Was aber, wenn z.B. der Tasten-Trottel auch noch singt, gelegentlich A-Gitarre oder Saxophon spielt und das alles ebenfalls lauter im Mix haben will...?
Es ist natürlich toll, wenn man ein Setup mit wenig Aufwand hinbekommt, bei dem sich die ganze Band mit vielleicht zwei Monitormixen zur vollsten Zufriedenheit unter einen Hut bekommen lässt. Kann man jedem nur gratulieren, wenn's so problemlos läuft.
Bei meinem Sauhaufen war es lange Zeit so, daß die Qualität des Monitorings (am Schluß vier Wege für fünf Leute) stark schwankte, damit auch die Zufriedenheit der Musikanten mit selbigem, aber letztlich immer während des Gigs langsam, still und leise die Nachreglerei anfing, bei der dann ein Eingriff den anderen gab.
Seit der Umstellung auf IEM hat sich das grundlegend geändert, weil nun jeder seinen gewünschten Mix bekommen kann, ohne daß selbiger das Monitoring der restlichen Musikanten beeinflusst. Es dauerte natürlich eine Weile, bis diese ganzen Mixe standen, aber mittlerweile sind wir beinahe schon in einer plug-and-play Phase, bei der außer Einpegeln der Drum-Mikros kaum mehr was zu tun ist, um alle optimal zu versorgen. Worauf ich aber hinaus will: Obwohl alle Musikanten dieselben Hörer verwenden und zusätzlich zum IEM keine Instrumenten- oder Monitorboxen mehr auf der Bühne stehen, sind die einzelnen Mixe höchst unterschiedlich. Ich habe mir kürzlich mal den Spaß gemacht, nacheinander überall reinzuhören und das ist echt krass, wie weit die Meinungen darüber auseinandergehen, was als optimaler Mix empfunden wird.
Mit anderen Worten: Erst wenn man die Möglichkeiten schafft, jedem Akteur auf der Bühne einen komplett unabhängigen eigenen Mix zu verpassen, merkt man, wir groß der Kompromiss bei konventionell-interaktivem Monitoring eigentlich war. Ob man sich den Aufwand antun will, steht natürlich auf einem anderen Blatt...
domg