absorbern ist umgekehrt proportional zur Fläche. Um nochmal einen subjektiv gleich großen Effekt zu haben, braucht es die doppelte Anzahl von zusätzlichen Absorbern.

Ja, ich hab erst ein bisschen damit rumgespielt, den Eckabsorber auf Boxenhöhe hinzuhängen und die Panels daneben, musste dann aber einsehen, dass er ganz oben in der Ecke mehr Wirkung zu haben scheint. Dann hat sich aber auf Boxenhöhe wahnsinnig viel Bass in der Ecke gefangen, was ich mal so gelöst hab, wie auf dem Bild.

So ist das insgesamt schon ganz okay jetzt. Stereobild ist klarer, die rechte Seite nicht mehr so viel lauter als die linke und insgesamt ist's merkbar leiser im Raum geworden, irgendwas wird also absorbiert. ;)

Fragen, die ich jetzt noch hätte:
a) ich habe gerade testweise ein wenig übrigen Basotect Schaumstoff, den die zum Verpacken genommen haben, zusammengerollt und hinten in die Bassreflexöffnungen der Boxen gestopft. Ich bild mir ein, das hat die 128Hz-Problematik leicht verbessert, weiß aber nicht, wie viel Schaden so was dem analytischen Klangbild auf der anderen Seite tut? Sollte man solche Dinge lieber lassen oder ist das eine legitime Lösung?

65261909.jpg


b) ich hab überall gelesen, dass man liegende Boxen lieber mit den Basslautsprechern nach außen aufstellen sollte, um das Stereobild weiter zu machen, kann mich des Gedanken aber nicht erwehren, dass das in meinem Fall dazu beiträgt, dass sich da in der Ecke was fängt. Wie 'falsch' wäre es, die Boxen andersrum hin zu legen?

c) was sonst kann ich gegen die ca. 128Hz noch tun? Irgendwelche Ideen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich hab erst ein bisschen damit rumgespielt, den Eckabsorber auf Boxenhöhe hinzuhängen und die Panels daneben, musste dann aber einsehen, dass er ganz oben in der Ecke mehr Wirkung zu haben scheint.

Das ist klar. Die Bässe "stauen" sich in den Ecken. Wei da drei anstatt nur 2 Wände zusammen kommen. Unten ginge genauso.

Dann hat sich aber auf Boxenhöhe wahnsinnig viel Bass in der Ecke gefangen

128 Hz hörst du nicht "auf Boxenhöhe". Das ist akustische Täschung. Dass die Lösung funktiniert hat, liegt einfach an der zusätzlichen Dämmung, nicht am Ort dieser. Im Gegenteil, ganz unten wäre es noch effektiver.

So ist das insgesamt schon ganz okay jetzt. Stereobild ist klarer, die rechte Seite nicht mehr so viel lauter als die linke und insgesamt ist's merkbar leiser im Raum geworden, irgendwas wird also absorbiert. ;)

Na dann ist doch die "Minimale Verbesserung" erreicht.


a) ich habe gerade testweise ein wenig übrigen Basotect Schaumstoff, den die zum Verpacken genommen haben, zusammengerollt und hinten in die Bassreflexöffnungen der Boxen gestopft. Ich bild mir ein, das hat die 128Hz-Problematik leicht verbessert, weiß aber nicht, wie viel Schaden so was dem analytischen Klangbild auf der anderen Seite tut? Sollte man solche Dinge lieber lassen oder ist das eine legitime Lösung?

Das verändert die Basswiedergabe der Box. Ob zum guten oder schlechten ist nicht so einfach zu beantworten. Lade dir doch Room EQ Wizzard etc. runter
und mess mal mit einen Mikro was du hast. Das sollte zumindest einen relativen Eindruck bringen. Und auch ob da ein 128 Hz Problem ist.


b) ich hab überall gelesen, dass man liegende Boxen lieber mit den Basslautsprechern nach außen aufstellen sollte, um das Stereobild weiter zu machen, kann mich des Gedanken aber nicht erwehren, dass das in meinem Fall dazu beiträgt, dass sich da in der Ecke was fängt. Wie 'falsch' wäre es, die Boxen andersrum hin zu legen?

Richtiger. Hochtöner nach Aussen, denn die bringen vorrangig den Stereoeindruck. Richtig wäre: Boxen hinstellen!
Das ist btw. auch im Manual meiner LRS32 falsch beschrieben! Boxen liegend ist immer nur ein Notbehelf.

c) was sonst kann ich gegen die ca. 128Hz noch tun? Irgendwelche Ideen?

Bassabsorber. Gegenbenfalls Holmholzresonatoren für diese Frequenz. Aber das ist dann deutlich aufwändiger und keine "minimale Verbesserung" mehr.
Aber ich verstehe dich gut: wenn man anfängt bestimmte Fehler zu korrigieren, dann treten die bis dahin verdeckten Fehler umso stärker in Erscheinung.
 
Boxen so nah an der Wand ist nicht gut. Die dünnen Schaumstoffteile können die Bässe, die um die Boxen herum abgestrahlt werden nicht bändigen.

Ich würde daher den Computertisch näher zu der Couch vorziehen und Boxen auf Stative stellen.

Ansonsten gibt es durchaus Boxen, die für die Aufstellung im Liegen konzipiert sind. Da muss man halt einfach schauen, was der Hersteller empfiehlt.


PS: Wo kann man nachlesen, was du so alles an Gitarren hast?... Plane eine Neuanschaffung und könnte evtl. einen Rat gebrauchen... ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallöchen,

die Bassreflex-Öffnung zu verschliessen ist eher nicht anzuraten. Die prinzipiellen Auswirkungen kannst du dir auf der angehängten Simulation ansehen. Jedes mal dasselbe Volumen, Blau zeigt eine normale BR-Konstruktion, Schwarz eine nur leicht und durchlässig verstopfte Öffnung, Rot zeigt einen Verschluß mit Basotect, Grün zeigt einen geschlossene Box desselben Volumens. Du verlierst also relativ breitbandig Tief- und Nutzbass und Belastbarkeit und näherst dich dem Verhalten eines geschlossenen Systems.
Sowas nennt man kontrollierte Undichtigkeit, Dynaudio nannte das früher Variovent. Dieses System wird eingesetzt, wenn man die Einbaugüte geschlossener Systeme kontrollieren und nach unten regeln will - also beispielsweise wenn man Chassis in zu kleine Gehäusevolumen steckt oder Chassis verwendet mit deutlich zu hoher Güte. Letzteres ist öfters mal bei billigen Boom-Boxen der Fall, bei denen man Dröhnen reduziert, indem man eine gefakte Bassreflexöffnung dicht verstopft...

Wenn du keine raumakustischen Maßnahmen gegen die 128Hz vornehmen kannst, dann setze doch lieber einen schmalbandigen Notchfilter per EQ - natürlich nicht ideal, aber immer noch besser als mit der Störung zu arbeiten oder komplett auf die Basswiedergabe zu verzichten.

Ein paar Zentimeter mehr Wand- oder Eckenabstand werden da höchstwahrscheinlich nicht ausreichenden Effekt haben, und auch mit quellennaher Absorption hinter den Boxen wirst du mit kleinflächigen Absorbern eine solche Störung nicht rausnehmen können. Ein Helmholtzresonator wäre sicher eine geeignete Massnahme - nur braucht der ne ganze Menge Volumen. Aufbau und Abstimmung wäre aber relativ einfach, bei einer so gut isolierten Störung kannst du problemlos nach grober Annäherung in Simulation und Aufbau per Gehör feinabstimmen.

Ob liegend oder stehend ist für Nahabhören an einem einzelnen Arbeitsplatz bei korrekter Ausrichtung bei einem Zweiwegesystem erstmal relativ egal. (Man beachte die vielen "wenns"...)
Grundsätzlich ist aber bei Zweiwegesystemen stehend die Hörzone breiter und homogener als liegend, Ausnahmen bilden hier praktisch nur Koaxialsysteme und sehr tief getrennte FAST-Systeme, daher wäre die stehende Aufstellung erstmal auch die zu favorisierende.
Natürlich gibt es auch Abhör-Systeme, die in liegender Aufstellung besser funktionieren, das sind aber in den allermeisten Fällen mindestens Drei-Wege-Systemen, bei denen dann liegend Mittel- und Hochtöner übereinander stehen.

Ciao, Deschek
 

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Na dann ist doch die "Minimale Verbesserung" erreicht.
Ja, so ist das immer.. wenn man dann mal angefangen hat. Vor fünf Jahren hab ich mir auch mal eine Siebträgermaschine beim Aldi gekauft, um endlich richtig Espresso machen zu können.. wie das weiter gegangen ist, kann man auf Kaffee-Netz.de nachlesen. ;)

Richtiger. Hochtöner nach Aussen, denn die bringen vorrangig den Stereoeindruck. Richtig wäre: Boxen hinstellen!
Das ist btw. auch im Manual meiner LRS32 falsch beschrieben! Boxen liegend ist immer nur ein Notbehelf.
Aus dem Alesis Monitor One MK2 Manual:
Why not place tweeters to the outside?
The "classic"; studio monitor layout used to be that the tweeters be placed to the outside of a horizontally-oriented speaker. In the past, this configuration was actually beneficial in time aligning the tweeter with the woofer if the cabinets were not toed-in toward the listener. (But they usually are, which makes time alignment worse if tweeters are on the outside.) In addition, this configuration is highly prone to comb filtering effects if the listener's head is moved from side-to-side while mixing. This "comb filtering"; causes the mid- to-high frequency tones to get louder, then softer, then louder again as you move your head from side-to-side, making it very confusing when trying to mix with precision.
Some people still believe that stereo separation is "improved"; with tweeters to the outside, but this is advice left over from the early days (the sixties) of stereo recordings when "correct"; stereo often meant a complete hard right or hard left placement of an instrument (or singer). As stereo mixing techniques changed toward placing the vocalist (for example) in the center, the old "tweeters-out"; orientation would indeed widen the image if one's head were kept in the exact center position. But this set-up proves to be very tiring, very quickly for the recording engineer. And, to others who are listening to the mix from either side of the engineer, the sound will seem to be coming primarily from the speaker closest to them.
Fortunately, recording techniques have changed radically since the sixties. Engineers have learned to how to "place"; an instrument or singer within the mix so that an accurate re-creation of the actual instrument and vocal positioning (left-to-right and front-to-back) is achieved. In the Monitor One Mk2, advances in crossover design technologies and improvements in the off-axis response of tweeter domes and woofer cone materials and profile have made the requirement for tweeters to be placed to the outside of the cabinet obsolete. In fact, using a non-toed-in, tweeters-out orientation with a modern, wide dispersion design like the Monitor One Mk2 will increase the likelihood of hearing unwanted first reflections and a variety of phase anomalies in your mix.
So, proper tweeter orientation is toward the stereo image center (the middle) as shown. This arrangement will promote a strongly focused center image (such as for the vocals). And because the (vocal) image width will be narrower than if the speakers are placed vertically, it will be possible to place the vocalist with great precision at stage center. In this orientation there will be much less chance of first reflections from either sidewalls or the console coloring your mix.


Boxen so nah an der Wand ist nicht gut. Die dünnen Schaumstoffteile können die Bässe, die um die Boxen herum abgestrahlt werden nicht bändigen.
Ja, das ist mir klar, aber leider wirklich nicht praktikabel zu ändern... bestenfalls temporär, wenn mal ein großes Projekt ansteht. Der Heizkörper ist festinstalliert, das Schlagzeug muss irgendwo hin und die Tür möglichst auch noch aufgehen. Die müssen leider da an der Wand bleiben, so blöd das auch sein mag... :(

PS: Wo kann man nachlesen, was du so alles an Gitarren hast?... Plane eine Neuanschaffung und könnte evtl. einen Rat gebrauchen... ;-)
Klar, meld dich.. ich hab ein paar Fenders, ESPs, PRS, Gibsons, Ibanez, Takamine... was man halt so braucht. ;)


die Bassreflex-Öffnung zu verschliessen ist eher nicht anzuraten. Die prinzipiellen Auswirkungen kannst du dir auf der angehängten Simulation ansehen. Jedes mal dasselbe Volumen, Blau zeigt eine normale BR-Konstruktion, Schwarz eine nur leicht und durchlässig verstopfte Öffnung, Rot zeigt einen Verschluß mit Basotect, Grün zeigt einen geschlossene Box desselben Volumens. Du verlierst also relativ breitbandig Tief- und Nutzbass und Belastbarkeit und näherst dich dem Verhalten eines geschlossenen Systems.
Alles klar.. sowas in der Richtung hatte ich befürchtet. Ich hatte nur die Theorie, dass die Alesis-Leute das natürlich für einen Aufbau konzipiert haben, bei dem hinten die nötige Luft zur Wand ist und ich mit der fehlenden Luft den Effekt womöglich umkehre und mehr Wummern verursache, wenn ich das Loch offen lasse und den Bass so ungebremst an die Wand rennen lass... aber für solche Theorien fehlt mir einfach noch zu sehr das grundlegende Verständnis darüber, wie das alles funktioniert.

Wenn du keine raumakustischen Maßnahmen gegen die 128Hz vornehmen kannst, dann setze doch lieber einen schmalbandigen Notchfilter per EQ - natürlich nicht ideal, aber immer noch besser als mit der Störung zu arbeiten oder komplett auf die Basswiedergabe zu verzichten.
Darauf wird's rauslaufen müssen... was ich raumakustisch tun kann, hab ich weitgehend getan. Es ist eben einfach leider ein Wohnzimmer und kein Studio und so muss ich mich einfach zum ein oder anderen Kompromiss zwingen.

Ein Helmholtzresonator wäre sicher eine geeignete Massnahme - nur braucht der ne ganze Menge Volumen.
Und ich hatte schon Probleme eine Cornertrap zu finden, die in die Ecke passt, weil die meisten Seitenlängen von 30cm aufwärts haben und zur Box nur 25cm sind. Jetzt, wo sie da oben ist, wär das egal gewesen, aber gut....

Ob liegend oder stehend ist für Nahabhören an einem einzelnen Arbeitsplatz bei korrekter Ausrichtung bei einem Zweiwegesystem erstmal relativ egal. (Man beachte die vielen "wenns"...)
Grundsätzlich ist aber bei Zweiwegesystemen stehend die Hörzone breiter und homogener als liegend, Ausnahmen bilden hier praktisch nur Koaxialsysteme und sehr tief getrennte FAST-Systeme, daher wäre die stehende Aufstellung erstmal auch die zu favorisierende.
Natürlich gibt es auch Abhör-Systeme, die in liegender Aufstellung besser funktionieren, das sind aber in den allermeisten Fällen mindestens Drei-Wege-Systemen, bei denen dann liegend Mittel- und Hochtöner übereinander stehen.
Also gut, da werd ich definitiv noch ein bisschen rumprobieren... das Alesis-Manual klingt zwar eher so als würden sie liegend mit Bassmembran nach außen empfehlen, aber was wissen die schon... ;)

Vielen Dank so weit miteinander! Ihr macht mir das alles schon ein wenig klarer... ist eine verwirrende Wissenschaft.
 
Hallöchen,

durch die wenige Zentimeter nahe Wandaufstellung wird das Bassreflexrohr aufgeweitet verlängert, die Abstimmfrequenz sinkt.
Anbei eine Simulation, was durch die Wandaufstellung mit wenigen Zentimetern Abstand normalerweise passiert:
Blau wäre mit BR-Öffnung ungehindert nach vorne, Grün wäre derselbe Lautsprecher mit Öffnung nach hinten, gerechnet mit ca. 6cm Wandabstand und in etwa den Aussenmaßen deiner Monitore.
Typischerweise wird die untere Grenzfrequenz etwas nach unten verschoben, allerdings geht etwas Wirkungsgrad und maximaler Schalldruck im Nutzbassbereich verloren.

Etwas mehr Wandabstand und der Effekt geht verloren, verringert sich der Wandabstand wird der Effekt verstärkt. Steht die Box zu nah an der Wand, ergibt sich irgendwann
eine Gesamtfläche des Schalldurchlasses, die kleiner ist als die Bassreflexöffnung, dann ergibt sich eine viel zu tiefe BR-Abstimmung ohne echte Wirkung. Das Verhalten nähert sich dann wieder mehr und mehr einer geschlossenen Box. Dazu müsstest du aber schon bis auf einen Zentimeter an die Wand heran.

Den alesis-Text kann man in Teilbereichen nur als typische Werbeprosa bezeichnen.
Ums kurz zu machen, les mal hier die beiden letzten Absätze:
http://www.fairaudio.de/hifi-lexikon-begriffe/interferenz.html
Um das mal isoliert auszuprobieren, kannst du einfach mal ein Terzrauschen im Bereich der Trennfrequenz anlegen und die Abhöre horizontal und vertikal vor dir drehen und einwinkeln. Dabei wirst du feststellen, dass die Abstrahlung stehend in der Horizontalen breiter und homogener ist.

Wie schon gesagt, wird es für die Störung bei 128Hz keinen wirklichen Unterschied machen, ob du die Boxen liegend oder stehend aufstellst. Du kannst da ruhigen Gewissens deinen Ohren trauen. Mach es einfach so, wie es dir für deine Arbeitsweise am besten erscheint. Nur solltest du die Monitore natürlich so ausrichten, dass du nicht gerade in der Interferenzauslöschung sitzt... ;)

ciao, Deschek
 

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Hi... die Trennfrequenz ist laut Alesis 2500Hz, ein Terzrauschen kann der Logic-Testoszillator allerdings nicht, so weit ich das seh. Aber ich stell sie jetzt mal testweise ein paar Tage hin und leg sie dann wieder hin und schau, was mir besser gefällt.

Die 128Hz-Sache werd ich wohl dezent per Ausgangs-EQ lösen müssen. Ist nicht mehr wirklich tragisch, eine sehr schmalbandige 3-4dB Absenkung behebt's selbst im rosa Rauschen, dürfte bei tatsächlichem Material dann also auch nicht mehr so sehr stören.
 
Der Alesis-Text ist Müll. Und wie gesagt, selbst im Manual von JBL LSR32 steht es falsch drin.
 
Hör grad mal wieder einfach so ein bisschen Musik über die Boxen und find's schon wahnsinn, wie sich alles anhört, wenn man mal angefangen hat, sich damit auseinander zu setzen... der Bass unter den 128 ist jetzt echt schön sauber und trocken, aber sobald der Bassist auf den Ton zugeht, kneif ich schon ein bisschen die Augen zusammen. ;)

Boxen stehen jetzt... kommt mir insgesamt etwas breiter vor, der Sound, ja....
 

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