Muss ich als Linkshänder auf links spielen oder gar von rechts auf links umlernen?

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Es gibt auch eine Vielzahl von Büchern von ihr zu diesem Thema, Seminare usw.
.. das erklärt mir jetzt nicht direkt, warum zwar erwähnt wird, dass "umdrehen" Gefahren birgt, aber eben die von mir erwähnten Zusammenhänge nicht auftauchen ... schenke ich der Kausalkette glauben, wie sie dort geschildert wird, hätten meine Versuche, mal andershändig zu spielen also langfristig schädigende Wirkung auf mein Gehirn gehabt, mich depressiv gemacht, mein Selbstbewusstsein zerrüttet? Wohl kaum, oder?
 
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... schenke ich der Kausalkette glauben, wie sei dort geschildert wird, hätten meine Versuche, mal andershändig zu spielen also langfristig schädigende Wirkung auf mein Gehirn gehabt, mich depressiv gemacht, meine Selbstbewusstsein zerrüttet? Wohl kaum, oder?
Wenn man mal eine Zigarette ausprobiert kriegt man natürlich sofort Lungen und Kehlkopfkrebs im Endstadium.… natürlich nicht ;)

Die Arbeit von B. Sattler zeigt wie derartige Krankheitsbilder durch eine Rückschulung erfolgreich therapiert wurden.

Wie ich ja auch bereits sagte ist das auch nicht bei allen Linkshändern gleich. Aber mal salopp gesagt: Wenn Du als Linkshänder merkst, dass rechtshändig spielen Dir sehr schwer fällt, Du aber trotzdem unbedingt rechts lernen willst, weil es die rosafarbene Les Paul mit Hello Kitty Stickern eben nur für Rechtshänder gibt, dann kann dieses „Erzwingen“ eben zu derartigen negativen Effekten führen. Wichtig: Kann, nicht muss. Zusätzlich zu dem Risiko einfach nicht so gut zu lernen wie man könnte, kommt also ein Risiko für derartige gesundheitliche Konsequenzen. Natürlich wird man das vom “mal ausprobieren“ nicht kriegen - ich glaube da braucht man keinerlei Bedenken haben. Aber wenn wir einen möglichst sinnvollen Tipp geben wollen, dann eben, dass es besser ist so zu lernen wie es einem natürlicher und leichter fällt. Das kann sogar bei einem Linkshänder heißen rechts zu lernen oder bei einem Rechtshänder mit links. Aber die Händigkeit ist schon ein gutes Indiz welche Richtung man zuerst mal probieren sollte.
 
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Aber wenn wir einen möglichst sinnvollen Tipp geben wollen, dann eben, dass es besser ist so zu lernen wie es einem natürlicher und leichter fällt.
..da bin ich ganz bei dir, dafür brauche ich aber nicht unbedingt neurologische oder pädagogische Experten, um zu diesem Schluss zu gelangen, oder? :D
 
Der TE scheint ja hier inzwischen raus zu sein ;)

Das einfachste ist doch: Ab in einen Laden die ein paar Linkshänder Gitarren haben. Am besten das gleiche Modell rechts und in ein paar Minuten fuehlt man sich mit der einen Version wohler.

Beim Snowboardfahren ist das ja auch so eine Frage welcher Fuss nach vorne kommt.... Einfach ausprobieren, do hat man das eigentlich früher gemacht.....

Heute brauchen manche Youtube und Wikipedia um einen Liter Wasser *richtig* abzukochen abzukochen....
 
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Heute brauchen manche Youtube und Wikipedia um einen Liter Wasser *richtig* abzukochen abzukochen....
So kommt’s einem manchmal vor ja 😅. Aber in diesem Fall habe ich mich über ein solches Video dennoch auch gefreut. Bei aller Kritik die man dem Video bestimmt auch geben kann (lang, Gelaber, typisches YouTube-Zeug und die relativ pauschale Grundaussage) - es wurde endlich mal unmissverständlich gesagt, dass linkshändiges Gitarrenspiel kein Mythos, unnötig oder eine schlechte Idee ist sondern im Gegenteil nützlich bis notwendig sein kann.

Als Linkshänder finde ich das schön. Ein wenig ärgern tut es mich schon, dass die Reaktionen darauf dann doch wieder zum großen Teil negativ und ablehnend sind. Von Rechtshändern ja oft sowieso und leider auch von vielen Linkshändern die sich eben aus unterschiedlichen Gründen für rechts entschieden haben und sich davon nun irgendwie angegriffen fühlen.

Wenn ein Linkshänder entscheidet, ihm ist seine pinke Paula mit Hellokitty-Stickern wichtiger als „besser lernen“ und „geringeres Risiko“ dann akzeptiere ich das genauso wie jemand der eben gern ne Zigarette raucht. Außerdem: Ist jemand gar „Mischhändig“ oder Beidhändig dann kann es ja sowieso auch sein, dass rechts die richtige Seite ist.

Aber als echte _Empfehlung_ finde ich eben nicht ein „tut was ihr wollt“ sinnvoll sondern eben:

1) Mach Dir Gedanken über Deine Händigkeit
a) Welche Tätigkeiten machst Du mit links/rechts
b) Fallen Dir bestimmte Tätigkeiten mit rechts besonders schwer.
c) Bist Du umgelernt, evtl. auch passiv
2) Wie würdest Du eine Gitarre „natürlich“ halten
Das kann zwar auch täuschen weil es ja auch sein kann, dass man sich dabei an den orientiert was man gesehen hat - aber es ist ein Indiz. Nicht bei jedem ist dieses Gefühl beim ersten Mal halten ausgeprägt
3) Was ist Dein Ziel beim Gitarrespielen?
Willst Du es so gut lernen wie nur möglich oder geht es sowieso nur um 4 Cowboychords und ein simples Strummingmuster falls man die Gitarre mal von der Wand nimmt?
4) Wenn 1-3 darauf zumindest darauf hindeuten, dass linkshändiges Spiel die natürliche Variante sind: probiere es zumindest ein paar Wochen aus, um zu sehen ob sich die Tendenz als richtig herausstellt. Man kann da zB auch immer wieder links und rechts probieren um zu sehen was wirklich besser funktioniert. Das setzt natürlich voraus, dass man Zugang zu beiden Gitarren hat… aber (Rechtshändergitarren kann man sich ja überall leihen oder? 😜). Möglich ist auch einfach zB 2 Wochen Unterricht bei einem Lehrer der das ernst nimmt (allerdings schwer so einen zu finden)

Keine gute Empfehlung ist:
1) Rechts zu spielen weil es nur da die pinke Paula mit Hellokitty Stickern gibt
2) Rechts zu spielen weil Fritz, Tim und Rüdiger rechts spielen
3) Rechts spielen weil es doof aussieht wenn man andersrum dasteht als die anderen
4) Rechts spielen weil man Leuten glaubt, dass es egal, oder gar ein „Vorteil“ sei

Warum nicht gut? Weil all diese Empfehlungen nichts mit einem selbst zu tun haben sondern man sich - möglicherweise gegen seine Natur - fremdbestimmen lässt.
 
..echt jetzt? Ich beschäftige mich sporadisch seit den Mitt90ern mit dem Linkshänderthema, mir schien da immer der Grundtenor längst abgeklärt: was passt, passt, was nicht passt, sollte nicht am Menschen, sondern an der Umgebung passend gemacht werden. Im Grunde auch zumindest in der Theorie der pädagogische Konsens seit den frühen 70ern ...
 
Bist Du selbst Linkshänder und/oder spielst links oder ist das Thema dann eher ein Hobby?

Ich kann nur sagen, dass ich als Linkshänder immer Gegenwind bekam. Jeder der Gitarre spielte empfahl mir dringend rechts zu spielen. Also hab ich so angefangen… mit sehr schlechtem bis gar keinem Erfolg. Ich hab es dann eigentlich schon aufgegeben bevor ich es Jahre später mit Links auf einer billigst 70€ Strat-Kopie neu probierte und in Wochen besser war als in der ganzen Zeit mit rechts jemals möglich war.

Selbst als ich schon längst links spielte kam immer wieder, ob es nicht besser wäre rechts zu spielen (Auswahl, Verfügbarkeit…). Im Laden wurde mir auch rechts empfohlen. Letzteres ist heute zwar besser, aber man darf sich auch heute noch doofe Witze anhören. Zuletzt bei Thomann der Werkstatt-Heini der bei meiner Gitarre gleich meinte - „da kann nichts mehr machen die ist ja falschrum a höhöhö“.

Neben dem hier genannten YouTube-Videos gibt es ebenso welche die behaupten „Linkshändige Gitarren sind unnötig“. In Diversen Facebook-Gitarren-Gruppen lese ich nahezu wöchentlich ein Post in den daran gezweifelt wird, dass es Sinn macht.

Ich treffe sogar immer wieder Gitarrenlehrer, die der festen Überzeugung sind, dass jeder rechts lernen sollte.

… also ja „echt jetzt!“
 
siehe oben, wenn man eigene Kinder als Hobby betreibt, dann ja :D Mein Mitgefühl zu deinen blöden Erfahrungen. Es scheint also (ja ist mir auch nicht völlig fremd) immer noch Inseln oder gar Kontinente von Ahnungslosen zu geben. Liegt möglicherweise ein wenig auch am Umfeld, in dem man sich bewegt bzw. bewegen muss. Mein Sohn hat allerdings auch Klavier gelernt und das bei einem recht guten und eher anthroposophisch orientierten Musiklehrer, da gab es null Probleme.
 
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Wow, was hier mittlerweile an wissenschaftlicher Scheingenauigkeit und Esoterik zum Thema inhaltlich zusammengetragen worden ist, ... eigentlich müsste das eher in Richtung Biergarten.

So viel Küchenpsychologie und Erkenntnisse von vor 50 Jahren. Ich bin da vollständig bei @frankpaush und @OliverT .

Und bevor jetzt wieder irgendwelches "lass mich raten, ..." kommt: weder platzt mir die Hutschnur, noch bin ich Rechtshänder, sondern, wie bereits geschrieben, ...
Jahrgang 1970, das heißt meine Grundschullehrerin wollte mich in der Tat "umpolen". Meine Mama hat ihr dafür fast den Kopf abgerissen.
In 2022 hierüber noch immer in dieser "Intensität" zu diskutieren, mutet etwas befremdlich an, ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen.

Am Ende des Tages gilt der alte Spruch von Meister Yoda "Do or don´t. There is no try."
 
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siehe oben, wenn man eigene Kinder als Hobby betreibt, dann ja :D

:D - ja das erklärt das Interesse natürlich. Meine Tochter ist Rechtshänderin und spielt auch Klavier.

Mein Mitgefühl zu deinen blöden Erfahrungen. Es scheint also (ja ist mir auch nicht völlig fremd) immer noch Inseln oder gar Kontinente von Ahnungslosen zu geben. Liegt möglicherweise ein wenig auch am Umfeld, in dem man sich bewegt bzw. bewegen muss. Mein Sohn hat allerdings auch Klavier gelernt und das bei einem recht guten und eher anthroposophisch orientierten Musiklehrer, da gab es null Probleme.
Danke - ich würde definitiv anders reagieren bei dem Thema, wenn ich nicht 2022 immer noch ständig auf Leute treffe die so denken ^^. Muss wohl ein schlechtes Umfeld sein ;)
 
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Wow, was hier mittlerweile an wissenschaftlicher Scheingenauigkeit und Esoterik zum Thema inhaltlich zusammengetragen worden ist, ... eigentlich müsste das eher in Richtung Biergarten.
Ich verstehe gerade das Problem nicht. Vermutlich beziehst Du Dich mit "Scheingenauigkeit, Esoterik usw." auf mich. Ohne Dir jetzt zu nahe treten zu wollen... wieso so garstig was haben meine harmlosen Worte denn angerichtet? Wir hatten doch schon längst, dass es unterschiedliche Ausprägungen von Linkshändern gibt und man eben herausfinden muss was zu einem passt. Ich schrieb lediglich ein paar Ansätze denen man dabei folgen könnte. Was passt Dir denn nun daran nicht? Möchtest Du dass ich nochmal anerkenne, dass Du rechts spielst? Gern: Supa! Spielst rechts! Passt! *tätschel*

Ich bin nicht der Meinung, dass man Umlernen sollte wenn man bereits langjährig rechts Gitarre spielt. Übrigens wäre das auch gegen das was z.B. Barbara Sattler bezüglich Rückschulungen schreibt. Eine Rückschulung macht nur dann Sinn wenn man damit einen therapeutischen Nutzen erhält - dazu müsste auch erstmal ein "Schaden" vorliegen der sich diagnostisch daraus erklären kann. Von "Einfach so" Rückschulung wird abgeraten, weil auch die Rückschulung ähnliche Risiken birgt wie das initiale "Umpolen". Das nur dazu.

Was ich einfach ein paarmal erlebt habe ist, dass Linkshänder die länger rechtshändig gespielt haben, aus Neugier irgendwann doch mal links probiert haben und schon irgendwo gleich das Gefühl hatten, dass würde besser passen. Vermutlich ist da manchmal auch das Gefühl dabei gewesen, dass man immer schon Probleme mit Rhythmus hatte. Aber wenn bei einem eigentlich alles passt und in Ordnung ist, gibt es außer Neugier keinen Grund etwas daran zu ändern.
 
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wenn ich nicht 2022 immer noch ständig auf Leute treffe
Bevor ich das jetzt falsch kommentiere, aber darf ich fragen, wo genau Du Dich bewegst? Ich bin nämlich bislang (außer 1976 in der Grundschule und das hat meine Mama geregelt, wie beschrieben) noch in keiner einzigen Situation gewesen, wie Du sie schilderst.
 
Bevor ich das jetzt falsch kommentiere, aber darf ich fragen, wo genau Du Dich bewegst? Ich bin nämlich bislang (außer 1976 in der Grundschule und das hat meine Mama geregelt, wie beschrieben) noch in keiner einzigen Situation gewesen, wie Du sie schilderst.
Ich frage mich jetzt was ich da groß dazu sagen soll... ich probiers mal gemessen daran, dass Du ernsthaft daran interessiert bist und mir nicht wieder nur irgendwas reindrücken willst oder schlicht meine Erfahrungen anzweifelst. So kommt es leider rüber sorry :(

1) Musiker-Bekanntenkreis
Freunde und Bekannte die selbst Gitarre spielen. Teilweise in Bands usw. Es gibt schon grundsätzlich ein Verständnis für Linkshänder generell, aber ich habe tatsächlich _immer_ den Tipp bekommen es doch lieber rechts zu probieren. Größere Auswahl an Gitarren, kannst einfach beim Kumpel spielen, wenn mal eine kaputt geht auf einem Event ist leicht ein Ersatz da und sowas. Das wurde teilweise erst akzeptiert nachdem ich direkt gesagt habe, dass ich das nicht will und so zufrieden bin. Selbst dann ist es aber etwas das einem sofort auf Brot geschmiert wird wenn mal was ist. Nicht falsch verstehen, das sind keine bösartigen Kommentare und der Tipp ist ja "gut gemeint" aber wir wissen ja alle "das Gegenteil von gut ist gut gemeint" :D

2) Gitarrenlehrer
Schwierig... das ist fast wie ne Münze zu werfen. Aber gefühlt jeder 2. mit dem ich sprach war eher ein Zweifler. Aber die Stichprobenmenge ist wirklich sehr klein.

3) YouTube-Laberer
Da sind wir fast wieder beim Threadthema. Ich pack ja viele Youtuber eh nicht... es gibt so bestimmte... Verhaltensweisen und Gewohnheiten die da offenbar für notwendig gehalten werden die einfach anstrengend sein können. Dazu gehört natürlich auch einfach provokante Thesen rauszuhauen um letztlich Reaktionen anzuködern. Das trifft natürlich auch auf das Eingangs-Video zu. Umgekehrtes gibts aber auch. Zb. ein Video bei dem ein Youtuber und Gitarrenlehrer eben darlegt, dass Linkshändergitarren total unnötig und quatsch sind, weil es ja ein beidhändiges Instrument sei und es keine Rolle spiele wie man die Gitarre hält.

4) Facebook-Gruppen (z.B. "Guitar Licks & Tricks" aber auch andere)
Mal davon abgesehen, dass es entgegen dem Namen eher um "Welche Gitarrenmarke ist besser?", "Soll ich lieber günstige Gitarren oder gebrauchte Marken kaufen", "Wer ist besser Jimmy Page oder EVH?" geht, gibt es auch regelmäßig jemanden der sich fragt: "Warum gibt es überhaupt Linkshändergitarren, macht doch keinen Sinn?", "Warum benutzt man eigentlich seine schlechte Hand am Fretboard?" usw. in den Kommentaren dazu erlebt man letztlich das was man ja eigentlich irgendwie immer in Social-Media-Kommentaren liest... ziemlich viel Rotz.

5) Foren (u.a. dieses)
Ist eigentlich bei weitem nicht so schlimm wie teils anderswo. Hier herrscht ja eigentlich eine "ist doch egal wenns passt"-Attitüde, die schonmal nicht grundsätzlich schlimm ist. Es mag vielleicht den ein oder anderen Skeptiker geben, aber ich denke es hält sich in Grenzen. Vielleicht auch ein Ergebnis dessen, dass sich jemand bereits in der Vergangenheit mit dem Thema befasst hat und viele dem offener begegnen. In anderen Foren ist das mitunter noch schlimmer.

Ich finde da eigentlich immer bestimmte "Archetypen" vor:

1) Der Veteran
Meist ein rechtshändiger, rechts spielender schon etwas älterer Gitarrist... oft in einem Alter bei dem Linkshändigkeit in der Jugend sowieso noch zu Umerziehung führte (und der das womöglich sogar gar nicht so falsch findet). Erstaunlicherweise oft Trump-Fan. Da ist das ganze Linkshänderzeugs dann meistens einfach irgendwie Nonsens den man früher auch nicht gebraucht hat. Hat auch immer einen alten Witz auf Lager (oft über "linkshändige Saiten" oder "linkshändige Gitarrenamps"). Soll man sich halt nicht so haben und es einfach "richtig" lernen. Manche davon sind Gitarrenlehrer.

2) Der verbohrte Logik-Skeptiker
Ist davon überzeugt, dass es ja eigentlich keinen Unterschied machen dürfte. Weil "beidhändiges Instrument" usw. Wenn man einem Linkshänder einfach eine rechte Gitarre geben würde, würde es genausogut funktioniert. Muss ja... weil logisch. Lacht über die gleichen Witze wie der Veteran. Auch hier sind manche Gitarrenlehrer... erstaunlicherweise.

3) Der gut meinende Gitarrenfetischist
Empfindet schon die Vorstellung, dass man seine Auswahl an Gitarren begrenzt untragbar. Ein Sakrileg, dass ja "Gitarre an die Wand hän... äh spielen" als Hobby total abwegig erscheinen lassen würde. Deswegen wird sehr darauf gepocht, was "rechts spielen" hier doch für Vorteile bietet. Das es möglicherweise für manche schwieriger oder gar überhaupt nicht funktioniert wird als Argument nicht akzeptiert.

4) Der "bei mir hats doch auch funktioniert"-Skeptiker
Ist aufgrund seiner persönlichen Erfahrung davon überzeugt, dass man sich einfach nur ausreichend anstrengen muss, dann klappt das schon. Da sie selbst "Linkshänder" sind liegt der Beweis dafür ja direkt vor. Das andere Linkshänder andere Erfahrungen hatten ist irrelevant, weil man ja selbst bewiesen hat, dass es geht. Oft wird noch "Gary Moore" und eine handvoll weiterer Beispiele genannt und giftig reagiert wenn man linkshändig spielende Gitarristen wagt zu erwähnen. "Linkshänder" ist für sie definitiv eine homogene Gruppe.
Auch in dieser Gruppe gibt es Gitarrenlehrer.

5) Der verständnisvolle Rechtshänder
Hat sich eventuell mal die rechte Hand gebrochen und festgestellt, dass er lernen musste sich mit der linken Hand den Hintern abzuwischen. Insofern kann er nachvollziehen und verstehen, dass zumindest manche Linkshänder tatsächlich von linkshändigem spielen profitieren.

6) Der $-Zeichen-Augen Verkäufer
Weiß natürlich, dass er ein dunkles Eck mit zwei abgespackten Linkshändergitarren hat. Hat auch vorsorglich einen Verbandskasten angebracht damit sich die Leute die an den scharfkantigen Frets aufgeschlitzten Finger verbinden können, aber eine anständige Linkshändergitarre aus dem Lager zu holen, überhaupt auf Lager zu legen oder gar (Gott bewahre) in den Laden zu stellen wäre ja der wirtschaftliche Ruin. Entsprechend ist es natürlich besser wenn der Futzi einfach eine von den guten Rechtshändergitarren kauft. Die sind ja eh besser.

7) Der geläuterte Linkshänder
Hat mit dem Brustton der Überzeugung (oder aufgrund ähnlich motiviert vorgetragener Empfehlungen) angefangen mit rechts zu lernen. War vielleicht sogar überzeugt deswegen "im Vorteil" zu sein (Fretting-Hand links usw.). Hat dann aber festgestellt, dass es irgendwie nicht gut klappt. Nach einem Experiment mit einer Linkshändergitarre hat er reumütig sein Rechtshänder-Zeug verkauft und es links neu begonnen.

Diese Liste ist bestimmt nicht vollständig und man kann hoffentlich den humoresken Antrieb erkennen ;).
 
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Meine Mama hat ihr dafür fast den Kopf abgerissen.
solche Heldinnen braucht es :love:
Kennst du "die Welt des Chrestomanci"? im Ersten Band "Neun Leben für den Zauberer" gibt es auch eine kleine Geschichte über einen Linkshänder, sehr empfehlenswert, nicht nur für Linkshänder .... :)
 
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Also aus heutiger bereits spielender Sicht fühlt es sich falsch an.
..ich habe echt ein wenig Angst vor Linksfahren auf den Britischen Inseln gehabt, aber: es flutschte relativ gut (mit einem kontinentalen Linkslenkerauto), wieder auf dem europäischen Festland hatte ich tatsächlich mehr Probleme, mich zurück zu gewöhnen ... fühlte sich an wie in einem Verkehr(s/t)traum(a) :D Ich habe eine Zeitlang gerätselt, woran das gelegen haben mag (beide Umstellungen und deren Wirkung).
Ich würde inzwischen sagen: guter Umstieg auf Linksverkehr wurde supportet durch erhöhte Aufmerksamkeit (kein Verlassen auf Reflexe und Routinen) und fraglos durch die erstaunliche Rücksichtnahme der Briten (nicht nur, wenn sie einen Linkslenker sehen, aber dann besonders) auf bemitleidenswerte Kontinentale. Die Probleme bei der Rückkehr: ein klarer Konflikt zwischen den Signalen, die mir "gewohnt" mitteilten und den bereits geänderten Routinen und Reflexen.
War jedenfalls eine lustige Erfahrung voller Überraschungen.
Was will ich damit sagen? Lernen und Umlernen ist ein Prozess, der Freude machen sollte. Auch wenn es natürlich um eine Erweiterung geht, die Wachstumsschmerzen mit sich birngen kann, es ist wichtig, zwischen Schaden und diesem Schmerz zu unterscheiden. Da kann ich jedem nur einen Briten an die Seite wünschen :D Und ein sicheres Gespür dafür, dass es zwar ein "richtig" durchaus geben kann, das aber keineswegs auf den Normen der Umwelt basieren muss.

den humoresken Antrieb
...na, ein wenig bitter schmeckt's schon ...
 
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ich probiers mal gemessen daran, dass Du ernsthaft daran interessiert bist
Das bin ich in der Tat. Ich will Dir da nichts eindrücken oder sonstwie auf Deine Kosten Öl in ein Feuer gießen.

Aber: Versteh mich nicht falsch, ich habe ein wenig das Gefühl, dass Du eventuell hier arg - wie soll ich sagen - sensitiv reagierst. Jetzt mal ehrlich, gibst Du wirklich irgendeinen müden Furz auf Argumente wie "spiel doch lieber rechts, ist doch wirtschaftlicher" oder dummes "warum spielen die denn nicht alle rechts, ist doch eh egal"-Gewäsch? Das Thema "links" oder rechts" ist seit Ewigkeiten wissenschaftlich belegt und entschieden. Ich würde hier auch wirklich keinem außer mir selbst vertrauen, denn es ist meine Hand und mein Körper, auf den ich höre. Off Topic: Ich leide seit meinem 12 Lebensjahr unter Migräne. Wenn ich in der Form hier ein solches Thema aufmachen würde, könnte ich auch seitenweise Geschichten vom Stapel lassen. Es interessiert aber echt keinen müden Gaul, welche gutgemeinten (aber vollkommen unwissenden) Ratschläge mir die Menschheit schon gemacht hat. Was zählt, ist einzig "auf dem Platz": Neurologen, Osteopathen, Orthopäden und noch zwei TCM Chinesinnen. Migräne bekommst Du nicht weg. Ist so. Schmerzklinik und Schmerztherapie und Betablocker und Proteininjektionen können im besten Fall helfen, Häufigkeit, Dauer und Stärke zu reduzieren - müssen es aber nicht. End of Story. Mein bester Freund? Meine Frau? Die stecken alle nicht drin. Sorry, not sorry, so STFU.

Deine obige Aufzählung so vollständig sie ist, ... sie klingt auch wenig bitter. Das ist dem Thema nicht angemessen. Allerdings bin ich extrem erstaunt, welche Erfahrungen Du hier anscheinend gemacht hast. Wenn das wirklich so ist, beneide ich Dich nicht, wünsche Dir aber ein dickeres Fell, um diese Situationen aushalten zu können.:hat:
 
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ich möchte das Thema nochmal aufgreifen:

Was genau ist denn die These bzw. das Problem, wenn ein linkshänder, mit einer RH Gitarre spielt?
Ich verstehe iwie nicht ganz, wodrauf man mit der Aussage: "Linkshänder sollten mit einer LH Gitarre lernen", hinaus möchte.

Ich habe mir die paar Seiten hier und das Video halbwegs angeschaut, trotzdem wird mir das nicht klar.
 
Was genau ist denn die These bzw. das Problem
.. ich denke, letztlich ließe sich das alles einfach zusammenfassen unter "Zwang ist schädlich", was eigentlich eine pädagogische Binsenweisheit darstellt.
 
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@wrmdschr
Gehe in den nächsten Gitarrenladen und nimm als Rechtshänder eine Linkshändergitarre in die Hand, dann wirst Du es merken ....

Ich könnte es nicht ,)
 
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Ich selber bin linkshänder, allerdings nicht der klassische. Bis auf das Schreiben, benutze ich auschließlich die rechte Hand bzw. das Bein.
Mit dem Gitarrespielen habe ich vor 1 Jahr angefangen, jedoch mit einer RH Gitarre ^^

Ich versuche nur für mich rauszufinden, welche Nachteile ich dadurch haben soll. Abgesehen davon, dass es in einigen Fällen wohl zu depressionen führen kann (wurde zumindestens im Video angesprochen).
Deshalb habe ich mal die Akustikgitarre in die Hand genommen, jedoch mit der Kopfplatte nach rechts. Mal versucht ein paar Grundakkorde zu greifen. Klappt auch sehr gut soweit. Jedoch glaube ich in meinem Fall eher, dass dies einfach durch die Übung kommt und es sich einfacher von einer auf die andere Hand übertragen lässt.
Aber ansonsten fühlt es sich total falsch an^^ Da gebe ich dir recht.
 
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