Nebengeräusche, unsauberkeiten abschaffen

ginod
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Ich bin in letzter Zeit am Verzweifeln. Wenn ich ungefähr ein paar Meter von meinem Amp entfernt bin, spiele ich wunderbar sauber, wenn ich aber näher gehe höre ich alle diese Unsauberheiten. ICh bin also fast neben meinem SPeaker und höre jede Kleinigkeit und es bringt mich zur Weisglut, weil ich sauber spielen möchte. Am meisten nervne mich die kleinen Nebengeräusche beim spielen, es kotzt mich richtig an. Wenn ich das dann aufnehmem ein Gitarren spiel höre ich diese Nebengeräusche viel deutlicher und es ist wirklich so frustrierend für mich. Wie kann ich die Nebengeräusche beim spielen abstellen ? Ich denke es liegt vielleicht an der Abdämpftechnik, wie kann ich meine Abdämpftechnik verbessern ?
 
Eigenschaft
 
Willkommen beim Problem der E-Gitarre!
Als erstes kannst du die Verzerrung zurückdrehen, das bringt unheimlich viel. Du kannst mit Kompressor und anderen Effekten doch noch den Sound zurückholen/verbessern. Klingt jetzt ganz abwegig, aber hör mal in aktuellen Produktionen, wie wenig Gain die Gitarristen alle spielen. Ganz erstaunlich.

Punkt 2: Dämpftechnik. Das unschöne dabei ist, dass es nicht die eine Technik gibt, die lernt man und spielt dann sauber. Es gibt für fast jede Situation eine andere...
Grundsätzlich:
Handballen: alles was der gespielten Saite himmelwärts sich befindet, kannst du je nach Situation mit dem Handballen abdämpfen.
Fingerschaft: alles was der gespielten Saite erdwärts sich befindet, kannst du mit dem "restlichen" Finger abdämpfen.
--> dezent drauflegen, nicht draufdrücken oder dergleichen, sonst machst du mehr Geräusche, als ursprünglich da waren.
Fingerkuppe: Durch das Wie des Auslassens: Du lässt einen Ton nicht so schnell aus, dass die Leersaite erklingt, sondern lässt ihn aus, verlässt die Saite aber erst kurz bevor die Saite in 0 Stellung ist. Und das natürlich absolut gerade.
Sauber greifen: Die Nachbarssaite darf nicht berührt werden und so in Schwingung gesetzt werden.
Sauber anschlagen: keine Nachbarsaiten mitanschlagen. Logisch.
Nur mit dem Plek anschlagen: Nicht das Plek so kurz halten, dass der Daumen oder Zeigefinger streift.

Hm, mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein. Ist ein kreatives Thema, da kannst dir zu jeder Situation was anderes überlegen.

Grüße, Thomas
 
Glückwunsch! ;)
Warum Glückwunsch? Du hast den Sprung zu einer höheren Stufe des Gitarristendaseins geschafft. Daher kannst du dich eigentlich sogar über die Nebengeräusche freuen, denn erst wenn man die eigenen Fehler hört, was ein großer Teil der Gitarristen nicht tut, kann man sie ausbügeln und besser werden. Seh es also aus einem positiven Blickwinkel.

Nun zur schlechten Nachricht. Um die Nebengeräusche zu eliminieren wirst du erstmal dein Tempo ein ganzes Stück zurück schrauben müssen. Wenn du jetzt langsam spielst, musst du, wie du schon erwähnt hast, zunächst mal deine Dämpfungstechnik optimieren. Diese ist ein Zusammenspiel der linken und rechten Hand. Mit der linken Hand kannst du z.b. bei Akkorden sehr gut die Saiten dämpfen, die nicht klinen sollen. Die linke Hand dämpft größtenteils Saiten, die in der Nähe von Saiten sind, die angeschlagen werden oder auch anders leicht berührt werden. Die rechte Hand verwendet man eher, um Saiten zu dämpfen, die nicht weiter klingen sollen und die sich nicht durch simples leichtes abheben der linken Hand stoppen lassen. Dabei darf man nicht zu grob sein, denn dieser Vorgang verursacht auch wieder Geräusche.

Als nächstes solltest du mal deine Anschlagtechnik überprüfen, denn die Dämpfung sollte eigentlich nur eine Absicherung sein für den Fall, dass du ausversehen falsch anschlägst oder irgendwelche Saiten auf irgendeine unvorhergesehene Art und Weise zum klingen bringst. Wenn du eine gedämpfte Saite anschlägst, gibt es nämlich trotz der Dämpfung immer ein nerviges "Plop", was man eigentlich vermeiden sollte. Versuch daher, nur anzuschlagen, was auch wirklich klingen soll. Dies erfordert viel Präzision. Wenn du das üben willst, kannst du mal bewusst das Dämpfen ganz sein lassen, sodass du auch wirklich hörst, was du alles anschlägst.

Zu guter Letzt kannst du mal deinen Gain Regler ein Stück zurückschrauben. Viel Gain sorgt zwar dafür, dass grobe Fehler viel stärker zur Geltung kommen, versteckt kleine Fehler dafür aber besser. Professionelle Bands nutzen in Wirklichkeit viel weniger Gain, als man denkt, bzw. zu hören glaubt. Das gilt auch für die Metal-Ecke.

Das dürfte fürs erste genügen, jetzt kommen wieder die allseits bekannten, viel gefürchteten 3 ü's ins Spiel. Viel Spaß. ;)

doschdn

(Edit: Woho, diese verblüffende Postähnlichkeit war nicht geplant :D)
 
Vielen Dank für die Tipps. Ich werde mal versuchen an der Präzision zu arbeiten und den Gain zurückdrehen. Ein weiteres Problem was ich habe, ist das manche Töne leiser klingen als andere. Das heisst ich spiele z.B. irgendwo auf der E oder B Saite ein C dann spiele ich auf den selben Saiten ein E oder so und der Ton klingt leiser oder ich muss etwas mehr druck aufwenden oder eine andere Plektrum haltugn einnehmen. Ich weiß nicht ob mein Problem ischtbar wird. Aber wenn ich z.B. eine Leiter spiele aufwärts, dann klingen die dicken Saiten meist ziemlich laut und klar und nach oben hin werden die Töne immer leiser bis ich eigentlich fast die Plektrumhaltung komplett ändern muss um einen lauten sauberen Ton zu bekommen. Liegt das an meiner Gitarreneinstellung ?
 
Spontan würde ich vermuten, dass es an den Equalizer-Einstellungen liegt. Probiers mal, indem einfach die Höhen mehr aufdrehst. Oder vielleicht liegt es auch daran, dass du den Tone-Regler an der Gitarre nicht weit aufgedreht hast.
 

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