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Mitgliedschaft bei der GEMA (schon) sinnvoll?

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Silverstreet
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Hey :)
Als junger Musiker, der seine eigenen Lieder veröffentlichen will, hab ich mich ein bisschen mit dem Thema Urheberrechtsschutz und GEMA Mitgliedschaft auseinander gesetzt. Dabei hab ich erfahren, dass es doch relativ umständlich ist, als Mitglied, seine geschützten Werke auf zu führen, hoch zu laden und zu verkaufen. Deshalb wollte ich fragen, ob sich eine GEMA-Mitgliedschaft überhaupt für kleine Musiker lohnt? Wie sehr wird man von der GEMA geschützt, bzw. wie gefährdet ist man ohne sie? Wann würde sich ein Eintritt lohnen?
Freu mich auf die Antworten. Danke schon mal im Voraus ;)
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du bist dir aber darüber im Klaren, dass die GEMA sich nicht darum kümmert, dass keiner deine Lieder klaut? Es geht da nur um Verwertungsrechte für Radio, öffentliche Aufführungen etc.

Klaut dir jemand Dinge aus deiner Musik, müsstest du auch mit GEMA selber rechtliche Schritte einleiten.
 
Hier gab es so ein Thema schon einmal: https://www.musiker-board.de/musikbusiness-recht-mupr/499443-gema-mitgliedschaft-lohnenswert.html

Zusammengefasst kann man sagen, dass sich eine GEMA-Mitgliedschaft nur lohnt, wenn eigene Werke in großem Umfang genutzt/aufgeführt/wiedergegeben/gesendet werden. Die GEMA ist dafür gemacht, um die Tausend- und Millionenfache tägliche Musiknutzung in der Öffentlichkeit abzuwickeln. Für kleine Bands und Musiker lohnt sich eine Mitgliedschaft in der Regel nicht. Zudem schützt die GEMA wie bereits erwähnt nicht vor Urheberrechtsverletzungen, sie kümmert sich lediglich um das Inkasso für die Nutzung. Für Künstler, die ihre eigenen Werke aufführen, auf CD vervielfältigen oder Online auf der eigenen Homepage anbieten hat eine Mitgliedschaft zudem den Nachteil, dass hierfür ebenfalls Gebühren fällig werden, wie für jeden anderen Nutzer.
 
Alles klar :) Scheint wohl so, dass sich die GEMA erst lohnt wenn man genug Erfolg hat.
Dass sich die GEMA nicht für mich einsetzt ist mir teilweise auch klar. Aber wenn man seine Werke einreicht, hat man schon mal einen sicheren Beweis, falls das Lied geklaut wird.
 
Selbst das ist nicht der Fall, da musst du schon über einen Notar gehen.
 
Okay... Dann frag ich mich irgendwie, wie man denen die Rechte an einem Song übertragen kann, ohne den Song zu schicken... Naja, nur ein weiterer Grund dagegen.
Danke für den Link, ich werd mich gleich mal einlesen!
 
Du übergibst denen ja nicht die Urheberrechte an deinen Songs :) die GEMA bekommt nur die Nutzungsrechte, wie schon angesprochen lohnt sich das für kleine Bands/Künstler nicht, kann sogar bei der Gigsuche (keine GEMA Bands) in gewissen Szenen sehr hinderlich sein.

https://www.gema.de/musikurheber/ne...liedschaft/welche-rechte-hat-ein-urheber.html

"Urheberrechte sind grundsätzlich nicht übertragbar und verbleiben beim Urheber selbst. Es ist aber möglich, die Nutzungsrechte an Ihren Werken zu vergeben."
 
Ah okay :) Immerhin lassen sie einem das :D
 
L
  • Gelöscht von ambee
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Sinnvoll wird meines Erachtens die Mitgliedschaft in einer Verwertungsgesellschaft dann, wenn sich das Werk vom Urheber "löst". Wenn es also - neben gelegentlicher Selbstaufführung - ein Eigenleben entwickelt, z.B. durch CD-Veröffentlichung, starken Onlinevertrieb (mp3), Radio-Airplays und häufige Aufführung (selbst oder durch andere).

Auch für ein GEMA-Mitglied ist es nicht "umständlich", eigene Werke aufzuführen oder z.B. auf der eigenen Webseite hörbar zu machen. Letzteres ist sogar kostenlos. Zudem kann man den Wahrnehmungsvertrag auch an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Aber wie gesagt: nicht immer ist die Mitgliedschaft notwendig oder sinnvoll. Wer nur gelegentlich auftritt, vor allem in kleineren Läden, die von Urheberentgelten nicht so viel halten oder schlichtweg kein Geld haben, der sollte sich das ruhig sparen.
 
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Außerdem ist der Verteilungsschlüssel bei der GEMA gerade für kleinere Künstler sehr ungünstig. Dazu kommt, dass einige Sachen, wie z.B. Samplerbeiträge, auch deutlich teurer werden und nicht mehr jeder kleine Veranstalter Bands bucht die bei der GEMA sind.

Alternativ könntest Du dich auch mal über C3S informieren. Die Gesellschaft befindet sich gerade im Aufbau und ich bin mir sicher, dass das eine sehr interessante alternative wird.
 
Außerdem ist der Verteilungsschlüssel bei der GEMA gerade für kleinere Künstler sehr ungünstig. Dazu kommt, dass einige Sachen, wie z.B. Samplerbeiträge, auch deutlich teurer werden und nicht mehr jeder kleine Veranstalter Bands bucht die bei der GEMA sind.

Was Liveaufführung anbelangt, würde ich mir in diesem Fall Gedanken um die Netto-Einzeldirektverrechnung machen. Damit gibt es keinen "Verteilungsschlüssel". Voraussetzung ist jedoch, dass in einem Konzert nur die Werke eines Urhebers gespielt werden.

Das mit den Veranstaltern ist leider ein Ärgernis. Allerdings handelt es sich nach meiner Erfahrung zu 90% dann um solche Veranstalter, die auch dem Thema Künstlergage oder Technikkosten verständnislos gegenüber stehen. Wo steht denn bitteschön geschrieben, dass der aufführende Musiker auch IMMER identisch mit dem Urheber ist und sich als solcher mit der Konzertgage zufrieden gibt? Offensichtlich ist doch einigen Möchtegern-Veranstaltern nicht klar, dass sie mit ihrer Gagenzahlung (selbst wenn diese einvernehmlich nur aus einem Kasten Bier besteht) die Band und die Musiker bezahlen, nicht jedoch die Musik an sich. Diese kann nämlich aus ganz verschiedenen Quellen kommen - vor allem natürlich bei Coverversionen - und stellt für ein Konzert den unerlässlichen Rohstoff dar. Das ist in etwa so schlau, wie eine Kfz-Werkstatt mit teuren Stundensätzen am Auto arbeiten zu lassen, ohne irgendein Ersatzteil oder Verbrauchsmaterial dazu zu kaufen.
 
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Bei dem Durchschnittsgemamitglied fliesst fast nix oder garnix an Kohle zurück. Die Tantiemen verdampfen wohl im Nirwana. Hab´s selbst erlebt und kenne einige Leute die die gleiche Erfahrung gemacht haben. Fazit: Ge(h)ma aufs Klo, da kommt mehr raus. Hoffe die C3S startet als Alternative richtig durch und macht ihren Job besser und transparenter.
 
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Die Urheberrechtslizenzen "verdampfen" nicht. Das können sie auch nicht. Zugeordnet werden sie dem entsprechenden Urheber auf der Grundlage von Musikfolgebögen (live), Produktionsanmeldungen (Tonträger), Downloadlisten (Music on demanc), Diskothekenmonitoring und Rundfunk-Playlists.

Bis auf Letzteres funktioniert das System einwandfrei, vorausgesetzt, es werden Musikfolgebögen erstellt und eingereicht, Tonträger nicht irgendwo im Ausland illegal hergestellt und Diskotheken nicht "schwarz" gefahren. Saubere Rundfunkabrechnung funktioniert leider erst ab einer bestimmten Schwelle, d.h. für die gelegentliche Nutzung Deiner Musik in einem Webradio gibt es leider nichts. Hier wäre ein sinnvoller Ansatz zur Weiterentwicklung; allerdings würden die paar Cent aus diesem Bereich vermutlich dann mit einem gehörig großen Aufwand erwirtschaftet werden.

Erfreulicherweise gibt es die Gegenseitigkeitsabkommen der VGs, so dass auch Nutzungen im Ausland erfasst werden. Uns ist für unsere Künstler im Management jedenfalls noch nichts durch die Lappen gegangen. Vermissen wir Lizenzen, z.B. aus einem Samplerbeitrag, hilft ein Reklamationsauftrag.

Wichtig ist: nur wenn die Musik eines Urhebers tatsächlich was erwirtschaftet, kann er/sie was bekommen. Erlöse fallen nicht aus dem heiteren Himmel. Das Mindeste, was auch ein Newcomer auf dem Gebiet tun kann: sich um seine Musikfolgebögen kümmern!

So etwas wie ein "Durchschnittsgemamitglied" gibt es nicht. Die drei Mitgliedsformen - ordentlich, außerordentlich, angeschlossen - unterliegen dem gleichen Verteilungsmechanismus.

Zum Thema Transparenz: Es gibt jedes Jahr den vollen Geschäftsbericht, ein komplettes GEMA-Jahrbuch und zugleich kannst Du mit Deinem zuständigen Bearbeiter jederzeit auch Einzelfragen nachforschen. Zudem gibt es - im Gegensatz zu VGs in anderen Ländern - auch Wahlen. Das wird eine andere VG nicht anders machen. Wäre jedenfalls zu hoffen. Keine VG wird Dir jedoch Ausschüttungen garantieren oder persönlich ins Haus kommen.
 
Wer täglich zehnmal im Radio gespielt wird, kriegt mehr Geld als jemand, der nur dreimal im Jahr die eigenen Lieder in einer Kneipe singt. Das wird auch bei der C3S nicht anders sein.
 
Man kann doch heute so easy Google und Wikipedia antriggern und nachlesen was die GEMA betrifft. Sich zu informieren und mal nicht des Quasimonopolisten Lied zu singen sollte kritischen Menschen eigentlich nicht sonderlich schwer fallen.
Ein Mitbewerber wie die C3S mit jungen und frischen Machern und Ideen kann nicht schaden.
Die GEMA ist jedenfalls nicht die Texter-Komponisten-Vertretung meiner Wahl. Ein GEMA-Geschäftsbericht ist ausserdem in meinen Augen so transparent wie Milchglas, wenn es um transparente Abrechnungen eines einzelnen Mitglieds geht, der mal ein paar Songs geschrieben hat (Text und Melodie), diese als Tonträger produziert hat, für seine eigenen Produktionen einen Haufen GEMA Gebühren über das Presswerk abdrücken musste und nie was zurückbekommen hat. Da ist man auch noch in der Holschuld und kann der Kohle hinterherrennen. Bei Leuten die im Jahr hundert erfolgreiche Songs schreiben und fette Umsätze generieren wird so natürlich nicht agiert. Die werden natürlich immer frisch gepampert und dienen als Aushängeschild. Aber was soll's, ich bin von dem Verein geheilt.
Und Werbeslogans von GEMA-Anbetern, die wie Dr. Marlboro behaupten, das rauchen gesund ist, lassen mich schon lange kalt. Zum Glück leben wir seit einigen Jahrzehnten in einer Demokratie und nicht mehr in der Zeit die die GEMA groß gemacht hat.
 
Keine Angst, die C3S wird das alles richten.
 
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Als ich in der Computerspielbranche gearbeitet habe war es recht verbreitet, dass nur mit Musikern zusammengearbeitet wurde, die kein GEMA Mitglied waren, da der Bereich wohl sehr problematisch ist. Kann also möglicherweise sogar sein, dass man sich manche Sachen verbaut, wenn man GEMA Mitglied ist.
 
GEMA wird nach Anzahl der Aufführungen abgerechnet. Bei einem Computerspiel ist es sicher einfacher, eine einmalige Vergütung zu machen oder nach Anzahl der verkauften Spiele abzurechnen.
 

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