Mixed Voice im Song anwenden

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Lillylu
Lillylu
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Hallo Leute,

ich bin neu hier im Forum und habe mich schon ausgiebig umgeschaut und bin begeistert! Hier kann man sich anscheinend super austauschen.

Ich habe natürlich auch schon geguckt, ob es mein Thema schon gibt, habe aber nicht das richtige gefunden, deshalb versuche ich es so.

Ich bin 34 und singe seit ca. 4 Jahren im Chor (hauptsächlich Jazz). Vor 1,5 Jahren habe ich mit Gesangsunterricht angefangen, weil ich gerne mehr aus meiner Stimme machen möchte. Erst mal nur für mich und fürs Chorsingen (das Umsetzen in der chorsituation ist so eine Sache für sich bei mir) aber wer weiß wie es sich entwickelt.
Ich bin nur alle 14 Tage bei meienr Gesangslehrerin (mehr ist finanziell nicht drin) und in der ersten Zeit hatte ich auch echte Probleme mich zu trauen in meiner Wohnung richtig zu üben.
So langsam geht es aber besser obwohl mir die Nachbarn immer noch leid tun weil ich viele Dinge zurzeit einfach nur in laut kann und gerade die Höhe im Piano noch gar nicht geht. Ich bin vermutlich Mezzosopran.
Da bin ich dann auch gleich bei meiner Frage: In den Gesangsübungen komme ich meist mit den Brüchen und dem Übergang in die Misch- und dann Kopfstimme klar. Hier und da knödelt es mal ein wenig, meist so um d'' rum und danach wirds wieder leichter.
Wenn ich aber ein Stück singe, sieht das leider ganz anders aus. Bis c'' ist alles einigermaßen ok und dann mache ich zu. Ich denke ich nehme zu viel Masse mit hoch und fange zu spät an die Kopfstimme dazu zu nehmen.

Wie kann man das am besten umstellen?
Im Moment passiert es leider manchmal, dass ich im Unterricht an den Stellen ein paar Mal alles falsch mache und danach eine belegte Stimme habe. Meine Lehrerin läßt mich die Stellen zwar auch erst mal nur auf Vokalen singen und zum Teil auch etwas tiefer und dann langsam immer höher bis zur Originallage, aber trotzdem habe ich das Gefühl ich komme nicht so richtig voran.

Ist es besser die Stücke erst mal zu transponieren und sich langsamer an die höheren Töne ranzupirschen oder gibt es bestimmte Übungen, mit denen das frühere mischen im Stück gezielt geübt werden kann?

Ich wäre euch für Tipps echt dankbar!


Lillylu
 
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Hi,

willkommen Lillylu.

Das Problem kommt mir doch bekannt vor. Ich wuerd fast sagen, das ist weniger ein Problem des "zu viel Masse mit nach oben nehmen"s, als zu viel Luft rauspusten. Grad eben nur mal in Kuerze, sei geduldig mit Dir, Deiner Stimme und Deiner GL, und vertraue einfach drauf, dass da schon Toene kommen werden, auch wenn Du sehr wenig Luft rausblaest ;) Heut nachmittag/abend dazu hoffentlich mehr, bin auf'm Sprung.
 
In den Gesangsübungen komme ich meist mit den Brüchen und dem Übergang in die Misch- und dann Kopfstimme klar. Hier und da knödelt es mal ein wenig, meist so um d'' rum und danach wirds wieder leichter.
Wenn ich aber ein Stück singe, sieht das leider ganz anders aus. Bis c'' ist alles einigermaßen ok und dann mache ich zu. Ich denke ich nehme zu viel Masse mit hoch und fange zu spät an die Kopfstimme dazu zu nehmen.

Hallo !
Ja, in Gesangsübungen ist es immer leichter, die Registerübergänge hinzubekommen - die Übungen sind ja auch speziell dafür konzipiert.
Diese Übergänge dann auf die Literatur zu übertragen, und das auch noch so, dass es nicht nach angelernter Gesangstechnik klingt, sondern wirklich nach Musik, das ist die Königsdisziplin des Gesangs ;)
Hab Geduld - das wird Dir nicht von heute auf morgen gelingen.
Ich denke allerdings auch, dass Du zuviel Masse mit in die Höhe nimmst. Du könntest versuchen, die Stimme zur Höhe hin schlanker zu führen, also eben randstimmiger anzusetzen. Ich finde es schon sehr wichtig, die Randstimmfunktion (Kopfstimme) genau zu kennen und zu entwickeln - ohne sie geht sowieso keine Mischstimme.
schöne Grüße
Bell
 
Bis das bei mir in Songs sauber geklappt hat, das hat sicher länger gedauert als anderthalb Jahre ;)
Okay... ich hatte mich auch festgebelted und bin pur bruststimmig in Bereiche vorgestoßen, das glaube ich heute kaum.
Bei mir hat es "klick" gemacht, als ich ohne Rücksicht auf Verluste und Klang mal versucht habe, Stücke ausschließlich in der Kopfstimme zu singen. Über diesen Umweg kam ich auf den idealen Mischbereich und ab da war alles kein Problem mehr.
 
Ich denke allerdings auch, dass Du zuviel Masse mit in die Höhe nimmst.
Hmm, kannste mir mal das "zuviel Masse" ausdeutschen?

Ich kann ausserhalb des Mischbereichs relativ "kraftvoll" singen, vor allem unten, aber eben auch ueberhalb. Dabei denk ich pust ich auch ziemlich Luft raus, vergleichsweise. Da geht gut, solange ich eben nicht in meinem "geliebten" Mischbereich bin, da klemmt's dann. Drueberhalb und drunterhalb neig ich wohl durchaus auch zu dem, was ich druecken nenn, aber es kommt nicht so zum tragen. Im Mischbereich brich ich dann gern mal ein, da macht es einfach zu.

In Lillylus Schilderung hab ich mich ziemlich genau wiedergefunden, nur, das bei mir die Misere schon beim b'-c'' losgeht, teilweise frueher schon beim a', ueber c'' ist dann wieder fein. Wo krieg ich da nu die Masse unter?

Dass es gut geht, ist derzeit noch staendige Konzentration auf "zuruecknehmen" und "offenbleiben", schwer zu beschreiben, was da ablaeuft. Grad wenn ich aufgeregt bin kann das durchaus noch in die Hose gehen, aber es wird schon stetig besser (immerhin so gut, dass ich diesmal Sopran singen darf beim Haydn, und der geht gut hoch, eigentlich mit b'' bis fast an die Grenzen meines bisherigen Stimmumfangs, der ging bis c''' - letztes Mal hat mich mein GL bis zum e''' gejagt, da hat er aber schon bannig genau hingeschaut und -gehoert ;) )

Lillylu, bei mir waren es auch (deutlich) laenger als 1.5 Jahre, ich hab allerdings sehr unregelmaessig GU, wenn ich auf 14taegig komm, bin ich schon gluecklich. Und, wie gesagt, wenn ich aufgeregt bin, kann es heut noch "schief gehen" (wobei ein Laie das nicht unbedingt hoert). Keine Angst, ich hab trotzdem die ganze Zeit aktiv im Chor gesungen, auch Soli. Waehrend der Zeit hab ich natuerlich versucht, das im GU gehoerte und erarbeitete auch im Chor umzusetzen, was natuerlich nicht ganz einfach ist, weil ja immer diese Konsonanten dazukommen, die die Gefahr bringen, dass ich wieder zumache. Andererseits kann ich da besser locker lassen, weil ich ja ned so laut sein muss, bin ja nicht die einzige (ist so ne Kleiner-Mann-im-Ohr-Geschichte).

Im GU haben wir den Focus auf Uebungen, weniger auf Literatur; liegt bei mir an der speziellen Lage, dass mein GL ziemlich genau weiss, was mein Chorleiter so macht ;) (sprich, ist eine Person). Klar, wir ziehen immer mal wieder aktuelle Stuecke raus und arbeiten daran im GU, da wird dann eben auch aufgebrochen - singen auf Vokale, bestimmte Silben, do-re-mi etc. Da werden durchaus auch Text, Melodie und Rhythmus mal getrennt erarbeitet.

Was mir sehr geholfen hat, war aufnehmen. In letzter Zeit auch bei Konzerten. Dass ich da dann hoere, Mensch, man hoert mich ja doch, auch wenn es sich fuer mich leise angefuehlt/hoert hat, hilft sehr. Dadurch ist dieses Gefuehl weg, ich muss Power geben, weil ich weiss, sie ist ja da - hmm, klingt doof, gell? Schwierig auszudruecken :) Ich wollt sagen, auch wenn ich mein, ich sei leise, hoer ich durch die Aufnahmen (grad die von den Konzerten), dass man mich ja doch hoert und versteht, das staerkt das Vertrauen in die eigenen Lautstaerke, dadurch drueck ich weniger und werd lauter.

Der Schluessel war irgendwie auch bei mir das "ohne Ruecksicht auf Verluste und Klang" von Ice. Dem GL ist es auch egal, wenn es erstmal ned so toll klingt, er weiss ja, was danach rauskommt ;)

Hilfreich ist bei mir auch immer die Vorstellung, einzuatmen bei "gefaehrlichen" Toenen (oder generell). Ich atme dann nicht wirklich ein, aber drueck nicht mehr.
 
für eure Antworten moniaqua, IcePrincess und *Bell!
:)
Da kann ich schon was mit anfangen. Werde heute abend noch mehr schreiben. Habe gerade Pause und war zu neugierig, ob schon jemand geschrieben hat.

Also heute abend mehr.

Noch einen schönen Tag bis dahin!

Lillylu
 
@ Moni: "zu viel Masse" verdeutschen - genaugenommen ist es so, dass Du beim Mischen ja immer mehr von der Vollschwingung in die Randschwingung übergehen sollst - also immer weniger Masse, immer weniger Stimmband, bewegen. Was bedeutet, dass Du bei gleichbleibender Lautstärke mit immer weniger Luft singst.
Das ist gerade wenn man von unten kommt nicht immer einfach, deshalb ist mir der Abwärtsweg immer wesentlich leichter gefallen.

@Lillylu: manchmal sollte ich genau lesen ;)

Welche Stimme singst du im Chor? Chorleiterin und Gesangslehrerin die selbe Person?

Nur mal so am Rande: Sowohl bei mir als auch bei meiner Freundin ist der Chor phasenweise unglaublich an die Stimme gegangen, weil Du dort oft Sachen mit "veralteter" Technik singst und Dir da schon die Stimmbänder strapazierst. Dann ist bei kleinen Fehlern im Unterricht der Schaden schnell groß. Das hat sich immer wieder gegeben, wenn wir die neuen Techniken sauber genug drauf hatten um sie auch im Chor bei älteren Stücken anzuwenden.
 
Hmm, kannste mir mal das "zuviel Masse" ausdeutschen?

Ich meinte: dass die Posterin evtl. zu vollstimmig (bruststimmig) in die Höhe geht; Ice hat es nach mir beschrieben, wohl etwas verständlicher.
Ohne eine trainierte Kopfstimme geht keine Mischstimme. Und man sollte deshalb die Kopfstimme (sprich: das randstimmige Singen) ruhig erstmal isoliert angehen.
Ich hoffe, es ist jetzt verständlicher, was ich meine....
EDIT: ups, da haben wir schon wieder überschnitten, Ice :)
 
So, fertig mit arbeiten.

Eure Antworten erleichtern mich schon mal ziemlich. Ich dachte schon ich bin ein total hartnäckiger Fall aber anscheinend ist es nicht unnormal nach 1,5 Jahren das Mischen noch nicht hinzubekommen. <puuhh>

Ich singe im Chor den hohen Alt. Das geht meist so bis d'' (meine Problemlage) aber auch zumt Teil bis f''. Ich komme mittlerweile manchmal auch im Chor bis c'' ganz gut klar. Ich merke aber auch, dass ich das gleiche Problem habe wie du früher IcePrincess. Ich höre mich nicht so gut im Chor und habe viele Stücke lange mit falscher Technik gesungen. Zusätzlich höre ich neben mir eigentlich fast nur schlechte Stimmtechniken.
Ein wenig hat es sich aber schon gebessert, nur wenn wir wirklich 2 Stunden durchsingen merke ich es hinterher.

Meine Gesanglsehrerin ist nicht die Chorleiterin. Der Chorleiter hat von Stimmbildung erschreckenderweise sehr wenig Ahnung. Aber mir gefällt das Repertoire eben so gut! Von Cole Porter über Gershwin bis Manhattan Transfer ist alles dabei. Und die Leute dort sind mir natürlich auch wichtig.

Ich werde mal bei meiner Gesangslehrerin den Wunsch äußern die Kopfstimme isoliert zu erarbeiten. Vielen Dank für den Tip Bell*!
Ich bewege mich bis jetzt eher in den unteren Bereichen meiner Stimme und so richtig auf du und du stehe ich mit meiner Kopfstimme noch nicht.

IcePrincess, du hast Songs rein Kopfstimmig gesungen um das zu üben? Hast du dir dafür extra Stücke rausgesucht oder die genommen, die du sonst auch gesungen hast?
Also, zur Übung einfach mal "The greatest Love of all" nur randstimmig singen oder lieber was anderes wählen?

Aufnehmen würde ich mich auch gerne mal Moniaqua. Im moment habe ich nur leider kein Mikro dafür, aber Weihnachten kommt, wer weiß?!
Ich werde auch deinen Tip mit dem Einatemgefühl bei kritischen Tönen mal testen.
Locker und offen bleiben ist bei mir definitv auch ein Thema, vielleicht kann ich es mit dieser Vorstellung ein wenig unterstützen.

Beim Schreiben merke ich gerade: es ist gar nicht so, dass ich gar nicht vorwärts gekommen bin seit 1,5 Jahren. Jippiieh!
Meine Kollegen aus dem kleinen Jazzensemble haben auch bemerkt, dass mein Volumen viel größer geworden ist und mit 6 anderen Stimmen neben mir kann ich auch die GU Technik viel besser umsetzen.

Aber ich stoße eben trotzdem noch schnell an meine Grenzen. Nun werde ich mich in Geduld üben und mal versuchen eure Tips umzusetzen.

Morgen ist wieder GU, wie passend!

Lilliylu
 
Bell* und Ice, danke.
Ich höre mich nicht so gut im Chor
Das ist gefaehrlich, das kenn ich. Ignorieren, dass Du Dich nicht hoerst (glaub mir, Du wuerdest, saengst Du neben dem pitch! ;) ) und/oder Finger in ein Ohr.
Beim Schreiben merke ich gerade: es ist gar nicht so, dass ich gar nicht vorwärts gekommen bin seit 1,5 Jahren. Jippiieh!
Meine Kollegen aus dem kleinen Jazzensemble haben auch bemerkt, dass mein Volumen viel größer geworden ist und mit 6 anderen Stimmen neben mir kann ich auch die GU Technik viel besser umsetzen.
Na sieh mal guck! :great:
 
Hi!

Bezüglich "sich nicht hören im Chor" habe ich soeben einen Tipp bekommen, den ich gleich weiterleite: Am Rand des Registers hinsetzen (also als Altist dann eben gleich neben den Sopränen... oder am Außenrand zB). Mittendrinnen unter den gleichen Stimmen hört man sich selbst angeblich nicht so gut - wenn man darin noch nicht geübt ist.

Bezüglich "im Chor in die alte Technik verfallen...": Also ich denke, dass man mit ein paar Leuten ringsum vielleicht ein ganz klein wenig nervös ist --> u. schon gehts ab ins alte Muster; da kennt sich der Körper nämlich schon aus.
Mir ist aber gerade etwas ganz anderes "passiert". Neben mir die Altisten haben geplärrt. Es war schrecklich. Das tat weh im Hals beim Zuhören... aber allein durchs Hören bin ich auch dem Plärren verfallen (Resultat: Stimme angeschlagen!). Einfach durchs hören, hat sich bei mir alles verkrampft. Das nächste Mal werde ich bewusster auf die Sänger hören, die eben nicht plärren...

Bezüglich Mischstimme üben bzw finden hat es bei mir selbst "Klick" gemacht, als ich spät Abends noch eine Aufnahme machen wollte, aber natürlich nicht mit Vollkaracho-Bruststimme singen konnte, weil das die Nachbarn wohl gestört hätte.

LG saxycb
 
Ich singe im Chor den hohen Alt.
Okay, passt zu Deiner Stimme. (...andere Leute sind hoher Sopran und singen jahrelang Alt ;) )

Zusätzlich höre ich neben mir eigentlich fast nur schlechte Stimmtechniken.
Ein wenig hat es sich aber schon gebessert, nur wenn wir wirklich 2 Stunden durchsingen merke ich es hinterher.
Wie tödlich das ist, unterschätzt man gerne. Das kann Dir die Stimme ruinieren ohne dass Du auch nur einen Ton singst. Siehe saxy... Ich kenne das auch.
Was hilft ist, sich ganz bewußt neben Sänger zu setzen, bei denen das nicht passiert.

Der Chorleiter hat von Stimmbildung erschreckenderweise sehr wenig Ahnung.
Was mich nicht wundert, weil ich weiß wie wenig wir beim C-Schein zu dem Thema gemacht haben. (Waren glaube ich nur vier Blöcke und das bei so vielen Leuten die vorher noch nie Gesangsunterricht hatten...)

Jetzt kommen ja die Weihnachtsferien. Ich würde diese (wahrscheinlich) probenlose Zeit nutzen, um mal ganz bewußt an meiner eigenen Stimme zu feilen. Wenn Du merkst, dass Dir das stimmlich gut tut, vielleicht die Ferien noch mal um ein, zwei Wochen verlängern?

IcePrincess, du hast Songs rein Kopfstimmig gesungen um das zu üben?
Japp.

Hast du dir dafür extra Stücke rausgesucht oder die genommen, die du sonst auch gesungen hast?
So extra rausgesucht habe ich die nicht, aber ich habe beim Erarbeiten von "More than words" einfach mal nur die Kopfstimme benutzt und festgestellt wie gut es getan hat. Dann habe ich nach anderen Songs gesucht, bei denen das geht. (Die Kopfstimme geht ja nicht beliebig weit runter und man kann nicht alles zurechttransponieren.) Welches Lied sich da für Dich eignet kann ich schlecht einschätzen. Bei mir als Sopran ist im Schnitt beim c' Schicht im Schacht mit der Kopfstimme, Du könntest (müßtest) aber vielleicht noch etwas tiefer kommen.

Mittendrinnen unter den gleichen Stimmen hört man sich selbst angeblich nicht so gut - wenn man darin noch nicht geübt ist.
Das ist auf jeden Fall ein guter Tipp auch wenn ich ihn nicht verallgemeinern würde. Ich kenne viele Chorneulinge, die in "Randsituationen" ihre liebe Not damit haben, die Töne zu halten und nicht in die falsche Stimme zu rutschen ;)
Aber ich kann bestätigen, dass ich aus genau dem Grund immer auf Eckposition gesungen habe - weil ich da den Chorklang als Ganzes erlebt habe und mich im Vergleich dazu gut hören konnte.

Bezüglich "im Chor in die alte Technik verfallen...": Also ich denke, dass man mit ein paar Leuten ringsum vielleicht ein ganz klein wenig nervös ist --> u. schon gehts ab ins alte Muster; da kennt sich der Körper nämlich schon aus.
Da brauchst Du gar keine anderen Leute. Du lernst ein Lied und dann ist es verflixt schwierig, das erlernte Muster umzustellen, ob nun Solo oder nicht. Sing heute mal ein Lied, das Du vor anderthalb Jahren gesungen hast.
 
@saxycb

Ich glaube Nervosität ist es nicht. Ich fühle mich da ziemlich sicher und aufgehoben. Es ist eher das mit den "plärrenden" und "drückenden" Stimmen um mich herum und die alte Gewohnheit. Ich merke manchmal schon beim Einsingen, dass ich die Übungen nicht mit der Technik wie im GU singe, deshalb singe ich mich wenn möglich lieber zu hause mit "meinen" Übungen ein.
Bezüglich der Nachbarinnen besteht nicht soo viel Auswahl, wir sind im Alt 1 zu fünft und im Alt 2 auch noch mal fünf. Und wie gesagt, die meisten haben keinerlei Technik.
Aber an der Stimmgrenze sitzen ist auf jeden Fall gut. Das werde ich mal verstärkt machen.
Wenns nach mir ginge, könnten wir ja gerne alle Stücke, die wir können total durcheinander stehend singen. Aber das passt auch nicht jedem.

@IcePrincess

Ich werde diese "besinnliche" Zeit auf jeden Fall nutzen, um mehr an meiner Stimme zu arbeiten (mit besinnlichen Grüßen an die Nachbarn :D)!

Und beim nächsten Stück schaue ich dann mal, dass ich mir was raussuche, was nicht gerade bis e runter geht oder so. ich muss gestehen, ich kenne die untere Grenze meiner Kopfstimme nicht so genau. Das muss ich noch mal ausloten und dann wird kopfig gesungen ohne Ende!

Ich glaube Bell* hat wahrscheinlich ganz gut getroffen mit der Aussage, dass ohne gutes beherrschen der isolierten Kopfstimme eh nix geht mit Mischen.
Ich werde das mal als mein Feiertagsprojekt angehen und schauen was sich so tut.

Einen schönen Abend euch allen!

Lillylu
 
Ich merke manchmal schon beim Einsingen, dass ich die Übungen nicht mit der Technik wie im GU singe, deshalb singe ich mich wenn möglich lieber zu hause mit "meinen" Übungen ein.
Kannst du mit Deinem Chorleiter ausmachen, dass Du dann erst nach dem Einsingen in den Chor kommst? Damit würdest Du die Situation noch etwas entschärfen.

Und beim nächsten Stück schaue ich dann mal, dass ich mir was raussuche, was nicht gerade bis e runter geht oder so. ich muss gestehen, ich kenne die untere Grenze meiner Kopfstimme nicht so genau. Das muss ich noch mal ausloten und dann wird kopfig gesungen ohne Ende!
Magst Du Christopher Cross? Da ist mit Noten nicht so viel, aber bei seinen CDs kann man ganz gut mitsingen, ohne die Bruststimme zu nutzen. Er tut das nämlich auch nicht.

Na dann - viel Erfolg!
 
Hallo IcePrincess,

mit dem Namen konnte ich nicht auf anhieb was anfangen aber Google bzw. Youtube hilft!

Den kenne ich natürlich auch und so ein zwei Stücke finde ich auch ganz schön, da werde ich mich mal dran versuchen.

Bei meiner Lehrerin habe ich heute das Thema isolierte Kopfstimme auch angesprochen. Sie meinte, ich könne mir über die Feiertage ja mal einige Vaccai Übungen angucken.
Das ist dann ja gleich richtig Klassik aber ich versuchs trotzdem mal. Schaden kann 's ja eigentlich nicht oder was meint ihr?

Lillylu
 
Hallo Lillylu !
Vaccai ist Geschmackssache; ich kenne die Methode von meiner früheren Gesangsausbildung. Manche Übungen und Arietten sind nicht schlecht, aber ich finde nicht unbedingt, dass sie sich zum Selbststudium eignen.
Wie dem auch sei, ein klassischer Ansatz zum Erarbeiten der Kopfstimme ist nicht verkehrt !

Noch ein Wort zu Deinem Chor: was Du erzählst, ist gar nicht so selten - ein Chor ohne gute Leitung (und Stimmbildung) kann mitunter richtig stimmschädlich sein. Ich bin da mittlerweile skeptisch geworden - weil ich einige Schülerinnen habe, die im Chor drücken, pressen und schreien, was das Zeug hält, und man das im Einzelunterricht mühsam wieder ausbügeln muss. Ich möchte Dir natürlich nicht Deinen Chor ausreden, aber Du solltest verstärkt darauf achten, wie Du da singst.
schöne Grüße
Bell
 
Bei mir war es auch eine Kammersängerin, (also ein klassischer Ansatz), die die Kopfstimme rausgeholt hat. Nicht mit Vaccai, aber mit Bildern und einem Tonvorbild (das würde ich absolut nicht unterschätzen!) das mir geholfen hat, da raufzutirilieren.

Bei Chören ist es tatsächlich eine Einzelfallentscheidung. In einem guten Chor (und in meiner Umgebung kann ich da doch einige empfehlen) kann man sehr viel lernen.
"Meinen" Gospelchor habe ich viel zu lange gemacht - das habe ich auch erst daran bemerkt, wie die Stimme nach dem Schlußstrich aufgeblüht ist. Eigentlich wäre mein Rat auch der dass ein Sänger, der merkt, dass ihm das Singen im Chor nicht gut tut, den Chor zu den Akten legt. Zumindest für ein halbes Jahr oder so bis er seine Stimme gefestigt hat.
 
Der Vaccai soll auch nicht zum reinen Selbststudium sein. Das würde ich mir auch nicht zutrauen, weil ich eben noch nicht das richtige Klangbild und das Gefühl für den richtigen Sitz der reinen Kopfstimme habe.
Ich werde über die Feiertage einfach ein bißchen mit meinen bestehenden Stücken oder Christopher Cross oder so experimentieren und mir im Vaccai die ersten Stücke anschauen, damit mir die Melodie etc. geläufig ist und ich mich beim nächsten mal im Unterricht wirklich nur auf den Sitz und die Kopfigkeit konzentrieren kann.

Ja, der Chor <seufz>...
Gerade heute war es wieder überhaupt nicht gut! So ein Mist.
Ich versuche schon darauf zu achten aber es fällt total schwer und manchmal glaube ich auch, dass mich zusätzlich zu den anderen Problemen einige Chorstücke stimmlich noch überfordern (schnell, großer Umfang zum Teil bis f'' und das gern auch mal im Piano etc.).

Ich spiele aber auch bereits länger mit dem Gedanken mir einen anderen Chor zu suchen. Wir kommen einfach beim Erarbeiten der superschönen Arrangements nicht so weit, wie ich es mir wünschen würde, weil das Niveau der Sänger zu unterschiedlich ist.
Ich werde das Konzert im nächsten Herbst aber wohl noch mitnehmen, in der Hoffnung, dass wir deshalb in den nächsten Monaten total konzentriert arbeiten. Danach werde ich versuchen etwas neues zu finden mit (besserer) Stimmbildung.

Falls das nichts wird (als Allerwelts-Alt ist man ja nicht gerade begehrt) habe ich noch mein kleines Ensemble und werde dann vielleicht mehr in den Einzelunterricht investieren.

Aber leichtfallen wird mir der Abschied trotzdem nicht. Na, noch ist es ja nicht soweit und meine Stimme hat trotzdem Chorferien:D

Schönen Abend für euch!

Lillylu
 
Der Vaccai soll auch nicht zum reinen Selbststudium sein.
Damit ist ja alles im Butter! Mit einer Lehrerin die den Vaccai kennt und weiß was sie tut ist er für viele Sänger sehr hilfreich!

(schnell, großer Umfang zum Teil bis f'' und das gern auch mal im Piano etc.).
Klingt tatsächlich nicht einfach... f'' ist für einen ersten Alt aber durchaus noch machbar, vor allem wenn er eigentlich Mezzo ist. Meine Süße (schon von der Timbrierung her so was von Mezzo!!!) hat in ihren Studentenzeiten Oratorien bis a'' gesungen.

Ich werde das Konzert im nächsten Herbst aber wohl noch mitnehmen, in der Hoffnung, dass wir deshalb in den nächsten Monaten total konzentriert arbeiten. Danach werde ich versuchen etwas neues zu finden mit (besserer) Stimmbildung.
Das ist auf jeden Fall ein Ziel :D So habe ich das damals auch gemacht. Abschiedskonzert war das "große Konzert" mit zwei anderthalb-Stunden-Sets und Jazz-Band.

Wenn ich Du wäre würde ich mich bezüglich meiner Stimmlage auch mal noch gar nicht so festnageln... ich habe Dich noch nicht gehört und ich weiß wie gut ich den Mezzo "gemacht" habe.
Wenn ich Du wäre, würde ich meine Stimme einfach mal fliegen lassen und dann schauen, was passiert. das f'' war für mich auch so eine Klippe, es wackelte und klang meistens angestrengt und wir hatten lange nicht ernsthaft versucht drüber zu kommen, weil Ice ist ja Mezzo und kann die hohen Töne nur noch kreischen. Nix war - ich habe am f'' einen ganz leichten Bruch in der Stimme (deshalb werd' ich's immer hassen), aber ab g'' flutschen die Töne wieder bis in Höhen von...

Viel Spaß beim Üben und falls Du Fragen hast...

Liebe Grüße

Ice
 
Das f'' ist ja auch nicht das Ende der Fahnenstange bei mir. In Gesangsübungen komme ich an guten Tagen schon mal bis h''.
Das ist aber natürlich was gaaanz anderes:rolleyes:

Und im Chor, wo ich fast nie meine reine Kopfstimme nutze und dazu neige, die auch viel zu spät dazuzunehmen, kommt leider nur an wenigen Stellen was Gutes dabei raus. Es gibt ein, zwei Stücke, wo wir definitiv so lange um d'' und f'' herumturnen müssen, dass ich auch irgendwann die "total-egal-wies-klingt" Haltung eingenommen habe und einfach los bin. Klappt aber erst seit kurzem und alles, was ich davor gelernt habe ist ähm, nun ja:eek:

Ich habe da oben auch einen Bruch aber schon etwas tiefer, so bei cis'' / d''. Danach wird es auch wieder leichter aber natürlich auch nur in den Übungen. In Stücken klappt da einfach gar nix.

Stimme fliegen lassen klingt toll! Ich werds mal versuchen.
Festgenagelt auf Mezzo bin ich auch nicht glaube ich. Ich habe nur schon ein paar mal von anderen gehört, dass ich so klinge, vor allem im Vergleich mit Sängerinnen, die ganz klar Sopran sind. Aber deine Erfahrung zeigt ja auf jeden Fall, dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein muss.
Ich hätte ja auch nichts dagegen ein Sopran mit Mezzo-Timbre in den unteren Lagen zu sein oder so was:D

Die ersten Fragen werden bestimmt nicht lange auf sich warten lassen, danke!

Lillylu
 

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