Muss ich als Linkshänder auf links spielen oder gar von rechts auf links umlernen?

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Ich selber bin linkshänder, allerdings nicht der klassische. Bis auf das Schreiben, benutze ich auschließlich die rechte Hand bzw. das Bein.
Das sind ja zumindest ein paar gute Indizien.

Mit dem Gitarrespielen habe ich vor 1 Jahr angefangen, jedoch mit einer RH Gitarre ^^

Ich versuche nur für mich rauszufinden, welche Nachteile ich dadurch haben soll. Abgesehen davon, dass es in einigen Fällen wohl zu depressionen führen kann (wurde zumindestens im Video angesprochen).

Ich selbst glaube, dass man das mit Depressionen usw. als Folge nicht übertrieben betrachten sollte. Solange Dir das rechts spielen nicht extrem schwer fällt und Du Dich da durchzwingst, würde ich mir da keine Gedanken machen. Wenn es Dir aber wirklich sehr schwer fällt, würde ich mich aber eher zuerst fragen ob es andersrum nicht einfach angenehmer und leichter gehen würde. Wenn es Dir aber rechts locker flockig von der Hand geht... dann ist das wohl ok so.
 
Ich selbst glaube, dass man das mit Depressionen usw. als Folge nicht übertrieben betrachten sollte.
Sehe ich auch so.
Im übrigen, hat Du schon mal von einem Piano für Linkshänder gehört? ;)
Würden dann alle linkshändigen Pianisten an Depressionen leiden? ;)
 
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Sehe ich auch so.
Im übrigen, hat Du schon mal von einem Piano für Linkshänder gehört? ;)
Würden dann alle linkshändigen Pianisten an Depressionen leiden? ;)
Ja habe ich tatsächlich. Zuletzt in einer wissenschaftlichen Studie bei der ein klassischer Pianist (und Linkshänder) nach Jahrzehnten ein linkshändiges Piano probiert und danach komplett auf links umsteigt (ja auch bei Auftritten) weil er darin signifikante Vorteile für sich gefunden hat. Also so lustig ist Dein… (übrigens meeeega-Alter) Witz… gar nicht. ;)

Der letzte Satz ist - sorry - ein wenig albern und deutet für mich an, dass Du das Thema nicht wirklich ernst nimmst (oder ein bisschen zündeln willst ;)) . Niemand hat gesagt, dass ALLE Linkshänder die ein Instrument rechts spielen Depressionen kriegen. Das wurde selbst in dem Video nicht behauptet. Eine derartige Behauptung schürt nur wieder pauschalisierende Diskussionen an.

Wenn man allerdings Menschen entgegen ihrer Lateralität „zwingt“, dann stellen derartige Folgen eben ein Risiko dar. Dieses „Zwingen“ muss dabei gar nicht eine vorsätzlich handelnde Person sein. Es kann ja schon genügen, dass jemand sich diesen Zwang selbst auferlegt, weil er eben (aus diversen Gründen) unbedingt rechts spielen will (oder es gar nicht anders wusste). Viele geben dabei vermutlich sogar einfach auf und andere zwingen sich eben durch. Risiko heißt dabei natürlich immer, dass Folgen kommen können, aber nicht müssen.

Daraus folgt, dass die Wahl wie man spielt eben nicht einfach „egal“ ist oder vor allem von der Verfügbarkeit einer pinken Glitzer-Paula abhängen sollte, sondern eben (eigentlich egal ob Linkshänder oder Rechtshänder) so wie es einem am leichtesten fällt zu spielen. Selbst das festzustellen ist nicht einfach, aber ich will dass nicht nochmal aufrollen
 
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Zuletzt in einer wissenschaftlichen Studie bei der ein klassischer Pianist (und Linkshänder) nach Jahrzehnten ein linkshändiges Piano probiert und danach komplett auf links umsteigt (ja auch bei Auftritten) weil er darin signifikante Vorteile für sich gefunden hat. Also so lustig ist Dein… (übrigens meeeega-Alter) Witz… gar nicht. ;)
Sorry, wenn das so angekommen ist. Ich hatte wirklich keine Ahnung, dass es linkshändige Pianos gibt und da bin ich bestimmt nicht ganz alleine. Zugegeben, auch nicht wirklich so sehr intensive damit beschäftigt.

...und mir ist auch durchaus bekannt, dass es zu Problemen führen kann, wenn man zwangsumgelernt wird.

Wollte gewiss nicht zündeln.
 
Mit dem Internet kamen Probleme, von denen wir gar nichts wussten ;)
 
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Mit dem Internet kamen Probleme, von denen wir gar nichts wussten ;)
Ich korrigiere Dich mal: Mit dem Internet kamen Probleme, von denen DU nichts wusstest. Aber immerhin wichtig genug, um Dich zu veranlassen einen Kommentar zu schreiben, der entsprechende Probleme marginalisiert und dabei Menschen die froh über Lösungen sind als Deppen hinzustellen. Trifft das ungefähr was Du sagen willst? ;)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Sorry, wenn das so angekommen ist. Ich hatte wirklich keine Ahnung, dass es linkshändige Pianos gibt und da bin ich bestimmt nicht ganz alleine. Zugegeben, auch nicht wirklich so sehr intensive damit beschäftigt.

...und mir ist auch durchaus bekannt, dass es zu Problemen führen kann, wenn man zwangsumgelernt wird.

Wollte gewiss nicht zündeln.
Alles gut :) - natürlich sind linkshändige Pianos (im Gegensatz zu Linkshändergitarren) die "Einhörner" unter den Musikinstrumenten. Das ist schon extrem speziell und exotisch. Ich fand es aber spannend zu lesen, dass es offensichtlich auch bei diesem Instrument einen Unterschied ausmachen kann, dass selbst ein jahrzehntelang spielender professioneller Musiker ihn bemerkt.
 
Nein stimmt eben nicht, heute wird einfaches kompliziert gemacht ... und zwar in allen möglichen Bereichen ...
 
Nein stimmt eben nicht, heute wird einfaches kompliziert gemacht ... und zwar in allen möglichen Bereichen ...
Was stimmt nicht? Und was wird kompliziert gemacht?

Das Thema wird ja offenbar alle paar Monate aufgewärmt. Das deckt sich tatsächlich mit meinen Erfahrungen in anderen Gruppen und Foren :LOL:. Egal wie lange es das schon gibt, linkshändiges Gitarre spielen weckt regelmäßig die Gemüter der Leute. Oft Ungläubigkeit ob der Sinnhaftigkeit oder manchmal auch das vermeintlich Paradoxe, dass man scheinbar seine "schlechte Hand" üblicherweise für das manchmal als schwieriger empfundene Fretting verwendet. Jegliches dazu ausgetauschte Wissen bleibt nicht wirklich dauerhaft hängen. Das hat eigentlich auch nichts mit "kompliziert" zu tun. Eigentlich ist es doch ziemlich simpel zu erkennen, dass es Menschen gibt, die sich eben bei den beiden "Tätigkeiten" Strumming und Fretting unterschiedlich gut mit ihren Händen schlagen. Kompliziert wird es eigentlich erst wenn Leute anfangen zu argumentieren, dass es so nicht sei, weil man dann Argumente erfinden muss, welche die Erfahrungen von abertausenden Gitarrenspielern ignorieren.
 
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Genau. Mir war immer klar, dass meine Gitarre "andersrum" sein muss, und entsprechend wurde eine gesucht und gefunden. Und diverse Gitarren-Läden, wo der altertümliche Eigentümer irgendwas von "umlernen" oder "unnötig" faselte, habe ich schon damals als Teenager wortlos wieder verlassen und mein Geld woanders hingetragen. Daher auch meine Aussage in meinem hier noch gepinnten "Grundsatztext mit meiner Meinung", dass man es letztlich selbst wissen muss - aber dass man sich auch nicht zu groß einen Kopf drum machen sollte.

Man wird kein schlechter Gitarrist, weil man "falschrum" lernt. Man wird kein guter Gitarrist, weil man zu wenig übt.
 
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So siehst aus ;) (y)
 
Man wird kein schlechter Gitarrist, weil man "falschrum" lernt. Man wird kein guter Gitarrist, weil man zu wenig übt.
Das ist natürlich korrekt, aber je nach persönlicher Situation ist das eben eine Spanne zwischen "man kann 'falschrum' besser lernen" (auch das), "man kann beiderseits gleich gut lernen", "man tut sich mit einer Seite evtl. ein bisschen leichter", "falschrum klappt mit signifikantem Mehraufwand" bis hin zu "falschrum klappt schlicht überhaupt nicht". Der Bandkollege eines Freundes z.B. ist Linkshänder und hat rechts gelernt. Er hat sich laut Beschreibung des Freundes mit vielen Dingen viel schwerer getan aber mit genug Energie hat er es durchaus gelernt. Da muss man sich eben wirklich fragen: Warum soll man es sich eigentlich schwerer machen als man muss. Wenn es gar sehr schwer fällt... wer weiß was es eben mit einem Macht wenn man Dinge so erzwingt. Genau da liegt eben der gut gemeinte Tipp der Idee "richtigrum" zu lernen eine echte Chance zu geben und dabei über Befindlichkeiten wie "Gitarrenauswahl" oder "Gitarre des Kollegen spielen" und die oft (gut gemeinten) Tipps von Kollegen hinwegzusehen. Am Ende ist es natürlich immer die eigene Entscheidung. Aber genauso wie man empfiehlt ein Fahrrad in geeigneter Größe zu kaufen und nicht in erster Linie nach der Farbe ist es eben hier auch mit der Ausrichtung. Es ist eine sinnvolle Empfehlung zur Abwägung. Natürlich kann ich mir als 1,95m Kerl auch ein Kinderrad für dreijährige kaufen (weil es das eben in Pink und mit Glitzer gibt) und mit genug Übung lernen damit zu fahren. Aber ist das empfehlenswert? Kommt vermutlich drauf an...:ROFLMAO:... tendenziell eher nicht
 
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Wichtig finde ich primär, dass man beide Optionen probiert. Welche es dann wird … am besten die, mit der man sich wohl fühlt 😜.

In meinem Fall (Linkshänder schreibend) ist es trotzdem die Rechtshänder Variante geworden. Ich habe früher Umrisse mit links gezeichnet und mit rechts ausgemalt.

Was mir daher hier etwas kurz gekommen ist, ist die Frage welche Seite man „komplexer“ wahrnimmt. Das Fretting, oder den Anschlag? Und da gibt es sicher auch noch zu unterscheiden in Powerchords … und Schlagmuster vs. Add9 und Fingerpicking.

Daher glaube ich geht die Wahrnehmung was sich richtig anfühlt, sicher auseinander. Eine absolute Aussage - siehe Video am Threadstart - halte ich daher für suboptimal. Sie müsste für mich eher lauten ==> follow your feeling …

Viele uns bekannte Gitarristen haben das - unabhängig von ihrer Schreibhand - gemacht. Und haben genau ihren Ton. Genialität muss dabei nicht auf der Strecke bleiben 😜.

Gruß
Martin
 
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@hack_meck
Klar im Prinzip ist „so wie es am besten funktioniert“ völlig ausreichend.

ja die Frage ob man Fretting oder Stumming als komplexer wahrnimmt kommt immer mal wieder auf. Insbesondere von verwunderten Rechtshändern ob der linken Hand am Fretboard. In den offenbar meisten Fällen scheinen Leute weit weniger Probleme mit Fretting als mit Picking/Strumming zu haben. Die Komplexität der Fretting-Hand wird meiner Meinung nach gedanklich überschätzt, weil man da den mentalen Einsatz des „merkens“ von Akkorden, Skalen und Noten am Fretboard als Aufwand hinzunimmt. Dieser ist jedoch ziemlich unabhängig von der Händigkeit.

Bei der Picking-Hand gibt es nicht diese Vielzahl an einzuprägenden „Muster“. Schwierig ist da insbesondere das präzise, rhythmisch extrem schnelle treffen einzelner Saiten. Das Gefühl wie Saiten angespielt werden (Dynamik, aber auch Winkel des Picks), die Handposition, Palm-Muting. All das sind motorisch schwierige Fähigkeiten. Natürlich gibt es auch auf dem Fretboard Skills wie Bending, Hammer-Ons, Pull-Offs die motorisch mühsam gelernt werden müssen, aber ich denke die Kombination aus Präzision, Geschwindigkeit, Timing, Gefühl und entspannter Ausdauer ist für die meisten vermutlich weit fordernder - was eben die gewohnte Ausrichtung des Instruments erklärt.

Was Deine eigene Erfahrung angeht: Du hast ja bereits erwähnt, dass Du tendenziell mischhändig bist. Ausmalen mit der rechten wäre für mich undenkbar. Ich sage das als jemand der zeichnet und malt. Die Linkshändigkeit macht sich da auch stark bemerkbar. Genau diese Erfahrungen füttern auch immer sehr meine Skepsis wenn „Linkshänder“ sagen sie hatten keinerlei Probleme rechts zu spielen und sich dann bei genauerem Blick herausstellt, dass es eben eigentlich ein komplexerer Sachverhalt ist.
 
Bei der Picking-Hand gibt es nicht diese Vielzahl an einzuprägenden „Muster“. Schwierig ist da insbesondere das präzise, rhythmisch extrem schnelle treffen einzelner Saiten. Das Gefühl wie Saiten angespielt werden (Dynamik, aber auch Winkel des Picks), die Handposition, Palm-Muting. All das sind motorisch schwierige Fähigkeiten. Natürlich gibt es auch auf dem Fretboard Skills wie Bending, Hammer-Ons, Pull-Offs die motorisch mühsam gelernt werden müssen, aber ich denke die Kombination aus Präzision, Geschwindigkeit, Timing, Gefühl und entspannter Ausdauer ist für die meisten vermutlich weit fordernder - was eben die gewohnte Ausrichtung des Instruments erklärt.

Dir ist aber auch klar, dass man genau über diese Einschätzung eine lange Abhandlung schreiben kann 😜. Und ohne genaue Beschreibung was man spielt, wird sich ne Bewertung nicht eindeutig formulieren lassen.

Ein mir befreundeter rechts spielender Linkshänder hat volle Kontrolle über sein Plektrum, ist aber bei Hybrid Picking ne Niete (trotz erfolgreicher Profikarriere). Dafür kann er im Fretting Sachen die ich nicht hinbekomme.

Um die richtige Entscheidung treffen zu können, müsste man vorher wissen, zu welcher Musik (und Notwendigkeiten) es einem später treibt.

Gruß
Martin
 
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Dir ist aber auch klar, dass man genau über diese Einschätzung eine lange Abhandlung schreiben kann 😜. Und ohne genaue Beschreibung was man spielt, wird sich ne Bewertung nicht eindeutig formulieren lassen.

Klar - aber ich meine es ja auch nicht derart, dass man davon abhängig machen sollte ob man links oder rechts spielt. Ich glaube - egal ob links oder rechts, die dominante Hand als Picking-Hand zu benutzen funktioniert für die meisten offensichtlich perfekt. Es gibt bestimmt - wie immer - Ausnahmen, aber was ich tatsächlich bislang so mitnehme ist, dass Fretting eigentlich nie ein herausragendes Problem darstellt.
 
In meinem Fall (Linkshänder schreibend) ist es trotzdem die Rechtshänder Variante geworden.

Was mir daher hier etwas kurz gekommen ist, ist die Frage welche Seite man „komplexer“ wahrnimmt. Das Fretting, oder den Anschlag? Und da gibt es sicher auch noch zu unterscheiden in Powerchords … und Schlagmuster vs. Add9 und Fingerpicking.
Hallo Martin, ich wusste gar nicht, dass wir diese Gemeinsamkeit (auch) haben :) .

Was das Empfinden dieser Unterschiede der Komplexität angeht, ist wie schon gesagt wurde, sicherlich auch sehr subjektiv. Dann verändert sich das auch im Laufe der Lernens/Training. Ich kann mich jedoch bei meinen Anfängen noch sehr gut daran erinnern, dass Fingerpicking Patern, eine ziemliche Hürde für mich waren. Da hat sich meine rechte Hand doch sehr gesträubt, den Bewegungsablauf vom Groß- ins Kleinhirn zu lassen bzw. das periodisch sauber auszuführen. Das war jedoch am Ende auch nur eine Sache der Übung! Zunächst bin ich fast verzweifelt, dann hat mich aber der Ehrgeiz gepackt und ich habe beim Fernsehen Stunden rund Picking Patern geübt. Irgendwann ist der Knoten zwar nicht "geplatzt", sondern hat sich aufgelöst und ich habe ein paar Jahre lang fast ausschließlich Ragtime und Folkpicking gespielt.
Heute empfinde ich rechte und linke Hand, als ziemlich gleichberechtigt doof oder fähig. Ein neuen komplexen Akkord greifen zu lernen, ist kein Selbstläufer und bedarf schon auch Übung, bis das rund läuft. Mein rechte Hand ist beim Strumming in Sachen Präzision und Kontrolle auch kein "Uhrwerk", da würde ich mir schon (noch) mehr Feinmotorik wünschen. Bei der Geschwindigkeit beim Solieren, bin ich mir gar nicht sicher welche Hand da "limitierend" ist. Da bin ich IMO momentan bei einer Schwelle, die Martin Miller mal sehr schön in einem Video erklärt hat, nämlich dort, wo wir gehirnseitig nicht mehr in der Lage sind, die Töne einzeln zu spielen, sondern das in Gruppen von Tonfolgen ablaufen muss, die dann nicht mehr bewusst "einzeln", sondern als automatisiert ablaufende Sequenz gespielt werden. Das ist also eher ein Kopf- als ein Motorikproblem.

Ansonsten habe ich erst letztens mal versucht einen auf Eric Gale zu machen... da muss man ja nur die Gitarre umdrehen und die Griffe und Skalen sind visuell ja auch einfach übertragbar.. doch OMG, das macht nicht mal im Ansatz irgendwie Spass!
 
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Klar - aber ich meine es ja auch nicht derart, dass man davon abhängig machen sollte ob man links oder rechts spielt. Ich glaube - egal ob links oder rechts....
Ich finde, für Anfänger ist gerade das Greifen von Akkorden die Herausforderung. Ich wäre deshalb nie auf die Idee gekommen, das mit rechts zu machen (bot sich allerdings auch nicht an, solange ich keine eigene Gitarre hatte, die ich hätte umspannen können).
Dagegen hab ich, weil links kein Platz neben dem Computer war (stand auf einem Schreibtisch mit Schubladen auf der rechten Seite) die Maus immer mit rechts bedient (was beim Zeichnen dann doof ist), bin aber völlig unfähig, die Maus mit Links zu handhaben (und laut ärztlicher Untersuchung bin ich ein 100prozentiger Linkshänder – die Untersuchung fand allerdings vor der Einschulung statt). Ist eben vieles Gewohnheit. Django Reinhard hat ja auch nicht umgelernt, als er zwei Finger verlor.
 
Grund: Vollzitat reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
*edit*
Also gerade auch in Hinblick darauf, dass Du vermutlich älter bist als meine Tochter (13), würde ich nach der Erfahrung diesbezüglich bei ihr extrem wenig auf die vorschulische ärztliche Einordnung als Linkshänder oder Rechtshänder geben ;).

Ich kam mit Maus rechts z.B. nie klar und hätte mich auch nie durch die Schubladen eines Schreibtisches daran gewöhnen können die Maus "einfach" rechts zu benutzen... egal wieviel "Gewohnheit" dazu gehört. Und ich arbeite im IT-Sektor und habe ständig mit "rechten Arbeitsplätzen" zu tun... Ich kenne auch keinen Rechtshänder, der "aus Gewohnheit" zufällig die Maus links benutzt. Im Gegenteil... bei jedem Schreibtisch an dem ich es gewagt habe die Maus links zu hinterlassen wurde lauthals rumgenölt. Da gehört immer entweder ein gewisses Maß Selbstzwang dazu oder man ist eben doch nicht so "seitig" wie man denkt. Man merkt es eben nur wenn etwas _nicht_ geht.

Wenn jemand die Finger seiner Hand verliert, dann glaube ich auch nicht, dass man dann "locker flockig" mit der anderen Seite losspielt... da gehört natürlich viel Mühe und Wille dazu und wenn die Alternative "nie mehr Gitarre spielen" lautet, dann klingt das schon verdammt motivierend.

Genau wie Du habe ich auch begonnen die Akkorde mit links zu greifen - was ja als Linkshänder auch durchaus gut geht (wieso auch nicht). Die Probleme waren aber von Anfang an beim Picking und Strumming (dann mit der rechten). Das wollte einfach nicht und war definitiv signifikant schwerer als das Greifen der Akkorde. Ich bin da auch kein Einzelfall - ich habe durchaus einige Linkshänder kennen gelernt, denen es ähnlich ging. Rein der Logik folgend kann man aus "fiel mir besonders schwer bis unmöglich" mehr ableiten als aus "viel mir nicht schwer" oder "war ok". Wenn etwas einfach funktioniert, dann entsteht ja gar kein Drang und/oder Wille dazu es anders zu probieren. Akkorde greifen war mit beiden Händen nicht wirklich ein Problem - es ist Übungssache, aber war etwa gleich und zeigte kontinuierlichen Fortschritt. Beim Picking war das aber definitiv nicht so. Von Anfang an schwer und kein Fortschritt. Mit links... kein Problem. Da es bei mir wirklich keinerlei Ausnahme wie "Schreiben, malen, ausmalen, Maus bedienen... mache ich aber auch einfach mit rechts" gibt, kann ich definitiv sagen, dass es bei mir einen erheblichen Unterschied zwischen rechts und links gibt.

Wir beginnen uns gerade wieder ein wenig im Kreis zu drehen indem Du das Fass "Ich bin aber ein 100%iger Linkshänder und bei mir lief rechts alles flockig" aufmachst und versuchst zu negieren, dass es eben durchaus eine Menge Fälle gibt wo es _offensichtlich_ nicht flockig geht. Auch hier wieder Logik: Nur weil ein einzelner "Linkshänder" denkt es geht problemlos, heißt das nicht, dass es für alle Linkshänder problemlos gehen muss. Umgekehrt reicht aber bereits ein einziges Gegenbeispiel um eine solche Pauschalaussage einzureißen. Die umgekehrte Pauschalaussage wäre "Tun sich alle Linkshänder mit rechts spielen schwer"? Auch das lässt sich leicht durch einzelne Beispiele entkräften.

Folgerung 1: Es gibt eine Gruppe 1 von Menschen die als "linkshändig" gelten, die erhebliche Probleme damit haben mit rechts zu spielen.
Folgerung 2: Es gibt eine Gruppe 2 von Menschen die als "linkshändig" gelten, die keine Probleme damit haben mit rechts zu spielen.

Beobachtung: In Gruppe 2 trifft man erstaunlich oft Menschen, die auch andere Dinge einfach so, aus Gewohnheit oder nicht nachdenken mit rechts machen. In Gruppe 1 ist das eigentlich nie der Fall.

Problemlos rechts Gitarre spielen zu können ist also weniger ein Beleg dafür, dass es für Linkshänder unproblematisch ist als vielmehr, dass man eben gar kein so 100%iger Linkshänder ist (mindestens in Bezug auf Gitarre). Glückwunsch! ;)
 
Grund: edit -> Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet:
Bis man als Anfänger merkt, dass das Strumming mit der falschen Hand nicht funktioniert, vergeht aber einige Zeit, in der es eben viel einfacher ist, mit der richtigen Hand die Akkorde zu greifen. Dass ich mit der falschen Hand ein tolles Picking hinkriege, hab ich nie behauptet und war auch nicht mein Punkt. Aber bis man soweit kommt, sowas auszuprobieren, hat man sich ja schon Wochen oder Jahre darum bemüht, einen Akkord sauber zu greifen und auch schnell wechseln zu können.

Bei der Geige wird ja seltsamerweise auch mit der falschen Hand am Griffbrett gespielt, obwohl ja der Grad der Scheußlichkeit überwiegend von der Präzision, mit der gegriffen wird, abhängt und es eh drei Jahre dauert, bis man einen sauberen Ton spielen kann (geht schneller, wenn man übt).

Dass ich kein 100%iger Linkshänder sei, ist natürlich Unfug. Aber ich gehöre zu der (letzten) Generation, die noch zum Schreiben mit Rechts gezwungen wurde. Ein bißchen bleibt da wohl hängen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Problemlos rechts Gitarre spielen zu können ist also weniger ein Beleg dafür, dass es für Linkshänder unproblematisch ist als vielmehr, dass man eben gar kein so 100%iger Linkshänder ist (mindestens in Bezug auf Gitarre). Glückwunsch! ;)
Dann hättest du das Problem anhand eigener Erfahrungen ja allgemeinverbindlich geklärt und wir brauchen keine seitenlangen Traktate mehr. (y)
 
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