Hallo Jojo,
Schau mal auf
http://bassposaunen.de/Page11512/Kommentare/kommentare.html, da findest Du viele Meinungen von Bassposaunisten zu Mundstücken.
Ganz generell kann man sagen, dass es für Bassposaunisten oft eine Lebensaufgabe ist, das für sich passsende Mundstück zu finden. Wenn Du einen Bassposaunisten in Deinem Umfeld kennst, hat er sicherlich ein Sammelsurium an Mundstücken, die Du mal antesten kannst.
Als weiteren Tipp kann ich nur empfehlen, sich an ein kompetentes Musikhaus mit großer Auswahl zu wenden und dort - am besten mit einem kundigen Begleiter - mal mehrere Stunden zu testen und zu sieben. Ohne je dagewesen zu sein, scheint - wen überraschsts? - Musik Bertram eine gute Adresse mit großer Auswahl zu sein. Andere große Anbieter natürlich auch.
Das "satte Kontra-B" bekommt man mit Übung auch auf einem 6 1/2 AL. Aber ist das Kontra-B wirklich Dein Ziel? Als Bassposaunistin mit einventiliger Posaune sollte doch eigentlich das Kontra-F das Ziel sein, wenn das Kontra-B satt in jeder Lebenslage kommen soll. Sollen auch tiefere Töne immer klappen, kommt die Kontralage mit Quartventil ins Übeproramm. Ich übe regelmäßig die kompletten Lagen bis zum Subkontra-B, das man bei mir aber nur noch erahnen kann (Lange Haltetöne, gebrochene Akkorde). Bin ja auch nur Amateur. Aber nur so kann ich sicher stellen, dass ich z.B. die Tubastimme von Amazing Grace (Canadian Brass Bearbeitung - geht bis zum Kontra-F) einigermaßen sauber hinbekomme. Als Übungsmaterial kann ich wie bereits zuvor geschrieben, die sehr preisgünstige Übungssammlung "Die ein- und zweiventilige Bassposaune" von Frank Möwes empfehlen. Damit kann man prima den Tonraum nach unten erweitern und sich einen satten Bassposaunenton erarbeiten. Denn einer Sache sollte man sich immer bewusst sein: Natürlich gilt "Je größer das Mundstück, desto leichter und satter kommen die tiefen Töne". Aber ohne regelmäßiges und konsequentes Üben der Tiefe geht hier nicht viel.
Ich persönlich habe - von einem 6 1/2 AL auf der Tenorposaune kommend - mal mit einen 1 1/2 G angefangen, das bei meiner Bach 50 dabei war. Ziemlich schnell kam dann die Erkenntnis, dass das nicht das Wahre sein kann (für mich). Zum Glück kannte ich den Vorbesitzer der Bach 50 recht gut (damals Student an der Posaune, heute Profi), er hat mich damals ins Musikhaus seines Vertrauens mitgenommen und wir haben 2 Stunden Mundstücke getestet. Das Musikhaus hatte einen kompletten Koffer von Josef Klier da und so wurde es eben - für den Anfang - ein 2BK aus der "Exclusive"Serie von Klier. Hätte er einen Tilz-Koffer dagehabt, wäre es wohl eher ein Tilz geworden...
Das Klier 2BK habe ich dann für ca. 5 Jahre gespielt, bin aber nach und nach an seine Grenzen gestoßen. Da war ich ja "schon groß" und habe mich mit der Firma Klier direkt in Verbindung gesetzt. Größer sollte es werden und anhand der systematisch aufgebauten
Tabelle der "Exclusive" Serie habe ich mir 3 Größen in Bezug au das 2BK zuschicken lassen: 2AK (gleicher Durchmesser größere Bohrung/Kessel), 1BK (gleiche Bohrung/Kessel, größerer Durchmesser) und 1AK (Kombination aus beidem). Letztlich wurde es dann ein customized 1AK mit 7.8mm Bohrung (Ja, auch das ist möglich), komplett vergoldet mit Schraubrand. Zusätzlich hatte ich mir dann noch ein 1CL Unterteil gekauft in der Annahme, das wäre nützlich, wenn ich mal länger Tenorlage blasen sollte. Eine reine Fehlinvestition. Das 1AK habe ich dann aber bis zum Verkauf meiner Bachposaune seht zufrieden gespielt.
Seit ich meine Lätzsch Cieslik habe, spiele ich nun das Lätzsch C2+2 Bassposaunenmundstück, genau das Gleiche wie Frank Möwes laut den Kommentaren oben auf seiner Webseite. Wir haben uns aber nicht abgesprochen. Der Unterschied der
Lätzsch Mundstücke zu allen anderen Anbietern ist der, dass die Kesseltiefe über die Randhöhe festgelegt wird. Es gibt 2 Unterteile mit unterschiedlichen Bohrungen (7,2 und 7,4mm), 5 Randhöhen und 9 Randformen. Insgesamt kommt man hier also auf eine Sortiment von theoretisch 90 unterschiedlichen Mundstückgrößen, kein anderer Anbieter hat eine solche Auswahl allein für Bassposaune!
Von der Größe her ist mein aktuelles Mundstück nochmal eine Nummer größer als das 1AK - zumindest was Kesseltiefe und - breite angeht. Die Bohrung ist hingegen eine Spur kleiner geworden. Der Ton auf der Lätzsch Posaune ist damit noch einmal deutlich satter und formbarer. Ich schiebe das zum Teil auf die deutlich größere Masse im Vergleich zum 1AK. Bei Bach wäre das Lätzsch Mundstück vermutlich ein "Megatone". Von der Preislage her ist ein Lätzsch Mundstück sicher nicht mit dem Klier vergleichbar. Man sollte aber bedenken, dass man hier automatisch ein Mundstück mit vergoldetem Schraubrand erhält. Beides (Vergoldung und Schraubrand) sind bei Klier und auch bei anderen Anbietern aufpreispflichtige Posten, so dass der Preisunterschied immerhin kleiner ausfällt.
Ein Mundstück, das ich auch immer mal ausprobieren wollte, wäre ein
Monette "Prana". Von der Preislage her liegt das sogar leicht über dem Lätzsch, hat aber keinen Schraubrand und es gibt nur 4 Größen für Bassposaune (ob es vergoldet ist, weiß ich nicht). Man liest aber immer wieder, was für "Wunder" es bewirken soll, insofern würde ich es rein aus Neugier mal probieren wollen.
Hoffe das hilft!
Viele Grüße
Marco