Motu M4 vs Axe I/O, oder Alternativen.

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Hallo Zusammen,

Ich möchte mein in die Jahre gekommenen Audio Interface (Steinberg CI2+) austauschen, da sich in den letzten Jahren doch einiges getan hat in Sachen Audioqualität, auch bei "günstigen" Interfaces.

Verwendungszweck soll vor allem die Aufnahme von Gitarre/Bass (hauptsächlich DI + Plugins von Neural DSP, Amplitube etc) sein. Drums sind auch digital (Superior Drummer 3). Die Tracks möchte ich auch selbst Mixen und Mastern. Ich brauche also eigentlich nicht unzählige ins & outs.

Abhören möchte ich mit Headphones (Sennheiser hd 660s) und Referenzmonitor (aktuell tannoy, mittelfristig vermutlich dynaudio lyd7). Der Headphone-Ausgang sollte also auch gut sein.

Schön wäre vor allem eine sehr geringe Latenz beim einspielen (auch mit amp-sim) und die aufgenommene DI-Spur sollte eine gute Qualität haben.

Hat jemand Erfahrungen mit den besprochenen Interfaces? Das Motu M4 soll ja für die Preisklasse eine relativ gute Audioqualität besitzen, zu dem Axe I/O finde ich dazu leider nur sehr rudimentäre Aussagen.

Edit: Natürlich auch relevant, ich nutze ein relativ aktuelles ThinkPad mit i7 Prozessor (2019) mit Windows 11, und unterwegs auch mal ein MacBook Pro (2019).

Optimal wäre für meine Zwecke vermutlich das RME Babyface pro fs, welches aber leider immer vergriffen ist und natürlich auch 3x so teuer ist. Wenn jemand also noch alternative Vorschläge hat, bin ich dankbar.

Viele Grüße,

Daniel
 
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Das Motto M4 habe ich seit 1,5 Jahren im Einsatz und bin sehr zufrieden damit. Funktioniert auch an meinem iPadPro hervorragend. Einspielen tu ich auch direkt mit Bass und Gitarre incl. Helix native als Plugin. Ohne Probleme und merklicher Latenz.
Also kann ich dieses Interface nur empfehlen (y)
 
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Schön wäre vor allem eine sehr geringe Latenz beim einspielen (auch mit amp-sim) und die aufgenommene DI-Spur sollte eine gute Qualität haben.
Teste mal den Audient ID14 MKII an. Es hat USB-C und die Latenz ist dabei geringer als beim USB-Vormodell (man kann ihn aber auch mit USB verbinden, auch wenn entsprechendes Kabel nicht zum Lieferumfang gehört). Allerdings ist bei der Latenzfrage eher der verwenden PC ausschlaggebend. Einen sehr guten JFet-Hi-Z-Eingang hat das Audient, speziell um damit direkt mit Gitarre und Bass in die DAW zu gehen. Gerade in Verbindung mit Amp-Software finde ich das er eine schöne Wärme und Dynamik mitbringt.

Klinke und Miniklinke sind am Interface vorhanden und können sehr gut meinen 300 Ohm-HD600 Kopfhörer antreiben.

Etwas teurer, mit mehreren Eingängen ist dann der Audient ID44, vor allem hat er eine eigene Stromversorgung und einen An-/Ausschalter.

Rein um eine Gitarre und einen Bass nacheinander aufzunehmen, reicht auch schon der Audient ID4 MK II. Grundsätzlich empfehlen ich den ungern, da ich schon mindestens zwei Eingänge für sinnvoll erachte (um doch mal was in Stereo aufzunehmen oder die Gitarre direkt über Hi-Z und über einen zweiten Eingang z.B. einen Multieffekt). Wenn das jedoch nie ein Thema ist kann man den durchaus empfehlen, gerade als portable Lösung.

Die ganze Empfehlung hier gilt ohne Einschränkungen für Macs. Bei Windows gab es wohl ein paar Probleme in der Vergangenheit mit den Treibern. Da würde ich erstmal selber testen, sollte aber heute kein Thema sein.

Audient benutzt die gleichen Eingänge wie bei den großen Konsolen für mehrer tausend Euronen. Ich finde das hört man und für mich spielen sie von der Audioqualität durchaus in der RME-Liga mit. Das ist aber nur meine persönlich Meinung.

Universal Audio wäre auch interessant, gerade wenn man die DSP-Power nutzen will und z.B. die UA Amperweiterungen und weiter Effekte dazu kauft und direkt im Interface abspielt. Das bringt sicherlich nochmal was bezüglich der Latenz. Allerdings wird es dann schon ein teureres Unterfangen, auch ist UA nicht unbedingt meine Audiowelt.

Von Motu hört man auch einiges gutes und vielleicht sind sie auch besser als die viel gelobten Focusrites. Da habe ich aber keinerlei Erfahrung.
 
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Uad Apollo twin x wäre eigentlich meine erste Wahl gewesen, jedoch kostet das Gerät aktuell ca. 1.100 Euro und ist bereits 3 Jahre alt. Da das Apollo twin 2014, das twin MK2 2017 und das twin x 2019 heraus kam könnte ich mir vorstellen, dass hier ggf. bald ein Nachfolger erscheint, bei den hohen Anschaffungskosten fände ich das dann tatsächlich ärgerlich.

Der Plan war daher jetzt ein hochwertiges "Budget" interface mit dem die DI Spuren so hochwertig sind, dass ich sie bei einem späteren Upgrade nicht zwingend neu aufnehmen muss.

Wenn ich es richtig verstehe kann ich die UAD Effekte auch über den Rechner laufen lassen, sobald ein UAD Audio-Interface angeschlossen ist, wenn ich sie also beim recorden nicht brauche könnte ich sie beim mixen & mastern auch direkt im daw nutzen, da kommt es ja nicht mehr auf die Latenz an. Richtig?

Das Audient finde ich grundsätzlich auch nicht uninteressant, man hört auch viel gutes darüber, einziger Nachteil ist der fehlende midi port, wenn man beim Aufnehmen zb. ein wah-wah oder ähnliches in der amp sim nutzen möchte wäre das schon praktisch. Min. zwei Eingänge finde ich auch grundsätzlich interessant, dann könnte ich am Input 1 DI aufnehmen und am zweiten das Axe fx-2 als Referenzsound (dann hätte ich vermutlich relativ wenig Trouble mit Latenz).
 
Wenn du über USB-C gehen kannst, hast du überhaupt kein Trouble mit Latenz. Selbst wenn das in irgendeiner Rechenintensiven Situation ein Problem machen würde, kannst du Direct Monitoring dazugeben.
Midi-Voraussetzung war mir nicht klar, ok.
Der Plan war daher jetzt ein hochwertiges "Budget" interface mit dem die DI Spuren so hochwertig sind, dass ich sie bei einem späteren Upgrade nicht zwingend neu aufnehmen muss.
Also beim Audient wird es sicherlich nicht nötig sein die Spuren neu aufzunehmen, vorausgesetzt du hast korrekt eingepegelt. Eingangspoti am Interface auf 9:00 Uhr und du hast einen absolut cleanen Eingang, darüber hinaus kommt langsam etwas Wärme dazu durch die J-Fet-Schaltung, gerade in Verbindung mit Modeling (HX Native) finde ich das richtig geil.
 
Ja USB C ist kein Problem, beide Rechner haben auch Thunderbold 3 Anschlüsse.
 
Lass dir doch beide kommen und vergleiche welcher dir mehr zusagt, wenn von der Kohle machbar.
Wenn Midi ein Muss ist, dann halt doch den Motu. Wenn dir jedoch der Hi-Z Eingang des Audient gefällt, kannst du dir immer noch den kleinsten holen für 128,- (der hat dann trotzdem noch die guten Eingänge von der großen Konsole!), gerade in Verbindung mit dem Macbook und unterwegs eine geile Kombi.
 
Bei UAD musst du dich einfach für oder gegen das Plugin Ökosystem entscheiden.
Der Grund für den deutlich höheren Preis liegt im Sharc DSP Code, bzw der Architektur dieser Art von Verarbeitung.
UAD hat das (als „Späteinsteiger“) relativ erfolgreich etabliert, aber auch enormen Aufwand betrieben.
Das Prinzip ist über 20 Jahre alt und war die Basis von Pro Tools TDM (Motorola DSPs) und Creamware Scope (Analog Devices Sharc), letzteres wird heute von Sonic Core mit aktuellen Sharcs (wie bei UAD) weiterhin vertrieben.
Auch dein Axe fx2 ist ähnlich strukturiert (müsste auf AD TigerSharc laufen). Afaik wurde danach ein anderer DSP eingesetzt.

Vor 20 Jahren war die Entscheidung noch einfach: sowohl ProTools wie Scope spielten qualitativ in einer ganz anderen Liga als alles, was es damals auf der Intel CPU gab.
Heute ist das weniger eindeutig... die Reverbs von (zB) Valhalla DSP, Relab oder Scuffham SGear zeigen dass auch „native“ durchaus Potential besteht.
Allerdings ist das individuell von den jeweiligen Entwicklern abhängig...

Wenn es dich nicht finanziell ruiniert, wäre das ID44 imho die flexibelste Lösung: neben den 4 Eingängen gibt es auch Hardware Inserts (zB für das Axe) und eine bessere Monitoring Sektion. Die Interface Einstellungen werden im Gerät gespeichert, was bei den früheren IDs nicht ging.

Ich nutze seit gut 7 Jahren ein ID22 (top), habe aber auch die og „oldies“ Pro Tools und Scope, die ich nach wie vor schätze, vor allem den quasi latenzfreie Daten-Austausch.
(die DSPs brauchen keinen Software Buffer)
20 Jahre alte Hardware ist natürlich keine Empfehlung, wenn man sie nicht selbst warten kann... steht hier nur um die Situation besser zu illustrieren.
Nebenbei: im Bereich Amp Modelling ist da eh wenig vorhanden und schon gar nicht auf dem Niveau der von dir genannten Simulationen.
 
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das ID44 imho die flexibelste Lösung: neben den 4 Eingängen gibt es auch Hardware Inserts (zB für das Axe)
Das hätte ich auch noch schreiben wollen aber habe es gelassen aufgrund 599,- € und kein Midi.
 
Midi für die genannte Anwendung kann man für kleines Geld an einen USB Port anschliessen.
(macht nur noch in Ausnahmefällen Sinn, das direkt auf‘s Audio-Interface zu packen)

Die 2 Adat Ein/Ausgänge könnten ebenfalls irgendwann nützlich werden, selbst wenn momentan noch nichts geplant ist.
 
Vielen Dank für die vielen Antworten auf jeden Fall schonmal. Midi ist tatsächlich nicht so relevant (ich glaube selbst die UAD Apollo Serie hätte dies nicht) da ich aber für das Axe FX den Midi-Fussschalter habe und Extension Pedale ist es natürlich ein nice too have, wenn es einfach schon dabei ist.

Bei den Geräten von Audient und Motu habe ich auch bei fast allen Reviews die ich bisher gefunden habe gelesen, dass dies die "Budget" Interfaces sind, die von der Audioqualität deutlich über ihrem Preis mitspielen. Und hier scheint tatsächlich einfach der persönliche Geschmack relevant sein, die einen bevorzugen das audient weil es etwas wärmer (vermutlich dadurch analoger) klingt und die anderen schätzen das Motu weil es sehr neutral ist, ein gutes Stereobild hat etc (und angeblich relativ gute Treiber besitzt) einziger Kritikpunkt beim Motu scheint der Headphone amp zu sein bei Hoch-ohmigen Kopfhörern. Die Sennheiser hd660s sollten aber mit ihren 150ohm keine allzu großen Probleme verursachen (da ich sie sehr mag, plane ich hier kein Upgrade).

Ich denke bei den beiden werde ich nicht allzuviel falsch machen gegenüber meiner alten Gurke. Das ID44 ist ja dann doch schon doppelt so teuer wie das id14 oder M4. Und dann ist man auch fast schon im Bereich eines Apollo solo, ultralite mk5 oder Babyface pro fs.

Schade, dass niemand das Axe I/O wirklich nutzt/kennt. Bei den meisten YouTube Reviews wird man irgendwie das Gefühl nicht los, dass davon viele gesponsert sind und von den eher technisch versierten Leuten hat das keiner näher analysiert. Da findet man einfach kaum Informationen zur Audioqualität sondern nur zur beiliegenden Software und den "Gimmicks"...ich bin jedoch der Meinung ein Audio-Interface sollte vor allem eine gute Audioqualität liefern.
 
Wenn es dir um gute Audioqualität geht, hol dir ein UAD oder Apogee....oder das Motu M4, das hat nämlich auch Apogee Wandler inside :)

Vergiss das Axe i/o
 
Ich wusste gar nicht, dass Apogee Wandler herstellt ... :eek:
 
Siehste mal ;)

Guckst Du

Ich korrigiere mein obiges:
Im M4 werkeln die gleichen "Wandler" wie in weitaus teureren, manch überteuerten Interfaces, wie z.B. Apogee.

und das sage ich als Apogee nutzer 🥸
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi vielen Dank für die Antworten,

das Apogee Duet 3 fand ich auch ganz interessant, allerdings haben mich da die vielen Erfahrungsberichte, dass es etwas buggy ist, etwas abgeschreckt.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass die meisten Probleme mittlerweile gepatched wurden.

Auf dem Papier kann das Motu m4 definitiv mit höherwertigen Interfaces mithalten, die Farbe des Soundes wird natürlich immer abhängig vom persönlichen Geschmack sein..

Daher kann ich auch die positive Meinung zu den Audient Produkten nachvollziehen, die ja einen etwas wärmeren und analogeren Grundsound haben... Gerade wenn man jetzt nicht nur produziert und mixt sondern auch Musik darüber hört kann ich mir vorstellen, dass es angenehmer klingt und das vor Allem auch für einen längeren Zeitraum ohne zu ermüden.

Ich werde jetzt trotzdem zuerst mal das Motu m4 testen, da ich vereinzelt von Personen die beide Interfaces besitzen gelesen habe, dass es etwas klarer und differenzierter sein soll (dafür eben auch etwas steriler). Da ich aber mit meinem aktuellen Setup häufig vorallem bei Drums (Hi-Hat etc) Probleme habe die deutlich herauszuhören kommt mir das vielleicht ein wenig entgegen.

Für die Differenz zum UAD Apollo Solo, werde ich mir vermutlich einfach mal Total Studio 3.5 Max gönnen, und hoffe dass ich da im gehobenen Homeproducing Rahmen doch schon einiges abdecken kann. Ich denke die UAD-Plugins legen da sicher nochmal eine Schippe drauf, aber einfach mal in einem Pack alles zu haben und sich damit zu üben ist sicher hilfreich, sollte es doch nochmal zu einem Upgrade kommen schon gezielt zu wissen, was man wirklich benötigt.
 

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