Müssen Dead Spots bei einem neu gekauften Instrument (Epiphone Zenith VS) toleriert werden?

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mynodeus
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Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich mir in einem Muskgeschäft eine Epiphone Zenith VS gekauft.
Es handelt sich um eine akustische Archtop mit Floating Bridge/separatem Tailpiece.
Das Instrument habe ich vorher angespielt und mir war nichts negativ aufgefallen - im Gegenteil, Klang war hervorragend, auch die Bespielbarkeit sehr gut.
Die Floating Bridge lag aber noch auf einem Schaumstoffpolster, um die Decke vor Verkratzen zu schützen.
Nach dem Kauf habe ich dann zu Hause das Polster unter der Brücke entfernt, die Brücke zum Ausgleich etwas höher gedreht und noch einmal genau darauf geachtet, ob nichts mehr scheppert.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die G-Saite im Bereich des 3./4. Bunds einen Dead Spot hat. (D.h. dort gespielte Töne sind deutlich leiser und der Grundton klingt sehr schnell ab).
Zum Laden zurückgebracht, Halskrümmung und Saitenlage geprüft, Reparaturauftrag/Garantie aufgegeben und Instrument erst einmal dort gelassen.
Heute Rückmeldung: Nach Aussage des Musikgeschäfts hat ein Gitarrenbauer inzwischen das Instrument gesichtet und für perfekt eingestellt befunden.
Den Dead Spot müsse ich so hinnehmen, er könne daran auch nichts machen, Lautstärkeschwankungen zwischen einzelnen Griffpositionen seien auch bei höherpreisigen Gitarren etwas völlig normales.
Wie seht Ihr das? Muss ich einen Dead Spot (in einer wichtigen Lage, nicht bei exotischen Tönen in hohen Lagen) in Kauf nehmen oder kann ich auf Ersatz/Besserung bestehen?
Danke für Eure Einschätzung.
Gruß myno
 
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Mir tut es für dich Leid, dass du solch einen Ärger mit deinem Instrument hast.
Trete vom Kauf zurück, sofern noch geht und gib das Teil zurück. Wenn es nicht geht, bedanke dich freundlich für den Service und teile ihm mit:
Bei "den Großen" gibts 30 Tage MoneyBack.

Ein gutes Beispiel solche Läden zu meiden. Schlechten Service braucht keiner.
 
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Das Problem hat m.W. nichts mit Service zu tun. Lautstärkeunterschiede sind normal. Ob sie im konkreten Fall (Person M; Gitarre E) den Rahmen sprengen, lässt sich so nicht sagen. Da sie mit baulichen Gegebenheiten zusammenhängen, können sie bestenfalls auf diesem Weg behoben oder abgemildert werden. Hier wird von jemand berichtet, der einen dead spot auf einer Olson hat... :ugly:

Nach dem Kauf habe ich dann zu Hause das Polster unter der Brücke entfernt, die Brücke zum Ausgleich etwas höher gedreht und noch einmal genau darauf geachtet, ob nichts mehr scheppert.
Den Satz verstehe ich nicht. Hat denn vorher was gescheppert? Wenn ja, was und wann?
 
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Das Problem hat m.W. nichts mit Service zu tun. Lautstärkeunterschiede sind normal, weil Holz ein nicht homogenes Material ist.
Den Satz verstehe ich nicht. Hat denn vorher was gescheppert? Wenn ja, was und wann?

Dass es durch verschiedene Effekte bei der Herstellung zu Exemplaren mit Dead Spots kommen kann, ist klar.
Die Frage ist doch, ob ein solches Instrument mit einem Dead Spot in wichtiger/niedriger Lage als A-Ware verkauft werden kann oder nicht.
Bezüglich Scheppern: Ja, nach Entfernen der Schutzunterlage hat es auch etwas gedröhnt, das war aber wohl das leere Batteriefach, das nun ins Schwingen kam.

Weil mir der Dead Spot vorher nicht aufgefallen war, dachte ich zuerst, die g-Saite könnte durch die zu niedrig gewordene Saitenlage (nach Entfernung der Schicht unter der Brücke) jetzt nicht mehr frei schwingen. Aber durch Höherstellen der Saitenlage ließ sich der Dead Spot nicht beseitigen. Auch die Halseinstellung sieht wohl ok aus.
 
Dead Spots und Wolftöne sind relaiv unvermeidlich. Ein guter Gitarrenbauer wird versuchen, diese Töne in Bereiche zu verschieben, wo sie nicht auffallen (also unterhalb des E). Es gibt die Möglichkeit Wolftöter einzusetzen, gerade bei einer Archtop wäre das einen Versuch wert, aber ich wuerde zunächst auf Wandlung pochen.
 
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Die Frage ist doch, ob ein solches Instrument mit einem Dead Spot in wichtiger/niedriger Lage als A-Ware verkauft werden kann oder nicht.
Ich habe inzwischen meinen Post ergänzt und auf eine Olson hingewiesen, die einen dead spot hat. Damit relativiert sich die Frage in gewisser Weise.

Bleibt die Frage, ob der Käufer mit seinem konkreten dead spot leben kann oder will. Die können wir aber auch nicht stellvertretend beantworten.
 
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Da ist nur von Rücksendungen die Rede ...
Wenn T das auch bei Ladenkäufen macht, ist das imho reine Kulanz auf die man keinen gesetzlichen Anspruch hat ...
Aber sry, das hat ja mit dem Threadthema nichts zu tun ...

Zum Topic:

Ja, solche dead spots sind nichts Aussergewöhnliches ... und gerade bei akustischen Gitarren sicher sehr störend.
Es gibt findige Musiker und Techniker, die versuchen den/die dead spot(s) durch Beschallen mit der spezifischen Frequenz (der Ton des dead spots) oder duch sehr intensives und forciertes spielen dieses Tons auf dem Instrument zu vermindern.
Das kann zum Erfolg führen.
 
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Es gibt findige Musiker und Techniker, die versuchen den/die dead spot(s) durch Beschallen mit der spezifischen Frequenz (der Ton des dead spots) oder duch sehr intensives und forciertes spielen dieses Tons auf dem Instrument zu vermindern.
Bei akustischen Gitarren?
 
Ja, wieso nicht? Der dead spot ist eine Eigenschaft des Holzes, nicht i-einer Elektronik bei E-Gitarren z.B.

Ich hab so etwas mal von einem Geigenbauer gehört und erzählt bekommen. Er hat auf diese Weise versucht, einen dead spot bei einem Cello zu kurieren.
 
Dead Spots und Wolftöne sind relaiv unvermeidlich. Ein guter Gitarrenbauer wird versuchen, diese Töne in Bereiche zu verschieben, wo sie nicht auffallen (also unterhalb des E). Es gibt die Möglichkeit Wolftöter einzusetzen, gerade bei einer Archtop wäre das einen Versuch wert, aber ich wuerde zunächst auf Wandlung pochen.
Naja Wolftöter sind ein Gewicht, das zwischen Brücke und Tailpiece an die Saite geklemmt wird, richtig?
Ich hatte testweise schon ein Schwämmchen dort unter die Saiten geklemmt, um diesen Bereich am Schwingen zu hindern (habe mal gelesen, dass man das bei Aufnahmen gerne so macht), aber das brachte gegen den Dead Spot nichts.
Gruß myno
 
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Ein Wolfton ist ein Ton, der besonders laut ist, ein dead spot das Gegenteil ... wie soll ein "Wolftöter" also bei einem dead spot helfen?
 
Danke für die Klärung von Wolfston vs. Dead Spot.
Eine Überlagerung durch eine zweite Schwingung derselben Frequenz führt je nach Phase zu Auslöschung oder Verstärkung.
Haben deshalb Wolfstöne und Dead Spots nicht dieselbe Ursache (dann wäre ja der Wolfstöter einen Versuch wert) oder muss man das ganz anders sehen?
 
Der dead spot ist eine Eigenschaft des Holzes, nicht i-einer Elektronik bei E-Gitarren z.B.
Die Frage wäre evtl: welchen Holzes? Ich krieg das jetzt nicht mehr komplett auf die Reihe - aber nach dem, was mir so in Erinnerung ist, gibt es schon einen wichtigen Unterschied insofern, dass bei der Stromgitarre die Saiten den PU "bearbeiten"; der Korpus kann massiv sein, während das Holz des Halses eine große Bedeutung hat. Bei der stromlosen muss Luft in Bewegung gesetzt werden, und damit verändern sich die Parameter. Daher die Frage.
 
Nach meiner Erfahrung "sitzen" dead spots im Hals, Wolfstöne im Korpus ... um das mal laienhaft auszudrücken.

So auch die Erläuterung des o.erwähnten Geigenbauers. Er suchte am Korpus die Stelle, bei der eine Schwingungsunterdrückung den Wolfston am besten dämpfte.
 
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Ehrlich gesagt bezweilfle ich die örtliche Unterscheidung da die Resonanzfrequenz, die Summe aus Hals und Körper ist...
Dennoch ist eine örtliche Suche zur Veränderung mit einem Gewicht natürlich wichtig. Diesen Ort würde ich immer auch am Korpus suchen, da der Hals ja bespielt werden will... Ein Gewicht würde dort nerven.
Die Ursache ist eine Überlagerung der Schwingungen. Beim Wolfston eben Berg auf Berg = Sehr laut, beim Dead Spot Berg auf Tal = Gedämpft. Physikalisch das Gleiche.
Abhilfe schafft in beiden Fällen eine Verschiebung der Resonanzfrequenzen - z. B. Durch Gewichte am Korpus oder auch am Hals (Kopfplatte könnte z.B. schon auch gut funktionieren...)


... Dennoch sollte man die Erfahrung der Praxisjungs nie unterschätzen und es mag natürlich gut sein, dass - aus welchen komischen Gründen auch immer - eine Behebung der Wolfstöne/DeadSpots am Hals/Korpus besser funktioniert. Logisch fände ich das nicht und ie Bezeichnung die Töne "sitzen" dort oder dort... irreführend ;)

Wenn er wie bei Dir an einer so wichtigen Stelle ist, würde mich das schon stören. Wenn es noch geht, würde ich auch umtauschen...
 
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Hi,

Es ist doch so, dass wir in einer "Besser/schneller/alles perfekt/Und trotzdem billig/ und vorallem Online"-Welt leben, die kostengünstig bis billig gefüttert wird, und das auch im Bereich Gitarren. Die Firma Epiphone ist ein wichtiger Belieferer dieser modernen Geschäftstaktik-warum auch nicht!?

Du solltest wenn du diese Gitarre möchtest wohl mit dir selbst ausmachen ob du das akzeptieren willst oder nicht.

Tatsache ist jedoch (das ist meine Meinung!) dass diese Gitarre für das was sie sein soll viel zu billig ist und gemessen an dem ist ein Deadspot noch eine kleine Einschränkung!

Gruss,
Bernie
 
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Jedes Instrument hat seine Schwachstellen – mehr oder weniger ausgeprägt. Insgesamt scheint es ja recht gut verarbeitet zu sein. Ein perfektes Instrument zu erhalten ist Illusion. Meiner Erfahrung nach gibt es auch bei deutlich teureren Instrumenten immer irgendetwas, was noch besser oder anders sein könnte. Ich würde mich mit dem Instrument arrangieren, mich an seinen Qualitäten erfreuen und versuchen, die Schwachpunkte durch das Spielen auszugleichen: etwa stärkerer Anschlag, mehrstimmiges Arrangement.
 
Hallo Bernie,
Hi,

Es ist doch so, dass wir in einer "Besser/schneller/alles perfekt/Und trotzdem billig/ und vorallem Online"-Welt leben, die kostengünstig bis billig gefüttert wird, und das auch im Bereich Gitarren. Die Firma Epiphone ist ein wichtiger Belieferer dieser modernen Geschäftstaktik-warum auch nicht!? [...]
Tatsache ist jedoch (das ist meine Meinung!) dass diese Gitarre für das was sie sein soll viel zu billig ist und gemessen an dem ist ein Deadspot noch eine kleine Einschränkung!
Na ich weiß nicht... günstige Archtops gab es schon immer (noch in den 1950ern waren ja "Schlaggitarren" aller Preisklassen sehr verbreitet) und die Zenith z.B. ist ein recht einfach gebautes Instrument: die Decke ist relativ dick belassen, bestimmt ja auch CNC-gefräst, und hat durch das parallele Bracing nur 2 Streben, der Sperrholzboden hat gar keine Verleistung. Nur der Hals ist durch die mehrstreifige Ausführung etwas aufwendiger. Das Finish ist kostengünstig in Seidenmatt ausgeführt. Warum sollte ein solches Instrument (wenn es in Massen produziert wird, so wie Epiphone das macht) besonders teuer sein?

Außerdem passt "Besser/schneller/alles perfekt/Und trotzdem billig/ und vorallem Online" hier gar nicht, weil ich im Laden gründlich angetestet habe. Nur hatte die Gitarre leider durch die Unterlegung der Brücke mit einem Schutzpolster etwas andere akustische Eigenschaften als nach der Entfernung des Polsters.

In Teilen gebe ich Dir aber recht: ich verstehe nicht, warum Epiphone bei einem eh schon so günstigen Instrument noch einen grottigen Piezo-Tonabnehmer in die Gitarre stecken muss, der bei einer Archtop gar keinen Sinn macht, und hier und da auch noch Bindings und anderes Schmuckwerk anbringt. Dies wäre besser in wertigere "Basics" (wie vernünftige Mechaniken) gesteckt gewesen. Andere Hersteller (wie Godin bei der 5th Avenue) schaffen es auch, in einem Instrument dieser Preisklasse hochwertige Mechaniken zu verbauen und durch die Kunst des Weglassens eine höhere Qualitätsanmutung zu erreichen.
Du solltest wenn du diese Gitarre möchtest wohl mit dir selbst ausmachen ob du das akzeptieren willst oder nicht.
Ja die Entscheidung habe ich inzwischen gefällt.

Mittlerweile habe ich mich entschieden, die Gitarre zu behalten und ihre Schwächen mit in Kauf zu nehmen. Sie hatte mich beim Antesten trotz des Dead Spots mit ihrem Klang überzeugt und bei einem anderen Exemplar wäre das ja nicht unbedingt genauso. Testweise habe ich einen "FatFinger" angebracht, damit verschwindet der Dead Spot zwar nicht ganz, aber das verbleibende Ungleichgewicht ist so schwach, dass es beim normalen Spielen nicht mehr auffällt.

Ich habe auch eine andere Gitarre mit einem "Wolf" (hohe e-Saite 10. Bund), die trotzdem zu meinen Lieblingen gehört, das hat mich letztlich zu der Entscheidung bewegt, auch die Zenith zu behalten, obwohl ich mich zuerst geärgert habe (und obwohl mich der Verkäufer mit seinen Bemerkungen geärgert hatte).

@all danke für Eure Einschätzungen. Dadurch konnte ich die Sache entspannter sehen und habe mehr über Dead Spots und Wolfstöne erfahren.

Gruß myno
 
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