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Musiker-Treff - Wo treffen sich Musiker?

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Anniza
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Hallo zusammen,

vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich selbst bin Musikerin, habe aber selbst noch nicht viel mit anderen Musikern zusammen gespielt. Wo kann ich mich gut mit anderen Musikern vernetzten? Ich bin auf der Suche nach einem Live-Workshop, der unter Moderation zum Improvisieren anleitet. Gleichzeitig suche ich auch online die Möglichkeit mich auszutauschen und gleichgesinnte zu finden. Ich würde mich über einen Instrumentübergreifenden Austausch freuen - denn ich möchte gerne meinen Horizont erweitern. Auch über Podcastempfehlungen zu diesem Thema würde ich mich freuen. Nach einer Google-Suche und eine Befragung von chatgpt habe ich nicht das Gefühl gefunden zu haben, was ich mir wünsche. Ich habe natürlich auch Angebote zu Jam-Sessions lokal vor Ort gefunden, sie bilden aber nicht ganz ab was ich Suche. Wer Lust hat: Ich würde mich über Tips rund um das Thema "Musikertreff" freuen. Natürlich bietet auch dieses Forum eine Möglichkeit, ich wünsche mir aber einen Austausch, bei dem man vielleicht nicht nur schriftlich zusammen kommt.
Danke an jeden der das liest und danke an jede, die mir Tips gibt.

Und falls das hier nicht der richtige Therad ist - bitte gerne verschieben.

Danke eure Anniza
 
Wenn es dir um persönliche Kontakte geht, wäre ggf auch hilfreich, wenn wir wüssten, aus welcher Region du kommst, und welches Instrument du spielst, wissen wir glaube ich auch noch nicht. 😉

Ansonsten halte ich es für nicht allzu zielführend, zu glauben, man könne Improvisation durch Workshops erlernen. In einem jazzigen Jugendstreichensemble in meiner Gegend gibt es solchen "Improvisierunterricht", damit jede*r in den Konzerten mit nem Solo gefeatured werden kann. Mama und Papa freut das, unbeteiligte Musiker wie ich sind eher froh, wenn die Soli vorbei sind. Das geht nämlich nicht über "Pentatonik-Tonleiter rauf, Pentatonik-Tonleiter wieder runter" hinaus, und das hat mit guter Improvisation wenig zu tun.

Improvisieren lernt man imho durch Hören, Analysieren und Nachspielen. Auf diese Weise erarbeitet man sich über Jahre einen eigenen Wortschatz, über den man wie in der Muttersprache nicht mehr groß nachdenken muss, und den man nach Stimmung auseinandernimmt und neu kombiniert. DAS ist Improvisation, nicht das Aneinanderreihen verschiedener Töne der jeweiligen Skala. Je komplexer die Musik harmonisch ist, umso sicherer sollte man natürlich auch in Harmonielehre sein.

Improvisation entsteht nicht plötzlich, sondern ist das Ergebnis langer und intensiver Auseinandersetzung mit den Basics, die man so schlafwandlerisch beherrscht, dass man spontan agieren kann, ohne dabei den Weg zu verlassen.
 
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Improvisieren lernt man imho durch Hören, Analysieren und Nachspielen.

Improvisation entsteht nicht plötzlich, sondern ist das Ergebnis langer und intensiver Auseinandersetzung mit den Basics, die man so schlafwandlerisch beherrscht, dass man spontan agieren kann, ohne dabei den Weg zu verlassen.
Und Oli (siehe oben) vermittelt gute Basis-Konzepte, wie das Improvisieren gezielt geübt werden kann, auf was man achten muss und übt das dann auch in der Gruppe.
Ich kann ihn wirklich nur empfehlen.

Zum gezielten Kontakt aufnehmen mit Musikern hat mit Backstage Pro schon gute Dienste geleistet. Ansonsten kann ich nur raten, sich in der Umgebung umzusehen, zu Veranstaltungen und Konzerten von lokalen Bands und Musikvereinen zu gehen und dort mit den Musikern ins Gespräch zu kommen.
 
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Vielen Dank schon mal für eure Ideen.
@trommla: Ja genau, du sagst es. Improvisieren "lernt" man nicht "mal eben so". Es ist mehr als Töne aneinander reihen. Deswegen wünsche ich mir einen Austausch, vor Ort oder online, wo man gezielt zusammen kommen kann und voneinader lernen kann. Dabei möchte ich mich nicht auf ein Intrument einschränken lassen - denn möglicherweise kann mir ja auch ein Spieler eines anderen Instrumentes Tips geben.
Ich wünsche mir einen Ort an dem Gleichgesinnte zusammen kommen und gemeinsam die Musik erfoschen können. Jeder soll dabei sein "Spezialgebiet" einbringen können. Ich frage mich halt nur, ob es so einen Ort gibt. Der Ort kann dabei auch gerne online existieren.
Vor Ort bei Konzerten oder das Treffen von lokalen Bands erscheint mir selbst nicht "niederschwellig" genug. Vielleicht gibt so einen Ort auch nicht - oder ich finde ihn nicht.

Ich wohne in der Nähe von Hannover und ich selbst spiele Keyboard (allerdings auf dem Klavier), ich lerne gerade Gitarre und Bass und im elektronischen Bereich habe ich selbst auch schon ein bisschen was ausprobiert. Allerdings immer "in meiner eigenen Suppe". Daher auch der Wunsch, unabhängig vom eigenen Instument mich auszutauschen. Ich suche wirklich nach menschlichen Erfahrungsaustausch über alle Bereiche, die mit Musik zu tun haben (Herangehensweisen, Technik, Motivationstiefs). Vielleicht gibt es auch einen Podcast oder einen anderen Social-Mediakanal, der so etwas ermöglicht. Vielleicht einen Ort an dem man sich inspieren lassen kann, wo man Impulse bekommt.

Wo trefft ihr andere Musikerinnen und Musiker um zu netzwerken und euch auszutauschen?
 
das "vor Ort" hängt ja davon ab wo Du wohnst. Gibt es in Deiner Nähe "open stage events" oder Proberräume wo es mehrere Bands gibt? Oder Musikschulen? Oder Lehrer? Mit ihrer Hilfe kann man evtl. eine Community aufbauen.

Aus meiner Erfahrung funktioniert das aber nur, wenn man ein paar konkrete Ziele hat oder sich eben menschlich so gut versteht, dass richtige Freundschaften entstehen. Sonst verläuft es irgendwann im Sand weil "nichts dabei rauskommt".

Mein Proberaum ist zum Beispiel eine einem Gebäude mit insg. 27 Proberäumen. Da kommt man schnell ins Gespräch mit anderen. Manche Bands laden auch direkt zum Jammen ein. Man tauscht sich aus und kann Kontakte knüpfen. Einmal im Jahr gibt es offenbar auch einen Tag der offenen Tür. Ich bin aber noch nicht lange genug dabei um zu wissen wie das abläuft.

Und zum Thema Improvisieren: Ein Aspekt, der mir oft fehlt wenn mehrere Zusammenspielen ist das Zuhören und aufeinander zugehen. Ich erlebe es zu oft, dass die Gitarristen ihr Programm runterschreddern oder sogar alle gleichzeitig spielen. Improvisation mit anderen sollte aber immer wie ein Gespräch ablaufen. Man "redet" (mit Musik) gemeinsam über ein Thema, hört sich zu und reagiert darauf. Dann ist alles andere erstmal zweitrangig und kann dann mit Übung weiter ausgebaut werden (Rhythmik, Harmonie, etc.).
 
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@Anniza ich veranstalte selber eine regelmässige Jam-Session und habe dabei einige Erkenntnisse bekommen, die ich hier zusammengefasst habe:

Plus den Link auf diesen Blogbeitrag, der das Thema m.M. auch sehr gut abdeckt:

Damit Musiker frei zusammen spielen können braucht es ein gutes Niveau von allen Beteiligten. Und man muss im jeweiligen Genre fit sein und die "Standards" kennen. Natürlich können auch Leute zusammen spielen, die nicht schon Jahrzehnte Musikpraxis haben: dann braucht es aber klare Vorgaben und am besten auch gezielte Vorbereitung. Sonst endet der "Free Jam" meistens in einer wüsten Kakaphonie 😉

Wenn du noch nicht viel Erfahrung mit dem Zusammenspielen hast, dann wäre ein Workshop unter Anleitung, wie @Michael Scratch das empfohlen hat, eine gute Idee. Alternativ könntest du auch Jam-Sessions in deiner Region als Zuhörerin besuchen, um einen Eindruck davon zu bekommen, was dort gespielt wird und was das Niveau der Musiker ist. Dabei kommt man auch ins Gespräch mit anderen Musikern.
 
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Wo kann ich mich gut mit anderen Musikern vernetzten?
Hier und auf anderen Plattformen. Schau auch mal bei facebook - da gibt es jede Menge regionale Seiten. Ansonsten helfen lokale Musikgeschäfte, in denen man zum Personal und (darüber) zu anderen Musikern Kontakt findet oder deren schwarzes Brett nutzen kann. Dann kann man einfach mal Veranstaltungen lokaler Bands besuchen und dort die und unter den Besuchern regelmäßig vorhandene andere Musiker kennenlernen. Vielleicht gibt es in Deinem Ort (da macht es z.B. durchaus Sinn, in seinem Profil hier seinen Standort nicht zu verschweigen ;) ) auch Musikerstammtische - notfalls ruf selbst einen ins Leben, was zwar etwas dauern kann, aber halt auch ein Weg ist. Du darfst eh nicht erwarten, dass hier oder sonstwo jemand ist, der Dich an der Hand nimmt und 50 passenden anderen Musikern vorstellt. Alles hängt von Eigeninitiative ab.

Good Luck :prost:
 
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Ich würde trotzdem auch einfach zu Jams gehen, wo auch "normale" Menschen sind und niemand erwartet, dass man sich aktiv beteiligt. Da läuft man vielen Leuten über den Weg. Vielleicht findest Du da ein paar Nasen, mit denen Du das ganze wachsen lassen kannst, während Du dich in die Theorie stürzt.
 
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Damit Musiker frei zusammen spielen können braucht es ein gutes Niveau von allen Beteiligten. Und man muss im jeweiligen Genre fit sein und die "Standards" kennen.
Das finde ich gerade nicht. Es braucht allerdings etwas Zurückhaltung von jemand, der im Niveau nicht sehr weit fortgeschritten ist. Wenn er/sie den Grundton präzise setzen kann, und ansonsten dezent ist, dann passt das doch.
Ich würde trotzdem auch einfach zu Jams gehen, wo auch "normale" Menschen sind und niemand erwartet, dass man sich aktiv beteiligt. Da läuft man vielen Leuten über den Weg. Vielleicht findest Du da ein paar Nasen
Ebend. Ein Jam unter Profis ist praktisch wie ein Gig, nur etwas lockerer. Ein Jam unter "Nasen" bringt alle weiter, die Nasen lernen, die Fortgeschrittenen haben auch Spass, wenn sie wollen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

@Anniza ich veranstalte selber eine regelmässige Jam-Session und habe dabei einige Erkenntnisse bekommen, die ich hier zusammengefasst habe:
Dübi Jam - Ein neues Konzept
Plus den Link auf diesen Blogbeitrag, der das Thema m.M. auch sehr gut abdeckt:
Jam Session Vorbereitung: Lerne musikalisches Jammen!
Passt, nicht arrogante Herangehensweise.
 
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Das finde ich gerade nicht. Es braucht allerdings etwas Zurückhaltung von jemand, der im Niveau nicht sehr weit fortgeschritten ist. Wenn er/sie den Grundton präzise setzen kann, und ansonsten dezent ist, dann passt das doch.
Dem stimme ich grundsätzlich zu. Die Bandbreite an Musiker/innen die "nicht sehr weit fortgeschritten" sind, ist aber aus meiner Erfahrung gross. Es gibt Leute die haben noch nie aktiv Musik gemacht, aber kommen aus einer musikalischen Familie. Solche die gerade erst ein Instrument lernen, aber in ihrer Kindheit schon 10 Jahre lang ein anderes Instrument gespielt haben. Oder die Sängerin, die grossartig klingt aber bisher nur unter der Dusche gesungen hat.

Auf der anderen Seite gibt es dann Leute mit 0 Rhythmusgefühl, wo zusammen spielen schwierig ist. Sänger die jeden Ton verhauen. Leute die falsch spielen, es aber nicht hören. Gitarristen die denken, sie seien grossartig, aber auch an einfachsten Songs scheitern (und dann die anderen Schuld sind)... es gibt wirklich alles 😉 Und gerade die Fähigkeit Zu-_Hören_ zu können und seine eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen, sind aus meiner Sicht Qualitäten, die man eher bei Fortgeschrittenen findet, oder Personen, die schon eine gute musikalische Basis mitbringen - woher auch immer die kommt.
 
Puuuh, das wäre ein eigenes Thema, glaub ich, wir haben doch eh Sommerloch. Ich kenn auch Jams, da steht der "moderierende" Gitarrist rum und ist mega laut und spielt jeden in G über den Haufen, weil so wird Blues gespielt, mit Glück darf ein anderer mal eine Runde solo, aber der Typ hat genau einen Rhythmus und "nai, naaiii, spürsch das nöt?".
Ist halt immer die Frage, was man erwartet und ich versteh, dass Fortgeschrittene schnell mal genervt sind, wenn Neulinge mit ihrem Geschrubbe das Niveau runterziehen. Aber die wollen auch, sollen dürfen und haben das Jammen vielleicht sogar nötiger, da lernt man schon durchs Machen, hat vielleicht auch gar keinen Bock auf "Unterricht" und sooo kritisch ist das Publikum meistens nicht bei so nem Jam, wenn nicht grade der Pupsdorfer Bluesgott angekündigt wurde.
Ich find @André 2AM 's Konzept ziemlich cool, für mich wär das nix, aber im Idealfall hat man da das beste beider Welten und ich kann mir vorstellen, dass das vielen Leuten was bringt und Spaß macht. Vor allem, wenn man vorher weiß, worauf man sich einlässt. Ohne vorherige Info ist es natürlich immer seltsam, wenn da einer "unterstützend eingreift", das ist mit Musiker-Egos nicht so einfach😀
Aber das ist ja auf der Seite gut beschrieben und wenn da die Ersemester-Fuddel-Jazzer auftauchen, sind die irgendwie selber schuld.
 
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Grob kategorisiert:

1) Die "Heimwerker", die sich in Home-Recording reinfuchsen, ein kleines Studio aufbauen, und ggf. nach Collabs suchen ... werden mehr, weil heute einfacher als früher, kann ein schönes Hobby sein. Viele finden hier eine gewisse Erfüllung, Anderen fehlt hier der "Live"kontakt mit anderen Leuten.
2) Die "Band-Spieler", die ihre Ideen und ihre Musikalität im Zusammenspiel mit anderen Musikern in einer festen Gruppe (=Band) verwirklichen bzw. weiter entwickeln wollen. Oft ist hier der Weg das Ziel, man sucht lange, biss man was passendes findet - das kann sehr frustrierend sein, aber auch schön, wenn's dann klappt.
3) Die "Session-Jammer", die genau sowas suchen, was du auch suchst - lockere Zusammenkünfte oder auch geführte Workshops mit grundsätzlich gleichgesinnten Leuten. Das kann gut klappen, hängt halt immer vom Veranstalter ab und zum ähnlichen Maß von den Teilnehmern. Wurde hier ja schon beschrieben.
4) Alle anderen ;)

Wie man da seinen Weg geht, hängt immer auch von den eigenen Ansprüchen an sich und die Musik ab. Ich habe auf (1) keine Lust, will eigentlich (2), nutze aber gelegentlich (3) um Leute kennenzulernen und Kontakte dafür zu knüpfen. Ich habe wenige Sessions/Jams erlebt, wo ich durchgehend Spaß hatte, weil irgendwo zu viele Egos im Spiel waren oder eigentlich feste Combos, die sich durch Leute die mitmachen wollen eher gestört fühlten...

Will sagen: Wenn man mit Leuten zusammenspielen will, dann muss man sich exponieren und "raus gehen" - da muss man Energie und Kraft investieren ohne Sicherheit, dass da auch was bei rumkommt. Macht aber Spaß. Und ich betone immer wieder: Man kann auch und gerade (!) ganz viel lernen, wenn man sich mal in musikalische Gefilde begibt, die nicht der eigenen "Heimat" bzw. "Vision" entsprechen. Bringt einen wirklich weiter.
 
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Wo trefft ihr andere Musikerinnen und Musiker um zu netzwerken und euch auszutauschen?
Z.B. Musikgeschäfte in Deiner Umgebung - zielgerichtet, wenn dort Musiker hinkommen, um Clinics und Workshops zu machen, damit findest Du auf jeden Fall Gleichgesinnte zum jeweiligen Thema, nicht zielgerichtet, indem man einfach immer mal wieder vor Ort ist und dort einfach ein bissel länger "abhängt".
Z.B. Open Stages oder Open Mics, je nachdem, auch dort treiben sich immer auch Musiker rum, aus genau dem Grund, sich zu vernetzen, auszutauschen und ähnliches.

Je nach Deinem Alter kann das auch ein JUZ sein, altersunabhängig Stadt(teil)feste.

In jedem Fall bieten sich dann auch die Möglichkeiten, sich vor Ort zu beschnuppern und ggfs. zu weiteren Schritten zu verabreden.

Ich weiß nicht, inwieweit es heute noch gemacht wird, aber ein richtiges schwarzes Brett in einer Musikkneipe/-club oder einem Geschäft käme ebenfalls noch in Frage.

ansonsten gibt es zahllose Web-Möglichkeiten zu Vernetzung, wie z.B. hier.
 
Dem stimme ich grundsätzlich zu. Die Bandbreite an Musiker/innen die "nicht sehr weit fortgeschritten" sind, ist aber aus meiner Erfahrung gross. Es gibt Leute die haben noch nie aktiv Musik gemacht, aber kommen aus einer musikalischen Familie. Solche die gerade erst ein Instrument lernen, aber in ihrer Kindheit schon 10 Jahre lang ein anderes Instrument gespielt haben. Oder die Sängerin, die grossartig klingt aber bisher nur unter der Dusche gesungen hat.

Auf der anderen Seite gibt es dann Leute mit 0 Rhythmusgefühl, wo zusammen spielen schwierig ist. Sänger die jeden Ton verhauen. Leute die falsch spielen, es aber nicht hören. Gitarristen die denken, sie seien grossartig, aber auch an einfachsten Songs scheitern (und dann die anderen Schuld sind)... es gibt wirklich alles 😉 Und gerade die Fähigkeit Zu-_Hören_ zu können und seine eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen, sind aus meiner Sicht Qualitäten, die man eher bei Fortgeschrittenen findet, oder Personen, die schon eine gute musikalische Basis mitbringen - woher auch immer die kommt.

auch ein Anfänger kann und muss erstmal lernen diszipliniert zu sein und zu verstehen wann er spielen kann und wann er still sein sollte. Das ist eine Fähigkeit, die keine große Skills auf dem Instrument selbst erfordert und von jedem relativ schnell erlernt werden könnte. Da ist Disziplin, Zuhören und Respekt den anderen Mitmusikern gegenüber gefragt.
Das schult auch langfristig auch die Fähigkeit zuzuhören und den Überblick über die gesamte Musik zu erhalten anstatt nur mit einem Tunnelblick vor sich hin zu spielen.

Beim einfachen Blues ist das ja eigentlich sowieso recht einfach zu verstehen. 12 Takte habe ich Zeit für ein Solo und dann spiele ich entweder einfachen Rhythmus oder höre einfach nur zu und halte still.

Deswegen bin ich auch jemand, der das immer predigt :D. Und ich muss mich selbst auch immer wieder mal daran erinnern falls ich mich mal zu sehr treiben lasse.

Es ist halt auch eine Frage des Respekts. Wie beim Reden: ich lasse erst die Person ausreden bevor ich etwas sage und quatsche nicht ständig dazwischen. Das empfinde ich als extrem unhöflich (ist teilweise Kulturabhängig).
 
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Ich habe auf (1) keine Lust, will eigentlich (2), nutze aber gelegentlich (3) um Leute kennenzulernen und Kontakte dafür zu knüpfen.
Das Leben und die Menschen sind vielfältig. Bei meinem letzten Versuch für (2) hab ich 7 Jahre lang einen 100 qm Proberaum alleine bezahlt, kamen über die Zeit etwa 20 Musiker, von denen einzelne nach einer Zeit nicht mehr so weit fahren wollte, andere Probezeiten brauchte, zurück nach Hamburg (o.dgl.) wollte, doch einen anderen Stil wollte, mit anderen nicht konnte, ..., so dass wir nach Ersatzfindung (für ausschließlich eigene Stücke) wieder von vorne anfingen und ich schließlich keine Lust mehr hatte, so dass ich bei (2) landete. Als (hauptsächlich) Keyboarder im soundintensiven ProgRock-Bereich ist man für (3) equipmentbedingt nicht sonderlich mobil. Mit (1) bin ich ganz zufrieden und krieg bei Interesse Spuren von anderen elektronisch geschickt dazu. Durch meine zwei Studioräume (1 x Synths und 1 x Gitarren und anderes) im Haus kann ich, wann immer ich Zeit und Lust und Ideen habe, einfach loslegen (ist leider trotzdem manchmal viel zu selten). So habe ich für meine jetzige Lebenssituation die mich am meisten befriedigende Lösung gefunden.

Man kann auch und gerade (!) ganz viel lernen, wenn man sich mal in musikalische Gefilde begibt, die nicht der eigenen "Heimat" bzw. "Vision" entsprechen. Bringt einen wirklich weiter.
Das ist absolut richtig. Ich hab von Schulmusik, Volksmusik, Klassik, avantgardistische Klassik (Mix aus klassischen Instrumenten und Synthesizern, E-Gitarren, Drums), Tanzmusik, Free-Jazz, Country, Hard-Rock, Blues-Rock, Folk-Rock, Mittelaltermusik, Elektronische Musik bis hin zu immer wieder und jetzt nur noch ProgRock nun 60 Jahre eine große Bandbreite kennenlernen dürfen und bin dankbar dafür. Früher hab ich auch zu keiner Möglichkeit nein gesagt. Jetzt schlage ich Angebote von durchaus sehr guten Mitmusikern und Bands aller möglichen Stile aus und konzentriere ich mich nur darauf, die Zeit, die ich zum Musikzieren habe, ausschließlich für mein Kern-Genre ProgRock zu nutzen, was mir ja auch nur zur eigenen Befriedigung dient. Aber wie geschrieben, ist jede Möglichkeit auf dem Weg eine große Chance. Wichtig ist aber immer, dass man, wenn einem nichts vor die Füße fällt, sich selbst darum kümmert, dass die Füße sich woanders hin bewegen ;)
 
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Wichtig ist aber immer, dass man, wenn einem nichts vor die Füße fällt, sich selbst darum kümmert, dass die Füße sich woanders hin bewegen ;)
Das betrifft ja nicht nur den musikalischen Bereich des Lebens und wird gerne von Vielen etwas stiefmütterlich behandelt.
 
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Wenn du in der Nähe von Hannover wohnst und Celle nicht zu weit ist, schau doch mal bei der Celler Rockmusikinitiative vorbei. Jeden 2, Samstag in Monat ist dort Jam Session, jeden Dienstag treffen wir uns dort zum quatschen und Austausch.
 

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