Neapolitaner bei vorausgehendem Klang in Quintlage

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tritonus19
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Hallo!

Ich bastle gerade an ein paar Kadenzen und bin über eine ganz einfache I – IV – V – I-Kadenz in Moll mit einem Neapolitaner gestolpert. Wollte in a-Moll Quintlage beginnen. Bei meiner ersten Lösung (siehe Lösung 1 in dem angehängten Bild) ist mir eine Quintparallele zwischen Tonika und Subdominante zwischen Tenor und Sopran aufgefallen (a-e zu b-f).

Als Alternativlösung ohne Quintparallelen habe ich bei der Subdominante die Terz verdoppelt und bin auf weite Lage ausgewichen, dann gab es aber einen übermäßigen Schritt (f-gis im Tenor) zwischen Subdominante und Dominante.

Könnt ihr mir sagen, was der gängige Weg ist, einen Neapolitaner in einer Moll-Kadenz, die in Quintlage beginnt, zu behandeln?

Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus!
 
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Zum 2. Vorschlag:
Wie wärs damit, vor der D einen Dominantvorhaltquartsextakkord einzuschieben? Ist beim Neapolitaner sehr gängig. Der Tenor würde dann nicht zur D3, sondern zur D6(-) gehen.
 
Warum verdoppelst du denn die Terz im 2. Versuch überhaupt? Geh doch mit dem Sopran auf D oder übersehe ich da was?

Die Stimmführung von N6 zur Dominante ist oft problematisch. Die Härten die da entstehen sind aber auch oft Teil des gewünschten Effekts. Wenn du eine weichere Stimmführung willst dann setze einen kadenzierenden Quartsextakkord dazwischen, ist auch meiner Erfahrung nach üblicher so.

Dein F-G#-A im Tenor im 2.Versuch ist eine völlig normale Kadenzlinie. Hast du ja mit einer normalen Subdominate ja auch und es stört das Ohr nicht. Harmonische Molltonleiter halt. ;)
 
Wenn ich im zweiten Beispiel bei der Subdominante in den Sopran ein d'' setze, entsteht eine Oktavparallele von der Subdominante zur Dominante zwischen Bass und Sopran. ;)
 
Dann lass den Sopran in der Dominante auf D. (Als Septime) oder änder die Basslinie halt so dass sie am Anfang nach unten geht. :D


Hier übrigens mein Vorschlag für eine Kadenz mit eingeschobenem Quartsextvorhalt, so wie es wohl am üblichsten ist:
Neapolitaner.png
 
Und was ist mit der Gegenbewegung? Im ersten Vorschlag rückt der Akkord von der t zum N einen Halbton nach oben. Das ist doch nicht prickelnd.

Wenn der Neapolitaner in Quintlage erscheinen soll, dann gibt es immerhin noch die Möglichkeit, ihn mit Quintbass zu setzen. Zum ersten Vorschlag wäre eine Alternative , statt von der Tonika direkt auf den N zu gehen, den Tonikagegenklang einzuschieben, der auch noch als Zwischen-D. zum N funktioniert.

(Klassisch erklingt der N ja meistens mit Terz im Bass,was seine Funktion als subdom. Akkord unterstreicht...)
 
Wo gibt's überhaupt Neapolitaner, bei denen die Sexte NICHT oben ist? Wenn's aber sein muss: Der 2. Akkord im 1. Beispiel sollte in Oktavlage (mit d oben) stehen. Das 2. Beispiel ist nicht möglich.
 
Wo gibt's überhaupt Neapolitaner, bei denen die Sexte NICHT oben ist? Wenn's aber sein muss: Der 2. Akkord im 1. Beispiel sollte in Oktavlage (mit d oben) stehen. Das 2. Beispiel ist nicht möglich.

Hängt davon ab, ob der selbstständige Neapolitaner gewünscht ist. Bei diesem ist die Sexte Grundton. Und wenn da Quintlage gefordert ist, dann ist eben die T6(-) Sopran.
 
Der I-IV-V-Bass schließt den selbstständigen N. aus.
 
Das 2. Beispiel ist nicht möglich.

Mal ganz platt gefragt: Warum denn nicht?

Und wenn da Quintlage gefordert ist, dann ist eben die T6(-) Sopran.

Die Kadenz sollte nur in Quintlage beginnen, sprich die Tonika soll in Quintlage sein!
 
Weil übermäßige Schritte aufwärts nicht gehen. Du könntest aber den dritten Akkord des 2. Bsp. so ändern, dass der Tenor zum h abspringt und beim Zielakkord wieder zum e aufspringt. Das gibt es bei Bach etwa an jeder Ecke.
 
Weil übermäßige Schritte aufwärts nicht gehen. Du könntest aber den dritten Akkord des 2. Bsp. so ändern, dass der Tenor zum h abspringt und beim Zielakkord wieder zum e aufspringt. Das gibt es bei Bach etwa an jeder Ecke.

Gibt es noch eine andere Möglichkeit? Das sieht auf dem Papier etwas arg aus und ich kann nicht mehr in Quintlage die Kadenz schließen...

Mal anders gefragt: Stellt euch vor, ihr sitzt in der Schule/Uni und sollt eine I - IV - V - I - Kadenz (ohne kadenzierenden Quartsextakkord bei der V. Stufe) schreiben, die in a-Moll Quintlage beginnt, anstelle der gewöhnlichen Subdominante soll ein Neapolitaner erklingen. Was würdet ihr notieren?

LG
 
Es gibt keine Möglichkeit, in Quintlage zu beginnen und zu enden, wenn ein Neapolitaner dabei ist. Die Gründe dafür wurden schon genannt (übermäßiger Schritt oder Quintparallelen).
Es ginge höchstens mit einer Stimmkreuzung, also wenn der Tenor im 2. Akkord zum d aufspringt.
 
Wenn eine I IV V Kadenz vorgegeben ist, dann hat der Neapolitaner als Vertreter der Subdominante den Grundton der Subdominante. Wenn unmittelbar die Dominante folgen soll, sind Hiatus und Querstand vorgegeben. Um diese Probleme zu umgehen, müsste ein anderer Akkord eingeschoben werden, z.B. eine Doppeldominante.

Zu Hiatus und Querstand: mu-sig weiß Bescheid:

http://www.mu-sig.de/Theorie/Tonsatz/Tonsatz21.htm
 

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