MuseScore 2 Plug-In: Griffschrift in Noten umwandeln

Hallo Torsten,

nicht nur die Wälder werden bunt, nein auch meine Ziehharmonika-Noten werden jetzt bunt (rot-grün).

Ich wollte nach einer Woche noch einmal eine Rückmeldung geben. Komme gut klar mit den Plug-ins. Habe jetzt schon 20 schöne neue (Noten-)Blätter in bunt ausgedruckt. Habe noch ungefähr 20 Blätter vor mir. Die Hälfte ist geschafft und durchgespielt. Passt bis jetzt alles super gut. Keine Probleme aufgetaucht. Und mit MuseScore werde ich auch immer fixer. Am meisten macht es mir Spaß am Schluß Legatobögen und Staccatopunkte zu verteilen. Und MuseScore spielt dann tatsächlich legato bzw. staccato.

Dir noch mal einen ganz herzlichen Dank. :great:





So viele positive Effekte:

:m_akk: Ich kann sehr schnell Griffschrift in Noten mit Violinschlüssel umschreiben.

Ich kann endlich mit dem Material aus einem Heft lernen, das für die Erica gedacht ist, und brauche nicht auf anderes unspezifisches zurückgreifen. Das wird dem Instrument besser gerecht. Das ist mir im Moment so wichtig, um den Charakter der kleinen Erica besser zu verstehen. Die Griffschrift hat mich verwirrt. Weil ich auch Piano-Akkordeon lerne und da eben schon genug mit den Noten zu kämpfen habe, hatte ich das Heft nicht mehr verwendet.
Die Stücke in dem Heft von A. Fett und H. Schittenhelm gefallen mir sehr gut und ich bin froh, endlich damit üben zu können.

Ohne Plug-ins umschreiben habe ich nur für wenig Stücke gemacht. Wenn ich mit meiner Knopftabelle und mit dem Bild aus der Harmonika-Schule die Griffschrift in Violinschlüssel-Noten übertrage, passieren doch Fehler. Und es dauert sehr lange. Außerdem geht mir die Zählerei auf die Nerven und dann noch aufpassen ob es dann Druck oder Zug ist und noch ob es die richtige Reihe ist. Griffschrift ist schon sehr komplex und ich bewundere jeden, der das so einfach vom Blatt abspielen kann.




:m_akk: Ich kann die bunte Markierung für Druck und Zug erhalten und mit ausdrucken.

das spart erstens die Striche unter den Zeilen und mir wird gleich viel klarer, welche Töne zu welcher Richtung gehören. Es ausgedruckt, in bunt zu sehen, prägt sich einfach besser ein. Auch neue Noten werden im Kopf gleich nach Zug und Druck sortiert, auch wenn sie nicht bunt sind.
Ist mir zumindest so mit dem ersten Teil von dem Stück Morrison`s gegangen. Und das ist ja wohl der super beste Lern-Effekt, den ich gar nicht erwartet hatte.
Und Noten, die eigentlich nicht für die Ziehharmonika geschrieben waren, und ich über das ABC-Format eingeladen habe, kann ich so ganz leicht einfärben.
Mein MuseScore kann jetzt BUNT!!!

:love: meine Erica-Noten sind nun in MuseScore,

und können bei Bedarf leicht bearbeitet werden (Großdruck für altersschwache Augen).
z.B.: Unter dem Punkt: Layout, Seiteneinstellungen, Maßstab: habe ich das "Spatium" auf 2,36.. erhöht, und bei Seitengröße alles auf "Querformat" umgestellt. Nun ist alles schön groß.
Ich kann jetzt ohne Brille spielen.

Außerdem kann ich mir nun in MuseScore die Melodie vorspielen lassen, falls ich mit den Noten durcheinander komme. Und wenn ich möchte, kann ich auch mit MuseScore zusammenspielen. Gibt ja keine CD, das Heft stammt ja aus den 60er Jahren.

Und ich kann leicht transponieren usw.

Und mit den Violinschlüsselnoten kann ich die Noten auch für mein P-Akkordeon benutzen. Das war vorher unmöglich.


Viele Grüße
Moricasso
 
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Ich wollte nach einer Woche noch einmal eine Rückmeldung geben.
Danke, das ist nett von Dir! :)

So viele positive Effekte:
Dann hat sich meine kleine Spielerei offensichtlich gelohnt - Schön, daß es Dir so viel Freude bereitet! :great:

Habe jetzt schon 20 schöne neue (Noten-)Blätter in bunt ausgedruckt.
Da warst Du ja ganz schön fleißig, hoffentlich sind nicht die beiden ersten Knöpfe einer Reihe vorgekommen, da ist noch ein Fehlerchen in den Plug-Ins... :redface:

Ich kann endlich mit dem Material aus einem Heft lernen, das für die Erica gedacht ist,
Dann bin ich ja froh, daß ich (extra für Dich - wer spielt sonst noch eine Erica? ;)) die Erica mit aufgenommen habe, geplant war das eigentlich nicht.

Griffschrift ist schon sehr komplex und ich bewundere jeden, der das so einfach vom Blatt abspielen kann.
Eigentlich ist doch Griffschrift sehr einfach - zumindest von der Ausführung im Sinne von "Bedienungsanleitung".
Vom Blatt spielen ist nach Griffschrift eigentlich viel einfacher, dachte ich immer... :gruebel:

Aber sei froh, daß Du die Erica besser nach "richtigen" Noten spielen kannst - das sollte eigentlich das Ziel sein (oder eben frei spielen), Griffschrift ist ja nur ein Behelf und ein Notnagel.
Es gab ja auch immer Ansätze, Diatonische Instrumente strikt nach Noten zu unterrichten, aber irgendwie scheint sich das nicht durchgesetzt zu haben. :nix:

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo Torsten,
habe gerade noch einmal nachgeschaut. Bis jetzt habe ich nur bis zu den zweiten Knöpfen Noten eingegeben. Also für Zug und Druck sowohl für die F-Reihe als auch für die C-Reihe ist alles richtig übersetzt. Die Sonderknöpfe kommen in dem Lehr-Heft nicht vor.

Habe es gerade getestet. Der Knopf 1 der C-Reihe ist auf Zug und Druck genau richtig. Der Knopf 1 der F-Reihe ist auf Zug und Druck nur eine Oktave zu niedrig geschrieben. Aber da ich das ja jetzt weiß, ist das überhaupt kein Problem für mich. Spielen würde ich das ja sowieso richtig, da diese Töne ja nur einmal auf der Erica vorkommen und nur mit dem 1. Knopf gespielt werden können. Gibt ja keine Alternative. Also kein wikliches Probelm. Und kommt ja extrem selten vor.

Ich dacht immer, der Sinn der Griffschrift ist nicht, daß es einfacher zu lesen ist,
sondern für alle Stimmungen gleich zu lesen. Also, für alle verschieden-gestimmten Geräte flexibel einzusetzten ist.

Dann bin ich ja froh, daß ich (extra für Dich - wer spielt sonst noch eine Erica? ;)) die Erica mit aufgenommen habe, geplant war das eigentlich nicht.

Naja, ich habe auch so die Vermutung, daß es niemanden außer mir gibt, der noch so ein altes Teil wie die Erica spielt. Zumindest nicht hier im Forum. Aber dafür bin ich um so faszinierter davon, was dieses kleine alte Teil doch kann. Wahrscheinlich wird noch eher die dreireihige Corona gespielt.

Ja und noch mal danke, daß Du an mich gedacht hast. Das hat mich sehr gefreut.

Viele Grüße
Moricasso
 

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Naja, ich habe auch so die Vermutung, daß es niemanden außer mir gibt, der noch so ein altes Teil wie die Erica spielt.

Hallo Moricasso,

da muss ich Dich enttäuschen ;)

Ich nenne zwar eine Erica nicht mein eigen, aber hin und wieder spiele ich drauf.
Mein Bruder hat vor ca. 3 Jahren eine vom Onkel seiner Frau geerbt. Leider spielt er nicht selbst.
Immer, wenn wir bei ihm zu Besuch sind, wird das kleine Ding aus der Kiste geholt und ich muss/darf drauf spielen.

Ist schon enorm, was aus so einer kleinen Harmonika raus kommt. Und vom Gewicht im Gegensatz zu meiner 5-reihigen Strasser mit midi und Tonabnehmer will ich erst gar nicht sprechen.

Bisher hat mein Bruder noch nicht die Einsicht gewonnen, dass die Kleine bei mir besser aufgehoben ist.:D:D:D

Viele Grüße
Geobur
 
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Hallo nochmal und sorry dass ich mich so dumm anstelle.

1.
Zuerst einmal hatte ich ungenau gelesen. Ich dachte es geht darum, eine Melodie einzuspielen und die Griffschrift zu drucken.
Das Ziel war genau anders herum. Es geht also darum, Griffschriftnoten einzugeben und zu entziffern, also daraus dann normale Noten zu erhalten.
Es stellt sich für mich die Frage, ob Griffschriftnoten so wertvoll sind, dass man sie "übersetzen" muss?
Es gibt doch ungleich viel mehr normale Noten, die man vielleicht leichter spielen kann, wenn sie in Griffschrift vorlägen oder irre ich mich da?

2. Entfernt man mit der Übersetzung in normale Noten dann nicht Informationen über Balgrichtung und exakten Knopf?

Wie funktioniert die Griffschrift überhaupt? Ich würde ganz gern den Sinn hinter der Sache erkennen können um mich zu motivieren den umgekehrten Weg zu gehen. Gibt es da überhaupt Interesse?


AAAlso ... Wenn ich Dein "Bunt sind schon die Wälder"

(übrigens der beste Titel den man nicht nur im Herbst sondern auch für bunte Noten und den Zustand "ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht" nur wählen kann)

analysiere, dann sehe ich da E E E F E E__ E__

Wie übertrage ich denn diese Noten auf die Knöpfe? Wenn ich ein E lese würde ich jetzt auf der Tastatur ein E suchen. Aber so ist es ja nicht gemeint. Es soll ein F klingen. und dann, an der Stelle wo F notiert ist, soll E klingen. Wenn ich jetzt Deine Übertragungstabelle (Seite 2) zu Hilfe nehme komme ich auf folgende Ergebnisse:
in der 1. Zeile steht als Griffschrift (Druck) E klingt C - also nicht f'
in der 2. Zeile steht als Griffschrift (Zug) E klingt D - also nicht f'
in der 3. Zeile steht als Griffschrift (Druck) E klingt C - also nicht f'
in der 4. Zeile steht als Griffschrift (Zug) E klingt D - also nicht f'

Wir wollten aber F erhalten. Was mache ich da falsch?

Griffschrift f' ergibt klingend laut Deiner Tabelle h oder c' statt e'.
Aber noch größer ist meine Verwirrung eben bei der Bezeichnung der Knöpfe.
Wenn für f' jetzt stehen würde 2/4 würde ich in der 2. Zeile 4. Spalte (Reihe) Balg zu spielen. Oder 3/4, oder 4/3 oder 5/2. Das ergäbe immer f'.

Aber es steht Note E' Das verwirrt mich! Welcher Knopf ist e' - ganz unabhängig vom zu hörenden Ton?

Nochmal sorry für meine Fragen, das ist der Grund, warum ich das als Lehrer nicht mache - aber vielleicht steckt ja mehr dahinter als mir jetzt ersichtlich ist.
 
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Der Knopf 1 der C-Reihe ist auf Zug und Druck genau richtig. Der Knopf 1 der F-Reihe ist auf Zug und Druck nur eine Oktave zu niedrig geschrieben.
Echt? Nach meinem Kenntnisstand ist nur der 1. Knopf der F-Reihe (2. Reihe) auf Druck eine Oktave zu niedrig. Das Plug-In liefert ein es', es müßte aber ein es'' sein.
Auf Zug ist dieser Knopf nach meinen Informationen (Hohner-Chart) mit cis' belegt, das ist doch richtig so? Oder klingt bei Dir ein cis''? :gruebel:


Naja, ich habe auch so die Vermutung, daß es niemanden außer mir gibt, der noch so ein altes Teil wie die Erica spielt.
Wieso "altes Teil"? Gerade die zweireihige Erica ohne Gleichton ist doch noch im aktuellen Angebot, die kann man bei Thomann neu kaufen!
Ich kenne eine wirklich uralte Erika (Club-Belegun mit zwei Hilfsknöpfen in der 3. Reihe), die stammt laut Besitzer aus den 30er Jahren und wurde noch von Matthias Hohner persönlich gebaut: :) - das ist alt!


Das Ziel war genau anders herum. Es geht also darum, Griffschriftnoten einzugeben und zu entziffern, also daraus dann normale Noten zu erhalten.
Es stellt sich für mich die Frage, ob Griffschriftnoten so wertvoll sind, dass man sie "übersetzen" muss?
Die Richtung Griffschift nach Noten war zumindest die Aufgabenstellung dieses Threads.

Es ging hierbei für mich nicht um die Frage "wertvoll oder nicht?", sondern eine solche Aufgabenstellung ist hier im Board schon mehrfach angesprochen worden (auch aktuell wieder) und ich sehe es so, daß in der Volksmusik-Szene (die ich nicht kenne) offensichtlich sehr viel Griffschrift kursiert. Diese Codierung für eigentümliche Instrumente macht sie praktisch unlesbar (das bestätigst Du ja ;))
Die Steirische ist im Kommen, aber Club-Harmonikas werden praktisch nicht mehr gebaut und ihrendwann geht das Wissen um die alten Lieder und Tänze vielleicht verloren, wenn keiner mehr den Kram lesen kann...
Ganz so schlimm wird's nicht werden, aber Du weißt vielleicht, worauf ich hinauswill.



Entfernt man mit der Übersetzung in normale Noten dann nicht Informationen über Balgrichtung und exakten Knopf?
Genau. Deshalb ist es ja auch einfacher als der umgekehrte Weg. Die erklingenden Töne (also Noten) sind ja eindeutig.
Anders herum ist er gar nicht mal sicher, ob man eine Melodie überhaupt auf einem diatonischen Instrument spielen kann.



Wie funktioniert die Griffschrift überhaupt? Ich würde ganz gern den Sinn hinter der Sache erkennen können um mich zu motivieren den umgekehrten Weg zu gehen. Gibt es da überhaupt Interesse?

Die Griffschrift ist keine Klangschrift, sondern eine Landkarte, auf der die Positionen der zu drückenden Knöpfe eingezeichnet sind.
Daß man früher nicht die grafischen Möglichkeiten des heutigen Computersatzes hatte, ist wohl ein Grund dafür, warum man sich dessen bediente, was da war: Der "Mißbrauch" der Notenschrift lag nahe. :eek:


Wie übertrage ich denn diese Noten auf die Knöpfe?

Das kann man wohl am besten mit Hilfe eines Bildes erklären.
Mein angehängtes PDF stellt die Tastatur quer dar, und die fünf Notenlinien sind eingezeichnet, so daß die Knöpfe genau dort liegen, wo auch die Notenköpfe eingezeichnet werden:

club-beispiel.png


Der dicker umrandete Knopf (c''/c'') - der Gleichton - liegt genau auf der mittleren Linie.
Die Club-Harmonika ist im Grunde zweireihig mit einer dritten Reihe, die chromatische Hilfstöne enthält.
Oben in jedem Knopf steht der Ton, der auf Druck ertönt, unten der Ton, der auf Zug erklingt.

Was heißt das nun konkret für die bunten Wälder?

dann sehe ich da E E E F E E__ E__

Genau. Nur, daß das eben kein E und F ist (auch, wenn es fatalerweise so aussieht), sonder nur eine Lagebeschreibung.
Der Notenkopf auf der untersten Linie ("E") heißt nur, daß der zweite Knopf unter dem Gleichton in der 2. Reihe gedrückt werden soll, also der, der in der Landkarte oben eingezeichnet ist (bezeichnet mit Nr. 4 bzw. f'/g').
Außerdem ist auf Druck zu spielen, d. h. die oben im Knopf eingezeichnete Note erklingt: ein f'.
Dieses f' ist auch der erste Ton der Melodie (in F-Dur).

Danach (Dein "F") bedeutet ebenfalls keinen Ton, sondern, daß gemäß Karte der Knopf schräg neben dem eben gespielten Knopf gedrückt werden soll.
Das ist der Knopf Nr. 5 der 1. Reihe (bezeichnet mit e'/f') - es erklingt auf Druck also ein e'.
Dieses e' ist der nächste Ton in der Melodie - er liegt natürlich einen Halbton unter dem ersten Ton, obwohl in der Griffschrift der Notenkopf höher steht.

Dann wieder zurück zum ersten Knopf/Ton.

Aber nun ändert sich die Balgrichtung für einen Ton.
In der Griffschrift steht immer noch das "E", also der Knopf, mit dem die Melodie begann. Es ist der selbe Knopf wie beim Ton davor, deshalb hat er auch die selbe Griffschrift-"Note". Aber durch die geänderte Balgrichtung klingt nun ein g'.
Dann: Balg wieder zu, und aus dem g' wird wieder ein f'. Trotzdem der selbe Knopf und deshalb die selbe "Note".

Das ist das ganze "Geheimnis" hinter der Griffschrift.

Ach ja: die Knöpfe der 3. Reihe befinden sich auf der selben "Höhe" wie die der 1. Reihe und haben deshalb die selbe Position im Notenliniensystem: zwischen den Linien. Um aber zwischen den Knöpfen der 1. Reihe und den Knöpfen der 3. Reihe unterscheiden zu können, stellt man den Notenknöpfen, äh, -köpfen, ein Versetzungzeichen voran, wenn sie zur dritten Reihe gehören.
Für die 4. Reihe gilt Entsprechendes mit Bezug zur 2. Reihe.


Aber das hast Du ja eigentlich alles völlig richtig verstanden.
Dein Problem
[...]
in der 1. Zeile steht als Griffschrift (Druck) E klingt C - also nicht f'
[...]
[...]
... liegt darin begründet, daß auf den ersten beiden Seiten die Steirische in G/C/F/B abgebildet ist (einfach, weil das mit die gebräuchlichste Stimmung ist), die Beispiele aber mit der Hohner Club in C/F vorgeführt wurden.
Die Hohner Club in den Beispielen klingt generell eine Quarte höher als diese Steirische, deshalb wäre das klangliche (und auch Notations-)Ergebnis nicht in F-Dur wie im vorgeführten Beispiel, sondern eine Quarte tiefer in C-Dur - und dann paßt's wieder mit Deinen Erkenntnissen zusammen. :)

F-Dur ist die Tonart der zweiten Reihe bei einer C/F-Harmonika
C-Dur ist die Tonart der zweiten Reihe bei einer G/C/F/B-Harmonika
Gleiche Griffschrift (die ja nur die Lager der Knöppe beschreibt, nicht die produzierten Töne!) führt also auf Instrumenten mit unterschiedlichen Stimmungen zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Der (abgesehen von der Stimmung) völlig andere Aufbau von Club-Harmonikas und Steirischen oberhalb der 2. Reihe fürht sowieso zu völlig blödsinnigen Ergebnissen, wenn man die "falsche" Griffschrift auf dem unpassenden Instrument spielt.

Da ist es wieder wie im "richtigen Leben": sobald Vorzeichen auftauchen, wird's heikel. :D;)

Viele Grüße
Torsten
 
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Achso ...
Die Linien zwischen den Knöpfen sind die Griffschriftnotenlinien ... Boah. OK.
Solches Lesen erfordert starke Verdrängung von musikalischer Intuition.

Ist es richtig - F# würde auf der Steirischen 3. Reihe bedeuten (klingend G oder F) , G# wäre 4. Reihe H oder C2?
Wenn das jetzt stimmt, habe ich es wahrscheinlich gerafft. Danke für die Nachhilfe!

Noch einmal die Frage: Besteht überhaupt Interesse daran, für Cubase eine Map zu haben,
um z.B. mit einem Roland abgespielte Griffschrift in ordentliche Noten zu verwandeln oder umgekehrt?

Das die Balgrichtungen könnte man mit 2 Midikanälen lösen. MIII könnte Balg zu darstellen, MI entsprechend Balg auf.
Oder ein Knopf der linken Seite funktioniert als Balgrichtungswechsler.

Es müßten dann auch folgende 4 Varianten möglich sein:

Knopftastatur Steirisch spielen - Griffschrift notieren
Knopftastatur chromatisch spielen - Griffschrift notieren
Knopftastatur Steirisch spielen - musikalisch notieren
Knopftastatur chromatisch spielen - musikalisch notieren


Ich bin recht zuversichtlich, dass das mit etwas Aufwand auch machbar ist.

Grüße aus dem vom noch schneeweißen Mondlicht erhellten Sachsen Anhalt.
 
Ist es richtig - F# würde auf der Steirischen 3. Reihe bedeuten (klingend G oder F) , G# wäre 4. Reihe H oder C2
So ist es! :great: (abgesehen davon, daß ich beim deutschsprachigen Phänomen "Griffschrift" die deutschen Notennamen verwende - das b bedeutet also Bb)

Griffschrift auf einer Chromatischen abzutippen erträgt man wahrscheinlich nur ohne Ton :D

Viele Grüße
Torsten
 
Oder klingt bei Dir ein cis''?

Hallo Torsten,
lt. meinem Lehrheft ist es ein cis''. In dem Heft sind einige Druckfehler. Nicht weiter schlimm. Darum habe ich noch mal genauer nachgehört.
Es fällt mir echt schwer, so was raus zu hören. Aber ich meine es ist das hohe cis.
Aber wie gesagt, zu hören fällt es mir sehr schwer. Und drücken kann ich, egal was geschrieben wird, sowieso nur den ersten Knopf.
In deiner Tabelle habe ich auch gesehen, daß es ein cis' sein sollte. Aber so ein kleines Strichelchen kann ja auch mal verloren gehen.
Außerdem kann es ja auch noch sein, daß heute ein tiefes cis eingebaut wird und früher das hohe.?

Gruß Moricasso

Nachtrag: heute habe ich für meine Erica Schulterriemen gekauft, das entlastet das Handgelenk enorm.
Soll ich das cis aufnehmen und in souncloud packen, damit du ganz sicher sein kannst?


Knopfbelegung Erica 300 dpi.jpg
 
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Es fällt mir echt schwer, so was raus zu hören. Aber ich meine es ist das hohe cis.
Ja, da meinst Du wohl richtig! Tut mir leid, daß ich Verwirrung gestiftet habe... :embarrassed:


Soll ich das cis aufnehmen und in souncloud packen, damit du ganz sicher sein kannst?

Nein, das ist nicht nötig, ich habe inzwischen ein Video gefunden, in dem alle Erica-Töne durchprobiert werden:

Ab ca. 1:09 hört man ganz genau, daß das cis'' erklingt.

Ich hatte mich dummerweise auf diese Tabelle von Hohner (!) verlassen, da ist ausgerechnet beim C/F-Diagramm (das letzte von allen) ein Fehler drin:
erica-fehler.png

Das c#1 ist falsch, es müßte c#2 heißen. In allen anderen Stimmungen ist es richtig (Murphy läßt schön grüßen) :nix:

Ich habe LilyPond korrigiert und das PDF mit den Schaubildern und Tabellen oben neu generiert und ausgetauscht.
In der nächsten MuseScore-Plug-In-Version wird es auch stimmen (kommt bald).

Viele Grüße
Torsten
 
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Nein, das ist nicht nötig, ich habe inzwischen ein Video gefunden, in dem alle ERICA-Töne durchprobiert werden. Viele Grüße Torsten
Und in meinem Fundus habe ich eine alte Foto gefunden, die mich mit meiner Schwester ERIKA zeigt. Ich hoffe wir können wieder einmal zusammenspielen, denn ich habe ihr geholfen eine schwarze 5-chörige Hohner OUVERTURE zu kaufen anstelle der alten roten NORMA.
Herzliche Grüsse von Paul
Mit Paul Harmonika.jpg
 
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mit meiner Schwester ERIKA

Die Hohner Erica/Erika nimmt es ja mit der Schreibweise (c oder k) nicht so genau, es gibt aber ja noch die Ur-Erika - das war im Gegensatz zur aktuellen Erica eine Club-Harmonika, man sieht auch die 4 Hilfsknöpf in der 3. Reihe:
1_big.jpg

@Moricasso: das nenne ich alt! :D - Da siehst Du mal, wie modern Deine Erica ist... ;)


eine schwarze 5-chörige Hohner OUVERTURE
Oh, wie schön! :)
Ich habe eine schwarze 4chörige Ouverture (uralt, wohl aus den 60ern). Den zusätzlichen Knopf der 3. Reihe der Ouverture V könnte ich manchmal gut gebrauchen, aber dafür hat meine alte Dame die zusätzlichen Septim-Akkord-Knöpfe. :)

Viele Grüße
Torsten
 
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Es stellt sich für mich die Frage, ob Griffschriftnoten so wertvoll sind, dass man sie "übersetzen" muss?

Ja, auf jeden Fall. Für mich ist das Plug-in von Torsten ein sehr wertvolles Tool geworden. Einfach klasse.
Für die Erica ist die normale schreibweise eben Griffschrift und mit der komme ich durcheinander. Die bringt mir persönlich eben nichts.
Die wäre erst sinnvoll, wenn ich noch ein Instrument der gleichen Bauart mit einer anderen Stimmung hätte. Dann wäre das auf jedenfall vernünftig. Aber so.

Ist ja nicht so, daß ich nicht noch von so manchen diatonischen Instrumenten träumen würde. Da gibt so viele verschiedene schöne Sachen. Auf der anderen Seite ist die Beschränkung auch ein Segen. Ich würde mich komplett verzetteln. Und die verschiedenen Systeme sind eben nicht gerade kompatibel.

Die Griffschrift ist wie die Tabs bei den Mundharmonikaspielern. Das sind auch nur die Kanzellennummern mit dem Hinweis (+) für blasen. Bei der Griffschrift wird wenigstens noch der genaue Rhythmus beschrieben.
Für die Mundharmonikatabs gibt es übrigens auch ein gutes Tool um Tabs in Notennamen zu verwandeln. Das ist das Seydel-TabTool.
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...es/Configurator/Config_Welcome/TabTool-Online
Außerdem kann man damit auch Noten in Tabs umwandeln, und dann solange in der Tonhöhe verschieben, bis man eine für seine Mundharmonika spielbare Tonhöhe gefunden hat. Also den richtigen Anfangston. Das habe ich dazu verwendet, um bei dem "Londonderry Air" den Anfangston für die Erica zu finden.
Der Weg war so: Noten aus "The Session",die sind in ABC, gespeichert, umgeschrieben in Noten die das TabTool lesen kann, solange geschoben, bis für die C-Harp die Kanzellen-Nummer keine Lücken mehr hatten und zum Schluß mit meiner Tabelle über die Kanzellennummern die Knopfnummern abgelesen und aufgeschrieben.
Das Lied läuft zwar nicht ruckelfrei, aber alle Töne sind spielbar. Nebeneffekt: geht auch mit der Mundharmonika zu spielen. Leute mit einem guten Gehör brauchen so viel Aufwand nicht betreiben, die spielen das Lied eben "einfach". (Ich weiß, ich muß mich von diesem "nach-Nummern-spielen" lösen und endlich nach Noten spielen lernen. Das kann ich ja jetzt endlich lernen, wei ich das Lehrbuch jetzt mit Noten mit Violinschlüssel habe und nicht mehr nur Nummern und Griffschrift!!!!!!!!!!)

Das TabTool verwende ich auch, um Noten aus Tabs zu bekommen. In MuseScore muß man dann allerdings die Notenwerte bearbeiten. Das geht wiederum nur, wenn man das Lied gut kennt. Und auf diese Weise entstehen für die Lieder eben neue Variationen......


Achso ...
Die Linien zwischen den Knöpfen sind die Griffschriftnotenlinien ... Boah. OK.
Solches Lesen erfordert starke Verdrängung von musikalischer Intuition.

Auf jeden Fall habe ich lieber "musikalische" Noten, damit ich ein Lied als Melodie erfassen kann und es mir nicht erst vorspielen muß.
Bei der Griffschrift spiele ich eigentlich nur nach den Zahlen, die unter der Griffschrift stehen. Und dann ist es doch fast wie bei den Mundharmonikatabs.
Ich finde deine Unterscheidung echt gut ausgedrückt in musikalisch notieren und in Griffschriftnoten notieren. Und mit Torstens Plug-in für MuseScore kann ich endlich Griffschrift in musikalischen Noten beschreiben/ausdrücken (und dann auch noch bunt ausdrucken!!!!:D)
Außerdem kann ich jetzt auch Stücke für Club und Steirische in "musikalischen" Noten haben. Schließlich passen die ja auch zu der Erica. Und wenn ich sie nur noch in eine passende Dur transponieren muß, ist das ja mit MuseScore sowieso ganz leicht. Dieses neue Plug-in eröffnet mir doch ganz neue Möglichkeiten (die ganzen Welten von Club und Steirisch) und macht alles viel flexibler.


Da siehst Du mal, wie modern Deine Erica ist... ;)

@Frager und @Be-3

Ja, wenn ich das so sehe, stimmts, ganz modern:

P9067399 auf Schrank verkleinert.jpg


Gruß
Moricasso
 
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Laut Hohner-Tabelle wurde die Club-ERIKA mit "K" nur 1935 - 1936 gebaut.
Die "normale" Erica hauptsächlich von 1955 - 1963.
Dann nochmal in den Jahren 1973, 1987, 1995.

Da gehe ich mal von der Logik her aus, daß es in den einzelnen Jahren nicht zu Massenproduktionen, sondern lediglich zu Neuauflagen in begrenzten Stückzahlen kam und die weitaus größere Menge von Ericas aus dem erstgenannten Zeitraum im Umlauf sein dürfte.

Meine Erica (die zeitlos geborgte) habe ich auch immer in diesen ersten Bauzeitraum geschoben - von daher ist die für mich auch ALT (immerhin noch etwas älter als ICH!).

Hat denn jemand eine Ahnung, ob die Farbe mit dem Baujahr was zu tun hat oder die andere Oberflächenstruktur?
Oder ob man die nachaufgelegten Instrumente von der Optik her unterscheiden kann oder ob das Design gleich geblieben ist?

So sieht "meine" aus - die absolut "typische" Erica:

Hohner Erica 3.JPG

Mir tut's nach wie vor leid, daß ich selbst damit nicht viel anfangen kann - zwar etwas mehr als die Eigentümerin (weswegen ich sie auch so lange haben darf) - aber zu mehr als Neugier und ab und zu ein wenig Geklimper reicht es eben doch nicht...


Vielleicht komme ich später nochmal dazu - vielen Dank auf jeden Fall für die korrekte Knopfbelegung!
Das ist ja wenigstens EINEN Schritt weiter...
:)
Lieben Gruß von Karin
 
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Gestern kam ich ganz gut voran.

Zuerst habe ich mir mal das Club C/F Modell vorgeknöpft und kann es nun auf einem normalen 8X spielen. Das macht schon Gaudi!

- Die Balgwechsel muss ich mit dem Kinn oder mit dem Fuß markieren, danach stehen immer die jeweils anderen Töne zur Verfügung.
- Dafür wird unverzüglich und gleichzeitig musikalisch und Griffschrift notiert, wobei in der Griffschrift Zug und Druck automatisch von normalen Balgzeichen gekennzeichnet wird. Rot und grün ist ja eigentlich nicht die Norm und würden zwei zusätzliche Handgriffe bedeuten.
So weit so gut. Folgende Fragen habe ich aber noch:

1.
Ist Zug und Druck in Deiner Tabelle wirklich richtig?
Also C Dur liegt bei DRUCK in der äußersten Reihe, F Dur in der mittleren?
Beim natürlichen ZUG habe ich dagegen G11 und CMaj9? Ich hätte gedacht es wäre anders herum. Es fühlt sich an als wäre DRUCK die Hauptspielweise und das finde ich seltsam.


2.
Auch wundert mich, dass es keine logischen Tonarten sind.
In der dritten Reihe sind ja die Tonhöhen nicht einmal fortlaufend. Es geht durchaus mal einen Schritt zurück... strange! Es wäre schön, wenn Du mir das noch mal bestätigen könntest.

3.
Wie klingt der Bass? Bedeutet
Großbuchstabe = Bass?
Kleinbuchstabe = Akkord?

1.JPG

Setzt sich der Akkord aus 2 Noten zusammen? Oder aus drei? Welche Lage haben die Akkorde? Auch hier ist die dritte Reihe (zumindest DRUCK) vollkommen unlogisch... Cis mit F7 und Fis mit G7??? :eek:
Wenn überhaupt, wie wird der Bass notiert?
Im Moment spiele ich rechts diatonisch, links mit normalem Standardbass System, wobei ich die Akkorde nur zweistimmig habe und eigentlich würde ich die Terzen gerne rein stimmen.
Es klingt schon ziemlich amtlich obwohl ich keine vernünftige Melodie zustande bringe.

4.
Du hattest recht, bei der 3 Reihe ergeben sich doch leichte Notationsprobleme, wenn man den Anspruch hat, dass alles automatisch gehen soll.
1. und 2. Reihe sind kein Problem. In der 3. Reihe müsste der zweite Knopf von oben ja als H mit Kreuz notiert werden, weil es ein H in der 3. Reihe ist. Selbstverständlich schreibt ein Notationsprogramm C .
Genauso mit dem 4. und 2. Knopf von oben (E mit Kreuz und wieder H mit Kreuz)
Ohne händischen Eingriff ist das ziemlich knifflig. Wie soll die Notation His von C automatisch unterscheiden, wenn es keine musikalischen Gründe dafür gibt...
Mal sehen ob ich da noch was finde.

Die Erica sollte wieder leichter gehen. Vom 4 Reiher lass ich lieber die Finger.
 
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Zuerst habe ich mir mal das Club C/F Modell vorgeknöpft und kann es nun auf einem normalen 8X spielen. Das macht schon Gaudi!

Hallo Uwe,
ich lach mich schlapp - am Ende kaufst Du Dir noch eine Hohner Club II :rofl::great:
(oder vielleicht besser Weltmeister, die haben erstens das "große" Layout der Club Morino und sie können gerade Unterstützunge gebrauchen!).


1.
Ist Zug und Druck in Deiner Tabelle wirklich richtig?
Also C Dur liegt bei DRUCK in der äußersten Reihe, F Dur in der mittleren?
Beim natürlichen ZUG habe ich dagegen G11 und CMaj9? Ich hätte gedacht es wäre anders herum. Es fühlt sich an als wäre DRUCK die Hauptspielweise und das finde ich seltsam.
Im Prinzip: Ja.

Die Tonart der Reihen bei einer C/F-Club ist C in der äuersten Reihe, F in der mittleren Reihe.
Bei Druck klingen jeweils die Tonika-Dreiklang-Töne. Die restlichen Töne der Dur-Tonleiter verteilen sich auf Zug, so daß in jeder Reihe einzeln für sich (kombiniert aus Druck und Zug) die vollständige diatonische Dur-Tonleiter gespielt werden kann - eigentlich wie bei einer diatonischen Mundharmonika.
Durch den Gleichton gibt es eine gewisse Asymmetrie und in den Randbereichen kann es sowieso zu Abweichungen vom Schema F kommen. Das stimmt aber tatsächlich so.

In der 2. Reihe (Druck: F-Dur) hat man auf Zug die fehlenden Tonleitertöne incl. dem C durch den Gleichton. Insgesamt die Töne zum Dominant-Akkord C-Dur (plus Septime und None) auf der Baßseite.
c+e+g+b+d -> C9
In der 1. Reihe (Druck: C-Dur) hat man auf Zug die fehlenden Tonleitertöne, nur nicht den Grundton der Dominante G-Dur:
h+d+f+a, das ist ein Grundtonloser G9.


2.
Auch wundert mich, dass es keine logischen Tonarten sind.
In der dritten Reihe sind ja die Tonhöhen nicht einmal fortlaufend. Es geht durchaus mal einen Schritt zurück... strange! Es wäre schön, wenn Du mir das noch mal bestätigen könntest.

Achtung: Die dritte Reihe bei der Club-Harmonika entspricht nicht dem üblichen Muster, es ist keine "zusätzliche" Tonart wie bei den Steirischen, sondern eine recht willkürlich anmutende Ansammlung von "Hilfstönen", d. h. chromatische Zwischentöne.
Dein Eindruck ist also völlig richtig: ein Patent der Firma Kraut & Rüben Cie. ;)
Mittlerweile sehe ich das als großen Vorteil gegenüber den Steirischen, weil die pro Reihe gemäß Quintenzirkel bzw. Quartenzirkel nur ein weiteres Vorzeichen hinzubekommen und das hilft auch nicht wirklich weiter.
Beispielsweise der berühmte "Dritte Mann" läßt sich auf einer Steirischen durch die vielen chromatischen Zwischentöne ums Verrecken nicht spielen. Außer mit 5 oder 6 Reihen vielleicht... ;)


3.
Wie klingt der Bass? Bedeutet
Großbuchstabe = Bass?
Kleinbuchstabe = Akkord?

Ja, Großbuchstabe bedeutet Baßton, Kleinbuchstabe Akkord.
In der Club-Griffschrift werden die Tasten von 1 bis 8 durchnumeriert (die Nummern stehen im blauen Kästchen am Kreis).
Normale Club-Harmonikas haben nur 8 Baßknöpfe.

Wichtig zum Verständnis vielleicht:
  1. Eine "normale" Club-Harmonika hat nur 8 Baßknöpfe (die mit Nummer 1-8).
  2. Die vierchörige Ouverture hat zustäzlich noch zwei (!) weiter Knöpfe am Rand mit den Steptim-Akkorden ihrer Dur-Nachbarn.
    Baßknöpfe dazu gibt es nicht, da sind dann "Lücken".
    Das ist ja technisch kein großer Aufwand, weil die erforderlichen Tönen sowieso vorhanden sind.
  3. Die "Luxus-Version" Morino hat genau die Septim-Akkorder der Ouverture, aber man hat auch die beiden freien Plätze mit Baßtönen belegt.
    Und zwar nicht mit den Grundtönen der Akkorde (die hat man ja direkt nebendran schon), sondern mit Tönen, die man "immer schon gerne gehabt hätte". ;) - die haben überhaupt nichts mit den Akkorden daneben zu tun, aber dort war halt Platz. :D
  4. Die (bei den "normalen" Club-Harmonikas) nicht vorhandenen Zusatzknöpfe haben deshalb in der Griffschrift die Nummern ihrer Nachbartasten und sind mit einem Strich versehen.
    Wenn also in einer Ouverture-Griffschrift 4' steht, bedeutet das den C7-Akkord. Wenn man den nicht hat, ignoriert man den Strich, drückt 4 und hat eben einen Dur-Akkord stattdessen. Auch egal.
    Bei den Baßknöpfen geht dieses Strich-Ignorieren nicht immer gut, aber ich habe auch noch keine Morino-Griffschrift gesehen, üblicherweise notiert man für die Mittel- und Unterklasse...
Kurzum: Die komischen Zusatztasten kommen in Club-Griffschrift eigentlich nie vor. Wer sie besitzt, genießt und schweigt (oder schreibt zumindest nicht darüber).


Setzt sich der Akkord aus 2 Noten zusammen?

Die Akkorde sind genau wie bei einem Stradella-Akkordeon aufgebaut, nur eben ist die Auswahl beschränkt.


Ohne händischen Eingriff ist das ziemlich knifflig. Wie soll die Notation His von C automatisch unterscheiden, wenn es keine musikalischen Gründe dafür gibt...

Genau das ist das Dilemma. Wir "mißbrauchen" eben die Notenschrift bzw. ihre Symbole. Was da in Griffschrift steht, hat nichts mit Musik zu tun. :nix:
Aber Deine Eingabe über MIDI-Knopftastatur ist schon genial, das Erkennen vor Reihe 4 ist halt schwierig bzw. nicht eindeutig, weil bei sie bei der Chromatischen ja nur die Reihe 1 dupliziert...

Aber ist doch irgendwie spaßig, auch, wenn man eigentlich nichts damit zu tun hat, oder? :)

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo Torsten,

geht es, das Du in MuseScore für die Notenlinien, die man mit Griffschrift ausfüllt, irgend ein Symbol zur Verfügung stellen kannst, das nicht der Violinschlüssel ist.
Wenn ich die Seiten mit den verschiedenen Systemen speicher, wäre es doch schön, wenn ich mich nicht mit dem Violinschlüssel durcheinander bringe. Wenn das aber zu kompliziert ist, und zuviel Zeit kostet, laß es. Bis jetzt schreibe ich einfach in der Überschrift, das es Griffschrift ist. Es geht auch so. Nur falls es easy zu machen wäre.


Und heute es ist noch ein genialer Vorteil von Deinem Plug-in aufgetaucht::great:

Alle Lieder, die ich nur mit Nummern aufgeschrieben hatte, kann ich über das Griffschriftsystem ja leicht eintippen. Das eintippen geht nicht so schwer, habe ja nur die zwei Reihen. Bunt malen und dann Alt+E (E-wie Erica) voilà: alles verwandelt sich in Violinschlüssel-Noten und ich kann damit weiter lernen. Ist doch mal genial.:D


Habe heute das Stück, das Hilturda im Ratespiel vorgestellt hatte, "Last night I had the strangest dream" in C-Dur nach Gehör rausgefrirmelt.
Das hat echt Spaß gemacht.

https://www.musiker-board.de/threads/ratespiel.607092/page-44#post-7553900

Habe dann nur die Knopfnummer und die Balgrichtung aufgeschrieben, in MuseScore eingetippt und übersetzt. Und natürlich in bunt ausgedruckt. Da brauchte ich gar keine Noten selber malen. Komme mit den Knöpfen 2-6 auf der äußeren Reihe aus und drücke immer zwei Knöpfe gleichzeitig. Kann ich also locker mit drei Fingern spielen. Macht so doll Spaß. Da habe ich das Gefühl, das ich dem Charakter der Erica doch langsam näher komme. Ob die Töne jetzt so genau, wie im Origianl sind, ist dabei ja für mich nicht so ganz wichtig. Für mein Ohr passt es gut genug. An dem Rhythmus, wenn ich mit Bass begleiten will, muß ich noch etwas tüfteln. Hat wohl so einen Auftakt, der alles verschiebt. Bin mir über die Urheberrechte nicht sicher, sonst würde ich es mal anhängen. Könnte höchstens Hänschen Klein anhängen. Auch wenn das jeder kennt. Habe ich heute auch zum ersten mal mit zwei Knöpfen gleichzeitig gespielt. Das ist dann mehr eine Begleitung zum Singen. Ist mal was ganz anderes für mich. Witzig ist, daß ich gar nicht genau jeden Ton finden musste, ich musste mich nur darauf einlassen, mit zwei Fingern gleichzeitig zu drücken. Aber ich vermute mal, daß das der Sinn und Zweck von dieser "Richter-Stimmung" war.

eigentlich wie bei einer diatonischen Mundharmonika.

dieses seltsame System hat wohl der Herr Richter, anno dazumal, zuerst für die Mundharmonika erfunden. Später wurde es für das Wiener- und Club-Modell übernommen. Ob die Steirische auch da ihren Urspung hat, weiß ich nicht, sieht aber ganz so aus. Vom Prinzip ist es aber gleich. Alle Töne der Tonika auf Druck, alle Töne der Dominante auf Zug. Nur etwas anders sortiert, wegen dem trickreichen, genialen Gleichton in der Mitte, so wie bei dem Club-Modell. Und damit ist das C endlich auch auf Druck da!!!!!!
Leider weiß ich sehr wenig über diesen Herrn Richter, stelle mir nur vor, wenn er heute leben würde, das er mit den heutigen Möglichkeiten, sicherlich noch ganz andere Dinge entwickeln könnte.

Viele Grüße
Moricasso

Ach ja, habe ich noch vergessen zu schreiben, die Zahlen sind also die Nummern für die Knöpfe auf der Erica. Aber es lohnt sich nicht nach Zahlen zu spielen. Das bringt mich auch nur durcheinander. Die stehen nur da, dann kann ich sehen, ob ich richtig getippt habe.
 

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Hier ist eine kurze Präsentation des Hohner Club Morino C/F Griffsystems und dessen Notation in Griffschrift und Musik.

1. Improvisierte Musik auf diesem Knopflayout
2. Durchspielen aller Knöpfe auf DRUCK und ZUG während notiert wird
3. Ansicht der Griffnotation und Ansicht der musikalischen Notation


Für mich war es spannend, mal die Ordnung auf einer Diatonischen und auch eine Griffschrift wenigstens im Ansatz zu verstehen und anzuwenden. Danke Torsten !!
Trotzdem bleibt es für mich eher ein Spaß am Rande.
Man könnte noch das Erica System einrichten und auch die Bässe mit Zahlen notieren (ginge mit Tabulaturen sicherlich).
Es wäre jetzt kein großer Aufwand mehr, aber dies würde ich nur bei bekundetem Interesse angehen.

p.s. (wenn das Video nicht flüssig spielt, einfach HD abschalten!)

 
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geht es, das Du in MuseScore für die Notenlinien, die man mit Griffschrift ausfüllt, irgend ein Symbol zur Verfügung stellen kannst, das nicht der Violinschlüssel ist.

Das mit den Schlüsseln in MuseScore ist so eine Sache - Schlüssel haben eine Bedeutung (sie legen schließlich die Beziehung zwischen Tonhöhe und Notenposition fest). Die TAB-Schlüssel wären inhaltlich passend, lassen sich aber nicht per drag-&-drop hinziehen, weil sie nur in ihrem spezifischen Kontext (Gitarrentabulatur) auswählbar sind...

Neue Schlüsselsymbole sind wohl nicht ohne weiteres möglich, weil die Notenschriften fest in MuseScore einprogrammiert sind - da müßte man den Quellcode ändern und alles neu compilieren.

Aber es gibt trotzdem eine Lösung, die sogar oft (meist) in üblichen Griffschrift-Noten zur Anwendung kommt:
Laß den Schlüssel verschwinden, zeige ihn nicht an!

Das geht so:
markiere irgendeine Stelle der Notenzeile und wähle per Rechtsklick "Eigenschaften Notenzeile..." aus:

schluessel-1.png


Dann kannst Du das Häkchen bei "Schlüssel anzeigen" herausnehmen

schluessel-2.png


und der störende (und eigentlich auch falsche) Violinschlüssel ist verschwunden:

schluessel-3.png


Viele Grüße
Torsten


Edit:
klangbutter hat seinen Beitrag eingestellt, während ich noch schrieb...

Hier ist eine kurze Präsentation des Hohner Club Morino C/F Griffsystems und dessen Notation in Griffschrift und Musik.

Das ist ja eine tolle Lösung geworden (auch die Idee mit dem Umschalten per Pedal) :great:

Aber ein Fehlerchen ist noch in der Tabelle:
Wie gesagt auf Zug in der 2. Reihe (F-Dur-Reihe) kein Major 7, sondern ein "normaler" Dominantseptakkord mit kleiner Septime. Die F-Dur-Tonleiter enthält ja ein b und kein h - da hast Du das "b" in meiner Tabelle fehlinterpretiert, denn ich habe die deutsche Schreibweise genutzt (in der 1. Reihe steht entsprechend h).
Bei Deinem Durchspielen der 2. Reihe auf Zug hör man es ganz deutlich - aus dem h muß ein b werden bzw. aus dem B ein Bb.

Viele Grüße
Torsten
 
Grund: klangbutters Beitrag kam dazwischen...
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