Nasaler klang: Gaumensegel zurĂŒckklappen?

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Hi zusammen. Bin vor kurzem mit der Technik vertraut gemacht worden, den Gaumensegel zurĂŒck zu klappen. Somit sollte unter anderem bei höheren Tönen das Nasale ausgebootet werden. Nun krieg ich das irgendwie aber nicht hin. Was mir fehlt ist eine Art EselsbrĂŒcke...

Kann mir jemand beschreiben, wie sich das metaphermĂ€ĂŸig anfĂŒhlt, damit ich auch ohne Spiegel sehe, ob ich's wenigstens ansatzweise richtig mache? :gruebel: Habe eher selten beim Singen einen Spiegel vor mir :D

Besten Dank!!!
Steffen*
 
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Gleichfalls ahoi an board

Bin vor kurzem mit der Technik vertraut gemacht worden, den Gaumensegel zurĂŒck zu klappen. Somit sollte unter anderem bei höheren Tönen das Nasale ausgebootet werden. Nun krieg ich das irgendwie aber nicht hin. Was mir fehlt ist eine Art EselsbrĂŒcke...

Wer hat denn dich denn mit sowas schrÀgem "vertraut gemacht" (so richtig vertraut bist du damit ja - verstÀndiicherweise - nicht wirklich)? Ich kenne diese Umschreibung nur, um zu klingen wie Kermit - also um einen knödieligen Sound zu erreichen.


Kann mir jemand beschreiben, wie sich das metaphermĂ€ĂŸig anfĂŒhlt, damit ich auch ohne Spiegel sehe, ob ich's wenigstens ansatzweise richtig mache? :gruebel: Habe eher selten beim Singen einen Spiegel vor mir :D.

Es fĂŒhlt sich "umgeplappt" an. Aber kannst davon eine Hörprobe posten? Denn es wĂ€r ganz schön zu hören,ob Du tatsĂ€chlich nĂ€selst, bevor man sich weiter mit irgndwelchen "Techniken" beschĂ€ftigt.
 
Hey,
man kann versuchen viel zu gĂ€hnen um ein GefĂŒhl zu bekommen, wie man das Gaumensegel aufstellt oder man stellt sich vor man hĂ€tte einen Tischtennisball im Mund. Mir hat letzteres geholfen
 
"Gaumensegel zurĂŒckklappen" :gruebel: Was soll das denn bitte sein ??
Ich kann es jedenfalls nicht. Ich vermute, Du meinst, daß man den oberen Gaumen nach oben wölbt, so wie beim (unterdrĂŒckten) GĂ€hnen, Niesen, oder wenn man einen Duft ganz tief einsaugen will. Normalerweise reichen diese Vorstellungen, um den Gaumen aufzustellen. Das mit dem Tischtennisball im Mund kenne ich auch - wahlweise Kartoffel, Mandarine ... ;) Ich finde aber, daß sich dann gerne mal ein "mulmiger" Sound einstellt, deshalb sind diese Vorstellungen mit Vorsicht zu genießen, obwohl sie bei manchen durchaus funktionieren.
 
Wouw, da schein ich was falsch verstanden zu haben. Wahrscheinlich hab ich mal wieder nicht richtig aufgepasst. :redface: Vielleicht war es einzig meine Interpretation dieser Technik.

GrundsĂ€tzlich ging es darum, den Resonanzraum der Mundhöhle zu vergrĂ¶ĂŸern und den der Stirnhöhle (?) indirekt mitzunutzen. Hörprobe zu posten ist schwierig. Finde aber meine Stimme gerade bei hohen Passagen relativ nasal klingend, was mir vertraute und ehrliche Mitmenschen auch bestĂ€tigten :D

Jedenfalls finde ich das mit dem Duft einatmen und unterdrĂŒckten GĂ€hnen schon ganz hilfreich. Aber wie kann ich denn gleichzeitig dabei singen?
 
Das Gaumensegel kann drei Hauptpositionen einnehmen:


  • hoch
  • mittel
  • tief
Der Muskel, der hierzu nötig ist, ist der M. levator veli palatini, auch M. levator palati genannt. Weiterhin wird der Gaumen vom M. tensor palati sowie M. Palatopharyngeus beeinflusst.

Folgende klanglichen Auswirkungen hat es: Bei hohem Gaumensegel ist der Nasengang geschlossen, es entsteht ein völlig oraler Klang, ein sehr klarer Vokal. In mittlerer Stellung wird der Klang nasaliert, wie die "französischen Laute" z.B. in "Ragout Fin". Ist das Gaumensegel ganz unten, verschließt es mit der Zunge den Mund, der Luftstrom tritt nur durch die Nase aus. Es entsteht ein vollkommen nasaler Klang.

Die Isolierung der Muskelfunktionen kann ĂŒber folgende Mittel erreicht werden:
Explosivlaute sprechen, heben das Gaumensegel - sonst wÀren diese Laute nicht möglich. Beispiele: "Pa, Ta, Ka". Ebenso wird das Gaumensegel beim Schlucken angehoben (sonst kÀme nÀmlich die Nahrung in die Nase).
Backen aufpusten.

Mit einem Nasezuhalten kann immer ĂŒberprĂŒft werden, in welcher Stellung das Gaumensegel ist:

  • Klang hört komplett auf: Völlige NasalitĂ€t lag vor, Luftstrom stoppt also komplett
  • KlangĂ€nderung: Luftstrom wird ĂŒber den Mund umgeleitet. Nasalierung.
  • Klang bleibt gleich: Oraler klang, Gaumensegel gut geschlossen.
Eine weitere Kontrollmöglichkeit ist der Blick in den Spiegel, man kann deutlich die AktivitÀt des Gaumensegels sehen.

Menschen mit einer LÀhmung der Muskulatur oder beschÀdigtem Gaumensegel können die Backen nicht aufblasen! Bei LÀhmungserscheinungen Àndert sich beim Kopfdrehen die KlangqualitÀt.
 
Jedenfalls finde ich das mit dem Duft einatmen und unterdrĂŒckten GĂ€hnen schon ganz hilfreich. Aber wie kann ich denn gleichzeitig dabei singen?

Indem Du es einfach tust ;)
"Einstellen" solltest Du vorher schon - also ein Gesicht machen, als ob Du freudig staunst. Auch das hebt das Gaumensegel. Falls Du das GefĂŒhl des unterdrĂŒckten GĂ€hnens bevorzugst - stell Dir vor, Du gĂ€hnst beim Singen weiter.
Übertreiben sollst Du es damit natĂŒrlich nicht, sonst kann es knödelig oder mulmig werden, die Staun- und GĂ€hnstellung dienen dazu, erstmal ein GefĂŒhl fĂŒr ein weites Ansatzohr - das beinhaltet den weichen Gaumen - zu bekommen.
DafĂŒr gibtÂŽs noch eine lustige Übung: geh mit der Zunge bis dahin zurĂŒck, wo der Gaumen weich wird. Und dann "streiche ihn an" , von links nach rechts und von rechts nach links. Danach singst Du ein paar Töne.
 
einen Duft ganz tief einsaugen will.

Das ist sicherlich gut, um den hinteren weichen Gaumen, respektive das ZĂ€pfchen anzuheben, aber genau die falsche Richtung fĂŒr das hier beschriebene Problem! Wenn ich einen Duft einsauge geht das Gaumensegel selbstverstĂ€ndlich runter was die Nasalierung verstĂ€rkt.
 
Cörnel;5165611 schrieb:
Wenn ich einen Duft einsauge geht das Gaumensegel selbstverstÀndlich runter was die Nasalierung verstÀrkt.

Bei mir nicht, im Gegenteil. Aber wir meinen sicher zwei verschiedene Dinge.
 
vielen dank erstmal fĂŒr eure antworten :great: ich werde die verschiedenen dinge auszuprobieren und dann posten, welche fĂŒr MICH die hilfreichste methode war ;)

lg
steffen*
 
Cörnel;5163269 schrieb:
Mit einem Nasezuhalten kann immer ĂŒberprĂŒft werden, in welcher Stellung das Gaumensegel ist:

  • Klang hört komplett auf: Völlige NasalitĂ€t lag vor, Luftstrom stoppt also komplett
  • KlangĂ€nderung: Luftstrom wird ĂŒber den Mund umgeleitet. Nasalierung.
  • Klang bleibt gleich: Oraler klang, Gaumensegel gut geschlossen.

Danke fĂŒr die anatomische ErlĂ€uterung. Habe die Nasezuhalt-Kontrolle durchgefĂŒhrt und festgestellt, dass bei mir eigentlich keine klangliche VerĂ€nderung vorliegt. Das wĂŒrde ja bedeuten -wenn ich Dich richtig verstanden habe- dass ich eigentlich NICHT nĂ€sle :D

Wenn ich mir nun dabei in den Rachen schaue, stelle ich fest, dass der hintere Gaumen sich zwar nach oben wölbt, jedoch verschwindet dabei das ZÀpfchen nicht, wie beispielsweise beim GÀhnen.

Nun meine Fragen:

- Muss es ĂŒberhaupt verschwinden? Oder spielt es dabei nur eine sekundĂ€re Rolle?
- Warum haben ich und meine Bekannten trotzdem den Eindruck, dass ich eben doch nasal klinge?

Ich möchte den "nasalen Klang", wie wir ihn interpretieren, mal beschreiben: Es klingt Ă€hnlich, als hĂ€tte ich den Schnupfen, wobei bekanntlich keine Luft durch die Nase kommen kann. Versteht man darunter ĂŒberhaupt das NĂ€seln? Denn eigentlich verhindere ich doch auch beim hinteren Gaumen hochwölben den Luftaustritt durch die Nase... :confused: Ich finde das alles sehr verwirrend...
 
Richtig, wenn der Klang sich nicht Àndert, dann nÀselst du gar nicht sondern hast ein ganz anderes Problem. Das ZÀpfchen ist nicht soooo wichtig! Das ist absolutes Feintuning.

Ehe wir lange diskutieren: Mach ne Tonaufnahme, notfalls mit dem Handy, ist besser als nix.
 
Ich möchte den "nasalen Klang", wie wir ihn interpretieren, mal beschreiben: Es klingt Ă€hnlich, als hĂ€tte ich den Schnupfen, wobei bekanntlich keine Luft durch die Nase kommen kann. Versteht man darunter ĂŒberhaupt das NĂ€seln?

Das ist sogenanntes "geschlossenes NÀseln". Das Gaumensegel ist offen, es strömt also Luft in die Nasenhöhle, aber wenn diese verengt oder ganz verstopft ist, entsteht dieser "Schnupfensound".

Es gibt auch "offenes NĂ€seln". Dabei strömt Luft durch die Nasenhöhle bei Lauten, bei denen das Velum eigentlich geschlossen sein mĂŒsste. Das verfĂ€rbt den Klang, macht ihn heller und undeutlicher.

Denk mal an die französischen Nasallaute wie in "un" (eins). Im Gegensatz zu allen deutschen Vokalen, die rein oral (bei geschlossenem Velum) gebildet werden, werden die quasi absichtlich offen nasal gebildet.

Cörnel;5169949 schrieb:
Richtig, wenn der Klang sich nicht Àndert, dann nÀselst du gar nicht sondern hast ein ganz anderes Problem.

Aha? Kannst du das ausfĂŒhren?
 
Zuletzt bearbeitet:
Aha? Kannst du das ausfĂŒhren?
An ein "offenes NÀseln" habe ich gar nicht gedacht - hier sind wir dann tatsÀchlich im pathologischen Bereich.

Steffen: Wie sieht denn deine Nasenatmung aus? Und nÀselst du auch beim Sprechen? Hier sollte dann ggf. auf Polypen und Co. untersucht werden, richtig, OliveFox?
 
ich kann eigentlich nicht wirklich singen.rap aber ab und zu fĂŒr mich selber.
fĂŒr mich hört sichs eig. ganz oki an aber wenn ichs aufnehme hört sichs an als es "durch die nase gesungen" wird.
meine frage ist gibt es eine technik bei der die nase nicht so oft beansprucht wird oder man nicht viel davon hört?
 
Hallo !

Ich denke mal ich bin richtig in diesen Thread ,

es geht darum das ich von euch erfahrenen SĂ€ngern gern wissen wĂŒrde , ob der Frontmann der Band " Tricky Lobsters" auch nasal singt . Mag die Stimme persönlich total.

Wollte einfach mal wissen was fĂŒr eine / mehere Gesangstechniken er benutzt und ob er nun letzendlich nasal singt , habe einen Link mit meheren Songschnipseln zum reinhören . Hoffe es antwortet jemand ! :)

http://www.box.net/shared/vx853rz7ec
 
Cörnel;5171093 schrieb:
Steffen: Wie sieht denn deine Nasenatmung aus? Und nÀselst du auch beim Sprechen? Hier sollte dann ggf. auf Polypen und Co. untersucht werden, richtig, OliveFox?

Uff. Ich hab gehofft, Vali sagt vielleicht was dazu. :D

Aber grundsĂ€tzlich: wenn die Nasenatmung eingeschrĂ€nkt ist (durch verdickte Muscheln, eine verwachsene Nasenscheidewand, Polypen, etc.), kann NĂ€seln dadurch begĂŒnstigt/ beeinflusst werden, weil man dann - meist unterbewusst - diese Probleme versucht zu kompensieren und beispielsweise durch den Mund atmet.


@ mr. black: Uff .... ich tue mich sehr schwer, so etwas durch die Verzerrung "durchzuhören". Ich meine aber, kaum NasalitĂ€t in der Tiefe und eine zunehmende in der Höhe zu hören. Das ist auch nicht unĂŒblich und je nach Lehrer wird einem das genauso beigebracht, da "mehr Nase" einem die Höhe erleichtern kann und die NasalitĂ€t bei hohen Tönen auch nicht (mehr) unĂ€sthethisch klingt.

@ OskarFurtak: Naja, ich scheue mich von "Technik" zu sprechen. Die Technik ist im Grunde, "einfach" weniger Luft durch die Nase zu lassen. Bei manchen Leuten hilft es schon, den Mund weiter aufzumachen ... aber wenn man dann wie nicht gescheit alles aufreißt, fĂŒhrt das wieder zu anderen Problemen. ;) Cörnel und Bell haben beide weiter oben im Thread verschiedene nĂŒtzliche VorschlĂ€ge fĂŒr geeignete Bilder und Übungen gemacht.

Die Frage ist aber, ob du ĂŒberhaupt tatsĂ€chlich ein NasalitĂ€tsproblem hast - die Wahrnehmung bei Aufnahmen der eigenen Stimme kann einen stark trĂŒgen, weil sie sich ungewohnt anhört. Eine Hörprobe wĂ€re fĂŒr uns hier hilfreich.
 
wenn ich ĂŒber boxen sing/rap dan hört sich des eig ganz gut an.aber bei den aufnahmen hört man viel "nase".
und es hört sich echt komisch an :D
aber ich werd mal oben lesen... ;D
 
Uff. Ich hab gehofft, Vali sagt vielleicht was dazu. :D

Aber grundsĂ€tzlich: wenn die Nasenatmung eingeschrĂ€nkt ist (durch verdickte Muscheln, eine verwachsene Nasenscheidewand, Polypen, etc.), kann NĂ€seln dadurch begĂŒnstigt/ beeinflusst werden, weil man dann - meist unterbewusst - diese Probleme versucht zu kompensieren und beispielsweise durch den Mund atmet.
Was soll ich denn sagen? Außer richtig :D und dass solche Personen oft dazu neigen zu nuscheln.

@OskarFurtak
Zeig uns doch mal eine von deinen Aufnahmen. In den meisten FÀllen ist die NasalitÀt nur Einbildung. Ich hör hier sehr oft "Ich kling so nasal!" und dann kommt die Hörprobe und hör nichts von nasal. Oft liegt es auch an schlechtem Equipment, dass eine Stimme nasal klingt.
 
Uff. Ich hab gehofft, Vali sagt vielleicht was dazu. :D

Aber grundsĂ€tzlich: wenn die Nasenatmung eingeschrĂ€nkt ist (durch verdickte Muscheln, eine verwachsene Nasenscheidewand, Polypen, etc.), kann NĂ€seln dadurch begĂŒnstigt/ beeinflusst werden, weil man dann - meist unterbewusst - diese Probleme versucht zu kompensieren und beispielsweise durch den Mund atmet.


@ mr. black: Uff .... ich tue mich sehr schwer, so etwas durch die Verzerrung "durchzuhören". Ich meine aber, kaum NasalitĂ€t in der Tiefe und eine zunehmende in der Höhe zu hören. Das ist auch nicht unĂŒblich und je nach Lehrer wird einem das genauso beigebracht, da "mehr Nase" einem die Höhe erleichtern kann und die NasalitĂ€t bei hohen Tönen auch nicht (mehr) unĂ€sthethisch klingt.

@ OskarFurtak: Naja, ich scheue mich von "Technik" zu sprechen. Die Technik ist im Grunde, "einfach" weniger Luft durch die Nase zu lassen. Bei manchen Leuten hilft es schon, den Mund weiter aufzumachen ... aber wenn man dann wie nicht gescheit alles aufreißt, fĂŒhrt das wieder zu anderen Problemen. ;) Cörnel und Bell haben beide weiter oben im Thread verschiedene nĂŒtzliche VorschlĂ€ge fĂŒr geeignete Bilder und Übungen gemacht.

Die Frage ist aber, ob du ĂŒberhaupt tatsĂ€chlich ein NasalitĂ€tsproblem hast - die Wahrnehmung bei Aufnahmen der eigenen Stimme kann einen stark trĂŒgen, weil sie sich ungewohnt anhört. Eine Hörprobe wĂ€re fĂŒr uns hier hilfreich.


Danke fĂŒr die Antwort , ja so klingt es fĂŒr mich auch. In den Höhen nimmt die nasalitĂ€t total an und in den tiefen wird die Stimme leicht angezerrt, kratzig. Wusste ich gar nicht , das es teilweise Lehrer gibt die einen "NasalitĂ€t beibringen um hohe töne zu erleichtern.
 

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