Pablo hat absolut recht! Und zwar vollkommen. Es gibt keine Metalbässe, keine Rockbässe, keine Funkbässe. Gut, man kann sagen, dass sich ein Höfner vielleicht mehr für Beat eignet als für Metal, aber man schaue sich mal Beatallica an.
Für den einen ist bspw. der Preci der beste Bass überhaupt und er spielt darauf alles, der andere nimmt ihn hauptsächlich für Blues, Blues und Hard Rock, während er für Funk und Pop dann den Jazz Bass auspackt, für Metal vielleicht einen StingRay und bevorzugt. Und der Dritte findet den Preci sowas von beschissen, dass er ihn nie spielen würde und spielt fröhlich seinen WAL und seinen Steinberger sowie seinen bundlosen Thumb.
Welcher Bass wann, wie, wo und unter welchen Umständen für einen persönlich vorteilhaft ist, lässt sich nur durch Testen, Erfahrung und vor allem in der harten Praxis und im Alltag herausfinden. So merkt man manchmal, wie sich auch der eigene Bassgeschmack mit der Zeit wandelt, oder entwickelt ganz feste Anforderungen.
Kleines Beispiel von mir: Als ich anfing, wollte ich unbedingt einen Fender Precision Bass, aber nur weil Mike Mills von R.E.M. einen spielte und ich über den an den Bass kam. Doch wenig später wollte ich einen fünfsaitigen Warwick Streamer, weil mein Lehrer einen spielte und der unheimlich geil klang. Doch für mich war er dann doch nichts und außerdem preislich nicht ganz in meiner Liga. Aber ein Fünfer sollte es sein. Nach Liebäugeleien mit einem OLP StingRay, einer RockBass Corvette und einem Yamaha RBX 375 landete ich bei einem Fender Jazz Bass V. Mit dem war ich dann auch sehr glücklich, doch irgendwann hatte der zu wenig Durchsetzungskraft. Anfang 2007 geriet ich dann doch an einen Preci, und seitdem stand der Jazz Bass V nur noch in der Ecke. Nach dem Gedanken, ihn durch einen Ibanez ATK zu ersetzen, denke ich nun eher, ihn durch einen Jazz Bass mit nur vier Saiten zu ersetzen, weil Jazzy halt auch geil ist. Aber ein Fretless wäre auch was tolles...
Was lernt man daraus? Man muss viel testen und spielen, um was passendes zu finden. Aber neben dem Liebäugeln mit neuen Bässen oder auch endlich mal einem Half Stack sollte das Üben nicht auf der Strecke bleiben. Denn auch ein Warwick Infinity nutzt nichts, wenn man ihn nicht spielen kann.
Also, testen, spielen, hören, fühlen, erleben, Fehler machen. Nur so findet man, was man wirklich will.
Gruß,
Carsten.