Modeller vs Röhrenamps - Einschätzung seitens FOH

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Hallo FOH-Techniker!

Die Frage richtet sich an Euch - und nicht an die Gitarristen direkt.

Hattet ihr schon mal ne Band, dessen Gitarrist einen Modeller spielt (HELIX, AxeFX, Kemper) und direkt im Anschluss eine Band mit Röhrenamps (oder andersrum) unter den Reglern? Was war euer Eindruck bzgl des Sounds? Besonders interessant ist die Einschätzung, wie das Publikum reagiert - wird der Sound eines Modeller evtl. als "lahmer" empfunden?

Thx!
 
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Ich bin zwar Gitarrist, aber antworte mal trotzdem:)

Ist das ein Trollpost oder meinst Du die Frage ernst?:D


Falls Du die Frage ernst meinst:

1. Seit Jahren treten professionelle Bands mit Kemper/Axe etc. live auf

2. 99% des Publikums wissen überhaupt nicht was ein Modeller ist

3. Wenn verschiedene Bands auftreten und einer Modelling, der andere Röhre nutzt, kannst Du doch daraus keinen Vergleich ziehen wie das Publikum auf den Modeller reagiert

4. Warum sollte ein Modeller "lahmer" klingen???


Der große Kritikpunkt den viele noch an Modellern haben ist eben gerade nicht der FOH Sound, sondern der Sound, bzw. das Gefühl wenn Du Deinen Ton aus der FRFR bekommst, also die Simulation eines abmikrofonierten Amps.
 
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1. Seit Jahren treten professionelle Bands mit Kemper/Axe etc. live auf

2. 99% des Publikums wissen überhaupt nicht was ein Modeller ist

3. Wenn verschiedene Bands auftreten und einer Modelling, der andere Röhre nutzt, kannst Du doch daraus keinen Vergleich ziehen wie das Publikum auf den Modeller reagiert

4. Warum sollte ein Modeller "lahmer" klingen???

1) Das hat sicher auch andere Gründe - neben dem Sound gibt's noch die Gründe der allgemeinen Handhabung, Wartung, logistischer Aufwand, Reproduzierbarkeit von Sounds
2) aber trotzdem könnte das Publikum einen Unterschied hören, wenn zB. siehe 3
3) Wenn der Modeller direkt ohne FRFR in die PA geht und die andere Band über einen mikrofonierten Amp spielt - fehlt da nicht für das Publikum die indirekte Beschallung aus dem Amp als Bestandteil des wahrnehmbaren Gitarrensound?
4) tbd
 
1) Also in die Diskussion Modeller vs Röhre steig ich nicht weiter ein, da das nur in einer unsubstantiierten Grundsatzdiskussion endet, wie jeder Modelling/Röhrenthread, aber nochmal: FOH macht es den geringsten Unterschied ob Du (High End) Modelling oder Röhre nutzt. Der Unterschied liegt im Sound/Gefühl für den Gitarristen. FOH sind beide Signale abmikrofonierte Amps, einmal simuliert, einmal echt.

2) Wie soll das Publikum das denn feststellen? Da müsste selbe Band das selbe Lied exakt so spielen wie vorher, nur über unterschiedliches Gear. Verschiedene Bands zu bewerten macht keinen Sinn, da so viele andere Variablen das Ergebnis beeinflussen würden.
(Bonamassa würde z.B. 100 mal geiler über Modelling klingen als ich über einen 5.000 Euro Boutique Amp :) )

3.) DA ist der Tontechniker gefragt. Der mischt alles zusammen :D
 
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2) Wie soll das Publikum das denn feststellen? Da müsste selbe Band das selbe Lied exakt so spielen wie vorher, nur über unterschiedliches Gear. Verschiedene Bands zu bewerten macht keinen Sinn, da so viele andere Variablen das Ergebnis beeinflussen würden.
Das Diffusfeld ist aus tontechnischer Sicht ein wichtiger Bestandteil des Sound (welcher vom Publikum wahrgenommen wird) und natürlich liefert ein mikrofonierter Amp einen Anteil an diesen Sound - und dies wird durch einen Modeller, der nur über die PA kommt, nicht simuliert.
 
Aus eigener Erfahrung:
Ein gut eingestellter Kemper klingt absolut top über PA und ist für mich einfacher zu handhaben, als ein konventionelles Setup, weil man z.B. kein Übersprechen vom Schlagzeug auf das Mikro hat.
AxeFx kenne ich nicht selbst, aber das Helix kann ohne sehr viel Geschraube meiner Meinung nach nicht mit dem Kemper mithalten. Wenn schon Modelling, dann gleich richtig ist meine Meinung.
Andererseits darf man nicht direkt davon ausgehen, dass man damit pauschal keinen Bühnenlärm hat. Es ist schon vorgekommen, dass der Gitarrist mangels Backline die Gitarre so laut auf dem Monitor wollte, dass ich im kleinen Raum auch sehr viel Monitorsound nach vorne raus hatte und nicht die Kontrolle über den Gitarrenpegel, wie ich ihn mir im Nachhinein gewünscht hätte. Das fällt natürlich bei reinem InEar-Monitoring weg, ist aber bei konventionellem durchaus zu beachten.
 
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aber das Helix kann ohne sehr viel Geschraube meiner Meinung nach nicht mit dem Kemper mithalten. Wenn schon Modelling, dann gleich richtig ist meine Meinung.

Naja, das ist Ansichtssache. Aber du hast in dem Punkt recht, dass du viel Arbeit beim Helix investieren musst um die Amps gut klingen zu lassen. Wenn Du sie aber gut eingestellt hast, am besten noch mit Drittanbieter IR, dann ist der Helix durchaus ganz oben mit dabei, vor allem wenn man den Preis bedenkt. Aber darum geht es ja eigentlich nicht in dem Thread:) Die Diskussion Fractal vs Kemper vs Helix ist ja schon so alt wie die Produkte selbst:)

Man sollte natürlich auch differenzieren. Der Kemper ist kein reiner Modeller, sondern ein "Profiler", der prinzipiell die Signalkette eines richtigen Amps bis hin zum Mikro abhört und reproduziert.

Die reinen Modeller nutzen programmierte Algorithmen um einen bestimmten Amp nachzubilden.

Der Helix ist "richtiges" Modelling auf High End Niveau, aber die Signalketten sind teilweise sehr wild und schwierig zu programmieren um sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Das Headrush Board, das ich vorher hatte war wesentlich intuitiver und man konnte sehr schnell sehr gute Sounds rausholen. Mir war dort nur leider der DSP nicht ausreichend um meine Setups wie gewünscht zu programmieren.

Das ist insgesamt auch ein Faktor der bei der Ausgangsfrage des Threads berücksichtigt werden muss:

Wie gut sind die Presets programmiert. Weiß der Nutzer was er tut? Ein schlechtes Preset klingt auch im FOH schlecht:) Und ein Amp ist wesentlich schneller eingestellt:)
 
Moin, ich antworte mal als Publikum auf die Frage:
Ich beurteile das Gehörte immer nur absolut, nie relativ. Klingt es gut, freue ich mich. Wenn ich irgendwo vor der Bühne stehe habe ich aber nie einen Vergleich, ob es mit anderem Equipment oder anders gewählten Parametern besser geklungen hätte. Ich behaupte mal, dass das auch nur für die Musikerpolizei relevant ist. Nur die zerlegt den Gesamtsound in ihre einzelnen Bestandteile und filtert und bewertet sie nach dem eigenen Geschmack.
Der gemeine Zuhörer nimmt dagegen im Wesentlichen "nur" wahr, ob das Gesamtergebnis stimmig ist.

Diese ganzen Equipmentdiskussionen sind doch nur für uns selbst. Wir glauben, reden uns ein oder wünschen uns, dass kleine Veränderungen enorme Auswirkungen haben. Natürlich kann man nicht bestreiten, dass sich der einzelne Klang ändert. Aber ohne direkten Vergleich, den ja niemand außer man selbst hat, wird kaum einer die Veränderung bemerken. Oft nicht mal die eigene Band. ;-)

Natürlich sollte man sich größte Mühe geben, um gut zu klingen. Das wichtigste Kriterium, wenn man das Publikum im Fokus hat, muss dann aber sein, dass das Gesamtergebnis optimal ist, also die Band gut klingt. Wie dann der Amp einzeln klingt, ist dem Publikum vollkommen egal. Und da kann es eben sein, dass nach der eigenen Vorstellung eine etwas lahmere Simulation wegen der geringeren Bühnenlautstärke die deutlich bessere Wahl ist, als die für einen selbst perfekt klingende Röhre.

Wie gesagt: Ich bin mir sicher, dass das Publikum die kleinen Unterschiede nicht raushört und nicht interessiert.
Allerdings: Was die Leute eindeutig hören, ist ob die Musiker sich wohlfühlen und Spaß haben. Man klingt einfach besser, wenn man mit seinem Equipment zufrieden ist. Es kommt also nicht darauf an, dass die neue Gitarre so viel besser klingt, als die alte, das hört keiner, sondern dass man sie selber geil findet. :D Dann klingt man einfach besser. Von dieser Seite aus betrachtet sind die ganzen Optimierungen wiederum doch nicht so unsinnig. Meiner Meinung nach aber eher wegen des psychologischen Effekts auf den Musiker als wegen des direkten Einflusses auf den Bandsound.

Viel blabla, die eigentliche Antwort auf die Frage aus meiner (Zuhörer-)Sicht ist:
Mir würde im Leben kein Unterschied auffallen.
Es sei denn, der Gitarrist wäre mit der gewählten Option unzufrieden.
 
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Ich glaube auch, dass das kein Problem ist. Was aus meiner Erfahrung eher nicht funktioniert, wenn zwei Gitarristen auf die Bühne gehen, und einer einen Modeller spielt, der andere eher traditionell mit analogem Amp, egal ob Röhre oder Transe.
 
Was aus meiner Erfahrung eher nicht funktioniert, wenn zwei Gitarristen auf die Bühne gehen, und einer einen Modeller spielt, der andere eher traditionell mit analogem Amp, egal ob Röhre oder Transe.
Ich spiele einen Hybridamp (Marshall JMD:1 = Modelling Vorstufe, Röhren Endstufe) und der andere Gitarrist bei 2FOUR2 einen Fender-Röhrenamp. Da klappt es mit auf der Bühne.
Bin mit meinem Amp auch schon über DI Out ins Mischpult und sowohl unser Tontechniker als auch ich bin mit dem Sound, der da raus kommt, sehr zufrieden. Die Soundqualität unterliegt damit keinen Schwankungen. Beim Mikrofonieren sieht das häufig anders aus.

Gruß
Dita
 
Das ist auch die Erfahrung, die wir hatten, als wir mal Aufnahmen gemacht haben. Das Signal, das wir direkt aus meinem Line6 abgegriffen hatten, war ohne weiteren Aufwand zu gebrauchen, während wir bei der Mikroabnahme des Röhrenamps unseres Gitarristen ewig Schrauben mussten, um was Brauchbares auf Band zu bekommen. Ähnliche Erfahrungen haben wir auch live gemacht. Daher hab ich irgendwann meinen Line6 gegen einen Röhren-Amp getauscht, und wir hatten gleiche Voraussetzungen und einen homogeneren Ton.
Was die Wirkung auf das Publikum angeht, glaube ich nicht, dass die solche Probleme wahrnehmen.
 
Wir haben eine Silent Stage und der Gittarist spielt einen Kemper. Unser Toni ist begeistert. Der Soundcheck besteht aus einem Song. Klappt aber nur mit InEar und Personal Monitoring. Der Zeitgewinn ist enorm.
 
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Wir haben eine Silent Stage und der Gittarist spielt einen Kemper. Unser Toni ist begeistert. Der Soundcheck besteht aus einem Song. Klappt aber nur mit InEar und Personal Monitoring. Der Zeitgewinn ist enorm.

Japp, wir spielen auch alle Kemper bzw SansAmp. Soundcheck geht super schnell!

Ich glaub nicht, dass das Publikum da einen Unterschied hört.

Was ich allerdings schon sagen muss ist, dass der Druck auf und vor allem von der Bühne gerade in kleinen Locations schon fehlt. Deshalb steht bei uns in der Band gegen Ende des Jahres mal ein kleiner Tech-Talk an wie wir da weiter verfahren werden. Entweder wir spielen solche kleinen Butzen nicht mehr oder eine Endstufe mit 1x12er muss her, um eben etwas Druck auf der Bühne zu haben.
 
Tach..
Ich meine man müsste die Frage anders stellen : Wie ist das feeling für den Zuhörer, merkt man einen Unterschied und wenn ja ist er wichtig?
Ich denke dass es auf einer Bühne viel wichtigeres vom Sound her gibt als die Frage Amp oder Modeller (Raumakustik, Drumset zu laut, Bühnengröße, Motivation, ect.)
Man könnte ja wenn man meint es fehlt am Druck auf der Bühne einen Amp am Modeller anschließen.
Also egal was man nimmt es muss alles zusammenpassen und gut klingen so wie auch Korki schrieb.:):)
 

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